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Orange Kongpressor Test

Mit dem Orange Kongpressor hat die britische Kult-Ampschmiede einen Kompressor in Pedalform und komplett analoger Schaltung im Programm. Die Schaltung basiert auf dem Vactrol Optokoppler VTL5C3, den Kenner als das Bauteil identifizieren, das bei diversen klassischen Studio-Kompressoren für den legendären Effekt sorgt.

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Orange schreibt seiner Schöpfung die Eigenschaften zu, die man von einem guten Kompressor erwartet, vom unauffälligen Anfetten und Aufwerten des Tons bis hin zur countrymäßigen Chicken-Picking-Kompression. Und man verspricht, dass es sogar für absolute Neulinge nicht möglich ist, einen schlechten Sound zu generieren. Steilvorlagen für einen eingehenden Test.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Der Kongpressor wird in einem schicken schwarzen Karton geliefert, in dem sich auch eine informative englischsprachige Bedienungsanleitung befindet. Das Gehäuse des 95 mm x 65 mm x 130 mm großen und 462 Gramm schweren Pedals besteht vollständig aus Metall und ist mit einer mehrfarbigen Zeichnung bedruckt, was es schon optisch von den Mitbewerbern absetzt. Es macht einen ausgesprochen robusten und hochwertigen Eindruck und sollte auch härtere Belastungen locker wegstecken. Als zusätzlicher Schutz der Bedienelemente wurde zudem ein Metallbügel mittig zwischen Fußschalter und Potis angebracht, der ein versehentliches Verstellen der Regler verhindern soll, und zusätzlich bietet der Bügel auch Schutz beim Transport.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Kongpressor ist in ein 95 mm x 65 mm x 130 mm großes und 462 Gramm schweres Metallgehäuse gepackt.

Die fünf samtig drehenden Potis mit griffigen, cremeweißen Kunststoffknöpfen lassen ein Einstellen folgender Parameter zu:

  • Volume bestimmt die Gesamtlautstärke. Der Regler ermöglicht aber auch einen Clean-Boost von bis zu 12 dB.
  • Squash regelt die Stärke der Kompression.
  • Release stellt die Zeit ein, die der Kompressor benötigt, um nach Unterschreiten des vorbestimmten Schwellenwerts das Ausgangssignal wieder mit dem unkomprimierten Pegel weiterzuleiten.
  • Attack bestimmt, wie schnell der Kompressor auf das Eingangssignal reagiert. Mit einer kurzen Attack-Zeit wird das einkommende Signal sofort bearbeitet.
  • Chime hebt oder senkt die Höhenfrequenzen.

Somit ist der Kongpressor für ein Kompressor-Pedal bedienungsseitig ziemlich gut bestückt und ermöglicht ein umfangreiches Eingreifen in den Effekt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit fünf Potis bestückt, die über griffige, cremeweiße Kunststoffknöpfe verfügen.

Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, das Pedal lässt sich aber mit jedem herkömmlichen Standard 9- bis 12-Volt-Netzteil betreiben. Batteriebetrieb ist ebenfalls möglich, dazu müssen vier Schrauben auf dem mit Gummi versehenen Boden gelöst und ein 9-Bolt-Block eingesetzt werden. Im Inneren wird die Spannung für einen größeren Headroom auf 18 Volt verdoppelt.
Aktiviert wird der voll analog arbeitende Kompressor mit einem robusten Metallfußschalter, der gleichzeitig eine blaue LED zum Leuchten bringt. Der Bypass ist gepuffert, was unter anderem den Vorteil hat, dass es auch bei längeren Kabelstrecken keine Höhenverluste gibt. Intern wurde der bereits erwähnte Vactrol VTL5C3 Optokoppler verbaut, eine Kombination aus lichtempfindlichem Widerstand und LED, früher Glühlampe. Wird die LED heller, verringert sich der Widerstand und regelt so spannungsgesteuerte Filter oder Oszillatoren.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sind auf die beiden Gehäuseseiten verteilt,…

Die Verarbeitung des in China gefertigten Pedals zeigt sich als sehr hochwertig und gibt keinerlei Anlass zur Kritik.

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Praxis

Sound:

Ich parke den Kongpressor vor meinem Marshall JVM 410 und betreibe eine mit zwei Vintage 30 Speakern bestückte Box, die wiederum von einem Shure SM57 abgenommen wird. Das aufgenommene Signal habe ich klanglich selbstverständlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem Amp pur, wobei ich den cleanen Kanal aktiviert habe. Als Gitarre kommt eine mit drei Singlecoils bestückte Strat zum Einsatz.

Audio Samples
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Amp pur, Clean Kanal ohne Kongpressor

Da das Pedal über einen Clean-Boost verfügt, drehe ich den Volume-Regler pro Durchgang beginnend in der Mittelstellung auf 15 Uhr und ende im letzten der drei Durchgänge beim Rechtsanschlag. Alle anderen Regler zeigen auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Clean-Bost, Funktion des Volume-Reglers

Mit den höheren Volume-Settings wird die Vorstufe des Marshalls angepustet und es kommt ein durchsichtiger, fetter Klang zustande. Dabei werden die Attacks wunderbar in den Vordergrund geschoben und das Signal verdichtet.
Als nächstes kommt der Chime-Regler an die Reihe, den ich pro Durchgang in folgende Stellungen bringe: 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung. Auch hier zeigen die restlichen Regler wie im Beispiel zuvor auf 12 Uhr.

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Funktion des Chime-Reglers
Der Kongpressor liefert einen edlen, transparenten Sound, wie man ihn von Vintage-Studio-Geräten kennt.
Der Kongpressor liefert einen edlen, transparenten Sound, wie man ihn von Vintage-Studio-Geräten kennt.

Mit dem Chime-Poti lassen sich die Höhen in der Tat sehr effektiv bearbeiten, selbst in der Maximalstellung kommt ein durchaus brauchbarer Sound zustande, der selbst mit der mit reichlich Höhen gesegneten Strat ganz wunderbar harmoniert.
Im nächsten Beispiel befinden sich die Regler in folgenden Stellungen: Volume 10 Uhr, Release 11 Uhr, Chime 11 Uhr, Squash 13 Uhr, Attack 12 Uhr.
Im ersten Beispiel ist der Amp ohne, im zweiten dann mit dem Pedal zu hören.

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Cleansound: erst nur Amp, dann mit Pedal

Aufgrund der etwas langsameren Attackzeit werden die Anschläge unbearbeitet durchgelassen und sorgen für einen tollen Cleansound. Dabei geht der Kompressor ausgesprochen durchsichtig ans Werk und zeigt sich dank der höheren Chime-Regler-Einstellung luftig in der Höhenwiedergabe, ohne dabei schrill zu klingen.
Ich bringe die Potis nun in folgende Stellungen: Volume 12 Uhr, Release 11 Uhr, Chime 14 Uhr, Squash 14 Uhr, Attack 10 Uhr.
Im zweiten Beispiel schalte ich in den Crunch-Kanal des Amps, behalte aber die Einstellungen am Pedal bei.

Audio Samples
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Cleansound mit schnellerer Attackzeit Crunchsound mit schnellerer Attackzeit

Die schnellere Attackzeit sorgt nun dafür, dass der Kompressor die Anschläge leicht komprimiert und sprichwörtlich anfettet. Es muss nicht mehr um jeden Ton gekämpft werden, stattdessen lädt diese Einstellung förmlich zum Jammen ein und das Pedal zeigt sich ausgesprochen musikalisch und geht behutsam mit dem gespielten Ton um. Auch sorgt das Setting für ein längeres Sustain.

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Fazit

Der Orange Kongpressor kann auf ganzer Linie überzeugen und legt dem Musiker wie versprochen den beschriebenen Vintage-Studio-Hardware-Sound sprichwörtlich vor die Füße. Was den Klang anbetrifft, gibt es deshalb nur Positives zu vermelden, zumal sich das Pedal dank der erweiterten Regelmöglichkeiten feinfühlig den persönlichen Vorlieben anpasst und einen hochwertigen, dicken und durchsichtigen Klang liefert. Ich kann es jedem wärmstens empfehlen, der auf der Suche nach einen Kompressor ist, denn das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als ausgewogen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • edler, transparenter Sound
  • erweiterte Regeleinstellungen
Contra
  • keins
Artikelbild
Orange Kongpressor Test
Für 129,00€ bei
Der Orange Kongpressor lässt sich dank der erweiterten Regelmöglichkeiten dem persönlichen Geschmack anpassen und klingt hervorragend.
Der Orange Kongpressor lässt sich dank der erweiterten Regelmöglichkeiten dem persönlichen Geschmack anpassen und klingt hervorragend.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Orange
  • Modell: Kongpressor
  • Effekt-Typ: Kompressor-Pedal
  • Herkunftsland: China
  • Arbeitsweise: Analog, Optokoppler
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Chime, Squash, Release, Attack
  • Schalter: Fußschalter
  • Bypass Modus: Buffered Bypass
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung (Netzteil optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Besonderheiten: intern 18 Volt Arbeitsspannung, ultra linearer Buffer
  • Abmessungen B x H x T (cm): 9,5 x 6,5 x 130
  • Gewicht: 462 Gramm
  • Ladenpreis: 155,00 Euro (Oktober 2017)
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