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Numark NS7 II Test

NumarkNS7 II im bonedo.de-Test. Berührungsempfindliche Drehregler, rotierende Echtvinyl-Plattenteller, viele Performance-Tools, eine autarke Mischpultsektion und satte 16 MPC-Pads – das sind nur einige „Kernkompetenzen“ des MIDI-Controllers Numark NS7 II. Er tritt in den Ring, um den Turntablisten dieser Welt zu zeigen, dass man auch mit einem MIDI-Controller richtig gut scratchen und beatjugglen kann – oder was die DJ-Trickkiste sonst noch so hergibt. Die Kommandozentrale tritt in die Fußstapfen der mittlerweile viereinhalb Jahre alten Serato Itch Steuereinheit NS7, die wir Ende 2009 in diesem Testunter die Lupe nehmen durften.

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In erster Linie ist das Gerät zwar ein von einem 24-Bit-Audiointerface angetriebener DJ-Controller, allerdings arbeitet sein interner Vierkanal-Mischer auch ohne Computer und bietet dementsprechend zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für Plattenspieler, CD-Player und sonstige Zuspieler. Ein wichtiger Faktor, nicht nur für manchen Oldschool-Veteranen. Als Betriebssoftware kommt nicht mehr Itch, sondern Serato DJ zum Einsatz, dessen Cue-, Loop-, Roll-, Sampler- und Slicer-Features über 16 anschlagsdynamische Pads auf den Tanzflur abgefeuert werden dürfen. Doch auch die Sektionen für die Navigation und zur Steuerung der beiden Effektabteilungen der DJ-Software verheißen eine waschechte Performance-Maschine, die bei mir unweigerlich die Frage aufkommen lässt, ob ich hier und heute wohl die ultimative „Waffe“ für Serato DJ vorliegen habe. Die Antwort folgt in diesem Artikel.
Doch bevor wir tiefer in den Testbericht eintauchen, sollte ich vielleicht noch den recht stolzen Preis von 1500 Euro (UVP) erwähnen, mit dem sich der Hersteller offensichtlich an den professionellen Kundenkreis richtet und somit zumindest schon einmal in preislicher Hinsicht die DJ-Controller-Liga anführt. Dahinter folgt mit 999 Euro, aber ohne motorisierte Echtvinyl-Plattenteller, der Pioneer DDJ-SX. Nun aber genug des Vorgeplänkels, es ist an der Zeit, den innovativen Neuankömmling am Controller-Firmament ins Scheinwerferlicht zu rücken und auf Herz und Nieren zu prüfen.

Details

Erster Eindruck

Mit Maßen von 762 x 405 x 107 Millimetern (Breite x Tiefe x Höhe) und einem Gewicht von stolzen 15,3 kg ist Numarks NS7 II der wahrscheinlich größte und schwerste DJ-Controller auf dem Markt und ganz sicher kein Kandidat für den Rucksack. Doch das Gewicht hat seinen guten Grund, denn das gesamte Chassis ist aus überaus robustem Metall gefertigt. Ebenfalls schwer und widerstandsfähig sind die beiden Drehteller mit ihren hochwertigen Lagern geraten. Sämtliche Tasten am Gerät bieten einen angehen Druckwiderstand, die leichtgängigen Fader machen auf mich eine gute Figur und auch den stabil verbauten Drehknöpfen möchte ich einen respektablen Grip bescheinigen. Das hohe Qualitätsniveau setzt sich erfreulicherweise bei den Anschlussbuchsen fort. Positiven Anklang finden zudem die acht großen Gummifüße an der Unterseite des Probanden, denn sie sorgen für einen sicheren Stand auch auf sehr glatten Flächen. Was soll ich sagen: Chapeau! Ein tadelloser erster Eindruck.

Fotostrecke: 2 Bilder Numark NS7 II: Kommt in einer schwarzweißen Box zum Kunden.

Anschlüsse

Wie üblich für DJ-Equipment tummeln sich die meisten Anschlüsse an der Rückseite des Gerätes, allen voran hier die analogen Eingänge für vier Mischpultkanäle, die als Stereo-Cinch-Buchsen ausgelegt sind. Kanäle 1 und 2 verarbeiten Phono- oder Line-Signale, wobei die Vorauswahl per Dip-Switch erfolgt und eine verchromte Schraube die Erdungskabel der Plattenspieler befestigt. Channel 3 und 4 sind ebenfalls mit Cinch-Buchsen bestückt und ausschließlich für Line-Zuspieler vorgesehen. Ferner ist auf der Rückseite der Mikrofoneingang 2 als XLR/Klinke-Kombibuchse beheimatet. Ein weiterer Mikrofoneingang gleichen Schnittstellenformates wartet an Vorderseite auf dynamische Mikrofone. Er ist mit einem On/Off-Schalter ausgestattet und verfügt über einen Zweiband-EQ (Hi/Low).
Das Master-Signal greife ich je nach Beschallungs-Equipment am symmetrischen XLR-Ausgang und/oder am Stereo-Cinch-Out ab, wohingegen der separat regelbare Booth-Out nur via Cinch-Kabel seinen Weg zur (Monitor-) Anlage findet. Ferner entdecke ich an der Rückseite noch den Umschalter für das Drehmoment der beiden rotierenden Plattenteller (Low/High), eine USB-Buchse Typ-B und die Kaltgerätekabelbuchse nebst Power-Taste.
Ein Schwenk zu Vorderseite offenbart gleich zwei Kopfhöreranschlüsse als Standard- und Miniklinke. Prima, da braucht es keinen Adapter mehr. Der Blend-Drehregler gibt mir die Möglichkeit, auf dem Kopfhörer stufenlos zwischen Cue und Master hin und her zu blenden, wobei ich die Vorhörsektion alternativ im Split-Cue-Modus betreiben kann. Der Volume-Drehregler justiert die Lautstärke. In der Mitte des Frontpanels blicke ich auf vier Dreifach-Umschalter, mit denen ich die einzelnen Kanäle den beiden Crossfader-Seiten A oder B zuordne oder sie vom Crossfader-Routing trenne.

Fotostrecke: 7 Bilder Numark NS7 II: Das Backpanel stellt den überwiegenden Teil der Anschlussbuchsen bereit.

Bevor ich das Bundle zum Praxiseinsatz zitiere, lade ich mir von der Numark-Website den Treiber für die Hardware (zum Testzeitpunkt Version 2.2.6) auf meinen Rechner, seines Zeichens ein iMac mit 2,4 GHz Intel Core2Duo Prozessor und 4 GB RAM, der unter OSX in Version 10.8.5 läuft. Einer Registrierung auf http://serato.com folgen anschließend der Download und die Installation von Serato DJ in der Version 1.5.2 und der Spaß kann beginnen!

Fotostrecke: 3 Bilder Die Installation des Gerätetreibers ist im Handumdrehen erledigt!

Serato DJ

Aktuell bietet der neuseeländische Hersteller Serato mit den Programmen Serato Intro, Serato DJ, Itch und Scratch Live vier verschiedene Softwares zum Download an, doch ähnlich wie bei Native Instruments „Traktor Pro“ wird es in naher Zukunft auch bei Serato nur noch „ein“ Tool für das Profi-Segment geben und das heißt Serato DJ. Nutzer von Scratch Live haben allerdings keinen Grund nervös zu werden, da der volle Support bis zum Jahr 2015 garantiert ist und Scratch Live ohnehin sehr performant und betriebssicher ist. Außerdem wäre ein Sidegrade von Scratch Live auf Serato DJ (aktuell noch) kostenlos möglich. Nutzer der Einsteigerversion Serato Intro können zum Testzeitpunkt für rund 100 Euro auf das Flaggschiff upgraden. Das bedeutet natürlich auch, dass sich Serato DJ nun nicht mehr ausschließlich via Controller, sondern auch mit Timecode-Vinyl oder Control-CDs steuern lässt. Zum Testzeitpunkt ist das Programm allerdings noch nicht mit allen RANE Interfaces und Mixern kompatibel, doch im Frühjahr 2014 soll die komplette Palette abgedeckt sein. Einzige Ausnahme bildet das Audiointerface SL-1, das zukünftig nicht mehr unterstützt wird.
Serato DJ bietet je nach Hardware zwei bis vier Decks, wobei der Mischer grundsätzlich nicht in der grafischen Benutzeroberfläche angezeigt wird. Die Software beherrscht manuelle Schleifen, automatische Loops, Loop Rolls und die neu hinzugekommene Pitch-Loop-Funktion für Tonhöhen-Sildes – das macht mich neugierig. Der Slip-Modus ist auch nicht zu verachten, denn er lässt die Audiodatei unabhängig von der aktuellen Aktion (Scratching etc.) ungehört im Hintergrund weiter laufen, damit der Rhythmus der Musik auch nach „unsauberen“ Manövern erhalten bleibt. Eine Sync-Funktion ist ebenfalls mit an Bord. Wer jedoch lieber das manuelle Beatmatching praktiziert, kommt mit den 105 Millimeter langen Pitchfadern ebenfalls auf seine Kosten, zumal die Pitch-Range (+/- 8, 16 oder 50 Prozent) mit einer eigens dafür zuständigen Taste umgeschaltet werden kann. Der Sync-Fraktion sei gesagt: Wer das Beatgrid eines Songs editieren möchte, kann dies nicht nur mit der Computermaus erledigen, sondern direkt am Gerät unter Verwendung der Tasten „Adjust“, „Slip“ und „Tap“. Klasse.
Interessant für Cuejuggler: Insgesamt bietet die Software nun acht statt lediglich fünf Cue-Punkte pro Deck. Aus dem Hause iZotope stammen zwölf Klangverbieger für die Effektsektion. Kreativ veranlagten DJs ermöglicht der Sample-Player „SP-6“ obendrein das Abspielen von Samples und Loops, wobei die Performance einerseits am Ausgang des Mixers für die Ewigkeit festgehalten werden darf oder über die integrierte Recording-Funktion, mit der sich auch die einzelnen Decks aufzeichnen lassen. Um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, erlaube ich mir, nicht auf jedes Detail des Programms einzugehen. Im Bedarfsfall könnt ihr hier einen ausführlichen Testbericht meines Kollegen Peter Westermeier lesen.

Los geht’s

Nachdem ich Steckdose, Controller und Mac verbunden habe, betätige ich den Netzschalter und es dauert es circa fünf Sekunden, bis die ersten Kontroll-LEDs aufleuchten. Nach weiteren fünf Sekunden folgt dann die USB-Leuchte, um mir eine störungsfreie Kommunikation zwischen Rechner und Controller zu signalisieren, woraufhin Serato DJ den Controller automatisch konfiguriert. Im Gegensatz zum Vorgänger Serato Itch lassen sich bei Serato DJ nun falls nötig auch zusätzliche Controller per MIDI-Learn-Funktion zuweisen.

Fotostrecke: 5 Bilder GUI von Serato DJ mit horizontaler Wellenformansicht.

Mixer

Im Zentrum des NS7 II liegt die Mixer-Sektion mit ihren vier Kanälen, die ich praktischerweise auch ohne Rechner nutzen kann, um zum Beispiel mit CD-Playern und echten Turntables zu arbeiten oder alte Vinyl-Schätze zu mixen. Die Vorauswahl der Eingangssignale nehme ich am entsprechenden Kanalzug vor. Zur Auswahl stehen das jeweilige Software-Deck, der Mikrofoneingang 2 oder „Line“ respektive an den Kanälen 1 und 2 zudem „Phono“. Die Aufholverstärkung der Kanäle übernimmt der obligatorische Gain-Regler. Mit satten elf Schritten fallen die LED-Ketten zum Abgleich der Pegelstände an den einzelnen Kanälen beträchtlich aus. Zwar kann ich den Phono-Preamps einen angenehm warmen Sound mit sattem Bassbereich attestieren, doch leider rauschen sie für meinen Geschmack ein wenig zu stark und ich würde daher, in Schulnoten ausgedrückt, zu einer „3-“ tendieren.
Der Dreiband-Equalizer arbeitet wahlweise mit einem Boost von 6dB oder 12dB (Preferences Serato DJ) und verfügt über eine Full-Kill-Funktion. Allgemein sind alle Drehknöpfe sehr griffig ausgefallen und verfügen mit Ausnahme der Endlos-Encoder über nützliche weiße Mitten-Markierungen. Die EQs rasten zudem an der Nullstellung ein. Der Klang ist als hochwertig und warm einzustufen, was auch auf die schön „musikalisch“ agierenden Channel-Filter mit ihrer gut gewählten Resonanz zutrifft, die gleich darunter platziert sind. Entgegen dem Uhrzeigersinn kontrolliere ich den Tiefpass und in der anderen Richtung den Hochpass. Alternativ zu dieser Standardfunktion lässt sich mithilfe von „Filter-Roll“ der Filter-Loop-Modus aktivieren und das Audiofile wird automatisch geloopt, sobald ich die Mittenstellung des Reglers verlasse. Die Schleifen werden dabei in östlicher oder westlicher Drehrichtung immer kürzer, was für interessante Soundeffekte sorgt!
Die Kanal-Fader sind sehr leichtgängig und legen, genau wie der Crossfader, einen Arbeitsweg von circa 50 Millimetern an den Tag. Auch dieser macht einen vortrefflichen Eindruck auf mich und gleitet angenehm hin und her. Die Arbeitskurve lässt sich zudem stufenlos verstellen, sodass ich damit sowohl komplexe Scratch-Techniken wie den „Flare“ oder den „Crab“ performen kann, aber auch butterweiche Überblendungen hinbekomme. Das ist klasse und wird Turntablism-Nerds und Club-DJs gleichermaßen zufrieden stellen. Die Zuordnung der Crossfader-Seiten mit den vier Dreifach-Umschaltern am Frontpanel funktioniert ebenfalls hervorragend, sorgt für maximale Flexibilität und macht außerdem einen Crossfader-Reverse-Switch überflüssig. Top!
Genau wie die bereits erwähnten Displays der einzelnen Kanäle verfügt auch der Master über eine elfsegmentige LED-Kette zur Pegelanzeige. Praktischerweise sind Master und Booth mittels zweier großer Drehknöpfe unabhängig voneinander in der Lautstärke regelbar, was einem bei der Beschallung von unterschiedlichen Räumlichkeiten oder beim Einsatz einer Monitoranlage zugute kommt. Beide Ausgänge klingen angenehm rauscharm und liefern einen druckvollen Sound mit transparenten Höhen ab.

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EQ Hi Cut Boost EQ Mid Cut Boost EQ Low Cut Boost Filter NS7IIPhono Preamp DJM-909 Phono Preamp Scratching Mikrofon
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Praxis

Auf der 12-Uhr-Position residieren die Navigationselemente für Serato DJ, allen voran der zentrale Push-Encoder zum Durchsuchen meiner Songs, Playlists oder Order und die Buttons „Back“ und „Fwd“, die es mir ermöglichen, unkompliziert und schnell in der Baumstruktur vor- oder zurückzuspringen. Mithilfe der Load-Buttons A und B lade ich die im Browser selektierten Songs ins rechte oder linke Deck. Außerdem gibt es eine Load-Prepare-Taste, mit der ich Songs in das Vorbereitungsfeld laden kann. Ebenfalls sehr praktisch sind die drei Tasten „Crates“, „Prepare“ und „Files“, um zwischen der Standardansicht, dem Vorbereitungsfeld oder der Laufwerksanzeige des Computers umzuschalten. Der Panel-Button erlaubt mir das ein- oder ausblenden verschiedener Zusatzfunktionen wie „Recording“ oder „SP-6 Sampler“. Insgesamt ist die Navigation beim NS7 II in meinen Augen sehr gelungen und überaus intuitiv bedienbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Die hochwertigen Fader des NS7 II sind auch für Scratch-Nerds bestens geeignet.

Decks und Pads

Wie schon beim Vorgängermodell sind auch beim NS7 II die beiden rotierenden Plattenteller die prägnantesten Merkmale am Gerät. Die Teller haben einen Durchmesser von rund 19 Zentimetern, sind von ausgezeichneter Güte und sorgen mit 3600 Ticks pro Umdrehung für eine akkurate Übertragung der Handbewegungen auf die virtuelle Ebene der DJ-Software. Die Oberfläche aus echtem Seven-Inch-Vinyl sorgt in Kombination mit den darunter gelegenen Filz-Slipmats für ein authentisches Vinyl-Feeling. Gut gefallen mir die beiden Drehregler „Start Time“ und „Stop Time“, um die Start- und Stoppzeit der Plattenteller stufenlos von extrem schnell bis zu sehr langsam einzustellen. Bezüglich seiner Jogwheels ist unser Testkandidat nach meinem Ermessen definitiv der beste DJ-Controller, den ich je in die Finger bekommen habe. In diesem Zusammenhang möchte ich euch auch noch den Bleep/Reverse-Hebel in der jeweiligen Player-Sektionen ans Herz legen: Betätige ich „Bleep“, dann läuft das Audiofile temporär rückwärts und bleibt dennoch (in der Regel) im Takt. Das macht den NS7 II zum idealen DJ-Player für den Broadcast-Bereich. In der Reverse-Stellung läuft sowohl das Audiofile als auch der Teller rückwärts.
Die grundsätzliche Steuerung der Decks erfolgt über die gängige Kombination aus Play/Pause-Taste und Cue-Button, die für meine Begriffe angenehm groß ausgefallen und daher wirklich gut zu bedienen sind. Oberhalb dieser Tasten liegt der Sync-Button zur automatischen Tempoanpassung der Software-Decks. Als ebenfalls perfekt positioniert empfinde ich die fünf Hotcue-Tasten der jeweiligen Decks, denn ich kann diese sogar mit dem Daumen triggern. Sehr schön! Die Tatsache, dass Serato DJ neuerdings über acht Cue-Punkte verfügt, wurde selbstverständlich auch berücksichtigt, denn ich kann sämtliche Marker alternativ über die zugehörigen acht MPC-Pads ansteuern. Dazu betätige ich lediglich den Button „Cues“ des Pad-Mode-Menüs. Ferner habe ich hier die Möglichkeit (Taste + Shift), den Modus „Hot Cue Auto Loop“ zu wählen, womit die angetriggerten Hot Cues als Schleifen abgespielt werden, deren Länge ich mit den beiden Parameter-Buttons (+/ -) schrittweise verändere. Das funktioniert super und macht Spaß! Darüber hinaus bietet das Pad-Menü die Funktionen „Auto/Roll“, „Loop“, „Sampler“ und „Slicer“. Das Auto/Roll-Feature beinhaltet eine Auto-Loop-Funktion mit festen Schleifenlängen (Sechzehntelnote bis zwei Takte), bei der ein Loop solange aktiv bleibt, bis die Taste erneut betätigt wird. Der Loop-Roll-Modus hingegen setzt auf temporäre Schleifen, deren Längen mittels der Parameter-Buttons im laufenden Betrieb verändert werden dürfen. Manuelle Schleifen sind ebenfalls an Bord, wobei ich insgesamt bis zu bis zu acht Loops speichern, editieren oder aktivieren kann.
Der Pad-Modus „Sampler“ hingegen ist für die Steuerung des SP-6 zuständig. Da dieser, wie der Name bereits erahnen lässt, über sechs Sample-Slots verfügt, bleiben zwei der MPC-Pads ungenutzt. Das Triggern der Audioschnipsel kann unabhängig vom Tastendruck sowohl in voreingestellter Lautstärke als auch anschlagdynamisch erfolgen – umgeschaltet wird auch in diesem Fall mit der Shift-Taste.
Der fünfte Pad-Modus nennt sich „Slicer“ und zerlegt einen Songausschnitt automatisch in acht Taktschläge, die sich mit den MPC-Pads „on the fly“ neu zusammenspielen lassen, um beispielsweise live eine besondere Art des Beatjugglings zu performen. Der Slicer-Modus loopt dabei die gewählten Stücke und springt nach dem Loslassen des entsprechenden Buttons zu dem Punkt im Song, wo er sich befinden würden, wenn er „regulär“ abgespielt würde. Alternativ kann ich diese acht Teilstücke im Slicer-Loop-Modus (Umschaltung per Shift-Taste) auch in eine kontinuierliche Schleife versetzen.
Wenn man erst einmal ein wenig mit den MPC-Pads herumgespielt hat, stellt sich schnell heraus, dass sie von hervorragender Qualität sind und die mehrfarbige Hintergrundbeleuchtung zudem ein optimales visuelles Feedback über den jeweiligen, aktuellen Status der Tasten gibt. Da auch in dieser Gerätesektion die Positionierung der Tasten sehr gut gelungen ist, fällt es mir alleine deswegen und mit Voranschreiten des Tests umso leichter, den NS7 II ohne schlechtes Gewissen als „Performance-Wunder“ zu bezeichnen. Da schlägt das DJ-Herz mindestens auf 130 BPM!

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente der Player-Sektion sind ergonomisch optimal angeordnet.
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Drums MPC-Pads Slow Start Stop Fast Start Stop

Ein Feature, das mir ebenfalls besonders gut gefällt, ist „Strip-Search“. Der 90 x 10 Millimeter große Touch-Sensor-Streifen versetzt mich nämlich in die Lage, mit dem Finger blitzschnell und relativ exakt bestimmte Songposition anzufahren, was die direkt darunter sitzende LED-Fortschrittsanzeige mit ihren 15 Schritten Auflösung visuell unterstützt. Es folgen die Effektsektionen:
Jedes der beiden Module besteht aus vier Endlos-Drehreglern und ebenso vielen Tasten zur Steuerung der beiden Serato-FX-Racks. Die Zuordnung der Channels zu den Effektmodulen erfolgt über zwei separate Tasten (A/B). Praktischerweise lassen sich die Kanäle auch beiden Effekteinheiten gleichzeitig zuordnen und auch der Master kann auf Wunsch die FX-Abteilung befeuern.
Die rundum gelungenen Hardware-Controller eröffnen mir die Möglichkeit, sämtliche wichtigen Parameter der Effekte zu justieren, sei es das Dry/Wet-Verhältnis, die Decay-Zeit eines Reverbs oder die BPM von temposynchronen Effekten. Schnell und intuitiv komme ich zum gewünschten Klangeffekt, nicht zuletzt aufgrund des tollen optischen Feedbacks der LED-Kränze, die den betreffenden Drehregler umgeben und der Beleuchtung der Buttons. Überhaupt lassen das durchdachte Layout der Bedienelemente und die visuellen Rückmeldungen während der Performance kaum Wünsche offen und heben den NS7 II von vielen Mitbewerbern ab. Super! Der Controller und die DJ-Software arbeiteten in meinem Testlauf absolut reibungslos zusammen, ganz ohne Computerabstürze, Störungen der Audiosignale oder unschöne Latenzen. All diese Dinge, die mir schon bei einigen Konkurrenzprodukten den Spaß verderben wollten, kamen bei diesem Test nicht zum Vorschein.

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Slip-Mode und Hot Cues
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Fazit

Numarks DJ-Controller NS7 II und Serato DJ sind zweifelsohne ein Dream-Team! Der NS7 II überzeugt mit seinen einzigartigen, motorisierten „Echt-Vinyl-Plattentellern“, einem hochwertigem 24-Bit-Audiointerface, zahlreichen Bedienelementen und einem Standalone-Mixer. Die Material- und Verarbeitungsqualität des Gerätes ist hervorragend und die zahlreichen praxisdienlich positionierten Bedienelemente machen den NS7 II zu einer echten Performance-Maschine. Die Mixer-Sektion besticht durch ihre hochwertig klingenden, griffigen Dreiband-EQs und Filter. Die Flachbahnregler verstehen es, Club-DJs und Scratching-Nerds gleichermaßen zufrieden zu stellen. Für den professionellen symmetrischen Master-Output und den separat regelbaren Booth-Ausgang gehen ebenfalls beide Daumen nach oben. Einzig die leicht rauschenden Phono-Preamps und der ebenso behaftete Mikrofonkanal 1 waren mir bei meinem Test etwas negativ aufgestoßen und vielleicht dürfte der Preis von 1500 Euro (UVP) Einsteiger und Semi-Profis abschrecken, doch diese sind in meinen Augen ohnehin nicht die Kernzielgruppe. Die wichtigste Eigenschaft des NS7 II ist allerdings, dass er perfekt und störungsfrei mit der Betriebssoftware Serato DJ zusammenarbeitet. Wer also zum gut bezahlten Profilager der Plattenreiter gehört, nicht so sehr auf das Budget achten muss und sowieso gerade auf der Suche nach einem guten Serato DJ-Controller ist, der kommt meiner Meinung nach nicht am Numark NS7 II vorbei.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hochwertige, beleuchtete MPC-Pads
  • Solide Aluminiumplattenteller mit Echtvinyl-Auflagen
  • Serato DJ im Lieferumfang enthalten
  • Erstklassige Material- und Verarbeitungsqualität
  • Hochwertiges 24-Bit-Audiointerface
  • Gute Steuerung der Software
  • Praktisches Strip-Search-Feature
  • Hervorragendes visuelles Feedback
  • Mixer arbeitet auch ohne Rechner
  • Hochwertige Dreiband-EQs und Filter
  • Stufenlos veränderbare Crossfader-Curve
  • Druckvolles Master-Signal mit transparenten Höhen
  • Aufgeräumtes Layout
  • Störungs- und latenzfreier Betrieb mit Serato DJ
  • Sehr effektives Performance-Tool (Loops, Hot Cues, Sampler etc.)
Contra
  • Ziemlich teuer
  • Mikrofoneingang 1 und Phono-Preamps rauschen leicht
Artikelbild
Numark NS7 II Test
Für 1.090,00€ bei
Der Numark NS7 II und die Serato DJ Software sind ein absolutes Dream-Team!
Der Numark NS7 II und die Serato DJ Software sind ein absolutes Dream-Team!
Technische Daten
    USB
    • SNR (USB Signalweg, A-gewichtet)
    • Dynamikumfang 114dB
    • Symmetrische Ausgänge (XLR) > 95dB
    • Unsymmetrische Ausgänge (Line, RCA) > 94dB
    • Unsymmetrische Ausgänge (Booth, RCA) > 94dB
    • Kopfhörerausgang > 94 dB
    • Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz
    • Kanaltrennung > 94 dBr
    Line Channels
    • SNR (Analog Signalweg, A-gewichtet)
    • Symmetrische Ausgänge (XLR) > 95dB
    • Unsymmetrische Ausgänge (Line, RCA) > 92dB
    • Unsymmetrische Ausgänge (Booth, RCA) > 91 dB
    • Kopfhörer Ausgang > 94 dB
    THD+N (A-gewichtet)
    • Symmetrische Ausgänge (XLR)
    • Unsymmetrische Ausgänge (RCA)
    • Kopfhörerausgang
    • Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz
    • Kanaltrennung > 80 dBr
    • Phono Input THD+N
    Digital
    • Sample Rate 44,1 kHz
    • Bit Tiefe 24 Bit
    • Hardware
    • Maße 762 mm x 405 mm x 107 mm (Breite x Tiefe x Höhe)
    • Gewicht 15,3 kg
    Systemvorrausetungen
    • Mac OS X 10.6, OS X 10.7, oder OS X 10.8
    • 32-bit: Intel 2 GHz Core 2 Duo
    • 64-bit: Intel 2,4 GHz Core 2 Duo
    • 32-bit: 2 GB RAM
    • 64-bit: 4 GB RAM
    • 1280 x 720 Display
    • Zur Zeit (Testzeitpunkt) keine Unterstützung von Mac OS X 10.9 (Numark oder Serato DJ)
    • Windows 7
    • 32-bit: Intel 2 GHz Core 2 Duo
    • 64-bit: Intel 2,4 GHz Core 2 Duo
    • 32-bit: 2 GB RAM
    • 64-bit: 4 GB RAM
    • 1280 x 720 Display
    • Hinweis: AMD Prozessoren werden von Serato DJ nicht unterstützt
    • Windows 8 wird zur Zeit (Testzeitpunkt) nicht unterstützt (Numark oder Serato DJ)
    • UVP: 1500 Euro
    Kommentieren
    Profilbild von Dieter Blum

    Dieter Blum sagt:

    #1 - 15.04.2014 um 19:55 Uhr

    0

    Hallo,
    Habe mir vor kurzem den ns7 ii gekauft. Das Gerät friert ein nach kurzer zeit. Nichts geht mehr gerät lässig sich nicht bedienen musik läuft weiter. Scheinbar liegts Am Rechner. Mein Laptop packt es nicht. Das finde ich ziemlich miess das man sich ein leistungsstarken Rechner kaufen muss.

    Profilbild von Detlef Rick (Autor)

    Detlef Rick (Autor) sagt:

    #2 - 16.04.2014 um 09:31 Uhr

    0

    @ Dieter Blum:Ob es an deinem Rechner liegt, lässt sich per Fern-Diagnose schlecht bestimmen. Bitte noch einmal genau überprüfen, ob dein Computer Hard- und Softwareseitig (Betriebssystem) die Systemvorraussetzungen auch erfüllt. Serato DJ ist nach meiner Erfahrung, was die Rechnerleistung angeht, glücklicher weise, relativ anspruchslos. Daneben gibt es aber noch weitere, zahlreiche Dinge, die es beim digitalen DJing zu beachten gibt, um die Rechnerleistung für diese Art Anwendung zu optimieren. Ich empfehle als Lektüre meine beiden Bonedo-Artikel "Kickstart Digital-DJing #8 - DVS-Basics Teil 2" und "Kickstart Digital-DJing #7 - DVS-Basics Teil 1" Gruß, Detlef Rick alias Rick Ski

    Profilbild von Dieter Blum

    Dieter Blum sagt:

    #3 - 17.04.2014 um 20:52 Uhr

    0

    Danke Rick,
    Mein notebook ist ein toshiba Satellite mit centrino processor. Da läufst ca 20 min dann geht nichts mehr der ns7ii lässt sich nicht mehr bedienen. Dann hab ich das notebook von meiner Freundin ausprobiert den toshiba tecra der Hat einen i 5 Prozessor beide Rechner haben 3 GB Arbeitsspeicher und Windows 7 mit dem Rechner hängt der ns7ii sofort wenn ich Play gedrückt habe. Bei meinem Kumpel der das gleiche gerät hat habe ich den ns7ii an seinem notebook angeschlossen da ging's ca 3 Std dann wurde die Musik auf einmal schneller von selbst. Er hat ein notebook mit i3 Prozessor. Komisch.
    Mein Kumpel hat sich dann ein Mapping für virtual dj programmieren lassen bei ihm geht's mit virtual dj perfekt bei mir läuft noch nicht mal virtual dj. Da hängt sich der ns ebenfalls auf aber erst nach ca 45 min. Also frag ich mich was braucht man für ein Rechner damit ich den ns7ii ohne Probleme benutzen kann ?

    Profilbild von Dieter Blum

    Dieter Blum sagt:

    #4 - 22.04.2014 um 22:28 Uhr

    0

    Problem wurde gelöst, der ns7ii läuft leider nur mit einem mac ab Baujahr 2010. wer das gleiche Problem hat apple mac Book oder i mac kaufen

    Profilbild von Thomas

    Thomas sagt:

    #5 - 19.06.2014 um 13:51 Uhr

    0

    Das ist doch immer derselbe mist! Läuft erst ab Baujahr 2010, dann muss man sich auch noch was dazu kaufen!

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