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Palmer Eins Test

Praxis

Sound/Bedienung:

Bei nur zwei Reglern und einem Schalter zeigt sich die Bedienung naturgemäß völlig unaufgeregt und bedarf keiner weiteren Erklärung. Dass mit Volume die Lautstärke eingestellt wird und der Tone-Regler für die Klangregelung verantwortlich ist, sollte hinlänglich bekannt sein. Daher schnappe ich mir meine gute alte, unverbastelte Strat, schließe den Amp an eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speaker an, positioniere ein SM 57 davor und jage das Signal in einen Röhren-Preamp aus dem Hause Universal Audio.
Zuerst schalte ich alle fünf Positionen der Strat am Hals beginnend durch. Alle Potis zeigen nach oben, stehen also auf 12 Uhr.

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Clean – Picking – PU-Switch

Der Amp liefert erstaunlich vollmundige Cleansounds, die sehr gut die verschiedenen Charakteristiken der Gitarre wiedergeben. Das Signal besitzt eine gesunde Festigkeit und steht wie eine Eins. Das Ganze bei einer angenehmen Lautstärke, bei der sich aber auch die Nachbarn durchaus schon zu Wort melden könnten.
Im nächsten Beispiel bleibe ich clean, der Volume-Regler befindet sich auf 12 Uhr, ich drehe jedoch in jedem Durchgang das Tone-Poti um ein Viertel auf.

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Clean – Strumming – PU-Switch

Auch hier zeigt der Kleine, wie feinfühlig er auf die verschiedenen Pickup-Kombinationen reagieren kann. Je weiter ich den Tone-Regler nach rechts drehe, desto mehr Höhen addieren sich hinzu. So sind sehr unterschiedliche Klangfarben möglich, die den Amp sehr flexibel machen.
Alle Regler befinden sich jetzt wieder in der Mittelstellung und ich aktiviere im zweiten Durchgang den Boost-Schalter.

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Boost

Das Signal bekommt eine gehörige Portion Obertöne und wird schmutziger. Es lässt sich mit dem Anschlag allein sehr fein dosieren. Ich bleibe im Clean-Modus und vergleiche das Boxen Signal mit dem Simulated Output Sound.

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Cabinet Speaker-Sim-Out

Das Simulated Signal macht einen recht guten Eindruck, allerdings werden obere Mitten etwas zu stark wiedergegeben, was das Signal etwas quaken lässt. Das sollte aber mit einem halbwegs vernünftigen EQ in den Griff zu bekommen sein. Seine Qualität zeigt sich in der Wiedergabe der Spielweise. Dynamik ist kein Fremdwort und auch Nuancen werden adäquat zu Gehör gebracht.
Jetzt drehe ich das Volumen-Poti ganz auf und schalte wieder alle Positionen durch. Im zweiten Beispiel dasselbe, jedoch mit dem Simulated Output.

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Max. Volume – PU-Switch Max. Volume – Speaker-Sim-Out – PU-Switch

Der Zerrsound des “Eins” ist zwar etwas spezieller, aber ich bin ein großer Freund solcher Klänge, da sie das eigene Repertoire erweitern und mich auf neue Ideen bringen. Rotzfrech geht der kleine Amp da zuwerke und liefert genau die Sounds, die man eben nicht jeden Tag hört, aber hin und wieder vermisst. Er komprimiert schnell, klingt fast wie überfahren, das Ganze aber sehr charmant.
Das Simulated Output-Signal kann mich leider nicht so recht überzeugen. Die tollen Mitten bleiben auf der Strecke und zurück bleibt ein ausgedünnter Klang, der die Energie nicht umzusetzen vermag.
Abschließend ein Beispiel mit dem Boost bei voll aufgerissenem Volumen-Poti. Als Gitarre muss jetzt eine Les Paul herhalten.

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Max. Volume – Boost – Les Paul

Das ist vielleicht nicht unbedingt das, was man von einem Röhrenamp erwartet, aber das macht er gut. Will sagen, er hat Charakter. Der Sound klingt schon fast synthetisch, wie mit einem Envelope-Filter bearbeitet. Kein Brot-und-Butter-Sound, aber dafür hat man in der Regel ja auch andere Kandidaten.
Ich habe den Amp im Laufe des Tests übrigens auch mit verschiedenen Zerrern zusammengebracht und die Resultate waren durchweg gut bis sehr gut.

Palmer_EINS_016FIN
Kommentieren
Profilbild von Tee Eff

Tee Eff sagt:

#1 - 21.02.2018 um 22:13 Uhr

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Der Palmer Eins, ist ne Freude. Ausprobieren !!

Profilbild von nboehme

nboehme sagt:

#2 - 05.06.2018 um 11:00 Uhr

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Der Palmer-Drei ist kein Drei-Watt-Verstärker. Wenn du ihn getestet hast solltest du das wissen ;-)

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