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PRS SE Custom 24 SR 2017 Test

Die PRS SE Custom 24 SR 2017 gehört zur preisgünstigeren Serie des amerikanischen Herstellers aus Maryland, USA, die er seit den 90er Jahren in Korea fertigen lässt. Die in den Werken der World Musical Instrument Co Ltd. hergestellten Instrumente befinden sich in guter Gesellschaft, denn zum Beispiel auch die James Tyler Variax Serie, Schecter Gitarren und die Instrumente einiger weiterer namenhafter Marken kommen aus diesen Werkstätten.

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Wie schon der Name erahnen lässt, ist die PRS SE Custom 24 SR 2017 an die Custom 24 angelehnt, die bereits seit 1985 erhältlich ist. Ich bin gespannt, welche Eigenschaften sich die kleine Schwester vom großen Vorbild ausgeborgt hat.

Details

Optik/Verarbeitung:

Die PRS SE Custom 24 wird in einem hochwertigen, robusten Gigbag geliefert, das mit zwei Tragriemen versehen ist, was wiederum den Tragekomfort um einiges erhöht. Im vorderen Fach befinden sich neben einer zusätzlichen Tremolofeder auch Schlüssel zum Einstellen des Halsstabs und der Saitenreiterchen. Auch an ein Klinkenkabel wurde gedacht. Das Instrument ist im Inneren der Tasche sicher verpackt und für den normalen täglichen Gebrauch bestens geschützt.

Fotostrecke: 5 Bilder PRS Gitarren sind immer eine Augenweide und da macht die PRS SE Custom 24 SR 2017 auch keine Ausnahme.

 Der Farbton der klaren Lackierung nennt sich Scarlet Red und lässt schön die Maserung der Ahorndecke durchscheinen, sämtliche Lackierarbeiten wurden tadellos ausgeführt. Der Korpus selbst besteht aus Mahagoni, auch hier scheint die Maserung durch den Lack.
Der Übergang von Body zur Decke ist zusätzlich mit einem Natur-Binding abgesetzt und passt wunderbar zum Erscheinungsbild der Solidbody. 

Bleiben wir bei der Oberseite der Gitarre: Dort sind zwei PRS SE 85/15 “S” Humbucker in Zebra-Optik in zwei cremefarbene Pickuprähmchen geschraubt, die ein Einstellen der Höhe dank zweier Schrauben möglich machen. Die Pickups lassen sich mithilfe eines Dreiwegschalters anwählen. Für noch mehr Klangfarben wurde zusätzlich Coil-Splitting ermöglicht. Dafür muss lediglich das Push-Pull Tone-Poti herausgezogen werden. Die Platzierung des Dreiwegschalters ist zwischen dem Volume- und dem Tone-Poti für meinen Geschmack perfekt gelöst, denn ein versehentliches Verstellen ist so nahezu ausgeschlossen, trotzdem ist er gut erreichbar.

Fotostrecke: 7 Bilder Die verwendeten Tonabnehmer sind zwei PRS SE 85/15 Humbucker,…

Die Saiten werden rückseitig durch das PRS-eigene Tremolosystem eingefädelt, das von vier Federn gehalten wird und auf dem Korpus aufliegt. Der beiliegende Tremoloarm wird in das System eingesteckt und verharrt in der jeweils zuletzt verwendeten Position, sehr gut! Natürlich lassen sich alle sechs Saitenreiterchen individuell anpassen, das entsprechende Werkzeug liegt wie bereits anfangs erwähnt im Gigbag bei. Das Tremolofach ist mit einer schwarzen Kunststoffplatte verschlossen, lediglich eine Ausfräsung in Höhe des Tremoloblocks ermöglicht ein Einfädeln der Saiten ohne die Platte abschrauben zu müssen. Eine weitere Ausfräsung in der Rückseite der SE beherbergt die Elektronik und ist ebenfalls mit einer Kunststoffplatte verschlossen, wobei die im Gegensatz zur Tremolofach bündig mit dem Korpus abschließt. Für das Anbringen eines Gurtes stehen zwei Gurtpins im oberen Horn und in der unteren Zarge bereit, beide sind mit einem schwarzen Filzplättchen unterlegt, um den Korpus nicht zu beschädigen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das PRS designed Tremolo liegt auf dem Korpus auf und ist wie der Rest der Hardware verchromt.

Der Ahornhals ist mit dem Korpus verleimt und ebenfalls rot eingefärbt, auch hier gibt es nichts zu meckern, die Arbeit ist tadellos ausgeführt. Die Halsform nennt PRS “Wide Thin” und ist bei PRS-Gitarren weit verbreitet. Wie sich ein solcher Hals bespielen lässt, werde ich im Praxisteil näher erläutern. Als Griffbrettmaterial kommt Palisander zum Einsatz, in das 24 Medium-Jumbo-Bünde eingelassen und vorbildlich weiterbearbeitet wurden. Vor allem das Abrunden der Bundkanten ist wirklich sehr gut gelungen. Die beliebten Bird-Inlays im Griffbrett dürfen ebenfalls nicht fehlen – ich erinnere mich noch gut daran, als ich diese Griffbrett-Inlays zum ersten mal sah und augenblicklich begeistert war. Schön, dass diese auch in der SE-Serie zu finden und somit auch für den Budget-orientierten Gitarristen zu haben sind. Zusätzlich sind weiße Punkte in die Halskante integriert, um auch am Gurt Herr der Lage bzw. des Griffbretts zu sein, zumindest, was den Überblick anbetrifft.

Fotostrecke: 4 Bilder Mahagonikorpus und Ahornhals in “Wide Thin” Form sind sauber miteinander verleimt.

Weiter geht es über einen schwarzen Kunststoffsattel mit einer Breite von 42,6 mm, der die Saiten spielfrei in Richtung Mechaniken führt. Diese sind ebenfalls aus dem Hause PRS und natürlich in 3/3 Anordnung an der gewinkelten und in Korpusfarbe lackierten Kopfplatte angebracht. Um an den Halsstab heranzukommen, muss die mit einer Schraube befestigte schwarze Kunststoffabdeckung direkt hinter dem Sattel entfernt werden. Mit einer Mensur von 635 mm liegen PRS-Gitarren bekanntlich zwischen Fender-und Gibson-Maßen. Neu hinzugekommen ist die Unterschrift Paul Reed Smiths auf der Kopfplatte, die damit optisch mehr in Richtung der teuren US-Schwestern tendieren. Die Verarbeitung der 3522 Gramm wiegenden PRS SE Custom 24 SR 2017 ist insgesamt sehr hochwertig und am oberen Ende einer für unter 1000 Euro zu erwerbenden Gitarre.

Fotostrecke: 5 Bilder Hinter dem schwarzen Kunststoffsattel befindet sich eine Kunststoffabdeckung, die den Zugang zum Halsstab verschließt.

Das merkt man, sobald die Gitarre in die Hand genommen wird, womit wir auch schon beim Praxisteil angekommen sind.

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Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die Gitarre pendelt sich im Sitzen perfekt in der Waagerechten ein und schmiegt sich an den Körper. Das Handling ist sehr gut, alle 24 Bünde lassen sich komfortabel erreichen und dank der Halsform ausgesprochen komfortabel bespielen. Wir haben es dabei mitnichten mit einem “Rennhals” zu tun, aber er liegt gut in der Hand und bietet genügend Material für punktgenaue Bendigs. Auch an der Werkseinstellung gibt es nichts zu bemängeln, die Saiten liegen nicht zu flach, aber auch nicht zu weit vom Griffbrett entfernt, was ein langes Schwingen der Töne naturgemäß positiv begünstigt. Trocken angespielt zeigt sich die SE Custom 24 resonanzfreudig und generiert einen satten, lang ausschwingenden Ton. Trotz Mahagoni-Korpus ist genügend “Draht” im Sound, der sich hoffentlich auch am Verstärker fortführt.

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Gesagt, getan – ich schließe die Gitarre an meinen Marshall JVM 410 an, der eine 2×12″ Box antreibt, die wiederum von einem SM57 abgenommen wird. Weitere klangliche Bearbeitungen finden natürlich nicht statt!
Los geht es mit dem Cleankanal des Marshalls, wobei ich alle drei Pickup-Kombinationen beginnend am Hals anspiele. Im zweiten Audiofile ist das Ganze noch einmal zu hören, diesmal jedoch im Split-Modus, sprich, mit herausgezogenem Tone-Poti.

Audio Samples
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Clean: Strumming, alle drei PU-Kombinationen Clean: Strumming, Split-Modus, alle drei PU-Kombinationen

Die schon angedeutete trockene Drahtigkeit ist auch am Amp zu hören, und das ist sehr gut, denn Hals- und Mittelposition kommen so schön ausgewogen aus den Speakern und lassen auch perlende Cleansounds zu. Wie zu erwarten, zeigt sich der Steg-Doppelspuler eher von der mittigen Seite. Der Split Mode erweitert das Klangspektrum erheblich und liefert drei weitere, frische Sounds, die mir gut gefallen.
Ich behalte sämtliche Einstellungen bei, spiele eine Rhythmusfigur, schalte alle drei Positionen durch und drücke im ersten Audiobeispiel den Tone-Regler wieder auf. Im zweiten Beispiel ist dann wieder der Split-Mode zu hören.

Audio Samples
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Clean: Funk-Style, alle drei PU-Kombinationen Clean: Funk-Style, Split-Modus, alle drei PU-Kombinationen

Auch hier lässt sich wunderbar der Unterschied zwischen Normal- und Split-Mode heraushören, die Pickups liefern im Normalbetrieb schön dicke Sounds. In der Zwischenposition wird es dann drahtiger, und auch gesplittet können die drei generierten Sounds überzeugen, denn sie passen perfekt zum cleanen Kanal des Amps.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Marshalls und erzeuge einen Medium-Zerrsound.

Audio Samples
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Crunch: alle drei PU-Kombinationen Crunch: Split-Modus, alle drei PU-Kombinationen
Trocken angespielt zeigt sich die SE Custom 24 resonanzfreudig und generiert einen satten, lang ausschwingenden Ton.
Trocken angespielt zeigt sich die SE Custom 24 resonanzfreudig und generiert einen satten, lang ausschwingenden Ton.

Auch hier können alle sechs Sounds überzeugen und die klangliche Vielfalt der Gitarre zeigen. Sie fühlt sich am angezerrten Amp pudelwohl und wandelt die Anschläge direkt um, die sich sehr gut in Szene setzen und dem Sound so die benötigte Kontur verleihen. Im Split-Mode kommt die bereits erwähnte Drahtigkeit hinzu, die ein völlig neues Klangbild liefert und so die Flexibilität der Gitarre aufzeigt.
Nun schalte ich in den High-Gain-Kanal des Amps und zwar durch sämtliche Pickup-Kombinationen, zuerst im Normal-, dann im Split-Betrieb.

Audio Samples
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High Gain: alle drei PU-Kombinationen High Gain: Split-Modus, alle drei PU-Kombinationen

Das Interessante auch an dieser PRS-Gitarre ist die Tatsache, dass sie sich nicht auf ein musikalisches Genre festlegen lassen: Auch am hart zerrenden Amp können alle sechs Sounds überzeugen. Sie zeigt sich ausgesprochen flexibel und kann mit einem tollen High-Gain-Ton punkten. Mehr Brillanzen? Kein Problem, einfach das Tone-Poti herausziehen und schon kann’s losgehen.
Bevor es in die Zielgerade geht, spiele ich noch ein kleines Leadfile, im ersten Teil ist der Hals-PU zu hören, dann schalte ich auf den Steg-Doppelspuler.

Audio Samples
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Lead-Sound: erst Hals-PU, dann Steg-PU

Das Instrument liefert einen satten Leadsound, der dank des ausgeprägten Attacks nicht undifferenziert daherkommt und mit einer hohen Durchsetzungskraft punkten kann. Das Tremolo arbeitet unauffällig und hält die Stimmung bei normaler Benutzung sehr gut. Da es mit vier Federn befestigt ist, liegt es auf dem Korpus auf und lässt ein Ziehen nach oben nicht zu, anderseits werden die Schwingungen dank des Kontaktes direkt an den Korpus weitergeleitet.

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Fazit

Die PRS SE Custom 24 SR 2017 ist ein außerordentlich interessantes Instrument für jeden, der schon immer eine PRS Custom 24 haben wollte, sich diese aber schlicht und ergreifend nicht leisten konnte oder wollte. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen der in Korea und der in den USA gefertigten Gitarre, es trennen sie aber auch locker 2000 Euro, je nach Ausführung. Die SE ist tadellos gefertigt und kann mit einer fantastischen Werkseinstellung punkten, die ein entspanntes und expressives Spiel ermöglicht. Dazu kommen die wirklich sehr gut klingenden Pickups mit der entsprechenden Klangausbeute am Amp, die dank des Coil-Splittings zusätzliche Klangvarianten parat hält. Die SE Custom 24 zeigt eindrucksvoll, warum PRS-Gitarren in vielen Studios und auch Bühnen zu sehen und vor allem zu hören sind. Und das alles für weit unter 1000 Euro! Anspieltipp!!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • variabler Sound
  • hervorragende Bespielbarkeit
  • perfekte Werkseinstellung
  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
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PRS SE Custom 24 SR 2017 Test
Für 829,00€ bei
Die PRS SE Custom 24 SR 2017 hat eindeutig die Gene ihrer großen Schwester und erreicht dank hervorragender Verarbeitung und Bespielbarkeit die Höchstwertung!
Die PRS SE Custom 24 SR 2017 hat eindeutig die Gene ihrer großen Schwester und erreicht dank hervorragender Verarbeitung und Bespielbarkeit die Höchstwertung!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Serie: SE
  • Modell: Custom 24 SR 2017
  • Herstellungsland: Korea
  • Korpus: Mahagoni
  • Decke: Ahorn
  • Hals: Ahorn
  • Halsprofil: Wide Thin
  • Mensur: 635 mm
  • Bünde: 24 Medium Jumbo
  • Sattel: 42,6 mm
  • Pickups: 2 x PRS SE 85/15 “S“ Humbucker
  • Tremolo: PRS Designed
  • Mechaniken: PRS Designed
  • Gewicht: 3522 Gramm
  • Besonderheiten: Bird Inlays, hochwertiges Gigbag, Coil-Split
  • Preis: 899,00 Euro
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Die Maserung der Ahorndecke erhält durch die Scarlet Red Lackierung eine schöne Tiefenwirkung.

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