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Providence System Tuner STV-1JB Test

Der Providence System Tuner STV-1JB ist ein Stimmgerät in Bodenpedalformat, das etwas mehr kann als nur die Stimmung der Gitarre anzuzeigen. Die pfiffigen Entwickler des japanischen Herstellers haben dem Tuner ein paar spezielle Features eingepflanzt, die für den Einsatz im Effektboard von Vorteil sind und die Klangqualität stabil halten sollen. So sorgen Send und Return dafür, dass Effekte ruhiggestellt werden, wenn der Tuner aktiviert wird.

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Außerdem hat unser Testkandidat eine Vitalizer Buffer-Schaltung an Bord, um die Impedanz niedrig zu halten und somit Signalverluste bei langen Kabelwegen vorzubeugen. Und über einen DC-Out kann man per Daisy Chain Effektpedale mit Strom versorgen. Was die Fakten anbelangt, klingt es nach einem Leatherman für das Effektbrettl, aber wie praxistauglich unser Tuner tatsächlich ist und ob er seinen Preis rechtfertigt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Beschreibung

Der STV-1JB kommt im weiß lackierten Druckguss-Gehäuse, hat die Standard-Maße von 76 x 115 x 46 mm (B x T x H) und ein entspanntes Gewicht von 257 Gramm. Die Oberseite ist zur Hälfte belegt mit dem LCD-Display, darunter befindet sich der Fußschalter zum Anschalten des Tuners. Die Anschlüsse sind seitlich geparkt, Input und Output rechts und zwischen den Buchsen ein kleiner Schalter zum Aktivieren des Vitalizer-Schaltkreises. Die Positionierung an der rechten Seite ergibt Sinn, denn dann hat man die beiden wichtigsten Anschlüsse im Board direkt nebeneinander. An der linken Gehäuseseite sind die Buchsen für Send und Return, dazwischen zwei kleine Taster zum Einstellen der Stimmtonhöhe (CALIB) und Anwählen des Anzeigemodus (DISP). Beim Tuner hat man sich auf die Expertise von Korg verlassen und auf die Technologie des Pitchblack-Tuners zurückgegriffen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Providence System Tuner STV-1JB ist nicht nur ein Stimmgerät im Bodenpedalformat,…

Das Display verfügt über vier unterschiedliche Anzeige-Modi: Regular, Strobe, Half Strobe und Mirror. Generell wird im Display oben der angespielte Ton mit einer großen Ziffer dargestellt, darunter 11 farblich unterschiedliche Balken. Zusätzlich findet man in der Mitte zwei gelbe Dreiecke, leuchten beide, ist alles im Lack und der Ton stimmt. Die Strobe-Modi arbeiten mit einer Laufanzeige – der Ton ist zu tief, wenn die Balken nach links laufen und zu hoch, wenn es nach rechts geht. Die Stimmung passt, wenn sich nichts mehr bewegt. Bei der Mirror-Anzeige sind die beiden Dreiecke maßgebend für die Aussage, ob ein Ton zu tief oder zu hoch ist, zusätzliche stellen zwei Balken die Intensität der Verstimmung dar: Sind sie weit auseinander, ist der Ton stark verstimmt, je näher sie zusammenstehen, desto näher ist man an der richtigen Tonhöhe. Leuchtet der Balken in der Mitte, hat man es geschafft.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente beschränken sich auf die große LED-Anzeige und einen Fußschalter.

Der Tuner ist mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet und kann per Batterie oder Netzteil (9 – 18V, Center Negativ) gespeist werden. Der Anschluss für das Netzteil befindet sich an der rechten Seite und an der linken ein DC-Out, über den weitere Effektpedale per Daisy-Chain mit Strom versorgt werden können. Ein interner Überspannungsschutz soll dafür sorgen, dass den angeschlossenen Pedalen oder Netzteilen bei Problemen nichts passiert. Der Tuner ist recht enthaltsam und benötigt lediglich 20 mA Strom im aktiven Zustand, ist er ausgeschaltet, zeigt das Messgerät noch 5 mA an.

Fotostrecke: 5 Bilder Die reichhaltigen Anschlussmöglichkeiten verteilen sich auf die Gehäuseseiten.
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Praxis

Der Providence System Tuner STV-1JB kann unterschiedlich eingesetzt werden. Einmal als ganz normaler Tuner zwischen Gitarre und Amp, wobei dann lediglich Input (Gitarre) und Output (zum Verstärker) angeschlossen werden. Schaltet man weitere Effektpedale hinter den Tuner, ist es sinnvoll, diese per Send und Return anzuschließen, denn der Effekt-Loop wird beim Stimmvorgang stummgeschaltet. So können auch Zerrpedale eingeschaltet bleiben und rauschen nicht, wenn man stimmt. Alternativ dazu lässt sich der STV-1JB auch als Signal-Splitter nutzen, indem man einen Amp mit dem Output verbindet und einen zweiten Amp über den Send ansteuert. Werden hier noch Effekte dazwischengeschaltet, verfügt man über ein einfaches Dry/Wet-System.

Der Providence System Tuner STV-1JB verfügt über eine sehr gute Signalqualität und ist auch als Buffer und Signal-Splitter einsetzbar.
Der Providence System Tuner STV-1JB verfügt über eine sehr gute Signalqualität und ist auch als Buffer und Signal-Splitter einsetzbar.

Zum Test der Signalqualität wird ein Marshall SLP100 inklusive 4×12 Box (Celestion G12M) zurate gezogen und dabei gibt es ausschließlich Positives zu vermelden. Ich habe einmal das pure Signal von Gitarre und Amp aufgenommen, dann mit zwischengeschaltetem STV-1JB – einmal über den Output und dann über den Send. Das Ganze ohne und mit Vitalizer. Die Signalqualität an beiden Ausgängen ist gleich und im True-Bypass-Modus ohne den Vitalizer wird auch nicht viel geschluckt. Letzterer tut das, was man sich von ihm erhofft: Das Signal wird im Höhenbereich aufgefrischt und vor allem bei längeren Kabelwegen mit mehreren Effektpedalen und einem langen Kabel zum Amp kann dieses Feature hilfreich sein.

Audio Samples
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Gitarre > Amp direkt Output Signal ohne Vitalizer Send Signal ohne Vitalizer Output Signal mit Vitalizer Send Signal mit Vitalizer

Am Tuner gibt es nichts zu beanstanden und unter den vier unterschiedlichen Modi wird jeder User eine für ihn passende Variante finden. Der Strobe-Modus macht für mich den Eindruck, dass er am feinsten anzeigt, allerdings benötigt man auch etwas länger zum Stimmen, bis sich kein Balken mehr bewegt. Der gespielte Ton wird sehr schnell erkannt und kleine Veränderungen werden ebenfalls direkt angezeigt. Die Kalibrierung des Referenztons (A4) zwischen 436 – 445 Hz ist für die meisten Anwendungen absolut ausreichend.

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Fazit

Der Providence System Tuner STV-1JB kann mit Tuner, Buffer, Signal-Splitter und einem DC-Out zur Stromversorgung weiterer Effektpedalen per Daisy Chain aufwarten und verfügt damit über eine beeindruckende Vielfalt an Möglichkeiten in einem Pedal in Standardgröße. In seiner Kernkompetenz punktet er mit vier unterschiedlichen Display-Modi und einer schnellen Tonerkennung sowie einer sauberen und ruhigen Anzeige des eingegebenen Tons. Der schaltbare Vitalizer macht seinem Namen alle Ehre und sorgt für stabile Höhen bei langen Kabelwegen, wobei Send und Return diverse Routingmöglichkeiten von Amps und Effekten bieten. Der Preis erscheint auf den ersten Blick zwar recht hoch für einen Tuner, wenn man bedenkt, dass der verbaute Korg Pitchblack für unter 70 Euro gehandelt wird. Aber mit dem integrierten Vitalizer Buffer und den zusätzlichen Anschlüssen ist der Preis des in Japan in Handarbeit hergestellten Providence System Tuner STV-1JB absolut gerechtfertigt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • schaltbarer Vitalizer Buffer
  • Routingmöglichkeiten über Send und Return
  • sehr gute Signalqualität
  • vier unterschiedliche Tuner-Anzeigen
  • DC-Out für weitere Pedale
Contra
  • keins
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Providence System Tuner STV-1JB Test
Für 167,00€ bei
Was auf den ersten Blick nur wie ein Tuner aussieht, entpuppt sich als flexibles Bühnentool mit Buffer, Signal-Splitter und einem DC-Out zur Stromversorgung weiterer Effektpedale.
Was auf den ersten Blick nur wie ein Tuner aussieht, entpuppt sich als flexibles Bühnentool mit Buffer, Signal-Splitter und einem DC-Out zur Stromversorgung weiterer Effektpedale.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Providence
  • Modell: STV-1JB
  • Typ: Tuner für E-Gitarre
  • Herkunft: Japan
  • Erkennungsbereich: E0 (20.60 Hz) – C8 (4186 Hz)
  • Kammertonfrequenz: 436 – 445 Hz
  • Messgenauigkeit: +/- 0,1 Cent
  • Drucktaster: Display, Calibration
  • Schalter: VZ/Thru
  • Anschlüsse: Input, Output, Send, Return
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 20 mA
  • Spannung: 9V Batterie oder Netzteil (Center Negativ)
  • Display: LCD
  • Maße: 76 x 115 x 46 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 257 Gramm
  • Verkaufspreis: 169,00 Euro (August 2019)
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Was auf den ersten Blick nur wie ein Tuner aussieht, entpuppt sich als flexibles Bühnentool mit Buffer, Signal-Splitter und einem DC-Out zur Stromversorgung weiterer Effektpedale.

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