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Italia Mondial Classic Test

Praxis

Sound/ Bespielbarkeit:

Die Italia Mondial Classic lässt sich im Sitzen wie im Stehen sehr komfortabel bespielen, wobei sie wie bei Hollowbody-Gitarren üblich ein wenig zur Kopflastigkeit neigt. Das allerdings erledigt sich in dem Moment, in dem die rechte Hand oder der Arm auf den Korpus gelegt wird. Der Hals besitzt ein sattes D-Shape und liegt gut in der Hand, wobei ein Bespielen der höchsten Lagen durch den weit in den Korpus hineinragenden Hals etwas erschwert wird. Beim trockenen Anspielen kommt augenblicklich der typische Semi-Hollow-Sound zustande, der sich am besten mit leicht nasal, aber laut beschreiben lässt. Die Saiten schwingen durchschnittlich lange aus, wobei alle Akkorde sauber umgesetzt werden, sprich, hier schnarrt rein gar nichts. Und das ist auf die wirklich sehr gute Werkseinstellung zurück zu führen.
Für die Elektrifizierung der Gitarre habe ich meinen Marshall JVM 410 verwendet, der eine mit Vintage 30 Speakern bestückte 2×12″ Box antreibt. Diese wird von einem SM57 abgenommen. Weitere Klangbearbeitungen finden natürlich nicht statt! Ich beginne wie immer mit dem cleanen Kanal des Amps, wobei ich die drei Pickup-Positionen beginnend am Hals durchschalte.

Audio Samples
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Clean: Alle drei Pickup-Positionen

Die Mondial erzeugt einen warmen Grundsound, der für meinen Geschmack einen Hauch zu kuschelig in den Höhen daherkommt. Ich kann mir gut vorstellen, das sich dies auf die Fiberglasdecke zurückführen lässt. Andererseits kommt so ein eigenständiger Sound zustande, mit dem sich die Gitarre von den Mitkonkurrenten absetzt.
Ich belasse es bei den Einstellungen des Beispiels zuvor und spiele nun eine Rhythmusfigur. Wieder schalte ich durch alle drei Pickup-Positionen.

Audio Samples
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Clean: Funk-Rhythmus, alle drei Pickup-Positionen

Das gefällt mir auf Anhieb sehr gut, denn die Gitarre erzeugt einen warmen, fetten Ton, der jeden einzelnen Anschlag toll umsetzt. Alle drei Positionen lassen sich sehr gut einsetzen.
Und nun das Ganze im Crunch-Kanal des Marshalls.

Audio Samples
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Crunch: Alle drei Pickup-Positionen

Hier können mich die Hals und auch die Mittelposition nicht so recht überzeugen, denn selbst bei moderatem Gain wird es etwas schwammig. Dafür kommt beim Steghumbucker Freude auf, denn der generiert einen Klang, den man von den Songs der 60er und 70er Jahre kennt, selbst an einem modernen Marshall, wie ich ihn gerade verwende. Sehr eigenständig!
Ich schalte in den nächsthöheren Gang des Marshalls und nähere mich High-Gain-Gefilden.

Audio Samples
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Heavy Crunch: Alle drei Pickup-Positionen
Italia_Mondial_Classic_Black_011FIN-1035286 Bild

Auch hier können mich Hals- und Mittelpositionen nicht so richtig packen, dafür wieder einmal der Steghumbucker. Er arbeitet recht flexibel mit dem jeweils eingestellten Zerrgrad zusammen und kann auch ordentlich rocken. Die Attacks werden gut herausgearbeitet, das Tiefenbild zeigt sich tight und auch die Mitten sind fokussiert, aber nicht aufdringlich.
So, jetzt wird es Zeit für die Vollgaseinstellung am Marshall. Für das folgende Beispiel verwende ich ausschließlich den Stegpickup.

Audio Samples
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High Gain Sound: Steg-Pickup

Auch diese Prüfung meistert der Doppelspuler mit Bravour! Er klingt ausgesprochen modern und liefert den beliebten Breitwandsound, ohne im Bassbereich undefiniert zu werden.
Wir verlassen jetzt die beiden Humbucker und wenden uns dem Piezo zu. Dafür schicke ich meine Gitarre über eine Avalon U5 DI-Box direkt in den Wandler und belasse das Signal so pur wie nur irgend möglich.

Audio Samples
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Piezo-Tonabnehmer linear Piezo Tonabnehmer linear: Strumming

Nun ja, es klingt nun einmal so, wie ein Piezo klingt, wenn man ihn unbearbeitet lässt. Das Höhenbild ist ausgesprochen prominent und die Mitten etwas quäkig.
Im folgenden Audiofile bringe ich den Treble-Regler in die Minimal, Normal und anschließend in die Maximalposition. Im zweiten Beispiel passiert dasselbe, allerdings mit dem Bassregler.

Audio Samples
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Piezo Tonabnehmer: Trebleregler Check (Min. – Normal – Max.) Piezo Tonabnehmer: Bassregler Check (Min. – Normal – Max.)

Die Klangregelung zeigt sich ausgesprochen effektiv und absolut in der Lage, die Gitarre an das weitere Equipment und den persönlichen Geschmack anzupassen.

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