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Two Notes ReVolt Guitar Test

Der Two Notes ReVolt Guitar von Two Notes ist ein dreikanaliger analoger E-Gitarren-Preamp mit 12AX7-Röhre. Er lässt sich sowohl in Kombination mit einer Verstärkerendstufe als auch im Stand-alone-Betrieb via DI-Out mit Boxensimulation betreiben. Jeder Kanal des ReVolt verfügt über unabhängige Level- und Gain-Regler – der Clean-Kanal sogar über eine eigene Klangregelung – und kann bei Bedarf mit einer schaltbaren Boost-Sektion kombiniert werden.   

Two Notes ReVolt Guitar Test

Two Notes ReVolt Guitar – das Wichtigste in Kürze

  • vollanaloger 3-Kanal Preamp
  • Boost-Option für jeden Kanal
  • DI-Out mit analoger Boxensimulation
  • FX-Loop und MIDI In/Out
  • 10 DynIR Boxensimulationen zur Nutzung mit externen IR-Loadern

Lieferumfang, Gehäuse und die Anschlüsse des Two Notes ReVolt

Das ReVolt kommt in einer stabilen schwarzen Pappschachtel inklusive 12-V-Netzteil (für eine Stromaufnahme von 600 mA), Midi-Adapter und englisch- bzw. französischsprachiger Kurzanleitung. Mit seinen 840 g und einer Abmessung von (BxHxT) 188 x 70 x 117 mm präsentiert es sich überraschend kompakt. Das stabile schwarz-silberne Metallgehäuse besitzt einen leicht abgeschrägten Bereich für die drei Fußschalter, die jeweils einem der drei Kanäle zugeteilt sind. Das Bedienfeld gliedert sich dementsprechend in drei nebeneinanderliegende Sektionen, jede mit Fußschalter plus LED für Clean (grün), Crunch (orange) und Lead (blau). Alle Potis finden sich auf der vorderen Hälfte der Oberseite in zwei hintereinanderliegenden Reihen. Während jeder Kanal mit einem eigenen Paar aus Gain- (Verzerrung) und Level-Poti (Ausgangslautstärke) ausgestattet ist, teilen sich Crunch und Lead einen 3-Band-EQ (Bass, Mid, Treble) nebst Boost-Poti. Der Clean-Kanal auf der linken Seite ist durch ein kleines Fenster mit der dahinter liegenden Vorstufenröhre abgetrennt. Er verfügt über eine eigene Klangregelung (Bass, Treble) sowie eine fest eingestellte Boost-Option. Letztere wird, wie in jedem der drei Kanäle, durch eine rote Hintergrundbeleuchtung der Röhre angezeigt. Die Stirnseite beherbergt alle Ein- und Ausgangsbuchsen (In, Send, Return, Out, MIDI In/Out, Balanced Out) und den Ground-Lift-Schalter. An der Rückseite finden sich der Anschluss für externe Sound-Quellen (Aux) und der Kopfhöreranschluss. Dazu zwei Mini-Switches zum Aktivieren der 4-Kabel-Methode (4-cable-method) und der analogen Boxensimulation (Cab Sim) am Balanced-Output (XLR). 

Two Notes ReVolt Guitar Gehäuse
Fotostrecke: 8 Bilder Der dreikanalige analoge E-Gitarren-Preamp soll authentische britische und amerikanische Amp-Sounds bieten.

Bedienung und Konzept des ReVolt Guitar Preamps

Die drei Sektionen des ReVolt werden durch einmaliges Betätigen des jeweiligen Fußschalters aktiviert. Dabei wechseln sie automatisch aus einem anderen Kanal oder dem Bypass. Letzterer wird durch das simultane Betätigen von Clean- und Crunch-Fußtaster geschaltet. Das Signal passiert den ReVolt dann unverändert oder sorgt bei Anwendung der 4-Kabel-Methode für die Aktivierung der Preamp-Sektion des jeweiligen Verstärkers. Die Verkabelung wäre in diesem Fall

Instrument->ReVolt-In – ReVolt-Send->Amp-In – Amp-FX-Send-> ReVolt-Return – ReVolt-Out->Amp-FX-Return

Betätigt man den Fußschalter eines bereits aktivierten Kanals ein weiteres Mal, wechselt dieser in den Boost-Modus (angezeigt durch die rot hinterlegte Röhre). Im Stand-Alone- oder Preamp-Modus (mit externer Endstufe oder über den FX-Return eines Verstärkers) können über die Send- und Return-Buchsen Effekte wie Delay und Reverb integriert werden. Dazu lassen sie sich genau wie der Boost-Satus über ein internes Schaltsystem der Footswitches per Voreinstellung einem Kanal zuordnen oder per MIDI steuern. Sowohl im Preamp- als auch im Stand-Alone-Modus gibt das Two Notes ReVolt dabei das unbearbeitete Signal über die Output-Buchse aus. Gleichzeitig kann dem DI-Out wahlweise die analoge Boxensimulation (Cab Sim) zugeschaltet werden.

Two Notes ReVolt Guitar Bedienelemente
Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld gliedert sich in drei nebeneinanderliegende Sektionen, jede mit Fußschalter plus LED für Clean (grün), Crunch (orange) und Lead (blau).

10 kostenlose DynIR Impulsantworten hat das ReVolt Guitar mit im Gepäck

Da das ReVolt selbst nur eine analoge Ampsimulation an Bord hat, empfiehlt der französische Hersteller ausdrücklich den Betrieb mit externen IR-Loadern wie dem C.A.B. M oder der hauseigenen Torpedo Wall Of Sound Software. In diesem Fall stellt Two Notes jedem registrierten Besitzer 10 exklusive Impulsantworten aus der DynIR-Serie kostenlos zur Verfügung. Letztere sind mit der 2023 erscheinenden und zum Zeitpunkt des Tests noch nicht vorliegenden Software-Umgebung namens GENOME kompatibel. Dabei handelt es sich um eine Auswahl an 2×12- und 4×12-Boxensimulationen, inspiriert von Fender-, Marshall- oder Mesa/Boogie-Modellen. Am Ende des nun folgenden Praxistests sollen sie exemplarisch vorgestellt werden.

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Das Two Notes ReVolt Guitar im Praxis-Check als Preamp

Getestet wird das Two Notes ReVolt mit verschiedenen Gitarren sowohl über die Endstufe eines REVV D20 als auch im Stand-Alone-Modus direkt vor dem Audio-Interface. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen dabei von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Für die ersten Praxisbeispiele wurde das ReVolt dafür mit der 4-Kabel-Methode an den Amp angeschlossen. Im Bypass-Modus bleibt so die Vorstufe des D20 aktiv und wird beim Einschalten komplett durch das ReVolt ersetzt.

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Echte Röhrenamp-Sounds zwischen Clean und High-Gain mit dem Two Notes ReVolt

Der Clean-Kanal des ReVolt präsentiert sich ausgesprochen voluminös und warm. Das Prädikat „American Clean“ lässt sich dabei in Bezug auf den unterrepräsentierten Mittenbereich durchaus unterstreichen. Vielmehr erinnert der Clean-Sound aber an die klare und direkte Ansprache eines guten Transistor-Amps. Der „British Crunch“ macht wiederum seinem Namen alle Ehre und liefert bissige, aber harmonische Medium-Gain-Sounds im Stile der 70er- und 80er-Jahre Marshall-Amps. Beim Umschalten in den Modern-Lead-Modus verliert das Signal etwas an Lautstärke, was sich durch das unabhängige Volume-Poti natürlich ausgleichen lässt. Gleichzeitig erhält es einen deutlichen Schub in Sachen Gain und Bass, was dem Solospiel zuträglich sein dürfte. Während sich die beiden verzerrten Kanäle optimal ergänzen, steht der Clean-Kanal soundmäßig etwas alleine da. In keiner Einstellung lässt er sich an die Grenze zum zweiten Kanal bringen. Nichtsdestotrotz vermitteln alle Kanäle eine Ansprache und ein Spielgefühl, die einem „echten“ Röhren-Amp kaum nachstehen.

Die drei Kanäle des ReVolt Guitar überzeugen mit Singlecoils und Humbuckern

Für einen ersten Soundcheck hören wir nacheinander das Bypass-Signal und dann alle drei Kanäle des ReVolt mit den Potis in der 12-Uhr-Stellung. Für die genauen Einstellungen bei allen Beispielen empfiehlt sich ein Blick in das dazugehörige Video.  

Audio Samples
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Bypass (Tele) Soundcheck Clean (Tele) Soundcheck Crunch (Tele) Soundcheck Lead (Tele)

Weiter geht es mit derselben Gegenüberstellung aller drei Kanäle, diesmal mit Humbuckern.

Audio Samples
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Bypass (Les Paul) Soundcheck Clean (Les Paul) Soundcheck Crunch (Les Paul) Soundcheck Lead (Les Paul)

Als Nächstes nehmen wir uns die EQ-Sektionen des ReVolt vor und hören zunächst nacheinander das Treble- und das Bass-Poti des Clean-Kanals in drei Stellungen. Das jeweils andere Poti verweilt währenddessen auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Clean Treble-Poti, min/12/max (Strat) Clean Bass-Poti, min/12/max (Strat)

Crunch- und Lead-Kanal teilen sich beim Two Notes ReVolt eine Klangregelung

Da sich Crunch- und Lead-Kanal beim ReVolt eine Klangregelung teilen, beschränken wir uns beim EQ-Test auf den etwas transparenter klingenden Crunch-Kanal. Nach einem Durchgang in der Mittelstellung hören wir nacheinander das Bass-, Mid- und Treble-Poti in der Minimal- und Maximalstellung.

Audio Samples
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EQ-Check Crunch/Lead (Les Paul)
Das Two Notes ReVolt ist mit drei Kanälen plus Boost-Option klanglich äußerst breit aufgestellt.

Das ReVolt Guitar deckte einen großen Bereich an Gain-Stufen und Boost-Optionen ab

Nun wollen wir den drei Gain-Reglern etwas näher auf den Zahn fühlen. Zunächst hören wir das Gain-Poti des Clean-Kanals in drei Stellungen und gleichen die Ausgangslautstärke entsprechend mit dem Volume-Regler aus. Klanglich gibt es dabei kaum Unterschiede zwischen einem hohen Pegel mit wenig Gain und dem umgekehrten Fall. Im Boost-Modus wirkt der Clean-Kanal insgesamt etwas aggressiver in den Höhen. Trotzdem kann er keine angezerrten Edge-of-Breakup-Sounds generieren, die einen nahtlosen Übergang zum Crunch-Kanal liefern würden.  

Audio Samples
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Clean Gain-Poti, 9/12/15 (Tele) Clean Gain-Poti im Boost-Modus, 9/12/15 (Tele)

Im Crunch- und Lead-Kanal des ReVolt hören wir nun das Gain-Poti mit Humbuckern in drei Stellungen zwischen 9 und 15 Uhr. Nach der 15-Uhr-Stellung wird jeweils die Boost-Option dazugeschaltet, im Crunch-Kanal in drei Intensitätsstufen, im Lead-Kanal in der 15-Uhr-Stellung. Hier deckt das ReVolt vom leichten Crunch bis zum High-Gain so ziemlich alles ab, was das Herz begehrt.

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Crunch Gain-Poti, 9/12/15 + Boost, 9/12/max (Les Paul) Crunch Gain-Poti, 9/12/15 + Boost 15 Uhr (Les Paul)

Die analoge Cab Sim des Two Notes ReVolt schneidet im Vergleich mit den DynIRs gut ab

Nun nehmen wir uns die eingebaute analoge Cab Sim vor und hören das ReVolt ab jetzt direkt vor dem Audio-Interface. Zum Vergleich mit dem analogen Signal dient jeweils eine Impulsantwort aus der DynIR Cabinet Collection von Two Notes. Die steht nach der Registrierung des ReVolt kostenlos zum Download bereit. Über die Torpedo Wall of Sound Software oder einen externen IR-Loader kann sie geladen werden. Die analoge Boxensimulation macht dabei, wenn auch recht mittenbetont, einen absolut überzeugenden Job. Logischerweise ist sie aber im Vergleich zu den IRs weniger flexibel einsetzbar.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Clean, analoge Cab Sim (Strat) Praxisbeispiel Clean, DynIR Vibro V30 (Strat) Praxisbeispiel Crunch, analoge Cab Sim (Les Paul) Praxisbeispiel Clean, DynIR Brit Vint C (Les Paul) Praxisbeispiel Lead, analoge Cab Sim (PRS) Praxisbeispiel Lead, DynIR Calif Std C (PRS)

Abschließend hören wir das ReVolt noch im Songkontext mit Bass und Schlagzeug auf verschiedenen Spuren und in allen drei Kanälen.

Audio Samples
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Song
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Das Two Notes ReVolt liefert überzeugende und authentische Röhren-Amp-Sounds im kompakten Format und ist mit drei Kanälen plus Boost-Option klanglich äußerst breit aufgestellt. Dem Clean-Kanal lassen sich vor allem warme Klänge ohne nennenswerte Gain-Kapazitäten entlocken. Im Gegensatz dazu trumpfen Crunch- und Lead-Kanal mit bissiger Note im Stile britischer High-Gain-Amps auf. So wird das ReVolt zum idealen Begleiter für alle, die den eigenen oder den geliehenen Amp im Handumdrehen zum variablen 3- oder 4-Kanaler umbauen wollen. Für die kompakte Direktlösung an einer PA oder einem Audio-Interface steht die zwar gut klingende, aber wenig variable analoge Boxensimulation bereit. Hier drängt sich die Frage auf, warum Two Notes beim ReVolt auf die Integration eines IR-Loaders verzichtet hat. Das umso mehr, als der französische Hersteller dieses Feature längst in ähnlichen Produkten anderer Hersteller anbietet. Sehr schade, denn so schlittert das ReVolt haarscharf an der Krönung zur Allzweckwaffe vorbei.

Das Two Notes ReVolt biete authentische Röhren-Amp-Sounds und sechs schaltbare Klangoptionen (3 Kanäle plus Boost pro Kanal)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Röhren-Amp-Sounds
  • sechs schaltbare Klangoptionen (3 Kanäle plus Boost pro Kanal)
  • 4-Kabel-Methode möglich (als Ergänzung zur Amp-Vorstufe)
  • DI-Out
Contra
  • keine angezerrten Sounds im Clean-Kanal möglich
  • kein integrierter IR-Loader
Artikelbild
Two Notes ReVolt Guitar Test
Für 389,00€ bei
  • Hersteller: Two Notes
  • Modell: ReVolt Guitar
  • Typ: E-Gitarren-Preamp
  • Anschlüsse: In, Out, Send, Return, Midi In/Out, Balanced Out, Aux In, Kophörer, Netzteil
  • Regler/Schalter: Bass, Mid, Treble, Bass (Clean), Treble (Clean), Gain (pro Kanal), Volume (pro Kanal), Boost, Ground Lift, 4-Cable Method, Cab Sim
  • Stromversorgung: 12V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 600 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 188 x 70 x 117 mm
  • Gewicht: 840 g
  • Ladenpreis: 389,00 Euro (Februar 2023)
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Two Notes ReVolt Guitar Bedienelemente

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Profilbild von Bengo

Bengo sagt:

#1 - 08.06.2024 um 12:25 Uhr

0

Clean und Crunch sind einfach perfekt, und zwar sofort "out-of-the-box". Der Revolt kann einzeln gebraucht werden, und macht auch vollkommen Sinn als Backup auf die Bühne.

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