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Keeley Hooke Spring Reverb Test

Mit dem Hooke Spring Reverb-Pedal nimmt sich der Effekttüftler Robert Keeley des legendären Federhalls an, der seit jeher bei E-Gitarristen beliebt ist und nach wie vor auch in vielen aktuellen Gitarrenamps zur Grundausstattung gehört. Gleichzeitig bietet das Pedal aber noch zwei weitere Effektkombinationen. So lässt sich unserem Testkandidaten auch ein Tremolo/Vibrato- sowie ein spezieller Octaver-Effekt entlocken.

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Schaut man auf die Produktpalette des Herstellers, begegnen einem in jüngster Zeit immer wieder Pedale, die den Anspruch haben, mehrere Effekte miteinander zu kombinieren. Ein Beispiel dafür ist z.B. das von uns kürzlich getestete Caverns Delay-Reverb-Pedal.

Details

Wie aus dem Hause Keeley gewohnt, kommt auch dieses in den USA gefertigte Pedal in einem Samtbeutel zusammen mit vier Gummifüßchen und einer kurzen Bedienungsanleitung. Zusätzlich findet der Käufer ein kleines Kärtchen mit einer persönlichen Note von Robert Keeley. Sympathisch!

Fotostrecke: 5 Bilder Das Keeley Hooke Spring Reverb Pedal ruht noch schüchtern in seinem Samtbeutel,…

Das 111 x 63 x 52 mm (L x B x H) große und 239 g schwere Pedal ist mit vier Potis ausgestattet, einem Dreifach-Kippschalter und dem obligatorischen Fußschalter. Auch diese Pedalausgabe arbeitet mit einem True Bypass. Über den Kippschalter lassen sich drei Soundmodi abrufen, zwei Dip-Schalter im Inneren des Pedals halten außerdem eine zweite Bank mit drei weiteren Soundmodi bereit sowie die Option, den Sound im Modern- oder Vintage-Format zu nutzen. Dazu später mehr im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit 4 Potis, einem 3-fach Kippschalter und dem Fußschalter gut bestückt.

“On the fly” präsentiert das Hooke-Pedal einen klassischen Federhall, der sich in seiner Intensität (Reverb), in der Spannung der Hallfeder (Spring) und seinem Klangcharakter (Tone) justieren lässt, das Level-Poti steuert das Ausgangssignal. Spring- und Tone-Poti nehmen außerdem je nach Modus unterschiedliche Funktionen ein. So können im Trem+Verb-Modus Tremologeschwindigkeit und -intensität gesteuert werden, im Fugue-Modus wiederum sind die beiden Potis für die Oktavlage über und unter dem Originalsignal zuständig. Eine Besonderheit im Fugue-Mode ist außerdem, dass das Signal komplett “wet” wiedergegeben und damit das Originalsignal ausgeblendet wird. Laut Hersteller ist dies sehr entscheidend für die speziellen Sounds, die sich in diesem Modus umsetzen lassen.

Ganz konventionell finden wir den Eingang an der rechten und den Ausgang auf der linken Seite. Der Anschluss für ein 9V-Netzteil befindet sich an der Stirnseite. Ein Netzteil, mit dem sich das Gerät ausschließlich betreiben lässt, gehört übrigens leider nicht zum Lieferumfang.

Fotostrecke: 6 Bilder Keine Überraschung bei den Ein- und Ausgängen.
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Praxis

Ich parke für den heutigen Praxischeck das Hooke Pedal vor dem Clean Channel meines Ibanez TSA 15 Amps, den ich mit einem SM57 mikrofoniert habe. Als Testgitarre kommt meine 78er Stratocaster zum Einsatz.
Wir starten mit der Spring-Reverb-Simulation. Schon nach wenigen Handgriffen habe ich einen brauchbaren Brot-und-Butter-Sound zur Hand, dabei kann mit dem Level-Poti das gesamte Ausgangssignal angehoben werden. Das ist vor allem auch sinnvoll, um den manchmal etwas indirekt wirkenden Tremoloeffekt im Verhältnis zum Bypass-Signal ebenso präsent erscheinen zu lassen.
Hören wir uns nun das erste von mir gewählte Reverb-Setting an.

Audio Samples
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Spring Reverb Setting 1
ModeToneSpringReverbLevel
Spring Reverb14141410

Das klingt in meinen Ohren sehr gut und im Klangverhalten absolut authentisch! Im folgenden drehe ich, abgesehen vom Level-Poti, alle Regler voll auf. Auch hier glänzt das Pedal und schreit mit seinem Sound förmlich nach der folgenden Spielweise.

Audio Samples
0:00
Spring Reverb Setting 2
ModeToneSpringReverbLevel
Spring Reverb17171710

Interessant ist auch die Simulation der Federspannung. Im nächsten Audiobeispiel ist das Spring-Poti zuerst voll offen und danach geschlossen, was im zweiten Durchlauf einen tighteren Federhall-Sound zur Folge hat. So lässt sich je nach Situation das Klangverhalten des Halls sensibel abstimmen. Wie brillant und damit auch auffällig der Hall daherkommt, kann zudem mit dem Tone-Poti justiert werden. Sehr schön!

Audio Samples
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Spring Reverb Setting 3
ModeToneSpringReverbLevel
Spring Reverb1717/71410

Weiter gehts mit der Tremolo + Reverb-Abteilung. Hier hat man aufgrund der Funktionsänderung der linksseitigen Potis nur Einfluss auf die Hall-Länge bzw. -Intensität, kann dafür aber das Tremolo in seiner Geschwindigkeit und Effekttiefe steuern. Wie sich zeigt, ist der Federhalleffekt sehr schön auf das Tremolo abgestimmt. Wer mag, kann das Tremolo aber auch alleinstehend nutzen. Dessen Sound ist wirklich erstklassig und sehr “smooth”. Dazu zwei weitere Soundbeispiele in unterschiedlichen Settings.

Audio Samples
0:00
Tremolo Spring Reverb Setting 1
ModeRateDepthReverbLevel
Trem + Verb13141412
Audio Samples
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Tremolo Spring Reverb Setting 2
ModeRateDepthReverbLevel
Trem + Verb10151612
Keeley_Hooke_Reverb_025FIN-1034989 Bild

Zweifelsohne speziell gibt sich der vom Hersteller mit “Fugue” betitelte Effekt, der eine Kombination aus Octaver und Reverb darstellt. Hier lassen sich zwei Oktavlagen, die zusätzlich eine Art Chorus-Effekt mitbringen, sowie der Hall in der Intensität justieren. Die Besonderheit liegt darin, wie schon erwähnt, dass nur das Effektsignal zu hören ist. Fürs Spielgefühl resultiert daraus allerdings eine gewisse, für Pitch-Effekte übliche Latenz. Ansonsten kommt der Effekt auch gut mit mehrstimmigen Spielweisen zurecht. Für Soundtüftler dürfte diese Effektkombination durchaus interessant sein. Auch hierzu zwei Beispiele in unterschiedlichen Einstellungen.

Audio Samples
0:00
Fugue Effekt Setting 1
ModeOctHiOctLoReverbLevel
Fugue13121413
Audio Samples
0:00
Fugue Effekt Setting 2
ModeOctHiOctLoReverbLevel
Fugue17101413

Öffnet man die mit vier Schrauben befestigte Unterseite des Pedals, erhält man Zugriff auf zwei Dip-Schalter, von denen der linksseitige für die erste und zweite Effektbank zuständig ist. Der rechtsliegende Dip-Schalter gibt dem Anwender außerdem die Wahl zwischen einem Modern- und einem Vintage-Mode, der aber vom Hersteller weder im beiliegenden Datenblatt noch auf der Website erwähnt wird, was etwas verwirrend ist.
Wenden wir uns zuerst der zweiten Effektbank zu.
Hier hat Keeley auf der Website einige weitere Infos parat. Zu hören sind mit Long Decay Trem-n-Verb und Vibro-Spring zwei zusätzliche Tremolo-/Hallsounds und mit Spring-Plate eine Mischung aus Platten- und Federhall, bei der sich der jeweilige Halleffekt einzeln oder im Mischverhältnis abrufen lässt. Alle drei Soundmodi machen ebenfalls eine sehr gute Figur. Ich habe zu jedem Modus ein weiteres Beispiel aufgenommen.

Audio Samples
0:00
Long Decay Trem-n-Verb – Soundbank 2
ModeRateDepthReverbLevel
Long Decay Trem-n-Verb12101414
Audio Samples
0:00
Spring-Plate – Soundbank 2
ModeToneSpringReverbLevel
Spring-Plate14121314
Audio Samples
0:00
Vibro-Spring – Soundbank 2
ModeRateDepthReverbLevel
Vibro-Spring14141414

Beim anschließenden Vergleich zwischen dem per Dip-Schalter abrufbaren Vintage- und Modern-Modus gehe ich zurück zu Soundbank 1 und wähle den klassischen Spring Reverb aus. Die Einstellungen in beiden Beispielen sind dabei identisch. Beim anschließenden Abhören ist der Unterschied aber nur sehr gering. Der Hall im Vintage-Modus wirkt dabei eine Spur höhenärmer.

Audio Samples
0:00
Spring Reverb – Modern/Vintage
ModeToneSpringReverbLevel
Spring Reverb17171212

Mit einem höheren Pegel im Einschleifweg kommt das Pedal abschließend gut zurecht und rundet damit meinen positiven Gesamteindruck ab.

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Fazit

Robert Keeleys Hooke Spring Reverb-Pedal punktet mit einer wirklich erstklassig klingenden Federhall-Simulation, die sich zudem in ihren Parametern sehr schön abstimmen lässt. Der weiche Tremoloeffekt ist ebenfalls gelungen und agiert absolut ausgewogen im Zusammenspiel mit der zusätzlichen Federhall-Option. Hier lassen sich also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wer dann noch nach spezielleren Sounds abseits der typischen Gitarrenklischees sucht, wird an der Kombination aus Octaver und Hall seine Freude haben. Abgerundet wird das Paket abschließend von drei weiteren, ebenfalls gut klingenden Effektmodi, die sich dem Thema Reverb und Tremolo/Vibrato widmen. Zudem wird das Pedal in den Staaten gefertigt, sodass auch der Preis vollkommen in Ordnung geht. Anspielen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • authentischer Sound
  • gelungene Kombination aus Federhall und Tremolo-Effekt
  • sechs verschiedene Effektmodi in einem Bodenpedal
Contra
  • Latenz im Fugue-Modus (effektbedingt)
Artikelbild
Keeley Hooke Spring Reverb Test
Für 139,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Robert Keeley Engineering
  • Modell: Hooke Spring Reverb
  • Effekt-Typ: Federhall-Simulation mit Oktaver und Tremoloeffekt
  • Made in: USA
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Tone/Rate/Oct Hi, Spring/Depth/Oct Lo, Reverb und Level
  • Modes: Fugue, Spring, Trem+Verb / Long Decay Trem-n-Verb, Spring-Plate,
  • Vibro-Spring
  • Schalter: Bypass, Dreifach Modus-Kippschalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Anzeigen: Status-LED
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannungsnetzteil, nicht im Lieferumfang
  • Stromaufnahme: minimal 65 mA
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Abmessungen L x B x H: 111 x 63 x 52 mm
  • Gewicht: 239 Gramm
  • Preis: 270,00 Euro UVP
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