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Roland EP880 Test

DIE ÄUSSERLICHKEITEN
Beim ep 880 kann man wirklich von einem schlichten Design sprechen. Das matt-schwarze Kunststoff-Gehäuse verfügt nur über wenige Knöpfe und einen Volumenregler, ist absolut dezent gestaltet und damit potentiell kompatibel mit allen unauffälligen Wohnzimmer- und Bar-Szenarien. Klare Pluspunkte hinsichtlich dieser Anwendungsbereiche sind die internen Boxen sowie das erträgliche Gewicht von knapp 20 kg.

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Die Plastiktastatur ist zwar recht leicht gewichtet, dabei aber sehr gleichmäßig spielbar. Für Kinder oder reine Keyboarder ist das sicherlich ein Vorteil. Jedenfalls sind Anschlag und Dynamik nach kurzer Eingewöhnung gut zu kontrollieren. Für eine grobe Anpassung der Anschlagsempfindlichkeit lässt sich außerdem noch zwischen vier Velocity-Einstellungen wählen. Und zugegeben: Ein bisschen mehr als nur Klavierspielen lässt das Piano dann doch zu. Die Tastatur ist einfach zu splitten und ebenfalls im Dual-Modus zu verwenden, sprich mit zwei Sounds gleichzeitig zu bespielen. Außerdem befindet sich ein kleiner Sequenzer mit an Bord des ep 880 – hier können nacheinander zwei Spuren eingespielt werden. Leider ist die Anzahl der aufnehmbaren Songs auf einen begrenzt.

Die weiteren Features sind besonders für den Unterricht und für Klavierschüler ausgelegt: Ein eingebautes Metronom (gut, das kann jeder gebrauchen) und eine spezielle “Twin Piano”-Funktion, bei der die Tastatur in der Mitte gesplittet ist und auf beiden Seiten vom Splitpunkt der identische Tonumfang anliegt – gedacht also für vierhändiges Spiel von nicht vierhändiger Literatur. Ansonsten sehr praktisch für den Unterricht von Kindern ist die Möglichkeit, sämtliche Knöpfe (natürlich nicht die Tasten der Klaviatur) zu sperren und nur den Klaviersound zugänglich zu lassen. Das Verriegeln der Tür muss aber vorher mit den Eltern abgesprochen werden…

Als Besonderheit sind außerdem die 66 Stücke zu nennen, die neben den Demo-Songs im Inneren des Rolands gespeichert sind. Die Werke aus der klassischen Klavierliteratur lassen sich in ihrer Geschwindigkeit verändern sowie in ihren Parts für linke und rechte Hand separat abspielen. Auf diese Weise bekommt man die Möglichkeit selbst dazu zu spielen und beispielsweise die Hände getrennt voneinander zu trainieren. Für den Klavier-Rookie kann das ein praktisches und motivierendes Tool sein. Allerdings ist die Auswahl der Stücke leider recht einseitig -so wurde auf einfache Jazz-Standards, Blues- und Pop-Harmonien komplett verzichtet. Obwohl gerade diese Stilistiken eine gute Basis für Improvisationsübungen gebildet hätten. Dazu kommt, dass man sich die Noten für die internen Songs leider selbst besorgen muss.

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