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Stanton Überstand Test

Innerhalb unseres Testfelds ist Stanton wohl die Company mit der längsten Geschichte. Die amerikanische Firma ist zudem am breitesten aufgestellt und hält die gesamte Palette an DJ-Produkten bereit, angefangen bei Turntables, Mixern und CD-Playern über Systeme, Nadeln -also alles, was Deejay so gebrauchen könnte. Hierzu zählt unter anderem der Stanton Überstand, der seit Längerem für Laptop-DJs am Markt erhältlich ist.

Anders als alle anderen Probanden dieses Testfelds kommt der Ständer in einer transparenten Verpackung aus Kunststoff daher. Mitgeliefert werden neben dem Stand eine „Platte“ aus Aluminium, die als optionale Ablage für ein Audiointerface dient, eine Nylontasche mit Reißverschluß und zwei weiße Kabelbinder. Wozu die denn wohl gut sind? Gleich mehr dazu

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Details

Das Tool ist aus Aluminium gefertigt und präsentiert sich in einem edlen Bürsten-Finish. Alle Kanten sind abgerundet, Grate oder unsaubere Bohrungen fehlen. Stantons Überstand ist gut und sauber verarbeitet und sieht echt stylisch aus. Soviel steht fest, hier gibt’s nichts zu beanstanden. Der Ständer ist zusammenklappbar und macht in diesem Zustand eine sehr gute „Figur“. Eigentlich sogar die beste im gesamten Teilnehmerfeld, wenn ich das an dieser Stelle schon einmal vorwegnehmen darf. „Gefaltet“ und in die Tasche verfrachtet betragen die Außenmaße 28,5 cm x 31,5 cm x 1 cm. Das ist absolut rekordverdächtig! Ähnlich verhält es sich mit dem Gewicht des „Stantonschen“ Ständers. Ganze 1340 g bringt das Teil samt Nylontasche auf die heimische Küchenwaage und verzückt damit den reisefreudigen Laptop-DJ. Wenn es also um die Transportabilität alleine ginge, könnten alle anderen schon den Heimweg antreten, denn mit dazugehöriger Tasche, rekordverdächtigem Fliegengewicht und Kleinstmaßen wäre die Angelegenheit eigentlich schon entschieden und der Test könnte zu den Akten gelegt werden. Wenn es da nicht noch die anderen Disziplinen gäbe, zu denen wir nun im Praxisteil kommen …

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Praxis

Aufbau
Hinsichtlich der Transportfreudigkeit sind wir uns also schon ziemlich „nahe“ gekommen (der Überstand und ich). Schauen wir mal, wie es sich mit dem Aufbauen verhält. Beim Auseinanderklappen wird klar: Stanton ist ein Freund von 90-Grad-Winkeln. Der Standfuß wird am „Hauptmast“ arretiert, indem man einen der mitgelieferten Kabelbinder durch die zwei ausgefrästen Öffnungen führt und anschließend festzurrt. Das fühlt sich für mich ein wenig seltsam an, weil es mir den Eindruck eines Provisoriums vermittelt. Nun ja, zugegebenermaßen handelt es sich bei jedem DVS-Aufbau im Club um ein temporäres Provisorium, welches spätestens acht Stunden danach sowieso wieder abgebaut wird. Aber trotzdem ist es mir ein wenig zu viel Fummelei. Geht aber schon.

Nach dieser Aktion wird die Ablage für das Interface in den Mast gesteckt. Hat was von Fischertechnik und die funktioniert ja bekanntermaßen auch gut. Zuguterletzt klappt man noch die Laptop-Ablage um – und fertig. Grundsätzlich ist der Aufbau leicht und geht schnell von der Hand. Nur der Kabelbinder verursacht noch leichte Bedenken, auch wenn das Teil so bombensicher steht.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Aufbau – eigentlich kinderleicht und doch irgendwie provisorisch …

Flexibilität ist eine Tugend
Die 90-Grad-Winkel begleiten mich auch in diesem Teil des Tests, nur erscheinen Sie mir nun ein wenig problematischer. Konstruktionsbedingt ist das Stantonsche Tool nämlich ein wenig unflexibel, was seine Neigbarkeit angeht. Der Laptop sitzt zwar sicher und rutschfest auf der Ablage, doch leider kann diese in ihrem Winkel nicht verändert werden. Hier tritt also der erste wirkliche Kritikpunkt zutage, an dem sich mancher potentieller Deejay-Kunde aufreiben könnte. Mir persönlich scheint das Arbeiten so fast unmöglich, da ich wirklich viel mit selbst erstellten Shortcuts arbeite. Je nach Beschaffenheit des DJ-Arbeitsplatzes (zum Beispiel, wenn die Ablage relativ hoch ist und der Ständer somit auch), kann (muss nicht) eine derartige Arbeitshaltung unter Umständen sogar zu einer Sehnscheidenentzündung an den Handgelenken führen. Hier würden sich also unsere Wege trennen, da ich persönlich auf eine neigbare Laptopauflage bestehe. Doch das muss natürlich nicht für die Allgemeinheit gelten. Es gibt sehr viele DJs, die alles über Controller fernbedienen, und denen der Winkel der Tastatur daher völlig egal ist, weil sie diese ohnehin nicht benutzen.
Das Nächste, was ich in diesem Kontext noch anführen möchte, wäre die Höhenverstellbarkeit der Ablagefläche. Eine Disziplin, in welcher der Ständer den Vorsprung, den er sich mit seiner Transportfreudigkeit souverän erarbeitet hatte, verliert, denn der Stanton ist nicht höhenverstellbar. Seine Höhe ist fix bei 30 cm und „that´s it!“. Auch hier hätte ich mir ein wenig mehr Flexibilität gewünscht. Nun ja, im Grunde ist die Höhe für mich ideal, ich könnte mir aber vorstellen, dass es die eine oder andere Situation im Club geben könnte, in der man sich ein wenig mehr oder weniger Arbeitshöhe wünscht. Auch hier verliert der Proband von Stanton ein wenig an Boden.

„Stand“ hält, was er verspricht
Was die Königsdisziplinen angeht, sprich Stand- und Rutschsicherheit, kann der Überstand aber weitere Punkte sammeln, denn er erweist sich insbesondere mit aufgelegtem Gewicht als sehr standfest. Aufgrund der gummierten vorderen „Füße“ verrutscht er auch auf glatten Flächen nicht, dennoch erhält er in dieser Disziplin keine volle Punktzahl, da andere Ständer im Testfeld einen etwas sichereren Eindruck machen. Auch die Auflagefläche erhält nicht mein hundertprozentiges Vertrauen. Andere Ständer aus dem Testfeld, z.B. Lukes Dreibein, schaffen mehr Sicherheit durch eine echte durchgehende und massive Auflagefläche, die dann in der Tasche aber natürlich wieder mehr Platz wegnimmt. Alles hat eben ein „Für und wieder”

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Fazit

Insgesamt hinterläßt Stantons Überstand einen guten Eindruck. Das Teil ist vorbildlich verarbeitet und verspricht einige Jahre zu halten. Er ist sehr leicht, zusammenklappbar und nicht zuletzt wegen seiner mitgelieferten Tasche sehr transportabel und reisefreudig. Doch konstruktionsbedingt ist der Ständer weder in der Neigung noch in der Höhe verstellbar, was manchem potentiellem Käufer ein Dorn im Auge sein könnte. „Überstand“ steht aber sicher seinen Mann, ist zudem ziemlich rutschfest und bietet mit seiner Extraablage dem Audiointerface einen sicheren Platz. Der Preis ist allerdings hoch: Für das stylische Design und die Transportfreudigkeit muss man immerhin 99 Euro berappen. Das ist meiner Meinung nach ein wenig zu viel, wenn man die Preise der anderen Hersteller betrachtet. Doch diese Entscheidung muss jeder Deejay selbst treffen, schließlich erhält er für diesen Preis auch den reiselustigsten Laptopständer.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Geringes Gewicht
  • Geringe Ausmaße, wenn zusammengeklappt
  • Transporttasche im Lieferumfang
Contra
  • Nicht höhenverstellbar
  • Laptopablage nicht neigbar
  • Hoher Preis
Artikelbild
Stanton Überstand Test
Für 99,00€ bei

Herstellerlink: Stanton

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