Die Walrus Audio Fundamental-Serie bietet Boutique-Flair zum kleinen Preis mit einer Auswahl der wichtigsten Gitarreneffekte. Unsere Kandidaten, die drei analogen Verzerrer namens Drive, Distortion und Fuzz, verfügen wie alle Pedale der Serie über ein einheitliches Design, haben drei Effekt-Modi an Bord und lassen sich anstelle von Potis mit Fadern bedienen. Mit knapp über 100 Euro sind sie etwas günstiger als die digitalen Effekte der Serie. Ob der Hersteller aus Oklahoma City damit die Träume preisbewusster Gitarristen wahr macht?
Walrus Audio Fundamental Drive, Distortion & Fuzz – Das Wichtigste in Kürze
Overdrive, Distortion, Fuzz
3 Effekt-Modi
innovatives Fader-Design
Made in USA
Mit drei verschiedene Grundsounds ist die Walrus Fundamental-Serie breit aufgestellt
Die Pedale der Fundamental-Serie sitzen in einem einheitlichen schwarzen Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 58 x 57 x 115 mm, wiegen rund 240 g und unterscheiden sich lediglich durch die Farbe ihres Aufdrucks. Während die Buchsen für In- und Output an der Stirnseite zu finden sind, liegt der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil an der linken Gehäuseseite. Der Stromverbrauch der Pedale wird vom Hersteller pauschal mit mindestens 100 mA angegeben (kein Batteriebetrieb möglich).
1/5 Die Pedale der Fundamental-Serie unterscheiden sich lediglich durch die Farbe ihres Aufdrucks.
2/5 Alle Pedale sind mit einem Soft-Switch-Fußschalter ausgestattet.
3/5 Zu den Bedienelementen zählen drei untereinander angeordnete Fader bzw. Slider, mit denen sich horizontal die drei wichtigsten Effektparameter steuern lassen.
4/5 Während die Buchsen für In- und Output an der Stirnseite zu finden sind…
5/5 …, liegt der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil an der linken Gehäuseseite.
Zu den Bedienelementen zählen drei untereinander angeordnete Fader bzw. Slider, mit denen sich horizontal die drei wichtigsten Effektparameter steuern lassen. Die drei optionalen Grundsounds des jeweiligen Pedals werden über einen Dreifachschalter gesteuert. Alle Pedale sind mit einem Soft-Switch-Fußschalter ausgestattet und die Tatsache, dass ohne Stromversorgung kein Signal weitergegeben wird, weist auf die Verwendung eines Buffered-Bypass hin. Der einzige kleine Kritikpunkt an der sonst tadellosen Verarbeitung ist die nicht weiter am Gehäuse gesicherte frei liegende Netzteilbuchse auf der Platine.
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Walrus Fundamental Drive, Distortion und Fuzz im Praxis-Check
Für den Praxistest sitzen alle drei Probanden vor einem REVV D20 mit der Speakersimulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern und alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.
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Beim ersten Antesten überzeugen alle drei Verzerrer unmittelbar mit praxistauglichen Sounds und gut voneinander abgegrenzten Zerrstrukturen, die mit dem Mode-Switch an das jeweilige Setup und den eigenen Geschmack angepasst werden können. Die Slider sind nicht nur eine innovative Design-Komponente, sondern erweisen sich auch als gut ablesbare Alternative zum Poti. Nebenbei verhindern sie auch noch das versehentliche Verstellen von Köpfen mit dem Fuß. Ob die dadurch entstehenden Schlitze ins Gehäuseinnere auf Dauer ein Risiko darstellen, ist wiederum eine andere Frage.
Das Fundamental Drive-Pedal deckt einen riesigen Bereich an Einsatzmöglichkeiten ab
Wir beginnen mit dem Drive-Pedal der Fundamental-Serie, das auf Anhieb einen mehr als überzeugenden Eindruck hinterlässt und mit seinen drei Grundsounds ein weites Feld vom milden, mittenbetonten Overdrive über Full-Range-Distortion bis hin zum Treble-Boost absteckt. In Sachen Vielseitigkeit ist das Pedal mit dem roten Aufdruck somit kaum zu toppen.
In Sachen Vielseitigkeit ist das Walrus Audio Fundamental Drive-Pedal kaum zu toppen.
Distortion und Fuzz aus der Walrus Fundamental-Serie liefern vor allem Vintage-Sounds
Weiter geht es mit dem Distortion-Pedal der Fundamental-Serie. Wer hier mit tighten High-Gain-Sounds oder harmonischer Amp-in-a-Box-Verzerrung rechnet, liegt eher falsch. In seinen Grundzügen liefert das Pedal Vintage-Distortion-Klänge im Stile der Proco Rat oder des MXR Distortion+ mit einer leicht „kratzigen“ Attitüde, die in allen drei Pedal-Modes vorherrschend ist.
Der Fundamental Distortion liefert Vintage-Distortion-Klänge im Stile der Proco Rat oder des MXR Distortion+.
Auch das Fuzz-Pedal ist recht offensiv in den hohen Frequenzen abgestimmt und erinnert im Classic-Modus an einen Big Muff mit weit aufgedrehtem Tone-Poti. Der Mid+-Modus ist noch am ehesten mit einer klassischen Fuzz-Face-Schaltung vergleichbar. Leider ist die Versorgungsspannung (Bias) im Gate-Modus sehr niedrig eingestellt, sodass insbesondere mit Singlecoils die Noten sehr früh „absterben“ oder gar nicht erst erklingen.
Das Fuzz der Serie erinnert im Classic-Modus an einen Big Muff mit weit aufgedrehtem Tone-Poti.
Walrus Fundamental Drive, Distortion und Fuzz im Vergleich mit klassischen Schaltungen
Für eine bessere Einordnung unserer Probanden hören wir nun eine Gegenüberstellung mit drei klassischen Schaltungen aus dem Bereich Overdrive, Distortion und Fuzz. Zum Einsatz kommen ein EHX East River Drive, eine Proco Rat und der EHX Nano Big Muff Pi.
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Drive (Smooth) vs. TubescreamerDistortion (Si) vs. Proco RatFuzz (Classic) vs Big Muff
Alle drei Verzerrer im Bandkontext
Zu guter Letzt hören wir noch alle drei Verzerrer im Songkontext mit Bass und Schlagzeug.
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Die drei Verzerrer der Walrus Audio Fundamental-Serie hinterlassen ein durchweg positives Gesamtbild und bestechen durch ihr innovatives, aber simples Design, gepaart mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Distortion-Pedal versprüht dabei vor allem Vintage-Flair mit leicht rotziger Note im Stile der beliebten Proco Rat und auch das Fuzz-Pedal wirkt im Vergleich zu klassischen Fuzzface- oder Muff-Schaltungen etwas raubeiniger und aggressiver. Die drei Effekt-Modi stecken dabei einen weiten Bereich an Sound-Optionen ab, auch wenn der Gate-Mode beim Fuzz für Singlecoils etwas zu empfindlich eingestellt ist. Der eigentliche Star des Trios ist aber das Fundamental-Drive. Es liefert mit seinen drei Modi sowohl klassische TS-Style- als auch Full-Range-Overdrive-Sounds am Rande zur Distortion und packt mit dem Bright-Mode gleich noch einen Treble-Booster obendrauf. Dieses Pedal hat für knapp über 100 Euro das Zeug zum Allround-Verzerrer!
Die drei Zerrpedale hinterlassen insgesamt ein positives Gesamtbild und bestechen durch ihr innovatives, aber simples Design, gepaart mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
große Bandbreite an Sounds
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
innovatives Slider-Design
Drive-Pedal äußerst vielseitig einsetzbar
Contra
Netzteilbuchsen nicht im Gehäuse fixiert
Bias im Gate-Mode (Fuzz) sehr niedrig eingestellt
Walrus Audio Fundamental Drive, Distortion & Fuzz Test
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Doomsday sagt:
#1 - 17.05.2023 um 15:08 Uhr
Ich höre schon, wie die zugestaubten Schieberegler nach dem ersten Jahr kratzen...