Anzeige

Mackie MR6 MK3 Test

Mackie hat seine günstige und aktive Nahfeldmonitor-Serie MR überarbeitet, was an dem Namenszusatz MK3, ausgesprochen „Mark Drei“, erkennbar wird. Diese besteht jetzt sogar aus drei Modellen, welche sich natürlich in Größe und Leistung unterscheiden. Preislich geht es dabei mit der kleinsten Variante namens MR5 MK3 los, die mit einem 5-Zoll Tieftöner und 50 Watt Leistung ausgestattet ist. Das größte Modell hingegen ist wieder eine 8-Zoll Variante mit 85 Watt Leistung, welche sich entsprechend Mackie MR8 MK3 nennt. Neu ist allerdings, dass es auch ein mittleres Modell gibt, was mit einem 6,5-Zoll Treiber und 65 Watt Leistung  ausgestattet ist – und dieses soll unser heutiger Testkandidat sein.

"Runde Drei!" Der aktive Studio Nahfeldmonitor Mackie MR6 MK3 im Test.
“Runde Drei!” Der aktive Studio Nahfeldmonitor Mackie MR6 MK3 im Test.


Die Vorgänger, die nun auch durchaus günstiger zu finden sind, hatten wir selbstverständlich auch schon im bonedo-Test, ihr findet sie hier: Mackie MR5 MK2 und Mackie MR8 MK2. Aber auch das erfolgreiche, wenn auch deutlich teurere, Topmodell mit Passiv-Membran-Technik namens Mackie HR824 MK2 hatten wir schon im Test!

Details

Die Mackie MR6 MK3 ist ein aktiver 2-Wege Nahfeldmonitor, der mit einem 6,5 Zoll großen Tieftontreiber (Woofer) aus Polypropylen und einem 1 Zoll großen Silk-Dome Hochtöner ausgestattet ist. Letzterer wurde in ein dezentes Waveguide-System des Frontbaffels integriert, was mit seinen nach außen führenden Rundungen für eine homogenere Schallkoppelung an das Gehäuse sorgen und uns damit eine Erweiterung des “Sweet Spots” sowie weniger Verzerrungen bescheren soll

Das Front-Baffel ist aufwendig geformt, um das Abstrahlverhalten zu optimieren.
Das Front-Baffel ist aufwendig geformt, um das Abstrahlverhalten zu optimieren.

Das Gehäuse der MR6 MK3 besteht überwiegend aus dickem MDF, welches der Optik zuliebe mit schwarzem Vinyl foliert wurde und ein aufwendig-geformtes Front-Panel bzw. Baffel besitzt. Optisch erinnert das Erscheinungsbild durchaus an die Vorgänger, wirkt für meinen Geschmack allerdings moderner, vor allem aber deutlich höherwertig verarbeitet, wogegen natürlich absolut nichts einzuwenden ist.
Mit Abmessungen von 323 x 222 x 305 mm (HxBxT) passen die MR6 MK3 Lautsprecher weiterhin eher auf den großzügig dimensionierten Schreibtisch. Besser ist es aber immer noch, sie auf separaten Stativen Platz nehmen zu lassen, weshalb man für diese gleich den ein oder anderen Taler mit einplanen sollte. In beiden Fällen sollte allerdings darauf geachtet werden, dass ein ausreichend großer Abstand zur (Rück-)Wand eingehalten wird, weil die Box nach dem Bassreflex-Prinzip konstruiert wurde und sich ihr Port auf der Rückseite befindet. Jeder Lautsprecher bringt übrigens in etwa 7 kg auf die Waage, was als guter durchschnittlicher Wert angesehen werden darf.

Beide Treiber wurden mittels eines weißen Zier-Ringes abgesetzt, welcher deutlich schicker ist, als der Chrom-Ring der Vorgänger-Modelle.
Beide Treiber wurden mittels eines weißen Zier-Ringes abgesetzt, welcher deutlich schicker ist, als der Chrom-Ring der Vorgänger-Modelle.

Die Frequenzweiche trennt die beiden Wege bei 3,25 kHz (24 dB/Oktave) recht steil voneinander. Energetisch versorgt werden die beiden Treiber logischerweise getrennt (Bi-Amping) und zwar von je einer Class A/B Endstufe, wobei der Tief/Mittelton-Leistungsbereich mit 40 Watt an 4 Ohm und der des Hochtöners mit 25 Watt an 8 Ohm beziffert werden. Das sind ehrliche und vor allem realistische Werte, die nicht mit aufgeblasenen Peak- oder Max-Werten anderer Hersteller verglichen werden sollten. Sogar der Übertragungsverlauf wurde korrekt, das heißt innerhalb der -3dB-Marken, angegeben und wurde für die MR6 MK3 konkret mit 46 Hz bis 20 kHz beziffert.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Mackie MR6 MK3 wurde deutlich hochwertiger als ihre Quasi-Vorgänger MR5 MK2 und MR8 MK2 gefertigt.

Auf der Rückseite befinden sich, neben der bereits erwähnten Bassreflex-Öffnung, auch die Anschlussmöglichkeiten. Zum einen können symmetrische Verbindungen mittels XLR und 6,3 mm Klinken vorgenommen werden, zum anderen besteht die Möglichkeit, sich auch unsymmetrisch und mit Cinch zu verbinden, sodass man sich grundsätzlich überall integrieren kann. Mit Hilfe von zwei separaten, dreistufigen Filtern können die MR6 MK3 aber auch akustisch an den jeweiligen Raum angepasst werden, wobei hierfür ein Bassfilter für unter 100 Hz sowie ein Höhenfilter ab 3,25 kHz zur Verfügung stehen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite …

Der aufmerksame Leser wird bemerken, dass es sich bei dem Kennwert des HF-Filters identischerweise um die Trennfrequenz handelt, was nahelegt, dass das „Höhenfilter“ nur die Lautstärke des Hochtöners relativ zum Woofer ändert, wobei hier -2dB, 0dB und +2dB möglich sind. Der Bassbereich hingegen kann mittels Shelving-Filter, das unter 100 Hz ansetzt, angepasst werden – allerdings leider nur in eine Richtung und zwar anhebend mit 0dB, +2dB und + 4dB.
Abgerundet wird das rückseitige Terminal durch einen Lautstärkeregler sowie einen Hauptschalter nebst Stromanschluss und Sicherung. Zur Vorbeugung von ungewollten Überlast-Defekten verfügt die MR6 MK3 außerdem über die folgenden Schutzschaltungen: Zum einen wurde ein 12 dB/Oktave Low-Cut-Filter verbaut, was den Speaker vor zu tiefen Frequenzen und übermäßigen Auslenkung des Tieftöners schützen soll, zum anderen wurden thermische Überlastschaltungen verbaut. Allzu übertreiben sollte man es dennoch nicht.

Anzeige

Praxis

Allgemeines

Wie jeder Monitor kommt auch Mackies MR6 MK3 in meinem Studio auf den Stativen in Ohrhöhe zum stehen. Wie immer sind dabei die Boxen in etwa einem Meter voneinander entfernt und bilden mit meiner Hörposition ein gleichseitiges Dreieck. Das ansonsten recht lustige und deutsche Handbuch  schweigt sich zwar über die korrekte Aufstellung aus, bietet aber immerhin „lustige Park/Halte-Buchten“ im Flussdiagramm (…). Wie dem auch sei, die Filter habe ich für’s Erste alle auf Standard-Position belassen, also bei 0 dB. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der Mackie MR6 konzentrieren. 

Preiswerter Speaker mit guten Klangeingenschaften

Die Monitore verfügen aus dem Stand über eine gute Auflösung und eine präzise Stereobühne. Linker und rechter Lautsprecher sind also ziemlich identisch und homogen gefertigt, was für die Phasengleichheit äußerst wichtig und damit gut ist. 
Die Bässe sind weiterhin auch stramm, die Höhen wiederum klar, wobei ich eine leichte Höhenbetonung wahrnehme, welche der Box einen leichten „amerikanischen“ Hi-Fi-Touch verpasst. Wir reden hier allerdings über Nuancen, der Grundcharakter ist grundsätzlich linear, wenn auch etwas in den Mitten zurückhaltend. Zu scharf sind die Höhen nicht, nur etwas metallisch in ihrer Farbe. Ich teste deshalb das -2dB HF-Filter und lasse es auch angeschaltet, weil so auch die Mitten klarer werden. 
Der Bass ist kräftig und geht tief hinunter. Weiterhin kann die Box auch sehr laut spielen, wobei sie  bei bassintensiver Musik und hohen Pegeln allerdings durchaus presst und schlussendlich zu Portturbulenzen neigt. Wie dem auch sei, bei normal lauter Verwendung ist die Impulsfestigkeit dennoch gut, auch weil das Gehäuse relativ wenig Probleme mit Gehäuseresonanzen hat, was angesichts dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Das liegt aber auch an dem eingebauten Hochpass-Filter. Allzu tiefe Frequenzen fallen so allerdings nicht durch ein Rumpeln der Membran auf, hier muss man sich gegebenenfalls noch Hilfe von einem optischen Analyzer holen. 
Etwas schade finde ich, dass sich der Bassbereich nicht absenken lässt und es auch kein Desktop-Filter gibt, um beispielsweise Tisch-Reflexionen kompensieren zu können. Allzu kritische Aufstellungsvarianten, wie in Ecken, sollte man also vermeiden, wobei man für guten Klang ohnehin nicht an weiteren akustischen Maßnahmen vorbeikommt. Bemerkenswert ist allerdings, dass man durchaus das +2dB- und +4dB-Filter für den Bass verwenden kann, weil die Box bei humanen Pegeln kaum Probleme damit hat und souverän mit dem Mehr an Basspower umzugehen weiß. 
Der Stromverbrauch im Leerlauf ist mit 7 Watt weiterhin zwar recht gering, trotzdem hätte ich gerne eine Auto-Standby Funktion gesehen, um auch vollständig die grüne Seele des Mackie-Männchens ruhig zu stellen. Immerhin verzichtet man ja angeblich auch wegen der „Papier-Bäume“ auf ein gedrucktes Handbuch. 

KRK RP6 Rokit G3 vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 200,– vs. EUR 198,–)

Im Vergleich zur Mackie MR6 MK3 klingen die Rokits tiefer, bleiben dabei sogar trockener und sind damit auch impulsfester. Auf den ersten Höreindruck könnte man den Mackies eine leicht breitere Stereobühne attestieren, nach genauerem Hören erklärt sich der Effekt allerdings vor allem durch die etwas stärkeren Höhen bei den Mackies. Die Rokits hingegen klangen fast ein wenig zu gedämpft, von daher habe ich in diesem AB-Vergleich schlussendlich wieder das +1dB HF-Filter aktiviert, was dann in einem ähnlich räumlichen Klangbild resultierte. Minimal waren die Mackies trotzdem breiter und offener, jedoch nicht so stark, als dass man hier von einem klaren Vorteil sprechen könnte. In den Mitten waren die Rokits erwartungsgemäß präsenter und sogar ein wenig genauer, was aufgrund des leichten Mittenfokus allerdings nicht unbedingt überrascht. Die Mackies hingegen waren hier durchaus weniger wellig im Frequenzgang. Kurz und knapp: Die Rokits eignen sich eher für Hip-Hop und Techno, während sich die Mackies für Akustik prädestinieren. Die Mackies klingen außerdem insgesamt auch linearer, während die Rokits eine leichte Tendenz zum Schönfärben haben.

Behringer B3030A vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 199,– vs. EUR 198,–)

Die überbetonten Höhen des B3030A Truth fallen neben den ebenfalls etwas spitz klingenden Mackie MR6 MK3 eher weniger auf, den Mackies gelingt der Übergang von den Mitten zu den Höhen allerdings dennoch besser. Im direkten Vergleich klingen die Behringer in den oberen Mitten auch ein wenig hohler und zugleich dumpfer. Das Stereopanorama der Mackie profitiert ebenfalls von den offenen Mitten, wodurch die MR6 MK3 hier breiter auffächert als die Behringer. In Sachen Bass müssen die B3030A wegen ihrer deutlichen Portturbulenzen pegelmäßig viel früher kapitulieren. Abgesehen davon kann man den Behringern allerdings trotzdem ein etwas gefälligeres, angenehmeres und damit weniger anstrengendes Klangbild attestieren – auf Kosten der Details allerdings.

Adam Audio F7 vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 299,– vs. EUR 198,–)

Beide Speaker haben mit leichten Verzerrungsproblemen in den oberen Höhen zu kämpfen, die Mackie allerdings noch ein Stück weit mehr und das, obwohl sie in den Höhen bedeckter klingen. Während die Mackie ferner zu einem leichten „Pocken“ bei sehr tiefen Kicks neigt, muss man selbst bei bei moderaten Pegeln bei der F7 schon mit deutlicheren Verzerrungen seitens des Ports rechnen. Insgesamt wirken die Adams für mich dennoch neutraler und nüchterner. Die Stereobühne ist bei beiden ähnlich breit und detailliert.

Mackie_MR6MK3_08_Manaul-1004266 Bild
Anzeige

Fazit

Die Mackie MR6 MK3 ist ein grundsolider, gut verarbeiteter und optisch-dezenter Monitor für das Nahfeld. Der Klang ist präzise, angenehm unstressig, und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Gegenüber den Vorgängern konnte vor allem die Verarbeitung und auch die Optik nochmals deutlich verbessert werden, was den relativ geringen Kaufpreis in einem noch besseren Licht dastehen lässt. Ihre Bass-Kräftigkeit prädestinieren sie darüber hinaus für entsprechende Musik, wie Hip-Hop, Dubstep und Techno. Budget-Tipp!

PRO:
  • Ausgewogenes, nüchternes Klangbild
  • Tiefe und kräftige Bässe
  • Ansprechende Optik
  • Preis
CONTRA:
  • Keine Bassabsenkung
"Runde Drei!" Der aktive Studio Nahfeldmonitor Mackie MR6 MK3 im Test.
“Runde Drei!” Der aktive Studio Nahfeldmonitor Mackie MR6 MK3 im Test.
Features:
  • Aktiver Studio Nahfeldmonitor
  • 6.5 Zoll Tieftöner
  • 1 Zoll Hochtöner
  • Frequenzbereich: 46 Hz bis 20 kHz
  • max. 111dB SPL
  • Low-EQ 3-stufig einstellbar
  • High-EQ 3-stufig einstellbar
  • Anschlüsse: XLR, Klinke, Cinch
  • Abmaße: 322 x 221 x 305 mm (HxBxT)
  • Gewicht: 7.2 kg
Preis:
  • EUR 236,81 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Ausgewogenes, nüchternes Klangbild
  • Tiefe und kräftige Bässe
  • Ansprechende Optik
  • Preis
Contra
  • Keine Bassabsenkung
  • leichte Portturbulenzen
Artikelbild
Mackie MR6 MK3 Test
Für 148,00€ bei
Hot or Not
?
csm_Mackie_MR6MK3_01_Aufmacher_d0d42cf457 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • How to Get Legendary U47 Audio Quality Without Spending $10,000 on a #microphone
  • The Ultimate Guide to Record Professional Audio at Home in 15 Minutes!
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)