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Millenium MPS-600 Test

DETAILS
Vielleicht ist es einfacher, die Beschreibung des Drumkits (entgegen jeden pädagogischen Rates) mit dem anzufangen, was das Millenium nicht bietet: Es werden keine Mesh-Heads verwendet. Anstelle von Gewebefellen findet man auch an der Snare-Position ein normales Gummi-Pad. Die Hi-Hat wird bei allen Herstellern durch Beckenpad und Controller vertreten, da eine echte Maschine mit zwei speziellen Pads teuer und nicht einfach zu realisieren ist – so auch beim MPS. Das war es auch schon an wesentlichen Punkten auf der Soll-Seite.

Auf der Haben-Seite ist die Liste deutlich länger. Alleine die Anzahl an Spielflächen lässt so manchen Konkurrenten bleich werden, denn neben Snare und Bassdrum (mit Maschine – nicht als fast unspielbarer Controller ausgeführt!) findet man nicht drei, sondern vier Toms. Das Flehen oder möglicherweise Schimpfen vieler Trommler wurde offenbar erhört, daher gibt es folgende Beckenpad-Konfiguration: Ein 12″ messendes Beckenpad für die angesprochene Hi-Hat-Lösung, zwei in ebendieser Größe für die Crashes und ein zusätzliches 14″-Ride. Mit HH, CR1, CR2 und RD hat man also das heutige Standard-Setup. Bis auf die Bassdrum, bei der es auch gar keinen Sinn ergäbe, sind alle Pads Stereotrigger. Das bedeutet, dass nicht nur auf der Snare, sondern auch auf den Toms die Rims als Trigger dienen. Die Becken sind darüber hinaus choke-fähig, können also abgedämpft werden. Über L-Halter und Beckenausleger lassen sich die Pads an einem Rack montieren, das zum Lieferumfang gehört. Dieses besteht aus einem Hauptteil mit zwei Streben zur Verstärkung sowie links und rechts zwei weiteren Rohren mit Standfuß. Dadurch ist es möglich, das gesamte Rack zusammenzufalten -vielleicht möchte man das Wohnzimmer oder den Proberaum ja auch dann und wann für andere Aktivitäten nutzen (soll ja durchaus vorkommen). Der Wanderlust von Hi-Hat-Controller und Bassdrum soll durch Klett und Spikes Einhalt geboten werden.

Ebenfalls am Rack befestigt wird das Herzstück des Kits, das für das MPS-600 namensgebende Drum-Modul. Das ovale Gerät beherbergt die Trigger-Eingänge, die Samples, das Metronom, den Sequencer, den Aux-Mixer, Kopfhörerverstärker, Audioausgänge und die Daten-Kommunikation mit der Außenwelt über MIDI-I/O und USB. Im unteren Bereich erkennt man Triggerflächen, die zum einen gespielt werden können, zum anderen anzeigen, wenn ein Triggersignal erfolgt. Auf der linken Seite findet man vor allem die Sequencer-Steuerung. Das Modul kann SMF-Dateien (“MIDI-Files”) von einer SD-Karte laden und wiedergeben. Die Aufnahme selbst gespielter Pattern und Songs ist ebenso möglich. Mit 192 TPQN (Rasterpunkte pro Viertelnote, also einer Dreihundertvierundachtzigstel) ist die Auflösung ausreichend hoch. Am MPS-600 lassen sich einige Parameter editieren, so sind die notwendigen Einstellungen für die Trigger vorhanden, Sounds lassen sich editieren und eigene Kits zusammenstellen. Insgesamt 674 Drum-, Percussion- und Effektsounds warten auf ihren Einsatz in 59 Benutzer-Kits, vorgegeben sind 40 Sets. Die maximale Stimmenzahl ist mit 64 angegeben, was durch den Einsatz von Effekten (Reverb, EQ, Delay) wahrscheinlich gemindert wird. Überraschungen in der Editierweise scheint es nicht zu geben, die Auswahlmöglichkeit von “Kit”, “Song”, “Utility” und “Menu” sprechen eine einfache Sprache. Plus- und Minus-Buttons, Jog-Wheel sowie Page +/-, “Save/Enter” und “Exit” ebenfalls. Blind editieren muss natürlich niemand, da für die optische Rückmeldung ein beleuchtetes LCD sorgt. Das mit einem externen Netzteil versorgte Modul wird mit einer Multicore-“Snake” mit den Triggern verbunden.

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Joerg sagt:

#1 - 29.12.2011 um 00:11 Uhr

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Hallo liebe Redaktion,ich habe mir vor dem Kauf dieses Drums euren Bericht aufmerksam durchgelesen. Dieser hatte mich überzeugt das Set zu kaufen. Ich spiele das E-Drum jetzt seit ca. 15 Monaten und muss sagen, dass alles, was ihr geschrieben habt stimmt. Ich hatte die Kiste auch schon zu einem Gig mit (war nur gedacht als Übungs-Drum für zuhause damit meine Frau noch bei mir bleibt) und muss sagen, dass es auch hier mehr als ausreichen seine Dienste getan hat. Die Snare werde ich noch austauschen, dann ist es zum Üben und für kleine Auftritte perfekt.Vielen Dank für eure Entscheidungshilfe.Gruß
Jörg

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