Anzeige

PRS 59/09 Pickups Test

Die PRS 59/09 Pickups von PRS widmen sich dem beliebten Humbucker-Ton der Gitarren der späten 1950er Jahre. Die Tonabnehmer waren lange in den PRS Custom 24 Gitarren im Einsatz und sind seit 2012 auch als reine Replacement-Parts erhältlich.

PRS_5909_Pickup_Treble_Bass_TEST


Laut Hersteller steht der Vintage-Flavour im Vordergrund, es werden reichlich harmonische Obertöne erzeugt und der Steg-Pickup liefert ordentlich Punch, während sich der Hals-Pickup recht brillant präsentieren soll. Klingt vielversprechend – und wie das Pärchen in unserer Testgitarre klingt, erfahrt ihr jetzt.

Details

Die Pickups kommen im schwarzen Kunststoff-Outfit, ohne Kappen und mit sichtbaren Pole-Pieces. Beide haben ein Spacing von 49 mm, im Inneren werkelt ein Alnico-Magnet und der Draht kommt, wie schon bei den 57/08 Pickups, von der alten Maschine, die auch schon in den 1950er Jahren im Einsatz war. Der Bass-Pickup für die Halsposition hat einen Widerstand von 8,4 kΩ und beim Treble-Pickup am Steg wurden 9,3 kΩ gemessen.

Fotostrecke: 4 Bilder Beim PRS 59/09 Pickup ist Vintage-Flavour mit reichlich harmonischen Obertönen angesagt.

Split-Aktionen sind mit den 59/09 Pickups auf jeden Fall möglich, denn beide sind mit einem dreiadrigen Anschlusskabel plus Abschirmung bestückt, das auch bei beiden Tonabnehmern ausreichend lang ist und somit einen entspannten Einbau ermöglicht. Rahmen müssen separat erworben werden, denn die Pickups kommen ohne, allerdings sind Schrauben und Federn im Lieferumfang enthalten.

Fotostrecke: 4 Bilder Für die Stegposition ist der 59/09 in Treble-Ausführung angedacht und sorgt dort für ordentlich Punch.
Anzeige

Praxis

Die beiden Pickups sind etwas heißer in der Ausgangsleistung als das 57/08 Set, pegelmäßig geht es in Richtung Tremonti-Set, allerdings hat bei den 59/09 Pickups der am Hals einen Hauch mehr Dampf und ist etwas brillanter. In der Kombination klingen beide sehr homogen und gut aufeinander abgestimmt. Der Hals-Pickup liefert einen Ton mit zünftigen Bässen, der aber auf den tiefen Saiten trotzdem nie verschwimmt oder undefiniert klingt, auch bei Downtunings nicht. Der Steg-Pickup hat mehr Schärfe als die PAF-Nachbildungen und bringt die Amp-Vorstufe schnell zum Schwitzen. Die beiden Tonabnehmer reagieren sehr gut auf das Tone-Poti und können bei Bedarf in den Höhen gebändigt werden (Bsp. 5). Bei den mittleren Zerrgraden spielen die Pickups komplett ihr Potential aus. Zum einen wird der Amp mit einer extra Portion Pegel etwas stärker in den Zerrbereich gefahren, das Ganze geschieht aber sehr harmonisch und mit angenehmen Obertönen angereichert. Trotz höherer Ausgangsleistung sind die Pickups keine Plattmacher, sondern punkten mit einer ausgezeichneten Klangübertragung. Leichte Veränderungen am Anschlag werden mit verändertem Klang quittiert, was die Formung des eigenen Gitarrentons erheblich unterstützt. Auch die Steuerung des Zerrgrades über die Anschlagsdynamik oder das Volume-Poti an der Gitarre funktioniert bestens (Bsp. 3 und 4).

In Kombination klingen beide 59/09 Humbucker sehr homogen und gut aufeinander abgestimmt.
In Kombination klingen beide 59/09 Humbucker sehr homogen und gut aufeinander abgestimmt.

Bei höheren Zerrgraden liefert der Hals-Pickup in den tieferen Registern (im Vergleich zu anderen Pickups aus unserer Testreihe) einen leicht fuzzigen Ton, der Steg-Pickup kommt unter gleichen Bedingungen mit einem sehr durchschneidenden Sound und sehr durchsetzungsfähig aus den Speakern (Bsp. 6). Beide Tonabnehmer liefern in dieser Kategorie eine Menge Sustain mit standhaftem Pegel bei länger klingenden Tönen und ein sehr gutes Obertonverhalten. Die Signale der einzelnen Saiten werden sauber getrennt, bei High-Gain-Sounds kann also auch jenseits der Powerchords agiert werden. In Beispiel 7 hört man am Ende jeden Anschlag der einzelnen Saiten sehr deutlich. Für Metal-Sounds ist der Steg-Pickup geeignet, allerdings liefert er eher den klassischen Ton, für ganz scharfe moderne Sounds würde ich ihn nicht empfehlen.

Audio Samples
0:00
Clean: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) Crunch: Alle drei Kombinationen (Hals, Hals & Steg, Steg) mit unterschiedlich hartem Anschlag Mid Gain: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 5), dann Steg-Pickup (Vol.10) Mid Gain: Steg-Pickup Volume von 10 auf 2 Mid Gain: Steg-Pickup Tone-Regler Aktion (0-5-10) High Gain: Lead Sound (Hals-Pickup, Steg-Pickup) High Gain: Stoner Riff (Hals-Pickup) High Gain: Heavy Riff (Steg-Pickup)
Anzeige

Fazit

Die PRS 59/09 Pickups sind die sinnvolle Fortführung und heißere Variante der 57/08 Tonabnehmer. Sie liefern einen höheren Pegel, bringen einen Amp schon etwas eher zum Zerren, sind aber in der dynamischen Komponente sehr breit aufgestellt. Die Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag oder das Volume-Poti an der Gitarre funktioniert erstklassig. Dazu kommt eine sehr gute Auflösung, die auch bei den anderen PRS-Pickups in unserem Testmarathon beeindruckend war. Hier wird jede feine Veränderung am Anschlag an den Amp weitertransportiert, was ein sehr expressives Spiel ermöglicht. Wer auf Vintage-Humbuckersound steht, aber etwas mehr Dampf bei Hals- und Steg-Pickup benötigt und trotzdem auf dynamische Spielereien nicht verzichten möchte, sollte die 59/09 Pickups testen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • transparente Klangübertragung
  • sehr gute Saitentrennung
  • amtliche Mid-Gain-Sounds
  • dynamische Reaktion auf Anschlag und Volume-Poti
  • Schaltungsmöglichkeiten durch dreiadrige Anschlüsse
Contra
  • keins
Artikelbild
PRS 59/09 Pickups Test
Für 189,00€ bei
Die PRS 59/09 Pickups punkten mit guter Auflösung, amtlichen Mid-Gain-Sounds und sehr guter Dynamik, die ein expressives Spiel unterstützt.
Die PRS 59/09 Pickups punkten mit guter Auflösung, amtlichen Mid-Gain-Sounds und sehr guter Dynamik, die ein expressives Spiel unterstützt.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Modell: 59/09
  • Typ: Humbucker-Tonabnehmer
  • Widerstand Bass-PU: 8,62
  • Widerstand Treble-PU: 9,43
  • Magnet: Alnico 2
  • Kabel: 3-adrig mit Abschirmung
  • Polepiece-Spacing: 49 mm
  • Cover: ohne
  • Farbe: schwarz
  • Abmessungen: 69 x 38 x 16 mm (B x T x H)
  • Länge Montagewinkel: 11 mm (zur Grundplatte)
  • Länge Anschlusskabel: 320 mm (Bass), 250 mm (Treble)
  • Lieferumfang: Schrauben, Federn
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (März 2019)
Hot or Not
?
PRS_5909_Pickup_Treble_Bass_002FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!