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PRS SE Custom Semi Hollow Test

PRAXIS

Bereits mit den ersten Tönen überzeugt die Gitarre durch eine äußerst frische, transparente und perkussive Ansprache. Besonders in hohen Lagen kann sie ohne viel Anstrengung zum Singen gebracht werden. Der Ton startet kräftig und klingt gleichmäßig aus, wobei die PRS schon von Natur aus eine gute Portion Sustain mitbringt. Dank der halbakustischen Bauform mit „nur“ einer Akustikkammer sind Feedbackprobleme aber grundsätzlich kein Thema. Durch drei sehr unterschiedliche Klangbilder in den verschiedenen Tonabnehmerpositionen erweist sich die Custom Semi Hollow als ein sehr vielseitiges und flexibles Instrument. Im verstärkten Betrieb fördert besonders die Mittelposition den kräftigen, knackigen und hohlen Natursound des Instruments und erinnert an Beat-Klänge im Stile alter Gretsch oder Rickenbacker Gitarren.

Der Hals-Humbucker ist für die runde, etwas bassigere Abteilung zuständig, wobei letztere noch einen Tick mehr Präsenz hätte bekommen dürfen. Auch in dieser Position bleibt das Anschlagsgeräusch erhalten und es wird klar, dass dieses Instrument keine Unsauberkeiten beim Spiel verzeiht. Das ist in diesem Falle aber als durchaus positiv zu vermerken, weil die Gitarre durch die feine Ansprache auf sämtliche Spieldetails sauber reagiert und sie eins zu eins wiedergibt. Am Steg erreicht der Sound dann einen fast an Countryklänge erinnernden Rock´n´Roll Twang, umrahmt von fein gezeichneten Höhen und glitzernder Brillanz.

Audio Samples
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Hals-Pickup – Clean Hals- und Steg-Pickup – Clean Steg-Pickup – Clean Funky – beide Pickups

Dreht man den Drive-Regler seines Amps auf, so überzeugt das Leichtgewicht mit einem saftigen Sustain und satter Power in allen Lagen. Sehr schöne dynamische Leads und charakterstarke Akkordbegleitung sind in allen Positionen realisierbar. Die ausgesprochen deutliche Artikulation der PRS macht zudem wirklich Spaß und spricht für Qualität. Der Hals-Pickup klingt trotz des Bassmangels – was ich auf die sehr leichten Hölzer zurückführe – auch verzerrt unglaublich wohlgeformt, warm und satt. Die Mittelposition hingegen erinnert mit der nötigen Portion Drive schon fast an stratähnliche Klänge, verleiht dem Ganzen aber mit seinen perkussiven Eigenschaften noch ein Quäntchen mehr Knackigkeit und Dynamik.  

Der Steg-Pickup beißt auch verzerrt ordentlich zu, wird aber trotz des geringen Bassanteils niemals nörgelig oder anstrengend. Dennoch ist sein Aggressionspotential nicht zu unterschätzen. Ach ja … und Sustain, Sustain, Sustain …

Audio Samples
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Heavy Lead Dyna Poti Dyna Pick

In puncto Bespielbarkeit setzt das Wide Fat Halsprofil erhöhte Sportlichkeit voraus. Besonders in hohen Lagen ist es bei ungenügender Flexibilität der Handmuskeln wegen des dicken Halses schwierig, die Geschwindigkeit und gleichzeitig die Trefferquote zu wahren. Das aber ist und bleibt Übungssache und dank der großzügigen Cutaways und der späten Leimstelle wird einem auch diese Übung einfach gemacht.

Hinzu kommt, dass die Gitarre nicht nur extrem wenig wiegt und so das Tragen am Gurt fast schon ein Genuss ist, sondern durch die gleichmäßige Halslackierung und die sauberst abgerichteten Bünde ein federleichtes Spielgefühl offeriert.
Die gute Stimmstabilität, die solide Verarbeitung und das Design runden das Paket vollständig ab.

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