Für das kompakte Strymon EC-1 Single Head dTape Echo verwendet der Hersteller erneut einen Effekt-Algorithmus aus einem seiner Flaggschiffe. Im Falle des EC-1 handelt es sich dabei um die digitale Nachbildung eines Vintage-Bandechos aus dem Strymon El Capistan. Darüber hinaus stand bei der Entwicklung zusätzlich ein modifiziertes Echoplex EP-2 Pate, das die besten Eigenschaften der frühen Exemplare vereinen soll. Was das Strymon EC-1 im Detail zu leisten vermag, wollen wir im folgenden Test ergründen.



Die Bedienzentrale des Strymon EC-1
Mit fünf Potis, einem Kipp- und einem Fußschalter macht das hochwertig verarbeitete EC-1 zunächst einen sehr übersichtlichen Eindruck. Wie jedoch ein erster Blick ins Handbuch verrät, lassen sich noch einige Zweitfunktionen abrufen. Dazu gleich mehr. Über die Funktionen Time, Mix und Repeats werden zunächst die klassischen Parameter eines Delays justiert. Dabei reicht die Verzögerungszeit von fünfzig Millisekunden bis zu einer Sekunde, wobei sich die Wiederholungen natürlich bei Bedarf stilecht in die Selbstoszillation fahren lassen. Dreht man das Mix-Poti außerdem voll auf, wird nur das Effektsignal ausgegeben.
Wirklich neugierig machen mich im Vorfeld aber die Parameter Rec Level, Tape Age und Mechanics. Denn mit ihnen werden die Verstärkung sowie der Bias-Pegel für die virtuelle Bandaufzeichnung eingestellt und außerdem legen sie fest, wie alt und abgenutzt das Tape klingen soll. Ansonsten erweckt der Fußschalter den Effekt zum Leben (True Bypass/Buffered Bypass) und bietet als Zweitfunktionen den Tap-Tempo-Modus, speichert im MIDI-Modus den aktuellen Pedalstatus und konfiguriert bei Bedarf ein angeschlossenes Expression-Pedal.
Zusätzliche Funktionen
Alle Zweitfunktionen aufzuzählen, die auch diese MIDI- und Expression-Anbindungen beinhalten, würde den Rahmen des Tests sprengen. Von Beginn an unbedingt auf dem Schirm sollte man aber die zusätzliche Preamp-Funktion haben. Denn quasi als zusätzliches Schmankerl modelt das EC-1 an dieser Stelle auch den Röhren-Preamp des Vorbilds. Dabei lässt sich konfigurieren, ob der Preamp deaktiviert, der originale Preamp oder ein modifizierter Preamp aktiv ist. Über das Mix-Poti wird zudem der Preamp-Boost gesteuert und auch bei deaktiviertem Pedal kann der Preamp bei Bedarf weiterhin Einfluss nehmen.
Anschlüsse
Alle Anschlussmöglichkeiten versammeln sich an der Stirnseite. Dem platzsparenden Format geschuldet, wird der Stereobetrieb über TRS-Buchsen realisiert, weshalb passende Kabel eingeplant werden müssen. Wie bei allen neueren Strymon-Pedalen lässt sich außerdem mithilfe eines eingelassenen Schiebeschalters die Signalverarbeitung an Eingang und Ausgang bestimmen. Zur Auswahl stehen hier Mono, Mono zu Stereo oder Stereo. Ansonsten stehen anschlussseitig eine USB-Anbindung, eine weitere TRS-Buchse für Exp/Midi und der Anschluss für ein 9-V-Netzteil (250 mA) bereit, das nicht Teil des Lieferumfangs ist.