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Maybach Convair Custom Shop Special 59 Test

Mit der Maybach Convair Custom Shop Special 59 präsentiert sich ein E-Gitarren-Design, das auf Nick Page zurückgeht. In der Basis als Single-Cut im LP-Style konzipiert, bringt dieses Modell aber schon auf den ersten Blick eine eigene Note mit und versprüht zweifelsohne Vintage-Flair. Der Hersteller konnte sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf vornehmlich mit Repliken berühmter E-Gitarren und Bässe erarbeiten, die auch schon in unseren Tests für Begeisterung sorgten. Umso gespannter bin ich nun, was die Convair Custom Shop Special 59 im Detail zu bieten hat.

Maybach Convair Custom Shop Special 59 E-Gitarre

Maybach Convair Custom Shop Special 59 – Das Wichtigste in Kürze

  • Single-Cut
  • Korpus: Mahagoni (chambered)
  • Decke: Ahorn
  • eingeleimter Hals: Mahagoni
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Mensur: 630 mm
  • Tonabnehmer: Amber Spirit of ’59 Humbucker Set
  • inkl. Koffer
  • Hergestellt in der Tschechischen Republik

Something Special

Neben der Marilyn und der Little Wing zählt die Convair zu den eigenen E-Gitarrendesigns des Herstellers und wird wie alle Serienmodelle in der Tschechischen Republik gefertigt. Dabei verrät die Namensgebung schon vorab, dass wir es hier mit einer spezielleren Custom-Variante zu tun haben, die in den Details noch mehr Akzente setzt, was sich auch beim Preis bemerkbar macht. Aktuell gibt es die Convair nur in dieser Version. Custom-Varianten, beispielsweise bezogen auf die Farbgebung oder Holzauswahl, können aber auch bei anderen Serienmodellen direkt beim Hersteller bestellt werden. Wer es noch exquisiter mag, sollte darüber hinaus einen Blick auf die Nick Page Custom Shop Masterbuilt-Modelle werfen, die vom Meister und seinem Team direkt in Deutschland gefertigt werden.

Lieferumfang

Geliefert wird die Gitarre in einem Rechteckkoffer, der neben dem Instrument ein Zertifikat sowie das passende Werkzeug zum Nachstellen der Halsneigung enthält. Bei der ersten Begutachtung präsentiert sich die Convair mit einer tadellosen Verarbeitung sowie einem sehr gelungenen und recht unaufdringlichen Aging des Nitrolacks, das den Eindruck vermittelt, ein schon länger gespieltes Instrument in der Hand zu haben.

Maybach Convair Custom Shop Special 59 Koffer geöffnet
Fotostrecke: 4 Bilder Geliefert wird die Maybach Convair in einem Deluxe-Koffer inklusive Zertifikat.

Die Zutaten für den Korpus

Mit der Kombination aus Mahagonikorpus und Ahorndecke entsprechen die Zutaten denen einer Les Paul. Allerdings fällt die Convair im Vergleich zum Single-Cut-Klassiker ein wenig größer aus. Gleichwohl entpuppt sich die Zarge als etwas schlanker, und auch der spitzer zulaufende florentinische Cutaway unterstreicht den Anspruch, keine weitere Kopie sein zu wollen. Weiterhin fällt sofort das für diese Bauweise sehr angenehme Gewicht von gerade einmal 3,4 kg auf. Verantwortlich dafür ist ein sogenanntes Chambering, bei dem Kammern in den Korpus gefräst werden. Die Decke unseres Testmodells ist in Pelham Blue lackiert. Alternativ gibt es die Convair aktuell auch in Onyx Black oder Tangerine (Orange). Die Rückseiten des Korpus und Halses sind in einem 2-Tone-Tobacco-Sunburst gehalten. Für eine ordentliche Portion Vintage-Flair sorgt zudem das Zelluloid Pearloid-Binding, das die Decke umschließt und sich am Griffbrett fortsetzt. Einen Kontrast dazu bieten die speziell designten Tonabnehmerkappen im Gold-Foil-Look sowie das für Nick Page typische Alu-Pickguard, das genauso wie die Abdeckungen der Elektronikfächer mit einer Paisley-Gravur versehen ist.

Der Hals der Maybach Convair Custom Shop Special 59

Der Produktbezeichnung entsprechend fällt der eingeleimte Mahagonihals mit seinem Big C 50s Fat Profil äußerst kräftig aus. Wem das zu viel ist, der findet in der Convair Custom Shop Special 60 eine Alternative mit schlankerem Slim-Taper-Halsprofil. Ausgestattet ist dieses Modell in jedem Falle mit einem Ebenholzgriffbrett mit 12-Zoll-Radius. Aber nicht nur bei der Holzauswahl des Griffbretts, sondern auch bei der Mensur von 630 mm weicht unsere Testkandidatin erneut von den typischen Les Paul-Spezifikationen ab. Die Saiten laufen über einen 43 mm breiten Knochensattel zu Kluson Deluxe Tunern. Bei ihrer Einführung wurde die Convair zunächst mit einer Fensterkopflatte ausgeliefert. Mittlerweile setzt sie aber, wie viele andere Modelle des Herstellers, auf einen Headstock im Larson-Style. 

Maybach Convair Custom Shop Special 59 Pickguard
Fotostrecke: 4 Bilder Ein Blick auf das für Nick Page typische Alu-Pickguard mit Paisley-Gravur.

Amber Pickups sorgen für den guten Ton

Wie so oft im Hause Maybach hat man sich bei den Pickups für die Firma Amber entschieden. Im Detail kommt hier ein Amber Spirit of 59 Humbucker-Set zum Einsatz, das unter Freunden des klassischen PAF-Sounds einen ausgezeichneten Ruf genießt. Wie schon erwähnt, kommen die Pickups aber bei diesem Modell mit speziell gestalteten Kappen. Ansonsten stehen zur klanglichen Abstimmung neben dem Dreiwegschalter zwei Potis für Volume und Tone bereit.

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Erster Eindruck zum Klang und zur Bespielbarkeit

Wie einleitend erwähnt, macht sich das kräftige Halsprofil bei der ersten Begutachtung sofort eindrucksvoll bemerkbar und könnte eventuell sogar die Sorge wecken, schon etwas zu viel des Guten in der Hand zu haben. Beim Anspielen bestätigt sich dies dann für mein Empfinden aber nicht. Ganz im Gegenteil wirkt der kräftige Hals in Kombination mit der knackigen und lebendigen akustischen Ansprache des Instruments absolut schlüssig. Und auch der durch das gekonnte Aging hervorgerufene Eindruck, eine schon länger gespielte Gitarre in der Hand zu haben, setzt sich im leichtgängigen Spielgefühl fort. Ansonsten sitze ich mit dem im Vergleich zur Les Paul etwas größeren Korpus spürbar bequemer und auch am Gurt hängt die Gitarre ausgewogen. Mit anderen Worten: Der erste Eindruck ist sehr positiv!

Die Maybach Convair Custom Shop Special 59 liefert im Test eine sehr überzeugende Vorstellung ab.

So wird die Maybach Convair Custom Shop Special 59 im Praxischeck aufgezeichnet

Für die Aufnahmen nutze ich einen 74er Fender Silverface Bassman in Kombination mit einer Universal Audio OX Box (4×12 Greenback). Diverse Drive-Pedale sind ebenfalls am Start und werden in den Audiofiles angegeben.

Clean

Mit den Amber Spirit of 59 Pickups bin ich recht vertraut, da ich sie auch in einem ES-335-Style-Modell von Tokai spiele. Dennoch ist es immer wieder interessant, wie groß der Einfluss der verwendeten Gitarre auf die Wahrnehmung des Sounds ist. In jedem Falle klingen die Pickups großartig und wirken in der Wiedergabe äußerst detailliert und transparent. Darüber hinaus quäkt der Steg-Pickup ganz wunderbar, was sich gleich mit verzerrten Sounds noch mehr auszahlen wird. Möchte man den Ton übrigens ein wenig weicher und holziger gestalten, lohnt es sich, die Wirkung des Tone-Potis zu untersuchen. Besonders auf den letzten Metern passiert hier noch eine ganze Menge. Wir hören zuerst alle drei Pickup-Einstellungen hintereinander. Danach drehe ich den Amp ein Stück weiter auf und demonstriere die Wirkung des Tone-Potis mit dem Steg-Pickup. Anschließend gibt es zwei weitere Beispiele mit dem Hals-Pickup und der Kombination aus beiden Tonabnehmern zu hören.

Audio Samples
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Clean: Pickup Check Clean: Bridge PU -> Tone Control Clean: Neck & Bridge Clean: Neck PU

Overdrive & Fuzz

Bringt man verzerrte Sounds ins Spiel, blüht die Convair vollends auf und fühlt sich besonders in Low- bis Mid-Gain-Gefilden wohl. Noch mehr Gain geht mit den Humbuckern natürlich auch; nicht nur wegen ihres Erscheinungsbildes, sondern auch wegen ihrer Haptik und Ansprache sehe ich die Convair aber eher weniger im Hard & Heavy-Lager. Für mich ist sie mit ihrem erdigen Grundton eine regelrechte Blues-Maschine, die sehr artikuliert auf die Spielweise reagiert. Dabei singt der Hals-Pickup ganz wunderbar und auch die Mittelstellung wirkt bei moderatem Gain-Einsatz äußerst ausdrucksstark. Für knackige Riffs ist dann natürlich der Kollege am Steg die erste Wahl. Obendrein hängt die Gitarre sehr feinfühlig am Volume-Poti. Hier kommen noch einige weitere Aufnahmen.

Audio Samples
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Overdrive: Bridge PU -> Volume Control (Cornerstone Colosseum K-Channel) Overdrive: Neck PU (Cornerstone Colosseum BB-Channel) Overdrive: Neck & Bridge PU (Cornerstone Gladio SC) Fuzz: Bridge PU (Mythos Golden Fleece) Fuzz: Bridge PU (Honey Bee Dolly Dagger) More Gain: Bridge PU (Jam Pedals Rattler MKII)
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Fazit

Die Maybach Convair Custom Shop Special 59 liefert im Test eine sehr überzeugende Vorstellung ab. Besonders beeindruckend empfinde ich die gelungene Symbiose aus Spielgefühl und klanglicher Ansprache. Der Preis ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Wer aber eine E-Gitarre für erdige Blues- und Rock-Sounds sucht, könnte hier restlos glücklich werden!

Volle Punktzahl! Es lohnt sich sehr, die Maybach Convair Custom Shop Special 59 anzuspielen!
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr ordentliche Verarbeitung
  • gelungenes Aging
  • lebendige und knackige Ansprache
  • leichtgängige Bespielbarkeit
  • hervorragend klingende Pickups
  • moderates Gewicht
Contra
  • (keins)
Artikelbild
Maybach Convair Custom Shop Special 59 Test
Für 3.099,00€ bei
  • Hersteller: Maybach Guitars
  • Modell: Convair Custom Shop Special 59
  • Typ: Solidbody E-Gitarre
  • Herkunftsland: Tschechische Republik
  • Farbe: Pelham Blue
  • Lackierung: Nitrocellulose Lack (aged)
  • Decke: Ahorn (massiv)
  • Korpus: Mahagoni (massiv/gekammert)
  • Hals: Mahagoni (massiv)
  • Halsprofil: Big C, 50s Fat Neck
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbrettradius: 12“
  • Sattel: Knochen
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Bünde: 22 Bünde
  • Mensur: 630 mm
  • Tonabnehmer: Amber Spirit of ’59 Humbucker Set
  • Bedienung: 1x Volume, 1x Tone, 3-Wege-Schalter
  • Hardware: Kluson Deluxe Stimmmechaniken, Tune-o-matic Steg mit Aluminium-Stoptail
  • Gewicht: 3400 g
  • Zubehör: Koffer
  • Ladenpreis: 3.099,00 Euro (November 2024)
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Maybach Convair Custom Shop Special 59 Korpus mit Elektronik

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