Phonic Powerpod Bundle 1082R

Praxis

Gewicht und Baugröße zwingen mich, mit meinem Kleinwagen zweimal zum Übungsraum zu fahren. Mit einem Kombi hätte eine Fahrt gereicht und eine Sackkarre den Transport erheblich erleichtert. Das 18 Kilo schwere Mischpult hat nur einen weichen, seitlichen Kunststoffgriff; man muss den Mixer sehr vorsichtig transportieren und behutsam aufstellen. Also noch Boxen platzieren und Mixer einschalten – schon geht’s los.
Mit den Laustärkereglern an den Eingängen muss man sehr vorsichtig umgehen: Es gibt keine PFL-Funktion und keine LEDs für anliegende bzw. übersteuerte Signale. Da ein Gain-Regler ebenfalls fehlt, lässt sich nur über den Pad-Schalter die Empfindlichkeit variieren. Die Eingangsempfindlichkeit ist aber so gewählt, das auch sehr schwache Mikrofonsignale und hochpegelige Line-Signale bedient werden können. Da muss man, gerade auch bei Gesangsmikrofonen, ein wenig herumprobieren, um zu befriedigenden Settings zu kommen.
Bei ersten Hörtests aus der Konserve kommen Marcus Miller, Grace Jones und Steely Dan zum Einsatz. Alle Klangregler und der Master-EQ sind zunächst in Nullstellung. Das Klangbild ist sehr sauber, die beiden 15“-Woofer erzeugen einen schönen Druck und gehen sehr in die Tiefe. Es fehlt auch nichts im Mittenbereich. Das Horn tönt klar, zischelt nicht und bildet den Hochtonbereich durchsichtig ab. Mit einer Abstrahlcharakteristik von 90 x 40° wird ein breiter Bereich abgedeckt. Die Hochtöner arbeiten in etwa 90 cm Höhe, je nach Bühnenhöhe sollten die Boxen also auf Kisten oder Raiser gestellt werden, damit der Hochtonbereich nicht durch Zuhörer verdeckt wird. Kurzum: Bei schmerzfreien Lautstärken klingt die PA kraftvoll und ausgewogen.

Phonic Powerpod Bundle 1082R - ein gutes Gespann
Phonic Powerpod Bundle 1082R – ein gutes Gespann

Fährt man das Powerpod-Bundle in den Grenzbereich, so hört man schnell die Grenzen, die tiefen Bässe schwächeln etwas. Im Master-EQ kann man zwar den Punch bei 80 Hz unterstützen, aber man vermisst dennoch den Druck eines separaten Woofers. Auch der Mittenbereich wird unpräzise und ist zu leise. Der Hochtöner hingegen hält durch, doch auch seine Belastungsgrenze ist zu erkennen. Davon abgesehen: Die Boxen sind gut verarbeitet. Nichts klappert oder scheppert im Extremtest.
Nimmt man im Master-EQ die Mitten bei 315 Hz heraus, erhält man einen super Gesangssound. Die Klangregelung arbeitet effizient, die Eckfrequenzen liegen an praxisnahen Punkten. Das Effektgerät liefert brauchbare und saubere Sounds, die sich aus der gewohnten Mischung von Reverb, Delay und Modulation zusammensetzen. Leider sind die Effektprogramme nur auf der Rückseite des Mixers aufgedruckt. Der USB-Mediaplayer arbeitet exzellent; das Programmmaterial klingt sauber und wird ohne Klangeinbußen wiedergegeben. Bei leisem Programmmaterial stört der permanent laufende Lüfter auf der Rückseite des Powermischers. Hier ist eine sensible Aufstellung auf der Bühne oder im Übungsraum gefragt.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.