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Walrus Audio Mako ACS1 MKII Test

Das Walrus Audio Mako ACS1 MKII gehört zu den Pedalen der Mako-Serie, die vom Hersteller ein Facelifting erhalten haben, das sich auch optisch bemerkbar macht. Die neue Version hat nun ein kleines Display unter den sechs Reglern, die gemeinsam das Editieren am Gerät übersichtlicher gestalten sollen. Auch unter der Haube hat sich etwas getan, denn beim Mako ACS1 MKII sind jetzt sechs verschiedene Amp-Modelle statt der drei des Vorgängers verfügbar. Was sich sonst noch alles verändert hat und wie es klingt, erfahrt ihr in diesem Test.

Walrus ACS1 MKII

Walrus Audio Mako ACS1 MKII – Das Wichtigste in Kürze

  • Amp-Modeling-Pedal in der überarbeiteten Version mit Display
  • 6 Amp-Modelle
  • 12 Cab-IRs – eigene IRs können geladen werden
  • 2 Amp-Modelle gleichzeitig benutzbar
  • mit Reverb und Noise-Gate
  • Made in USA

Display statt Mini-Switches – übersichtlichere Bedienung am Pedal

Das Pedal kommt im ähnlichen Outfit wie das Vorgängermodell: ein solides Metallgehäuse in Metallic-Bronze mit sechs Reglern und zwei Fußschaltern nebst Status-LEDs. Die drei Mini-Switches in der Mitte wurden gegen ein 50 x 12 mm LCD-Display getauscht, das variable Parameter darstellt. Zur übersichtlichen Bedienung ist das ein klarer Fortschritt, denn alle Einstellungen werden am Pedal vorgenommen, ein Editor-Programm ist nicht vorgesehen. Die Regler in der vorderen Reihe sind mit festen Parametern belegt – Volume, Gain und Room (Effektanteil des Reverbs), die Funktionen der drei hinteren Encoder werden im Display dargestellt. Das sind jeweils zwei, denn die Encoder haben alle eine Tastfunktion. Wird diese gedrückt und am Regler gedreht, dann wird der Parameter geregelt, der in der zweiten Zeile des Displays dargestellt wird. Sobald gedreht wird, ändert sich die Anzeige und der Wert wird in Balkenform angezeigt. Der Wert bei gespeicherten Sounds wird mit einem Marker angezeigt, sodass man aus Versehen kaum etwas verstellen kann. Dadurch können die jeweiligen Parameter sehr feinfühlig eingestellt werden. Mit den gerasterten Reglern hatte ich bei der Menüauswahl manchmal ein paar Hänger in der Übertragung, bei der Preset-Anwahl wurde dann z. B. gelegentlich eine Nummer übersprungen. Keine dramatische Geschichte, aber vielleicht sollte dieser Bug bei einem Software-Update mal unter die Lupe genommen werden. Das Pedal wird mit 9-V-DC gespeist und benötigt laut Messung mit dem 1Spot mA Meter 155 mA Strom. Der Hersteller gibt zur Sicherheit 300 mA an.

Stereo In- und Outputs, MIDI, Phones-Out – Die Anschlüsse des Walrus Audio Mako ACS1 MKII

Die Anschlüsse des Walrus Audio Mako ACS1 MKII sind auf drei Seiten verteilt, rechts die beiden Eingänge (6,3 mm Klinke TS) und links die beiden Ausgänge (6,3 mm Klinke TS). Also können vor dem ACS-1 auch Stereopedale verwendet werden. Beim Anschluss an einen Mixer wird bei längeren Kabelwegen wohl eine DI-Box notwendig sein. Der Anschluss für ein externes Netzteil ist ebenfalls an der linken Seite. An der Stirnseite befinden sich die beiden MIDI-Anschlüsse (In, Thru) im 3,5-mm-TRS-Klinkenformat und dazwischen der USB-C-Anschluss. Über Letzteren stellt man die Verbindung zum Computer her, um Firmware-Updates oder eigene IRs in das Gerät zu laden. Das Ganze funktioniert mit dem Google Chrome Browser auf der Seite WalrusAudio.io. Zum Üben ohne Krach hat man dem Pedal einen Phones Out (3,5 mm Klinke TRS) spendiert.

Walrus ACS1 MKII Effektpedal
Fotostrecke: 5 Bilder Die zweite Version des Walrus Audio Mako ACS1 hat nun ein kleines Display unter den sechs Reglern,…

Sechs Amps und zwölf Cabs inklusive drei Reverb-Modes

In puncto Software hat das Walrus Audio Mako ACS1 MKII im Vergleich zum Vorgänger ordentlich zugelegt. Doppelt so viele Amps und Cabs sind nun an Bord, die eine sehr große Bandbreite an Sounds abdecken.Fangen wir bei den Amps an: Die drei klassischen Modelle Fullerton, London und Dartford sind natürlich vorhanden, dazu kommen drei High-Gain-orientierte Amps mit den Namen Red, Citrus und Tread. Und das sind die Modelle:

Fullerton: Fender Deluxe Reverb Modell
London: 1962 Marshall Bluesbreaker Modell
Dartford: 1960 Vox AC30 Modell
Red: Peavey 5150 Model
Citrus: Orange Rockerverb Modell
Tread: Mesa Boogie Dual Rectifier Modell

Die Amps können alle mit Volume, Gain und einer Dreibandklangregelung (Treble, Middle, Bass) eingestellt werden. Dazu kommt eine Boost-Funktion mit maximal +4 dB Gain, die per Boost-Switch aktiviert wird. Für den Boost-Sound lassen sich Volume und Gain separat einstellen.
Weiter geht es mit den passenden Cab-IRs, die sich Walrus Audio von Tone Factor (Cabs 1-6) sowie von York Audio (Cabs 7-12) hat erstellen lassen. Hier ist die Liste der Factory-IRs:

Cab 1: ´66 Fender Deluxe Reverb Combo – SM57
Cab 2: ´66 Fender Deluxe Reverb Combo – R121
Cab 3: Marshall JTM50 Bluesbreaker – SM57
Cab 4: Marshall JTM50 Bluesbreaker – R121
Cab 5: Vox AC30 – SM57
Cab 6: Vox AC30 – R121
Cab 7: Mesa Oversized 4×12 – SM57 + R121
Cab 8: Mesa Oversized 4×12 – SM57 + M160
Cab 9: Kerry Wright 4×12 – SM57 + R121
Cab 10: Kerry Wright 4×12 – MD421 + U47
Cab 11: Marshall 1960 4×12 – SM58 + M160
Cab 12: Marshall 1960 4×12 – MD421 + M160

Abgerundet werden die Amp/Cab-Sounds von einem Reverb mit den drei wählbaren Algorithmen Room, Hall und Spring sowie einer einstellbaren Nachhallzeit (Decay). Den Effektanteil bestimmt der Room-Regler.

Drei Speicherplätze per Fußschalter – 128 Presets insgesamt verfügbar

Die Einstellungen können komplett auf insgesamt 128 Plätzen im Gerät gespeichert und einzeln per Regler angewählt werden. Die ersten neun Presets sind in drei Bänken (A,B,C) sortiert. Mit den gleichzeitig gedrückten beiden Fußschaltern wechselt man zwischen den drei Presets (rot, grün, blau) der jeweils aktuellen Bank. Somit stehen für den Bühnenbetrieb neun fußschaltbare Presets zur Verfügung, per MIDI sind natürlich alle Presets direkt anwählbar.

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So wird das Walrus Audio Mako ACS1 MKII im Praxis-Check aufgezeichnet

Das Walrus Audio Mako ACS1 MKII ist für die Aufnahmen direkt in Stereo an das Audio-Interface (UA Apollo 8) angeschlossen. Es wird selbstverständlich die komplette Kette mit Amp-Modeling, Cab-IR und Reverb aufgenommen.

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Vintage Amp-Modelle: Fullerton, London, Dartford

Diese drei Amp-Modelle sind auch im ACS1 der ersten Generation zu finden und sie machen einen sehr guten Job. Die Amp-Modelle entsprechen klanglich den Modellen der Version 2.0, haben also eine etwas größere Bandbreite, was den Zerrgrad anbetrifft, und einen etwas ausgeprägteren Mittenbereich. Die Charaktere der Vorbilder sind gut getroffen und es lassen sich diverse Vintage-Style-Sounds von clean bis zum mittleren Zerrgrad einstellen. Die Amp-Modelle reagieren gut auf den Anschlag an der Gitarre und liefern ein angenehmes Spielgefühl. Mit den drei Reverb-Algorithmen ist man etwas vielseitiger aufgestellt als mit dem ACS1 der ersten Generation. Neben dem Room-Reverb überzeugt auch Spring mit einem etwas scheppernden Federhall-Sound, und der Hall-Reverb sorgt für eine satte, räumliche Fülle.

Audio Samples
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Fullerton: Cab 1 > Cab 2 – Room (Telecaster) Fullerton: Cab 1 – Room (Telecaster) Fullerton: Cab 2 – Hall (ES-335) London: Cab 4 – Spring (ES-335) London: Cab 3 – Hall (Les Paul) London: Cab 3 – Room (Les Paul) Dartford: Cab 5 – Room (Stratocaster) Dartford: Cab 5 – Spring (Telecaster) Dartford: Cab 6 – Hall (ES-335)
Walrus Audio hat dem ACS1 in der MKII Version ein erhebliches Upgrade einverleibt.

High-Gain Amp-Modelle: Red, Citrus, Tread

Jetzt kommen wir zu den drei neuen Amp-Modellen, die das Angebot des ACS1 MKII perfekt abrunden. Bei den Modellen Red, Citrus und Tread geht es um höhere Zerrbereiche und eine eher moderne Klanggestaltung, obwohl die Vorbilder auch schon einige Jahre auf dem Markt sind. Auch bei niedrigen Einstellungen haben die drei Modelle eine satte Portion Overdrive in petto, was ich persönlich gut finde, denn man hat eine feinere Regelung der Gainstruktur zur Verfügung. Für Cleansounds gibt es ja die anderen Spezialisten. Die Amp-Modelle liefern einen sehr transparenten Sound, bei dem die Saitentrennung klar hörbar ist und Akkorde auch jenseits der Powerchords nicht verwaschen. Mit tiefer gestimmten Gitarren gibt es auch keine Probleme. Zur Kombination sind die IRs der 4×12 Cabs (IR 7-12) empfehlenswert, die immer feine klangliche Unterschiede liefern.

Audio Samples
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Red: Cab 7-12 – Room – PRS Holcomb) Red: Cab 10 – Hall (Les Paul) Citrus: Cab 9 – Room (Les Paul) Citrus: Cab 11 – Spring (Jet Baritone) Tread: Cab 7 – Room (ES-335) Tread: Cab 11 – Hall (SG)

Dual Amp Sounds in Stereo

Neben der Anwahl eines Amp-Modells hat das ACS1 auch die Dual-Amping-Option parat, bei der man für jeden Ausgang einen Amp separat auswählen kann. Der steht dann jeweils mit einstellbarem Gain und Klangregelung bereit. Perfekt für moderne High-Gain- und klassische Sounds.

Audio Samples
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Red & Tread: Cab 12 & 8 – (PRS Holcomb) Dartford & Fullerton: Cab 1 & 1 – (Telecaster)

Das Walrus Audio ACS1 MKII im Bandarrangement

Zum Abschluss hört ihr alle sechs Amp-Modelle noch einmal direkt hintereinander im Band-Arrangement.

Audio Samples
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Alle sechs Amp Modelle des Walrus Audio ACS1 MKII im Bandarrangement
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Fazit

Walrus Audio hat dem ACS1 in der MKII Version ein erhebliches Upgrade einverleibt. Einerseits mit dem Display, womit sich das Editieren wesentlich einfacher gestaltet und das eine viel bessere Übersicht zu den eingestellten Parametern bietet. Dazu kommen die drei neuen Amp- und die neuen Cab-Modelle, die das Angebot an Amp-Sounds komplettieren. Von Vintage-Clean bis zum modernen High-Gain-Sound reicht das Sortiment, das für Aufnahmen oder den Bühneneinsatz sehr flexibel eingestellt ist. Dazu kommen Reverb und ein Noise-Gate, das vor allem bei den High-Gain-Amps sehr effektiv arbeitet. Auch die Klangqualität überzeugt, die Vintage-Amps punkten mit toller Dynamik, die High-Gain-Amps klingen sehr transparent, auch bei hohen Zerrgraden. Der etwas höhere Preis (im Vergleich zum ACS1 erste Generation) ist aufgrund des Angebots und der Ausstattung mehr als gerechtfertigt.

Das Walrus Audio ACS1 in der MKII Version überzeugt mit einem intuitiven Bedienkonzept und authentischen Ampsounds.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • intuitives Bedienkonzept
  • authentische Ampsounds
  • dynamische Ansprache, transparenter Sound
  • sechs Amp-Modelle – 12 Cab-Modelle
  • Reverb mit drei Algorithmen
  • Dual-Amp-Mode
  • MIDI-Steuerung
Contra
  • keine symmetrischen Ausgänge
Artikelbild
Walrus Audio Mako ACS1 MKII Test
Für 499,00€ bei
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: ACS1 MKII
  • Typ: Amp-Modeling-Effektpedal
  • Hergestellt in den USA
  • Regler: Vol, Gain, Room, 3x Encoder
  • Anschlüsse: 2x Input, 2x Output, 9V DC, MIDI In, MIDI Thru, USB-C, Phones
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 155 mA
  • Spannung: 9V DC
  • Version: 2.01.00
  • Display: 50 x 12 mm LCD
  • Speicher: 128 Presets (9 per Fußschalter)
  • Maße: 75 x 126 x 64 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 365 Gramm
  • Verkaufspreis: 499,00 Euro (Dezember 2024)
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