Universal Audio UAD Spark Test

Praxis

Old macht Gold

Traditionell kennt man von UAD reichliche Kopien von Vintage-Hardware, die zweifelsohne allesamt zum Besten gehören, was unser Ohr so kennt. So gut, dass die meisten Hersteller im Tausch gegen Lizenzgebühren offiziell ihren Namen dafür hergaben und geben. Moderne Plugins mit AI-Lösungen findet man bei Universal Audio allerdings gar nicht.

UA Spark macht da keine Ausnahme. Grundlegend erhält man eine Vielzahl klassischer Mixing-Plugins und damit Zugang zu den wichtigsten Recording-Essentials auf Plugin-Basis; die besten Hits der 70er und 80er sozusagen. Ein tolles Gesamtpaket, insbesondere für Singer-Songwriter und Band-Typen, was auch durch die eher “alten” Instrumente Hammond-Orgel, Flügel, Minimoog unterstrichen wird.

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Grand Piano: Spark Ravel Wavetable Lead: Spark Opal Wavetable Lead: Spark Opal + Studer Band Analogue Synth: Spark Opal Analogue Synth: Spark Opal + Galaxy Echo Analogue Synth: Spark Opal + Galaxy Echo + Lexicon Reverb + Studer Band + Neve 1073 EQ Bass Filter Run: Moog Minimoog Bass Filter Run: Moog Minimoog + Lexicon Reverb + LA-2A Opto-Comp Hammond Orgel: Spark Waterfall B3 Organ Hammond Orgel: Spark Waterfall B3 Organ + Pure Plate

Der Opal Synth bringt einen modernen Twist und ist für UA-Verhältnisse tatsächlich richtig progressiv, außerdem klingt er ziemlich analog für ein Plugin-Synth und ist gut zu bedienen. Im Vergleich zu Synth-Monstern wie Pigments 3 ist er dennoch eher reduziert. Die Presets sind allgemein auch eher konservativ als sonderlich avantgardistisch, aber das ist durchaus Geschmacksache. Wirklich schade nur, dass das Thema Guitar-Amps noch komplett fehlt.

Bye-Bye Hardware

Für die Universal Audio Spark Plugins braucht man keine spezielle Hardware. Die neuen Software-Plugins funktionieren so grundsätzlich mit jeder DAW-Software. Wie weit sich die Symbiose noch auf LUNA ausweitet und was es dann mal ohne Hardware kosten soll, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Fakt ist: Jetzt wird mit iLok geschützt, was in der Cloud auch ohne Dongle geht – also keine Angst. Ein unkomplizierter Wechsel zwischen den DSP-Versionen und nativen Plugins ist allerdings nicht vorgesehen. Klanglich ist es aber ja schon mal das Gleiche – sehr gut. 

Auch der Ressourcenverbrauch ist überraschend gut. Die Synths brauchen allerdings mehr, wobei – vor allem die erste Instanz scheint sich ordentlich zu gönnen, danach verhält sich das Ganze sparsam. Die Mixing-Plugins zeigen sich genügsamer – getestet hab ich das auf meinem Mac Boo Pro M1 und meinem alten Mac Pro mit 6-Kern Intel Xeon. Auf dem Mac Book ist die GUI-Größe der Retina-Plugins gelungen, am Studiorechner sind sie mir zu klein, und eine Möglichkeit zum Skalieren gibt es nach wie vor nicht.

Tolles Paket fürs Erste

Selbst wenn mancher UAD-Altkunde durchaus froh darüber sein wird, nun auch ohne DSP-Hardware arbeiten zu können, so hat der Hersteller mit seinem Bundle insgeheim eher Neukunden im Visier. Die mitgelieferten Plugins sind für alte Hasen eher nichts Neues, die aktuelle Zusammenstellung könnte bei bereits gefüllten Plugin-Ordnern durchaus redundant sein – für ambitionierte Einsteiger ist die fein-selektierte Melange dafür echt besonders, da es eigentlich an nichts fehlt. 

Einzig bedien-technisch kann der Vintage-Fetischismus für Einsteiger recht anstrengend werden – ich hab mich bis heute leider nicht an die bescheidene Doppel-Ring-Bedienung von Neve, API und Co. in den Plugin-GUIs gewöhnen können.

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Heavy Drums: BYPASS Heavy Drums: API 2500 Bus-Compression Heavy Drums: API 2500 Bus-Compression + API EQ Jazzbass : BYPASS Jazzbass : LA-2A Opto-Compression Jazzbass : LA-2A Opto-Compression + 1167 Limiting Jazzbass : LA-2A Opto-Compression + 1167 Limiting + Neve 1073 EQ

Sicherlich, Plugin Alliance hat für ähnliches Geld einige Plugins mehr am Start, wobei es da auch reichlich Überschneidungen gibt. Ich hab es an anderer Stelle bereits öfters gesagt und tue es wieder: Mein sehr gut sortiertes SSL Native Bundle gefällt mir da hinsichtlich der Konsequenz deutlich besser. Das Spark Bundle ergänzt es aber tatsächlich sehr gut.

Alle Plugins klingen erstklassig, das haben wir in unserem Test zu den DSP-Versionen mehrfach bewiesen. Deswegen habe ich mich an dieser Stelle vorerst auf das Nötigste begrenzt. Am Rande noch der Hinweis, dass Unison-Preamp-Effekte natürlich nicht nativ funktionieren werden – riesige Unterschiede hab ich da aber eh nie gehört, um ehrlich zu sein. 

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Profilbild von Thomas K.

Thomas K. sagt:

#1 - 25.05.2022 um 03:55 Uhr

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Egal, um welche Software es sich handelt, werde Ich niemals dafür ein Abo abschließen. Eher würde ich ohne Computer weitermachen. Das ist einfach eine beschissene Entwicklung, mit diesen Abomodellen. Ich habe Cubase seit der 1. Version benutzt, also Ende 1980er oder Anfang 1990. Seitdem man alle paar Monate 90€ für Updates bezahlen muss, bin ich weg davon. Das ist nach meinem Verständnis ein verstecktes Abo Modell.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 17.06.2022 um 10:14 Uhr

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    Kann ich nachvollziehen – wie wäre es mit FL Studio dann? Einmal zahlen, und dann nie wieder! LG; felix

    Antwort auf #1 von Thomas K.

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