Anzeige

Schlagwerk CBA2S Cajon Schnellbausatz Test

Vielseitig einsetzbar und relativ leicht zu erlernen – keine Frage, das Cajon ist ein tolles Instrument, um in die Welt der Perkussion einzusteigen. Ein brauchbares Cajon kostet aber meistens über 100 Euro, für den einen oder anderen durchaus eine Hürde, vor allem, wenn das Instrument erstmal ausprobiert werden soll. Als günstige Alternative bieten verschiedene Hersteller Bausätze an, mit denen man das eigene Cajon selber zusammenbauen kann. Wir nehmen die größere Ausführung des Schlagwerk CBA2S Cajon Schnellbausatz im bonedo Test unter die Lupe und verraten euch, ob hier gute Qualität fürs kleine Budget geboten wird und wie viel handwerkliche Erfahrung für das Zusammenbauen mitgebracht werden sollte.


Ich bin das erste Mal mit Cajon-Bausätzen in Kontakt gekommen, als ich eine günstige Lösung für meine Cajon-Workshops gesucht habe. Viele Teilnehmer kommen ohne Instrument, und ich kann nicht jedes Mal 20 Cajons mitbringen. Ein Kollege hat mir dann die Cajon-Bausätze vorgeschlagen, was sich als äußerst praktische Lösung erwiesen hat – am ersten Tag baut man mit allen Teilnehmern die Cajons zusammen, und ab dem zweiten Tag wird gespielt. Das macht Spaß, die Teilnehmer haben zum selbst gebauten Instrument gleich einen ganz anderen Bezug, und obendrein kann jeder gleich ein Instrument mit nach Hause nehmen. Der Schlagwerk Bausatz ist eine von mittlerweile vielen Optionen. Ob der Zusammenbau leicht von der Hand geht und ob auch der Sound stimmt, erfahrt ihr hier.

Details

Die Einzelteile

Neben der Bauanleitung befinden sich im Paket des Bausatzes die verschiedenen Teile, aus denen später das Cajon entsteht: zwei Seitenwände, ein Boden, ein Deckel, die Schlagfläche, die Rückwand, eine Deckenleiste, an der später die Snares angebracht werden, eine Bodenleiste und eine oder zwei Snares (ja nach Version des Bausatzes). Das Birkenholz ist schlicht und unbearbeitet, und die Holzplatten haben recht scharfe Kanten, die aber später mit dem mitgelieferten Schleifpapier abgeschliffen werden. Die Ober- und Unterplatte haben vorgefräste Rillen, in die man die Seitenwände einsetzen kann, und auf der Schlagfläche befindet sich das bekannte Schlagwerk Logo.

Die Puzzlestücke des Cajon-Bausatzes.

Was es sonst noch braucht

Zum Zusammenbauen werden außerdem diverse Schrauben und Nägel, Leim, zwei Spanngurte, Schleifpapier und eine Winkelschablone mitgeliefert. Dann benötigt man noch einen Hammer, einen Zollstock, einen Schraubendreher und einen Bleistift. In der Anleitung ist in fünf Schritten mit mehreren Bildern und in verschiedenen Sprachen beschrieben, wie aus diesen Puzzleteilen ein spielbereites Cajon entstehen soll.

Anzeige

Praxis

Das Grundgerüst

Nachdem ich die Bauanleitung überflogen und die verschiedenen Teile bereitgelegt habe, kann es losgehen. Im ersten Arbeitsschritt geht es darum, das Grundgerüst zusammen zu stecken und zu verleimen – dazu gehören die beiden Seitenwände, der Boden und die Sitzfläche. Hier stoße ich auf die erste kleine Hürde, denn an den Seitenwänden kann ich keine Markierung finden, die mir zeigt, wo innen und wo außen ist. Nach etwas Herumprobieren kann ich mir das zwar logisch erschließen, aber es wäre nett gewesen, hier konkretere Informationen zu haben. Ähnlich verhält es sich mit der Bodenplatte und der Sitzfläche. In der Anleitung sind diese als unterschiedliche Teile angegeben, ich kann aber beim besten Willen keinen Unterschied feststellen. Da die Teile identisch aussehen, hoffe ich einfach mal, dass es egal ist. Nachdem ich die vier Teile ineinander gesteckt habe, suche ich die Winkelschablone, um kurz darauf festzustellen,  dass ich sie versehentlich im Karton gelassen und zur Seite gelegt habe. Die Winkelschablone ist ein schlichtes Stück Pappe, das eigentlich aussieht wie ein Teil der Verpackung. Auch hier wäre eine Kennzeichnung hilfreich gewesen. Nachdem das Missverständnis geklärt ist und die Schablone ihren rechtmäßigen Platz in der Mitte des Cajon Rahmens eingenommen hat, kann ich die Gurte festziehen und den Leim trocknen lassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Teile fu00fcr den ersten Arbeitsschritt werden platziert.

Boden- und Snareleiste

Aus der Anleitung erfahre ich, dass ich die Trockenzeit nutzen kann, um Boden- und Snareleiste anzubringen. Los geht’s – Nägel leicht einschlagen, Snareleiste anleimen und mit den Nägeln fixieren. Weiter geht’s mit der Bodenleiste. Gehört diese jetzt auf die gleiche Seite wie die Snareleiste? Soll sie nachher an der Front- oder an der Rückwand sitzen? Auch hier hätte ich mir eine Kennzeichnung gewünscht oder ein übersichtliches Diagramm, das zeigt, wie die Teile genau zusammen gehören. Immerhin finde ich nach einer Weile weiter hinten in der Anleitung des Rätsels Lösung. In einem Bild kann ich erkennen, dass die korrekte Position für die Bodenleiste unten an der Schlagfläche ist, also an der gleichen Seite, auf der auch die Snareleiste angebracht ist. Weiter geht’s, Bodenplatte angebracht und die Snares an der Snareleiste angeschraubt. Inzwischen hatte der Leim genug Zeit zu trocknen, so dass ich die Gurte lösen und das Instrument zum ersten Mal aufrecht hinstellen kann. Sieht irgendwie schon nach Cajon aus.

Die Snareleiste mit den Snares wird montiert.

Schlagfläche und Rückwand

Als nächstes wird die Schlagfläche verleimt und mit Hilfe der Anpressplatte und den Gurten verspannt. Die Prozedur ist ja mittlerweile schon bekannt und geht schnell von der Hand. Während der Leim trocknet, widme ich mich den Kanten des Cajons und fange schon mal an, sie etwas abzuschleifen. So ist das Instrument nachher angenehmer zu spielen und zu tragen. Dann wiederhole ich die letzten Arbeitsschritte für die Rückwand und schleife in der Trockenzeit die übrigen Kanten ab. Zum Abschluss werden noch die Füße angeschraubt und fertig ist das Cajon. Die ganze Prozedur hat ungefähr 90 Minuten gedauert, und jetzt bin ich ziemlich gespannt, wie das fertige Instrument klingt.

Fotostrecke: 2 Bilder So sieht der fertige Kasten mit Front- und Ru00fcckplatte aus.

Das fertige Instrument

Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Dafür, dass ich das ganze selbst zusammen gebaut habe, überraschen mich der fette Bass und die holzigen, aber definierten Slaps. Die Trennung von Bass und Snare ist zwar nicht mit einem Spitzenmodell zu vergleichen, aber das Selbstbau-Cajon gefällt mir auf jeden Fall besser als einige der Einsteigerinstrumente, die ich über die Jahre in verschiedenen Perkussionsabteilungen in Musikgeschäften angespielt habe.
Nachtrag: Auf der Schlagwerk Website habe ich nach dem Zusammenbau ein tolles Video gefunden, das die meisten der kleinen zuvor erwähnten Unklarheiten erklärt.
Und so klingen die Soundfiles des fertigen Cajons:

Audio Samples
0:00
Buleria Beat Hiphop Groove Besen Groove
Fotostrecke: 2 Bilder Das bekannte Schlagwerk Logo.
Anzeige

Fazit

Bei einem Bausatz mit einem Straßenpreis von knapp 50 Euro kann man sicher kein Luxusinstrument erwarten, aber als Einsteiger-Cajon kann das aus Schlagwerks Bausatz zusammengebaute CBA2S Construction Kit überzeugen. Ein bisschen handwerkliche Erfahrung sollte man für den Zusammenbau allerdings mitbringen, denn der Bausatz muss ordentlich verleimt, vernagelt, verschraubt und abgeschliffen werden. In der Anleitung hätte ich mir in einigen Punkten mehr Klarheit gewünscht. Auch Kennzeichnungen an den verschiedenen Einzelteilen hätten den Prozess vereinfachen können. Wenn man aber schon die eine oder andere Ikea Kommode zusammengebaut hat, ohne zu verzweifeln, sollte man auch mit Schlagwerks Cajon-Bausatz zurecht kommen. Außerdem stellt sich durch die Arbeit schon eine besondere  Verbindung zum Instrument ein, und das Cajon, das am Ende dabei herauskommt, ist als Einsteigerinstrument mit gutem Preis-Leistung-Verhältnis wärmstens zu empfehlen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • günstiger Preis
  • guter Sound
  • Qualität der einzelnen Komponenten
  • Instrumenten-Selbstbau macht Spaß
Contra
  • Anleitung könnte detailierter beschrieben sein
Artikelbild
Schlagwerk CBA2S Cajon Schnellbausatz Test
Für 59,00€ bei
Nach 90 Minuten Arbeit habt Ihr ein vollständiges Cajon vor euch stehen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Schlagwerk
  • Bezeichnung: CBA2S Cajon Schnellbausatz
  • Abmessungen des fertigen Cajons: 50x30x30 cm
  • Holzart: Birkenholz
  • Lieferumfang:
  • vorgefertigte Holzteile
  • Spanngurte und Expressleim
  • Aufbauanleitung
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Preis: EUR 58,30 (UVP)
Hot or Not
?
Nach 90 Minuten Arbeit habt Ihr ein vollständiges Cajon vor euch stehen.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Freddy

Freddy sagt:

#1 - 04.08.2015 um 13:12 Uhr

0

Sehr schöner Test! Scheint ja eine machbare, aber doch nicht so superleichte Angelegenheit zu sein. Ich stehe gerade vor der Entscheidung einen Bausatz zu kaufen, konnte aber nur den einen Test bei euch finden. Habt ihr noch mehr Bausätze getestet?

Profilbild von bonedo Chris

bonedo Chris sagt:

#2 - 05.08.2015 um 05:15 Uhr

0

Hallo Freddy,
danke für die Nachfrage. In der Tat haben wir bisher nur diesen Bausatz getestet, da wird aber definitiv noch mehr kommen. Ich bin übrigens immer dankbar für Anregungen und Testwünsche. Schöne Grüße, Chris

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • 🎧 Zultan Rock Beat Cymbals Review | Are They Still Worth It in 2025?
  • Gretsch Full Range Hybrid Snare | First Impression #drums #drumgear
  • Aerodrums 2 | Invisible Drums, Real Sounds! | Review & Sound Demo