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SJC Drums Alpha 14×6,5 Aluminum Snare Test

Wer eine neue Snare Drum kaufen möchte, sich im Angesicht all der Materialien, Finishes und Größen aber schlicht erschlagen fühlt, landet nicht selten bei einer Aluminiumtrommel in 14×6,5 Zoll im universellen Natur-Look. Es ist also kein Zufall, dass die amerikanische Custom-Firma so ein Modell im Programm hat. SJC gehört nämlich zu jenen jungen Marken, die es geschafft haben, von einer kleinen Manufaktur für finanziell potente Drummer mit ausgefallenen Sonderwünschen zu einer ernstzunehmenden Alternative zu den großen Serienmarken zu werden. 

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Mit einem Ladenpreis von knapp unter 400 Euro liegt SJC Alpha Aluminum Snare ziemlich genau zwischen den beliebten Massenmodellen wie der Tama S.L.P. Dry Aluminium und etwas teureren Baureihen wie beispielsweise der Pearl Sensitone Aluminium. Die SJC bringt dabei natürlich ein bisschen mehr Custom-Flair mit, eine Fertigung in der amerikanischen Manufaktur ist bei diesem Preis allerdings nicht drin. Was die in Taiwan gebaute Trommel kann, lest ihr auf den folgenden Zeilen.  

Details

Ein 1,2 Millimeter starker, nahtloser Alukessel bildet die Basis  

Geliefert wird die Alpha, wie die meisten anderen Snares auch, in einem einfachen Versandkarton, eingeschlagen in eine Plastiktüte. Dass man es mit der Positionierung der Trommel jedoch durchaus ernst meint, zeigt der Papierkram, der mir zunächst in die Hände fällt. Neben einer Garantiekarte sticht besonders das „Certificate of Authenticity“ heraus, welches bezeugt, dass das Instrument in Taiwan nach SJC-Spezifikationen gebaut wurde. Nun gut, kommen wir nun zum Wesentlichen, nämlich zum Kessel. Dieser besteht aus 1,2 Millimeter starkem, nahtlos gezogenen Aluminiumblech mit sauber umgebördelten Kesselrändern. Der Gratungswinkel dürfte die üblichen 45 Grad betragen, auf der Resonanzseite finde ich ein relativ breites, jedoch nicht allzu tiefes Snarebed vor. Im Inneren des Kessels informiert ein Aufkleber noch einmal über die Kesseleigenschaften, auch eine Seriennummer fehlt nicht. Die Bauweise sowie der Herstellungsort des Kessels lassen mich übrigens an zwei weitere Aluminium-Snares denken, welche ich neulich zum Test hier hatte, nämlich die Millenium AluminatorModelle. Vorbildlich eingepasst und mit Gummi unterlegt wurde das Luftausgleichsloch, und ein ebenfalls aus Alu gefertigtes und verschraubtes Typenschild rundet den positiven Gesamteindruck a

Fotostrecke: 5 Bilder Keine Revolution, aber gut verarbeitet: der nahtlose Kessel der SJC Alpha Snare Drum.

20 Einzelspannböckchen prägen den Look der Alpha Snare

Dass der Wiedererkennungswert einer Marke für ihren Erfolg essentiell ist, hat natürlich auch SJC erkannt. Bei Schlagzeugfirmen trägt das Böckchen-Design maßgeblich dazu bei, und so ist unser Testmodell mit den firmeneigenen Shield Lugs ausgestattet, welche ich optisch irgendwo zwischen Sonor Teardrop und Tama Starclassic einordnen würde. Zehn Stück pro Seite sind davon gummi-unterlegt am Kessel verschraubt, Verarbeitung und Verchromung wurden sauber ausgeführt. Eine einfache, einseitig bedienbare Abhebung im sogenannten Drop Style sorgt für die Kontrolle des Snare-Teppichs. Das Butt End besteht aus dem üblichen Klemmbock, beide Teile stammen offenbar aus dem taiwanesischen Zubehör-Regal, aus dem sich auch andere Hersteller bedienen. Das muss natürlich nichts Schlechtes bedeuten, solange eine einwandfreie Funktion gegeben ist. Statt der üblichen Stahlspannreifen kommt die Alpha mit massiven Gussversionen daher, was die tendenziell trockene Charakteristik von Aluminium als Kesselmaterial offenbar noch unterstützen soll. Für leichteres Stimmen sind alle Stimmschrauben mit Kunststoff-Unterlegscheiben versehen. Eine weitere interessante Wahl haben die Amerikaner beim Snare-Teppich getroffen. Satte 42 Spiralen besitzt dieser, was auch das breite Snarebed erklärt. „Maximum Sensitivity“ verspricht SJC bezüglich der Ansprache, und die hohe Spiralenanzahl soll offensichtlich ihren Teil dazu beitragen. Zu guter Letzt freut es Käufer und Tester einer solchen Mittelklasse-Snare natürlich, wenn direkt ab Werk Markenfelle installiert wurden. Um welche Modelle es sich handelt, ist auf den Fellen zwar nicht verzeichnet, nur dass sie von Evans stammen. Das schwere Schlagfell wirkt wie ein ST, das Reso könnte ein Hazy 300 sein. 

Fotostrecke: 5 Bilder Shield Lugs heißen die SJC Einzelböckchen.
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Praxis

Mit dem Werks-Schlagfell klingt die Alpha etwas belegt

Auf dem Snare-Stativ überzeugt die SJC Alpha zunächst mit einwandfreier Funktionalität. Alle Stimmschrauben laufen sauber und mit guter haptischer Rückmeldung, die einfache Abhebung tut, was sie soll, und auch in puncto Gewicht ist das Instrument – dem Alukessel sei Dank – nicht so massiv wie es aussieht. Die ersten Schläge auf das dicke Evans-Werksfell machen allerdings schnell klar, in welche Richtung diese Trommel designt wurde: trocken und obertonarm geht es zu. Rechnet man die relevanten Faktoren zusammen, ist das auch kein Wunder, denn nahezu alle Ausstattungsmerkmale begünstigen diesen Klangcharakter. Um einen besseren Eindruck von der Snare zu bekommen, habe ich einen Teil der Soundfiles sowie das komplette Video mit einem Remo Ambassador coated Schlagfell aufgenommen. 

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Sehr hohe Stimmung

Snares aus Aluminium mögen sehr hohe Stimmungen gerne, sie erzeugen dann einen funky „Pock“, der sich im weiten Feld zwischen HipHop und Funk besonders wohl fühlt. So ist es auch bei der Alpha. Im Vergleich zu anderen Alu-Snares wirkt sie allerdings selbst mit dem Remo Schlagfell noch etwas kontrollierter. Die Gussreifen sowie der breite Teppich begrenzen den Kesselton, gleichzeitig kommt etwas mehr „Geraschel“ hinzu. Die Rimclicks gefallen mir sehr gut.

Audio Samples
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Sehr hohe Stimmung – solo Sehr hohe Stimmung – im Set

Mittelhohe Stimmung 

Auch dieses Tuning hört ihr mit dem Remo Ambassador Schlagfell. Reduziert man die Spannung des Schlagfells etwas, wird der Attack der Alpha breiter und verbindet sich mit der kurzen Kesselnote zu einem sehr Recording-freundlichen Sound mit guter Durchsetzungskraft. Auch im Proberaum mit lauten Gitarren erzeugt der Testkandidat ordentlich Druck, während der breite Teppich für den akustischen Zuckerguss sorgt. 

Audio Samples
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Hohe Stimmung – solo Hohe Stimmung – im Set

Mittlere Stimmung

In der mittleren Lage habe ich beide Felle gegenüber gestellt, und es ist gut zu hören, dass das Evans einen deutlich belegteren Eindruck macht. Die spritzigen Obertöne verschwinden, die Trommel wird – für meinen Begriff – etwas stumpf und leblos, auch die Dynamik wirkt deutlich reduziert. Mit dem einlagigen Remo gefällt mir die Snare wesentlich besser. Wer seine Snares jedoch „aus dem Laden“ möglichst kontrolliert mag, ist mit dem Werksfell sicherlich besser bedient. 

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – solo Mittlere Stimmung – solo (Werksfell) Mittlere Stimmung – Groove (Werksfell)

Sehr tiefe Stimmung

Als nächstes sind die platschigen Sounds an der Reihe. Auch hier habe ich einmal das Remo verwendet, noch etwas weiter heruntergedreht dann das Evans. Es zeigt sich, dass das Remo einfach mehr Sound macht, lauter und offener klingt. Das dicke Evans fühlt sich aber auch nicht unwohl, denn es reduziert einige der unerwünschten Mittenfrequenzen, die eine solch tiefe Stimmung nun einmal mit sich bringt. Im Vergleich zu anderen Aluminium-Snares finde ich die Alpha hier jedoch etwas unkonkret im Kesselton. 

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Tiefe Stimmung – solo Sehr tiefe Stimmung – solo (Werksfell) Sehr tiefe Stimmung – Groove (Werksfell)
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Fazit

Mit der Alpha Aluminum Snare Drum in 14×6,5 Zoll bietet der amerikanische Hersteller SJC eine kraftvoll-kontrolliert klingende Aluminium-Snare im mittleren Preissegment an. Wem die üblichen Verdächtigen der bekannten Marken zu gewöhnlich sind, bekommt mit der in Taiwan gebauten Trommel eine gute Alternative. Besonders Fans eher trockener Sounds dürften mit der Kombination der gewählten Bauteile (Alukessel, Gussreifen, breiter Teppich, dickes Schlagfell) auf ihre Kosten kommen. Freunde maximaler Vielseitigkeit sollten über den Tausch des Schlagfells und der Spannreifen nachdenken, dann lassen sich aus der Trommel noch wesentlich offenere Klänge zaubern. Angesichts der dann anfallenden Zusatzkosten sei aber angemerkt, dass man ähnliche Ergebnisse schon für wesentlich günstigere Preise erzielen kann.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • druckvoller, tendenziell kontrollierter Klang
  • fette Rimclicks und Rimshots
  • saubere Verarbeitung
Contra
  • belegter Klang mit dem Werksfell
  • etwas unsaubere Kesselnote bei tiefen Stimmungen
Artikelbild
SJC Drums Alpha 14×6,5 Aluminum Snare Test
Für 444,00€ bei
Alukessel, Gussreifen, breiter Teppich und dickes Schlagfell: die SJC Alpha Aluminum mag es trocken.
Alukessel, Gussreifen, breiter Teppich und dickes Schlagfell: die SJC Alpha Aluminum mag es trocken.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: SJC Drums
  • Bezeichnung: Alpha Aluminum 14×6,5
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Kesselmaterial: Aluminiumblech, Kesselstärke 1,2 Millimeter
  • Hardware: Gussreifen, 20 einzelne „Shield Lugs“
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Garantiekarte, Echtheitszertifikat
  • Preise (Verkaufspreis August 2019): 399,00 EUR

Seite des Herstellers: https://www.sjcdrums.com

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