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Millennia HV-35 Test

Praxis

Auspacken, anschließen, loslegen… ein Straightforward-Design wie das des HV-35 erfordert keine große Vorrede. Wohl deswegen liefert Millennia auch nur eine minimale Dokumentation mit. Ich finde es ja immer schön, wenn man vom Hersteller noch ein paar Hintergrundinformationen beigelegt bekommt, aber das ist hier nicht der Fall.

Der HV-35 kann mit praxistauglicher Ausstattung überzeugen.
Der HV-35 kann mit praxistauglicher Ausstattung überzeugen.

Das tut aber den Qualitäten des HV-35 im praktischen Einsatz keinerlei Abbruch. Man darf hier keine euphonischen Qualitäten erwarten, Signalverschönerung oder gar –reparatur steht nicht auf dem Programm. Die Idee beim Millennia-Preamp ist es, dem sprichwörtlichen „Wire with gain“, also einem klanglich voll neutralen Preamp so nahe wie möglich zu kommen. Das heißt aber nicht, dass man nicht doch das eine oder andere Wort zum Sound des Modules verlieren könnte – es gibt in der Audiowelt eben doch die eine oder andere Schattierung des Begriffes „transparent“…

Audio Samples
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Vocals Vocals mit 80Hz-Lowcut

Es fällt auf, dass der HV-35 die Nuancen des verwendeten Mikrofones und vor allem der Quelle vor dem Mikro in sagenhafter Detailtiefe weiterreicht. Das Ergebnis ist ein feiner, dreidimensionaler Klang, dem man einfach gerne zuhören und folgen mag. Denn bei allem Detailreichtum bleibt der Sound stets flüssig und smooth. Es gibt „transparente“ Preamps, die bei aller Klarheit und Transientenverliebtheit zu einem nervösen Klangbild neigen. Dies ist beim Millennia jedoch trotz „schneller“ Transistorstufen keineswegs der Fall: Zischlaute und Pegelspitzen bleiben stets schön in das körperreiche Signal eingebunden, das wohl vor allem aufgrund dieser Tatsache so ebenmäßig aus den Monitoren fließt. Hart klingt dies nur, wenn eine Kombination aus Signalquelle und Mikro hart klingt, ansonsten bietet der HV-35 schlichtweg alle Vorteile einer solchen auf Sauberkeit optimierten Schaltung, ohne dass man dabei Nachteile in Kauf nehmen müsste, die als Nebeneffekt bisweilen mit solchen Designs einhergehen. Klar und sachlich, aber eben nicht buchhalterisch, so könnte man das Klangevrhalten auch umschreiben.
Die Ausstattung ist dabei sehr praxisnah gewählt – der HV-35 verfügt über all das, was man braucht; all das, was nicht direkt notwendig ist, wurde hingegen weggelassen. Das Metering erfolgt über lediglich zwei LEDs: Das ist nicht üppig, reicht aber aus, um zu schauen, ob ein Signal anliegt. Und den Rest erledigt man beim HD-Recording meist in der DAW.

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