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Mackie Thrash 212 Test

Praxis

Ich verfrachte beide Testboxen zum Praxistest in meinem Haus-und-Hof-Club, mit der Absicht, die Boxen an ihr Limit zu bewegen. Ich bedenke die Speaker mit Musik aus einem Zuspieler, einem Virtual Soundcheck aus einer DAW und mit meiner eigenen Stimme über ein direkt angeschlossenes Mikrofon. Nachdem die Verkabelung steht, schalte ich die Boxen ein und mir fallen direkt zwei Dinge auf. Zum einen sind die Lautsprecher für ihre Preisklasse erstaunlich rauscharm. Selbst bei voll aufgedrehtem Master-Volume und beide Eingänge in der Unity-Gain-Stellung ist so gut wie kein Rauschen zu vernehmen. Somit dürften sich die Boxen zumindest in puncto Nebengeräusche selbst in kritischen Beschallungssituationen wie einer Lesung oder Theateraufführung problemlos einsetzten lassen.
Zum zweiten Punkt: Betätigt man den Netzschalter, sind die Speaker erstaunlich schnell einsatzbereit. Logisch, bei den Thrash 212 braucht ja auch kein vollgepackter DSP langwierig zu booten.  

Fotostrecke: 4 Bilder Die Mackie Thrash klingt warm und ausgewogen

Soundcheck

Zunächst mit Zuspielermucke und bin vom Start weg überrascht, wie stimmig sich der Sound präsentiert. Die Abstimmung ist den Mackie Entwicklern wirklich gut gelungen. Die Box klingt warm, mit reichlich Grundton und bleibt stets transparent. Auch der Übergang vom Tieftöner zum Hochton ist klasse, weshalb die Box wie „aus einem Gruß“ klingt. Respekt! Das habe ich in dieser Preisklasse definitiv nicht erwartet. 
Der Virtual Soundcheck gibt mir die Möglichkeit, die Box mit unkomprimierten Einzelsignalen zu beschicken. Dabei stellt sich heraus, dass die Thrash nahe zu über Fullrange-Qualitäten verfügt. Es ist schon erstaunlich, dass sie Signale bis circa 60 Hz sauber und vergleichsweise laut wiedergeben kann. Mackie gibt für den maximalen Schalldruck 125 dB an, was für diese Preisklasse völlig in Ordnung ist und vor allem nachvollziehbar ist. Damit ist die Thrash 212 der Papierform zwar nicht die lauteste 12/1-Aktivbox, aber sie reicht völlig aus, um auch bei einer lauteren Backline den Gesang souverän über den Band-Level zu heben. Mehr darf man wohl kaum in dieser Preisklasse erwarten. 
Beim Test mit einem direkt angeschlossenen Mikrofon (AKG D5) zeigt sich, dass die Thrash 212 auch als Bühnenmonitor eine gute Figur macht. Dank der Bodenkopplung klingt die Box im Bass und Low-Mid-Bereich nochmals voller, vor allem bleibt sie erstaunlich koppelfest ohne zusätzlichen EQ-Einsatz. 
Einen Kritikpunkt beim direkten Anschluss von Mikrofonen habe ich allerdings. Die Auflösung des Gain/Volume-Potis des Aktivmoduls ist nicht gerade sehr feinfühlig. Erst im letzten Viertel des Regelwegs beginnt die Mikrofonverstärkung zu greifen, was das Einstellen einer passenden Vorverstärkung zur Präzisionsarbeit macht. Darüber hinaus bin ich überrascht, wie gut diese Box ohne massiven DSP-Einsatz klingt.

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