Schecter Blackjack ATX C-1

Praxis

Mit ihrem relativ leichten Mahagonikorpus ist die Testgitarre unverstärkt natürlich nicht ganz so spritzig im Sound, wie man es von einer klassischen Strat gewohnt ist, zeigt aber ein sehr ausgewogenes Klangbild. Die Einstellung des Instrumentes ab Werk ist wirklich tadellos, wobei die Saitenlage für Rocker und Flitzefinger vielleicht noch ein Stück flacher sein könnte. Das aber keinesfalls als Negativpunkt, denn auch so fühlt sie sich sehr gut an. Auch der matt lackierte Hals selbst liegt mit seinen Jumbo-Bünden gut in der Hand. Das Instrument ist absolut stimmstabil und die hauseigenen Stimmmechaniken machen nicht nur einen guten Job, sie hinterlassen auch einen durchaus wertigen Eindruck. Das gilt auch für die beiden Lautstärkepotis und den Tonregler, die ebenso einwandfrei arbeiten. Lediglich der Pickup-Wahlschalter machte am Anfang einige Probleme und rastete in der Halsposition nicht immer sofort ein, ein Fehler, der allerdings im Laufe des Tests verschwand. Als Verstärkung kam der neue Marshall SL-5 Combo zum Einsatz – mikrofoniert mit einem Sennheiser E 606.

Muss sich in der Praxis beweisen: Schecter Blackjack.
Muss sich in der Praxis beweisen: Schecter Blackjack.

Ich starte den Test im Clean-Channel und spiele, beginnend beim Halspickup, das gleiche Akkordriff in allen drei Pickup-Positionen. Der Halstonabnehmer zeigt sich etwas flacher eingestellt als sein Bruder am Steg und tönt deswegen auch etwas leiser. Bei den Beschreibungen der Pickups wurde wahrscheinlich schon klar, dass wir hier keine Vintage-Sounds erwarten dürfen. Es erklingt ein eher kühler, sehr direkter und durchsetzungsfähiger Ton. Der Stegtonabnehmer ist dabei in den Mitten und Höhen deutlich schärfer ausgeprägt, was ihn eher für die Anwendung im Distortion Betrieb prädestiniert.

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Clean 1 – Chords (Alle 3 Pickup-Positionen)

Obwohl sich schon erahnen lässt, dass die Pickups ihre wahren Stärken erst in Kombination mit einem Distortion ausspielen, lassen sie sich durchaus auch im Clean-Channel einsetzen. Für softeres Spiel kristallisiert sich für mich der Halspickup als Favorit heraus. Schlage ich, wie in den nächsten beiden Hörbeispielen, eher etwas härter an, gefällt mir die Mittelposition am besten.

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Clean 2 (Country Picking – Hals & Steg PU) Clean 3 (Funk Riff – Hals & Steg PU)

Ich drehe den Clean-Channel deutlicher weiter auf, um den Sound schon in Richtung Crunch zu bringen. Für das folgende Beispiel habe ich, ebenfalls in allen drei Pickup-Positionen, dieselbe bluesige Phrase gespielt. Auch hier kann die Gitarre in jedem Fall punkten!

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Crunch – Blues Riff (Alle 3 Pickup-Positionen)

Weiter geht’s mit mehr Drive! Mit einem Sound, der in Richtung Overdrive tendiert, spiele ich wieder zur Demonstration der Tonabnehmer dasselbe Riff in allen drei Pickup-Einstellungen. Die im Clean-Betrieb erwähnte Schärfe des Halstonabnehmers kommt jetzt sehr schön zur Geltung.

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Drive 1 – Rock Riff (Alle 3 Pickup-Positionen)

Genug geschont, jetzt gebe ich der Zerre noch deutlich mehr Schub und lasse ein paar Akkorde stehen. Die transparente Wiedergabe der Pickups ist wirklich großartig, auch hat der Sound eine Menge Sustain. Die Nebengeräusche sind zudem so gering, dass ich manchmal schon das Gefühl habe, mit einem Gate vor dem Amp zu arbeiten.

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Drive 2 – Chords (Alle 3 Pickup-Positionen)

Für das kommende Beispiel stimme ich die Gitarre auf Drop D und spiele ein klassisches Metal-Riff.

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Drive 3 – Drop D Riff (Steg PU)

Auch im Melodiespiel mit viel Gain finde ich gerade den Steg-PU absolut überzeugend!

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Drive 4 – Melodiespiel (Steg PU)

Um die Gitarre im Bandkontext zu präsentieren, habe ich zum programmierten Schlagzeug (Addictive Drums) und einem Bass, den ich über Guitar Rig 5 eingespielt habe, noch einmal drei Gitarrenspuren aufgenommen.

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Drive 5 – im Bandkontext (Steg PU)
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