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Reloop RMX-80 Digital Test

Noch vor einigen Jahren wurde der Hersteller Reloop von Profi-DJs oft belächelt. Zu sehr haftete den Produkten dieses Unternehmens der „Makel“ an, eine Billigmarke für Bedroom-DJs und Hobbyisten zu sein. Schaut man sich allerdings die Mixer, Controller und Turntables der letzten Zeit etwas genauer an, wird offensichtlich, dass gelten muss, diese Denke über Bord zu werfen, denn in Sachen Qualität und Sound hat Reloop einen deutlichen Sprung gemacht.

RMX-80_Digital_10

 
Ein gutes Beispiel hierfür scheint auch unser aktueller Testkandidat, der Reloop RMX-80 Digital Clubmixer zu sein. Dieses Pult arbeitet komplett digital (24 Bit Wandler), verfügt über vier Haupt- sowie zwei Mikrofonkanäle. Die Klangregelung erfolgt über Dreiband-EQs und bipolare Filter. Der Crossfader ist frei den vier Line Fadern zuweisbar und wurde mit einer stufenlosen Curve-Control ausgestattet. Über das gleiche Feature verfügen auch die vier Up & Down-Fader. Zur Klangmanipulation stellt der Mischer eine digitale FX-Sektion mit 13 Effekten bereit, die sich zeitgemäß temposynchron steuern lassen. Ausgangseitig liefert der RMX-80 Digital ein symmetrisches sowie ein unsymmetrisches Mastersignal. Zudem gibt es einen separat regelbaren Monitor sowie einen Recording-Out.  
Diese lange Feature-Liste klingt bei einer UVP von lediglich 749 € wirklich viel versprechend. Inspiriert wurde Reloop bei Ausstattung und Design des RMX-80 Digital offensichtlich von der DJM Mixer-Serie der Firma Pioneer, insbesondere dem Modell DJM-850 Dieses Vierkanalpult ist ebenfalls mit Dreiband-EQs und einer FX-Sektion bestückt. Allerdings kostet der Pioneer 1499 € (UVP). Ein weiteres konkurrierendes Modell der oberen Preisklasse ist der Xone DB2 von Allen & Heath, der für 1784 € (UVP) zu haben ist. Dafür bekommt man allerdings auch ein internes USB-Audiointerface, zahlreiche MIDI-Features sowie zwei Effekt-Engines. Unser Bonedo-Test soll und wird klären, ob der RMX-80 Digital im Lager der Profis neben seinen kostspieligeren Konkurrenten bestehen kann.

Details

Lieferumfang

Der dunkel bedruckte Karton bringt einige Utensilien zum Vorschein. Da wären zunächst einmal der Mixer (320 mm x 107,5 mm x 382,4 mm/B x H x T) sowie ein Kaltgerätekabel zur Spannungsversorgung zu nennen. Des Weiteren finde ich vier Fader-Start-Kabel mit Miniklinkenstecker, Werbematerial (Poster, Aufkleber etc.) sowie eine deutschsprachige Anleitung in gedruckter Form vor. Diese ist zwar etwas knapp gehalten, aber dank der guten Grafiken dennoch sehr behilflich bei der Inbetriebnahme.

Fotostrecke: 2 Bilder Reloop RMX-80 Digital: Kommt wie alle anderen auch! – Im Karton…

Erster Eindruck

Unser Testkandidat bringt ein stolzes Gewicht von 6,9 kg auf die „Digitalpultwaage“ und stellt ein sehr robustes, sauber verarbeitetes und akkurat lackiertes Metallchassis. Die Anschlussbuchsen wirken hochwertig und sind stabil im Gehäuse montiert. Die Cinch-Buchsen sind sogar vergoldet. Die Drehregler wirken robust, zudem sind sie mit sehr griffigen Gummikappen bestückt. Auch die großen, hintergrundbeleuchteten Tasten des Mischers machen eine wirklich gute Figur. Hochwertig präsentieren sich ebenso die Schalter des Mischers. Über einen extra langen Regelweg von 60 mm verfügen die vier Up & Down-Fader. Diese machen schon einen guten ersten Eindruck, sind aber leider ein wenig schwergängig. Zum Glück ist das beim 45 mm langen Crossfader anders. Dieser gleitet butterweich von einer Seite zur anderen und verfügt zudem über eine praktische Schnellwechselvorrichtung. Abgesehen von den etwas trägen vertikalen Schiebereglern ist der erste Eindruck, den der RMX-80 Digital bei mir erweckt, sehr überzeugend!  

Anschlüsse

Die Mehrzahl der Anschlüsse befinden sich wie gewohnt auf der Geräterückseite. Alle vier Main Channels des Mixers verfügen über je zwei Stereo-Cinch-Eingänge. Bei den Kanälen 1 und 4 handelt es sich dabei ausschließlich um Eingangsstufen für Geräte mit Line-Pegel für Line und CD. Channel 2 und 3 hingegen verfügen über je einen Phono-Vorverstärker und einen Line-In. Verchromte und griffige Schrauben dienen dabei zur Aufnahme der Erdungskabel der Plattenspieler. Alle vier Channels sind mit Miniklinkenbuchsen ausgestattet, die zur Fernsteuerung externer Geräte über Fader-Start dienen. Auf der Frontplatte des Mixers finde ich weitere Eingänge vor. Dort habe ich die Option, ein Mikrofon an die XLR/Klinkenbuchse (Mic 1) anzuschließen. Alternativ lässt sich dieser Kanalzug aber auch als zusätzlicher Aux-In nutzen. Dazu steht oberhalb der Mic-Buchse ein Stereo-Cinch bereit. Die 6,3 mm Klinkenbuchse für das zweite Mikrofon (Mic 2) wurde auf dem Frontplatte des Gerätes platziert.
Als optionaler Audioeingang dient der Effekt-Return, dessen zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen wiederum auf der Rückseite des Pultes Platz gefunden haben. Gleich daneben beheimatet ist der Effekt-Send, der ebenfalls über zwei große Klinkenbuchsen verfügt. Wer auf das Ausgangssignal des Mischers zugreifen möchte, hat ganze vier analoge Anschlüsse zur Auswahl. Der Master steht unsymmetrisch über Cinch sowie symmetrisch über XLR zur Verfügung. Separat regelbar ist der Monitorausgang (Booth), der über zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen herausgeführt wird. Nicht justierbar ist hingegen das Signal des separaten Recording-Ausgangs, das an den entsprechenden Cinch-Buchsen unsymmetrisch abgegriffen wird. Eine USB-Buchse (Typ-B) dient dazu, das Pult mit einem Rechner zu verbinden. Ferner ist unser Testkandidat mit einem aktiven dreifachen USB-Hub (Typ-A) ausgerüstet. Hier lassen sich beispielsweise diverse MIDI-Controller anschließen. Befeuert wird der Mischer über eine entsprechende Buchse für das Netzkabel. Direkt darüber liegt der Netzschalter des Gerätes und wer sein gutes Stück vor Diebstahl schützen möchte, für den stellt Reloop eine Vorrichtung für ein Kensington-Schloss bereit. Gleich zwei Kopfhörer lassen sich an das Pult anschließen. Eine 6,3 mm Klinkenbuchse befindet sich auf der Frontplatte des Pultes und eine Miniklinkenbuchse hat auf dem Rückseite Platz gefunden.

Fotostrecke: 2 Bilder Reloop RMX-80 Digital: Verfügt über einen 3-fachen USB-Hub.

Features

Direkt nach Anschluss des Netzkabels schalte ich den Mixer ein. Zunächst einmal leuchtet der obere Teil des Displays auf, ebenso alle dazugehörigen Tasten. Und auch die Kontroll-LEDs blinken in einer Art Laola-Welle. Letzter Akt dieser „Lightshow“ ist das Aufleuchten aller Elemente der mehrfarbigen LED-Anzeige. Nun kann der Spaß beginnen. Die Eingangsquellen der vier Hauptkanäle werden durch Kippschalter ausgewählt. Während dies bei den Kanälen 1 und 4 jeweils zwei Zuspieler mit Line-Pegel sein können, sind bei den Kanälen 3 und 4 dank der internen Phono-Vorverstärker auch die altbewährten Plattenspieler als Klangquellen möglich. Diese Vorverstärker zeichnen sich durch einen detailreichen Höhenbereich sowie druckvolle Mitten aus. Dem oberen Bassbereich fehlt es nicht an Durchsetzungskraft, jedoch klingen mir die Subbassfrequenzen ein bisschen zu schwammig. Weil der Gesamtsound aber stimmig ist, gebe ich dem Phono-Vorverstärker unseres Testkandidaten ein „noch gut“.

Reloop RMX-80 Digital: Die Auswahl der Signalquellen erfolgt durch Kippschalter.
Reloop RMX-80 Digital: Die Auswahl der Signalquellen erfolgt durch Kippschalter.
Audio Samples
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Phono Preamp Pioneer DJM909 Phono Preamp RMX-80

Die Aufholverstärkung der Kanäle regle ich wie gewohnt mit Gain, während die Dreiband-EQs für die Klangmanipulation zuständig sind. Praktischerweise verfügen die Equalizer über zwei verschiedene Arbeitsmodi, die mit dem „EQ Curve Switch“ ausgewählt werden können. Der „Kill“-Modus verfügt über einen Boost von 12 dB sowie eine Absenkung der jeweiligen Frequenzbänder von 26 dB. Bei der „Classic“-Einstellung stellen die Bänder den gleichen Boost bereit, während das Frequenzband bei vollständiger Drehung in die andere Richtung komplett im akustischen Nirwana verschwindet („Full Kill“/- 80 dB). In beiden Modi klingen die Klangverbieger angenehm und warm. Sie eignen sich sowohl zum Anpassen diverser Musiksignale als auch für effektartige Einsätze. Außerdem lassen sich im Setup-Menü des Mischers die Crossover-Frequenzen verändern, doch Genaueres hierzu später. Für die Channel-EQs gehen auf jeden Fall beide Daumen nach oben!

Audio Samples
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Hi EQ Kill Mid EQ Kill Low EQ Kill

Alle vier Main Channels verfügen über praktische LED-Ketten, bestehend aus 12 Segmenten, die separat die Pegel anzeigen. So lassen sich dank der großzügigen visuellen Rückmeldungen die Lautstärken der einzelnen Kanäle perfekt aufeinander abstimmen. Weitere Klangverbieger folgen gleich unterhalb der Kanal-EQs. Vier bipolare Filter mit extragroßen blau markierten Knöpfen locken mit wirklich gut klingenden Hoch- und Tiefpass-Effekten. Die Resonanz der Filter verleiht ihnen einen angenehmen musikalischen Klang. Praktisch sind auch die blauen LEDs, die visuelle Rückmeldung darüber geben, ob die Regler aus der Mittenstellung herausbewegt wurden.

Fotostrecke: 2 Bilder Reloop RMX-80 Digital: Die Crossover-Frequenzen der 3-Band-EQs lassen sich im Mixer-Setup verändern.
Audio Samples
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Filter

Vier 60 mm lange Up & Down-Fader zeigen sich für die Regulierung der Kanallautstärken zuständig. Gleich darunter befindet sich der Crossfader, der den vier Kanälen dank der vier Selektions-Schalter frei zugeordnet werden kann. Diese Schalter sind praktischerweise versenkt montiert, wodurch sie einem bei Scratch-Manövern nicht im Wege stehen. Die Arbeitskurven der Up & Down Fader sowie die des Crossfaders lassen sich mit Hilfe von zwei Drehreglern stufenlos separat justieren. Scratch-Nerds kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie auch DJs, die mehr auf weiche Überblendungen stehen. Einziger Wermutstropfen, der den Vinyl-Kratzern ein wenig den Spaß verderben könnte, sind die etwas schwergängigen Channel Fader. Alle anderen DJs werden mit den Reglern aber bestens zurechtkommen. Der Crossfader des Mischers ist InnoFader-kompatibel. Das bedeutet, dass dieser durch einen hochwertigeren InnoFader ersetzt werden kann. In der Minivariante kostet der Spaß etwa 49 €, während man für die Pro-Version circa 199 € auf den Tisch blättern muss. Sowohl die Up & Down Fader wie auch der Crossfader lassen sich für das Triggern externer Zuspieler über das Fader-Start-Protokoll verwenden. Aktiviert wird dieser durch die beiden Buttons „CH-Start“ und „XF-Start“. Neben den vier Kanälen stellt der Mischer noch zwei weitere in Form von Mic 1 & 2 bereit. Der erste Kanal der Mikrofonsektion verfügt über eine XLR/Klinkenbuchse und ist so optional auch als Stereo-Aux-Eingang nutzbar. Oberhalb der Mikrofonbuchse befindet sich daher ein RCA-Pärchen. Per „Source“-Schalter selektiere ich die gewünschte Eingangsquelle. Die Lautstärke des Mikrofon/Aux-Signals reguliere ich mit dem entsprechenden Drehregler. Der Anschluss für den Mikrofonkanal Nummer zwei (Mic 2) befindet sich auf dem Frontpanel des Pultes. Auch dieser Eingang verfügt über einen separaten Drehregler zur Justierung der Lautstärke. Beide Anschlüsse lassen sich gemeinsam über einen Zweiband-EQ klanglich beeinflussen. Beiden Mikrofonkanälen ist ein On/Off Switch anheim gestellt, zudem stellt der Reloop eine automatische Talkover-Funktion, die für eine automatische Pegelabsenkung der Musiksignale sorgt. Das funktioniert dank schnellem Attack ziemlich gut. Das Maß der Absenkung lässt sich im Mixer Setup bestimmen, doch mehr dazu später. Die beiden Mikrofoneingänge klingen druckvoll und sind angenehm rauscharm. Ihr doch etwas dumpfer Grundsound ist kein Beinbruch, da einem der gute 2-Band-EQ effektiv zu Hilfe kommen kann. Dieser erledigt seinen Job ordentlich und lässt das Signal im Handumdrehen wieder luftig klingen. So lassen sich Ansagen, aber auch kürzere Vokaleinlagen ganz gut meistern. Thumbs Up!

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Mic Channel 1 Mic Channel 2
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Praxis

Zum Pre-Fader-Listening (PFL) der Signale auf einem Kopfhörer verfügt unser Testkandidat wie jeder gute DJ-Mischer über eine Cue-Sektion. Mit Hilfe der beleuchteten „Cue-Select“-Buttons kann ich die gewünschte Vorhörquelle anwählen. Mögliche Signale hierfür sind die vier Kanäle, die Mikrofone, die Effektabteilung oder der Masterbus des Pultes. Auf Wunsch lassen sich auch mehrere Tasten gleichzeitig auswählen. Mit dem „Cue-Mix“-Drehregler habe ich die Option, stufenlos zwischen dem Master- und dem Cue-Signal hin und her zu blenden. Die Lautstärke des Kopfhörersignals bestimmt der „Cue-Level“-Regler. Neben dem regulären „Cue“-Modus gibt es noch den „Split-Cue“-Betrieb. Dieser lässt sich mit dem gleichnamigen Schalter (de)aktivieren. Hierbei höre ich auf der rechten Kopfhörerseite das Cue-Signal, während rechts der Master liegt. Zur Klangregelung steht ein Drehregler bereit. Gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird das Signal basslastiger, während in der entgegengesetzten Richtung der Anteil der Höhen zunimmt. Der Kopfhörerverstärker liefert ein lautes und verzerrungsarmes Signal. Klanglich ist es für meinen Geschmack ein wenig zu mittenbetont und der Bassbereich geht ein wenig unter. Aber in der Praxis kann man damit gut arbeiten. Der Beatcounter unseres Testkandidaten besteht aus zwei unabhängigen Sektionen. Der „Cue“-Beatcounter misst automatisch die Songgeschwindigkeit der selektierten Vorhörquelle. Das funktionierte im Test bei verschiedensten Genres ganz gut. „Gebrochene“ Beats wie z.B. bei Drum n Bass konnten das Zählwerk aber schon aus der Ruhe bringen und ziemlich wankelmütige Aussagen über den BPM-Wert erzwingen. Die zweite Abteilung bildet der „FX“-Beatcounter. Dieser misst das Tempo der ausgewählten Effektquelle. Das kann sowohl automatisch als auch manuell durch die Tap-Taste erfolgen. Auch dieser Counter macht eine gute Figur und sorgt für reibungsloses Arbeiten. In dieser Disziplin gibt es von meiner Seite nichts zu beanstanden.  
Die FX-Sektion verfügt zurzeit (Firmware Version 0.17) über 13 verschiedene FX-Presets:

  1. Flanger
  2. Delay
  3. Echo
  4. Reverb
  5. Transformer
  6. Pitch Shift
  7. Loop Roll
  8. Reverse Loop
  9. Noise
  10. Bitcrusher
  11. Gate
  12. Tape Delay
  13. Send & Return
Fotostrecke: 2 Bilder Reloop RMX-80 Digital: Die Cue-Sektion des Pultes ist sehr vielseitig.

Die FX-Quelle wird durch einen Drehschalter selektiert. Möglich sind die Kanäle 1-4, Mic, Crossfader A und B sowie das Mastersignal. Die Tatsache, dass ich beide Crossfader-Seiten (A & B) als FX-Quelle nutzen kann, ist besonders für rhythmische Echo-Effekte sehr nützlich. Ausgewählt werden die FX-Presets mit dem „Beat-FX“-Push Encoder. Drücke ich die große „FX-On“-Taste, so wird der gewünschte Effekt aktiviert und der Button leuchtet gelb auf. Oberhalb des Tasters befindet sich der „Level/Depth“-Button, mit dem ich den Effektanteil (Dry/Wet) bestimme. Der „Time“-Endlosdrehregler justiert die Effektparameter, wie zum Beispiel Tonhöhe, Timing, LFO, Loops in Millisekunden. Stufenweise kann ich diese Werte mit den sechs „Time/Takt“-Buttons manipulieren. Möglich sind 4, 2, 1, 1/2, 3/4, 1/2 oder 1/4 Taktschläge. Die Effekte unseres Testkandidaten klingen durchgehend hochwertig. Außerdem ist die FX-Abteilung leicht und intuitiv bedienbar, so dass sich der Spaßfaktor ziemlich schnell einstellt!

Reloop RMX-80 Digital: Die Effekt-Sektion klingt hochwertig.
Reloop RMX-80 Digital: Die Effekt-Sektion klingt hochwertig.
Audio Samples
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FX Bitcrusher FX Echo FX Flanger FX Noise FX Pitch shift

Unser Testkandidat verfügt über zwei separate Displays. Das obere hintergrundbeleuchtete LC-Display mit den Maßen 18 mm x 38 mm (H x B) zeigt die Namen der FX-Presets sowie die Infos des Setup-Menüs an. Die Anzeige ist hell, kontrastreich und aus allen erdenklichen Betrachtungswinkeln gut lesbar. Nicht ganz so gut schneidet bei mir das untere etwas größer geratene Display ab, das 25 mm x 70 mm (B x H) misst. Die mehrfarbige LCD-Anzeige ist zwar hintergrundbeleuchtet, doch leider verliert sie von der Seite betrachtet schnell an Lesbarkeit. Auf diesem Display werden folgende Werte dargestellt: FX-Channel, Time/Takt-Button, FX-Zeit (in Millisekunden), BPM FX-Channel (eine Nachkommastelle), BPM Cue (eine Nachkommastelle)  
Das Setup-Menü des Pultes rufe ich auf, indem ich die beiden Buttons „CH-Start“ und „XF-Start“ beim Einschalten gedrückt halte. Anschließend navigiere ich mit dem „FX-Push“-Encoder durch die Menüpunkte. Im Setup lässt sich der Master vom Stereo- in den Monobetrieb umschalten. Außerdem gibt es einen zuschaltbaren Limiter für den Programmbus. Der Threshold lässt sich dabei in den Stufen 0 dB, -3 dB, – 6 dB sowie -12 dB einstellen. Im Soundbeispiel habe ich das Mastersignal mit etwa 10 dB in den Threshold „gefahren“. Das Signal blieb auch beim Maximalpegel erfreulich verzerrungsarm. Der Software-Limiter eignet sich somit u.a. ziemlich gut für Broadcast- oder Recording-Anwendungen. Für die Cue-Sektion lässt sich im Setup der Solo- oder Mix-Mode auswählen. So kann ich entweder nur eine Cue-Quelle auswählen oder auch mehrere Signale gleichzeitig selektieren. Sehr praktisch! Auch der variable Talkover-Wert (Duck Musiksignal) überzeugt. Die Absenkung lässt sich in den Stufen -6 dB, -12 dB, -18 dB oder -24 dB einstellen. Ebenfalls gut gefällt mir die Option, die beiden Crossover-Frequenzen der Channel-EQs konfigurieren zu können. Der Hi-Bereich lässt sich zwischen 1 – 8 kHz (200 Hz-Schritte) regulieren, während die tiefe Crossover-Frequenz zwischen 100 Hz und 800 Hz (50 Hz Schritte) verändert werden kann. So kann man die EQs optimal auf seine Bedürfnisse abstimmen. Nice! Um z. B. Feedbacks zu verhindern, gibt es die Option, das Mikrofon-Signal im Booth-Output zu deaktivieren. Und die frei konfigurierbare Booth-Signalquelle (Mic/Aux, Input Channel 1-4, Cue oder Master-Output), ermöglicht es mir u.a., über das Pult einen zweiten Raum mit separater Musik zu versorgen. Der LED-Check illuminiert zu Testzwecken temporär alle Leuchtelemente des Pultes. Sollten mir meine Einstellungen nicht mehr gefallen, so kann ich diese mit der Funktion Setup Reset in den Ausgangszustand zurücksetzten. Außerdem gibt mir die Funktion „Firmware Update“ die Möglichkeit, die Betriebssoftware (aktuell Version 0.17) zu aktualisieren. So bleibt das Pult immer offen für Neuerungen bzw. Verbesserungen. Mit der Option „Exit“ verlasse ich das Setup und kehre zum regulären Betriebsmodus zurück.

Fotostrecke: 2 Bilder Reloop RMX-80 Digital: Channel 2 & 3 verfügen über Phono-Eingänge.
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Limiter

Genau wie die Channel-Meter verfügt auch die LED-Anzeige des Masters über 12 Segmente (stereo). Der Pegel des Masters wird mit einem großen Drehregler justiert. Sehr gut gefällt mir der „Master Balance“-Regler zur Justierung des Stereo-Gleichgewichts. Der Booth-Out ist mit einem separaten Level-Regler ausgestattet. Auch dieser Kanal lässt sich wahlweise mono oder stereo betreiben. Das ist besonders praktisch, wenn man nur mit einem Monitor arbeiten muss. Der Recording-Ausgang des Mischers arbeitet wie gewohnt unabhängig von den Level-Reglern. Der Masterausgang unseres Testkandidaten liefert einen druckvollen Sound und ist angenehm rauscharm. Die Höhen werden akkurat reproduziert und auch die Mitten präsentieren sich sehr sauber. Einzig der Subbassbereich ist mir nicht transparent genug, dennoch geht klanglich in Anbetracht der Preisklasse die Rechnung auf.  
Als praktisches Feature erweist sich der aktive dreifache USB-Hub, denn die steigende Anzahl der MIDI-Controller bei DJs hat die Laptop Hersteller bisher nicht unbedingt dazu bewegt, hinsichtlich der verfügbaren USB-Anschlüsse mitzuziehen.

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Fazit

Reloops RMX-80 Digital ist ein digitaler 4+1 Kanal-Clubmixer, der für günstige 749 € (UVP) über die Ladentheke wandert. Dafür erhält der geneigte Deejay eine solide Qualität und zahlreiche professionelle Features wie z.B. symmetrische und separat regelbare Master- und Monitorausgänge. Sowohl die interne Effektsektion als auch die sehr flexiblen Dreiband-EQs samt bipolaren Filtern überzeugen durch einen wirklich guten Sound. Der Scratch-kompatible und leichtgängige Crossfader verfügt genau wie die Up & Down Fader über stufenlos verstellbare Curve-Controls. Und auch die angenehm rauscharme Mikrofonsektion versteht es zu überzeugen. Leichte Punktabzüge gibt es aber für die etwas schwergängigen Up & Down Fader sowie das nicht immer ganz optimal ablesbare Display.
In Anbetracht des relativ günstigen Preises bietet unser Testkandidat eine erstaunliche Qualität und eine üppige Feature-Liste. Egal ob man nun Hobby-DJ oder Vollprofi ist: Wer auf der Suche nach einem bezahlbaren vierkanaligen Clubmixer mit eben dieser Ausstattung ist, der sollte auf Reloops RMX-80 Digital unbedingt ein Auge werfen!  

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr solide Material- und Verarbeitungsqualität
  • Aufgeräumtes Layout
  • Griffige Drehregler
  • Vollständige und professionelle Ausgangssektion
  • Sehr gut klingende Dreiband-EQs
  • Gut klingende bipolare Filter
  • Rauscharme Mikrofonsektion
  • Sehr gut klingende Effekte
  • Stufenlos verstellbare Curve-Control aller Fader
  • Guter Crossfader + InnoFader-kompatibel
  • Zwei zuverlässige Beatcounter
  • Dreifacher USB-Hub
Contra
  • Etwas schwergängige Line Fader
  • Zweites LC-Display von der Seite nicht gut lesbar
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Reloop RMX-80 Digital Test
Für 669,00€ bei
Reloop RMX-80 Digital: Viel Clubmixer für wenig Geld!
Reloop RMX-80 Digital: Viel Clubmixer für wenig Geld!
Technische Angaben
  • Eingänge:
  • Line/CD: 10 Kiloohm/-14 div.
  • Phono 1 & 2: 47 Kiloohm/-50 div.
  • Aux: 10 Kiloohm/-14 div.
  • Mic 1 & 2: 6,8 Kilohm/-54 div.
  • Return: 10 Kiloohm/-10dBV
  • Ausgänge:
  • Master 1: 600 Ohm/0 dBV
  • Master 2: 1 Kiloohm/0 dBV
  • Booth: 600 Ohm/0 dBV
  • Rec: 1 Kiloohm/-10 dBV
  • Send: 1 Kiloohm/-10 dBV
  • Phones: 33 Ohm/-3 dBV
  • Frequenzgang:
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Rauschabstand:
  • Phono: 85 dB
  • Line: 85 dB
  • Aux: 85 dB
  • DJ-Mix: 90 dB
  • Mic-2: 90 dB
  • EQ-Range, klassisch:
  • +12 dB/
  • EQ-Range, Isolator:
  • +12dB/-80 dB (Total Kill)
  • Maße:
  • 320 x 107,5 x 382,4 mm
  • Gewicht:
  • 6,9 kg
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Profilbild von Jeff Hax

Jeff Hax sagt:

#1 - 26.07.2022 um 10:04 Uhr

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Der RMX-80 war aufsichtlich ein guten mischpult wäre es das den FX sektion ganz schnell aufgehört hat zu funktionieren und Reloop kein bock hatte es zu fixen.

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