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Peerless Guitars Gigmaster Jazz Test

Mit der Peerless Gigmaster Jazz Archtop haben wir heute eine blonde Schönheit im Test, die mit zwei eingelassenen Humbuckern und einem Cutaway ihre Nähe zur ES 175 aus dem Hause Gibson nicht verleugnen kann. Allerdings ist die in Südkorea hergestellte Jazzgitarre trotz weiterer Gemeinsamkeiten, die sich bei genauerer Begutachtung ergeben, mit einem Preis von knapp unter 1000 Euro deutlich günstiger in der Anschaffung.

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Peerless Guitars produzierte in der Vergangenheit für diverse namhaften Marken im Gitarrengeschäft, verschrieb sich aber vor einigen Jahren der eigenen Produktion von Jazzgitarren und Akustikgitarren unter eigenem Namen.

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Details

Ins Haus geschneit kommt auch die Peerless Gigmaster Jazz in einem wertig wirkenden Koffer, der als Zubehör ein Reinigungstuch, einen Sechskantschlüssel zur Justierung des Halses sowie einen Rabattgutschein für die Gitarrenschule des britischen Fingerstyle-Jazzgitarrenmeisters Martin Taylor in petto hat.

Fotostrecke: 2 Bilder Praktischerweise liefert Peerless die Gigmaster Jazz mit einem passenden Formkoffer aus,…

Korpus

Die Ähnlichkeit zur Gibson ES 175 setzt sich auch in der Materialwahl des Korpus fort. So wurden sowohl Decke wie Boden und Zargen des Gigmaster Jazz Modells aus laminiertem Ahorn gefertigt. Die Hochglanz-Naturlackierung des geflammten Ahorns ist dabei ein absoluter Hingucker und wirkt auch bei näherer Betrachtung sehr gelungen. Ein zur Zarge übergehendes cremefarbenes Binding ziert die Ober- und Unterseite des Bodys. Die Decke wurde dabei zusätzlich mit einem schwarzen Streifen versehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie viele andere Hersteller orientiert sich auch Peerless an bewährten Vorbildern,…

In den für Jazzgitarren klassischen F-Löchern ist das Binding ebenfalls wiederzufinden. Typisch für diese Art von Gitarren ist ebenfalls das spitz zulaufende Cutaway, dass bei Soloausflügen für eine bessere Bespielbarkeit in den hohen Lagen sorgt. Etwas schlichter kommt das Pickguard daher, das, abgesehen von einem weißen Streifen an den Seiten, ganz in Schwarz gehalten ist. Der Saitenhalter aus Palisander will allerdings in meinen Augen nicht so ganz zum Rest passen, da er etwas klobig wirkt, was auch damit zu tun hat, dass auf eine Behandlung des Holzes weitestgehend verzichtet wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Gigmaster Jazz kommt ein bei Jazz-Gitarren üblicher, trapezförmiger Saitenhalter zum Einsatz,…

Hals

Der Hals wurde aus Mahagoni gefertigt. Das Binding, dass es eben schon am Korpus zu entdecken gab, setzt sich am Griffbrettrand fort und umrundet sogar mehrlagig die Kopfplatte. Acryl-Einlagen schmücken das mit 20 Bünden versehene Griffbrett aus Palisander, dessen Abschluss ein 43 mm breiter Knochensattel bildet. Die Mensur beträgt übrigens 628 mm.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Mahagonihals ist eingeleimt und lässt sich dank Cutaway auch in hohen Lagen gut bespielen.

Elektronik/Hardware

Die Hardware dieses Modells ist verchromt. Bei den beiden eingelassenen Pickups handelt es sich um Epiphone 57 Classic Humbucker, die sich ganz traditionell über jeweils ein Volume-und ein Tone-Poti steuern lassen. Mithilfe eines Dreiwegschalters kann zudem wie gewohnt bestimmt werden, ob man die Tonabnehmer einzeln oder zusammen nutzen möchte. Die Saiten nehmen vom Tailpiece ihren Verlauf über einen Tune-O-Matic-Steg mit einer Basis aus Palisander und werden an der Kopfplatte von Glover GH109 Mechaniken in Stimmung gebracht. Ab Werk ist dieses Modell mit D’Addario EXL 116 Nickel Plated Steel Saiten mit einer Stärke von 011 – 052 bestückt.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Klangübertragung wird von zwei Epiphone 57 Classic Humbuckern übernommen,…
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Praxis

Direkt aus dem Koffer glänzt unsere Testkandidatin mit einer guten Bespielbarkeit und kommt trotz der relativ flachen Saitenlage erfreulicherweise ohne Saitenklirren aus. Die aufgezogenen Saiten könnten für mein Gefühl noch etwas stärker ausfallen, eignen sich andererseits aber für vielseitige Spielweisen und Ausflüge in unterschiedliche musikalische Welten. Leider ist die Oktavreinheit der g-Saite nicht ganz sauber eingestellt, was hin und wieder auffällt, speziell im Akkordspiel. Auch wenn solche kleinen Unsauberkeiten relativ schnell korrigiert sind, wäre es zumal in dieser Preisklasse schön, nicht noch nachträglich Hand anlegen zu müssen. Wie bei der Peerless Renaissance Custom, die ich kürzlich begutachten durfte, könnten für meine Geschmack die Griffbrettkanten abgerundeter verlaufen. Beim Spielen fällt dieser Umstand aber nicht weiter ins Gewicht.
Unser Testmodell ist, genau wie die ES 175 von Gibson, ganz klar eine Archtop für den verstärkten Betrieb, kommt aber dennoch ohne Sustainblock. Aufgrund der Sperrholzkonstruktion sowie des eingelassenen Pickups hat das Instrument verständlicherweise kein großes akustisches Potential, ist dafür aber am Amp (so viel sei schon einmal vorab verraten) auch in höheren Lautstärken recht rückkopplungsfest.
Schaut man auf die Liste der Spieler des Gibson-Vorbilds, fällt aber auf, dass die ES 175 sowohl in den Händen von Jazz-Spielern wie beispielsweise Pat Metheny, als auch von rockigeren Akteuren wie dem britischen Gitarristen Steve Howe eine gute Figur macht, was eine gewisse Vielseitigkeit suggeriert. Ich bin gespannt, wie sich unsere Kandidatin dahingehend schlägt.

Die Peerless Gigmaster Jazz Archtop liefert einen authentischen Sound, der sich auch in anderen Musikstilen gut integriert.
Die Peerless Gigmaster Jazz Archtop liefert einen authentischen Sound, der sich auch in anderen Musikstilen gut integriert.

Für die Audiofiles verstärke ich die Gitarre mit einem Polytone Minibrute Amp, einem Klassiker unter den Jazzgitarrenamps. Der Verstärker ist mit einem SM 57 mikrofoniert und ich mache mir zunächst ein Bild von den drei Pickup-Einstellungen. Ich beginne mit dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Alle drei Pickup Positionen

Der allgemeine verstärkte Sound gibt sich absolut genretypisch mit dem ausgeprägten Bassfundament und der etwas trägen Tonentfaltung. Für das eben gehörte Rhythmusgitarrenspiel gefällt mir dabei der Mix aus beiden Tonabnehmern sehr gut, der sich für mein Empfinden aber auch in “retro-souligen” Gefilden einsetzen lässt.
Ich schalte zurück zum Hals-Pickup und drehe das Tone-Poti fast komplett zurück. Der hier entstehende muffige “Handschuh-Ton” kann sich im traditionellen jazzigen Kontext absolut hören lassen.

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Hals PU – Jazz Chords

Wieder geht es in die Mittelposition, die mir für das Rhythmusspiel mit dem Plektrum auch hier wirklich zusagt.

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Hals & Bridge PU – Funky Chords

Den Steg-PU kombiniere ich im folgenden Beispiel mit einem Tremolo Effekt. Auch bei diesen offenen Akkorden kombiniert mit einem schärferen Clean-Ton kann das Instrument in der Tonansprache seine Herkunft nicht verbergen, was dem klanglichen Erscheinungsbild aber in meinen Ohren eine durchaus interessante Note verleiht.

Audio Samples
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Bridge PU – Open Chords + Tremolo

Abschließend will ich euch die Archtop aber auch nicht im Bandkontext vorenthalten. Für die Rhythmusgitarre hören wir erneut die Kombination aus beiden Pickups. Die gehörten Sololinien spiele ich mit dem fast komplett geschlossenen Hals-Pickup. Für mein Gefühl bleiben in diesem “Smooth Jazz”-Kontext keine Wünsche offen. Sehr schön!

Audio Samples
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Gigmaster Jazz im Bandkontext
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Fazit

Mit der Peerless Gigmaster Jazz Archtop präsentiert der in Südkorea produzierende Hersteller eine schick anzuschauende und gut verarbeitete Jazzgitarre nach amerikanischem Vorbild für knapp unter 1000 Euro. Direkt aus dem Koffer präsentiert sich unser Testmodell mit einer guten Bespielbarkeit und kann auch am Amp im Jazzkontext mit absolut authentischen Sounds punkten. Lediglich die Oktavreinheit war nicht ganz sauber eingestellt. Es lohnt sich übrigens, dieses Modell auch in anderen musikalischen Bereichen auszuprobieren. Dabei konnte ich mich besonders für den Rhythmusgitarren-Sound in “Funk & Soul” Spielweisen begeistern. Wer eine Jazzgitarre für den verstärkten Kontext sucht, sollte dieses Modell anspielen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • schickes Design
  • guter verstärkter Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • rückkopplungsfest auch in höheren Lautstärken
  • Koffer im Lieferumfang
Contra
  • Oktavreinheit nicht optimal eingestellt
Artikelbild
Peerless Guitars Gigmaster Jazz Test
Für 998,00€ bei
Die Peerless Gigmaster Jazz Archtop überzeugt mit gutem verstärktem Sound, auch in hohen Lautstärken. Lediglich die Oktavreinheit sollte optimiert werden.
Die Peerless Gigmaster Jazz Archtop überzeugt mit gutem verstärktem Sound, auch in hohen Lautstärken. Lediglich die Oktavreinheit sollte optimiert werden.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Peerless
  • Modell: Gigmaster Jazz
  • Baureihe: Jazz Series
  • Bauform: Archtop mit Cutaway
  • Herkunftsland: Südkorea
  • Farbe und Finish: Natural High Gloss
  • Decke: laminiertes geflammtes Ahorn
  • Boden und Zargen: laminiertes geflammtes Ahorn
  • Korpusbreite: 410 mm
  • Korpustiefe: 72 mm
  • Brücke: Tune O Matic/Palisander Steg
  • Saitenhalter: Palisander Tailpiece
  • Hals: Mahagoni
  • Griffbrett: Palisander
  • Griffbretteinlagen: Acryl
  • Bünde: 20
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Sattel: Knochen
  • Mensur: 628 mm
  • Mechaniken: Glover GH109
  • Regler: 2 x Volume, 2 x Tone, 1 Pickup-Wahlschalter
  • Pickup: 2 Epiphone 57 Classic Humbucker
  • Hardware: Chrom
  • Werksbesaitung: D’Addario EXL 116
  • Zubehör: Koffer
  • Ladenpreis: 979,00 Euro (Juli 2017)
Hot or Not
?
…so sind bei der Gigmaster deutliche Ähnlichkeiten mit der Gibson ES 175 auszumachen.

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