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Pearl 150 Flatbase Hardware Test

„Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“– diese Zeile aus dem aktuellen Silbermond Song, der mir in regelmäßigen Abständen um die Ohren dudelt, passt wie die Faust aufs Auge zu unseren heutigen Testkandidaten. Denn der vielspielende Trommler überlegt früher oder später, wie er der lästigen Schlepperei etwas zu Leibe rücken kann.

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Neben den Trends zu kompakten Drumkits oder Cajons, die bei kleinen Gigs als Schlagzeug-Ersatz in Mode sind, besinnen sich die Hersteller seit geraumer Zeit auch auf die goldenen Tage der Vintage Drums, die mit oftmals klapprigem, aber leichtem Gestänge auf der Bühne standen. Nach Firmen wie Ludwig, Gibraltar, DW und Canopus legt Pearl Drums jetzt mit einer eigenen Flatbase-Linie nach. Leichtes Gewicht und schicke Optik vergangener Zeiten gilt es dabei mit moderner Technik von heute zu paaren. Ob das gelingt, lest ihr hier.

Details

Vier mal Flatbase, bitte 

Zur neuen Flatbase-Linie zählen zwei Beckenständer, einmal in gerader und einmal in Boom-Ausführung, sowie eine Hi-Hat Maschine und ein Snareständer. Eine Fußmaschine gibt es bislang nicht. Auffälligste Gemeinsamkeit sind natürlich die flach ausklappbaren Füße an allen vier Stativen, die im Vintage Style für Bodennähe sorgen. Ganz runter auf die Erde geht es aber nicht, dafür sorgen die dick gummierten, vertrauenserweckend ausschauenden Füße an den Enden. 
Eine Besonderheit gibt es bei Snare-und Beckenständern zu vermelden: Für Platzreduzierung im Fußraum kann die frei bewegliche Fußkonstruktion gedreht werden und die Stative somit im Stile von herkömmlichen Beckenständern mit angezogenen Beinen aufgestellt werden. Zur Sicherung der Fußposition sind der Snareständer und die Hi-Hat Maschine noch mit zusätzlichen Memory-Klemmen bestückt.
Die zarten Stative verfügen aufgrund ihres reduzierten Gewichts über einen entsprechend geringen Rohrdurchmesser. An den Tiltern gibt es stufenlos verstellbare Winkel, und auch der Snarekorb ist stufenlos neigbar. Bis auf Moosgummi-Auflagen auf den Beckenfilzen kann ich bei allen drei Stativen keine großen Unterschiede zu den wesentlich preisgünstigeren Stativen der 830er Serie entdecken, die auch dem Pearl Export oder Decade Maple beigelegt sind. Den Aufpreis macht also vor allem die flexible Unterseite mit der Konvertierungsmöglichkeit zwischen einem Flatbase- und einem normalen Stativ aus.

Fotostrecke: 5 Bilder Klein und handlich: Die Stative sind im zusammengeklappten Zustand angenehm platzsparend.

Die Hi-Hat Maschine hat eine Trittplatte im aktuellen Redline-Design und sorgt mit einer Einzelkette für die Verbindung zum oberen Becken. Die Federspannung kann justiert werden, und auch die Beine sind drehbar, so dass auch ein Doppelpedal neben der Maschine platziert werden kann. Auch hier ist vor allem die Fußkonstruktion der Hingucker. Auf der Oberseite findet man die übliche Bestückung des Schwestermodells aus der 830er Serie, so hat auch die Clutch der 150er Flatbase Hi-Hat keine Aussparung im Gewinde an Bord.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie in alten Tagen: keine Bodenplatte und Einzelkette

Wie leicht sind denn die Stative wirklich?

Bevor ich die vier Ständer für den ersten Gig einpacke, kommen sie noch auf die Waage, denn „light“ ist ja bekanntlich relativ. Der 150er Boom Cymbal Stand wiegt 2447 Gramm, der normale Cymbal Stand 2164 Gramm. Als Vergleich dient ein doppelstrebiger BC-930 Boom-Stand von Pearl aus meinem Proberaum mit 4514 Gramm Gewicht sowie ein 2467 Gramm schwerer Yamaha CS-650A in gerader Ausführung, mit dem ich gewöhnlich unterwegs bin. Hier können die beiden Flatbase Stative also schon mal Punkte sammeln.
Die 150er Hi-Hat Maschine kommt auf 3140 Gramm, der Snareständer auf 2340 Gramm. Im Vergleich dazu bringt es meine Yamaha 740er Hi-Hat auf 3559 Gramm und ein Snareständer aus der selben Serie auf 2616 Gramm. Auch wenn es im Vergleich zur den Flatbase Vertretern jeweils nur ein paar Hundert Gramm sind, lassen diese das Gewicht der Hardware-Tasche in der Summe doch um einiges schrumpfen. 

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Praxis

Beim Aufbau fällt mir zunächst auf, dass viele Flatbase Stative auf kleinem Raum für Engpässe im Fußraum sorgen. Wenn neben der Bassdrum noch Tomständer, Hi-Hat und Beckenständer mit ausladenen Füßen bestückt sind, kann es schon mal eng werden. Aber dafür gibt es ja zum Glück die Bein-Einklapp-Funktion bei Becken- und Snareständer, die für Platzgewinn sorgt. Bevor man Becken und Trommeln montiert, heißt es also die Beinkonstruktion abstreifen und andersherum aufziehen, Schrauben wieder richtig anziehen, und schon steht da ein sehr schlanker, aber gewöhnlicher Snare- oder Beckenständer. Der Vintage Look ist natürlich jetzt passé.

Fotostrecke: 4 Bilder Sollte stets dabei sein: ein Stimmschlüssel zum Ausrichten und Sichern der Vierkantschrauben im Fußbereich.

Sicher ist sicher

Für alle, die wie ich die Schrauben an Stativen für gewöhnlich nur „handwarm“ anziehen: Bei der 150er Hi-Hat und dem Snareständer sollten unbedingt die kleinen Memory-Klemmen im Fußraum benutzt werden, denn wenn sich doch mal die unterste Schraube löst, was mir ein paar Mal nach dem Aufbau passierte, klappen die Beine (im Flatbase-Modus) nach oben, und das Stativ droht samt Instrument umzufallen. Somit sollte man stets einen Stimmschlüssel griffbereit haben.

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Fazit

Die Pearl 150 Flatbase Stative kommen im klassischen Vintage Look daher und überzeugen im Test vor allem durch ihr leichtes Gewicht und die insgesamt gute Verarbeitung aller Bauteile. Die simple, aber geniale Unwandlungsfunktion der Beine vom Flatbase- zu einem normalen Becken- und Snarestativ ist ein besonders Highlight, das diese Ständer noch einmal wesentlich variabler macht, aber auch einen deutlichen Aufpreis kostet. Die 150er Flatbase Stative liegen somit im ähnlichen Preissegment wie Exemplare von Gibraltar oder die DW Ultralight Stative, die aber alle nicht diese Konvertierungsmöglichkeit der Füße an Bord haben. Besonders beim Einsatz von schwereren Trommeln wirkt der Snareständer etwas fragil, und das Gewinde am Boom-Ausleger unseres Testbeckenständers lief schwergängig. Wer also nur ein günstiges Stativ sucht, wird auch bei den doppelstrebigen Verwandten aus Pearls 830er Serie fündig. Einen durchweg positiven Eindruck hinterlässt die Hi-Hat Maschine, die neben ihrer handlichen Bauart und den drehbaren Beinen auch für luftige Klangentfaltung der Becken sorgt. Alle Trommler unter euch, die weniger schleppen wollen und bei Bedarf auch etwas Vintage Look in ihr Setup bringen möchten, sollten sich die Pearl Flatbase Stative ruhig einmal ausklappen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • leichtes Gewicht
  • kompaktes Packmaß
  • konvertierbar von Flatbase zu normalen Stativen (Becken- und Snareständer)
  • Hi-Hat Maschine mit drehbaren Beinen
Contra
  • Preisgestaltung in Bezug auf Robustheit des Snareständers
  • Schwergängiges Gewinde am Boom-Arm des Beckenständers
  • Beim Aufbau sollte stets ein Stimmschlüssel griffbereit sein
Artikelbild
Pearl 150 Flatbase Hardware Test
Für 221,00€ bei
Kompaktes Packmaß und - je nach Wunsch - klassischer oder moderner Look.
Kompaktes Packmaß und – je nach Wunsch – klassischer oder moderner Look.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pearl
  • Serie: 150 Flatbase Hardware
  • Besonderheit: leichte, einstrebige Hardware im Vintage Look mit konvertierbarer Fußkonstruktion zu normalen Stativen bei Snare- und Beckenständern
  • Hi-Hat mit drehbaren Beinen
  • Stufenlos verstellbarer Beckentilter und Snarekorb
  • Finish: verchromt
  • Modell / Gewicht
  • BC-150S Beckenständer mit Galgen / 2447 Gramm
  • C-150S Beckenständer, gerade / 2164 Gramm
  • H-150S Hi-Hat Maschine / 3140 Gramm
  • S-150S Snarestativ / 2340 Gramm
  • Zubehör: Stimmschlüssel / Inbusschlüssel
  • Preise: (Verkaufspreise)
  • S-150S Snarestativ EUR 74,-
  • H-150S Hi-Hat Maschine EUR 139,-
  • BC-150S Beckenständer mit Galgen EUR 79,-
  • C-150S Beckenständer, gerade EUR 74,-
  • Herstellungsland: China

Seite des Herstellers: pearldrum.com

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Auch auf Terassendielen steht die Hi-Hat souverän.

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