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IK Multimedia iLoud Micro Monitor Test

Praxis

Schnell angeschlossen

Das Anschließen der IK Multimedia iLoud Micro geht schnell von statten. Ein Netzteil liefert die Stromversorgung, meine DAW schließe ich an den Miniklinken-Eingang an. Nun nur noch das 4-polige Verbindungskabel zur rechten Box, fertig. Die Frequenzgang-Schalter auf der Rückseite belasse ich auf „FLAT“ und stelle den Volume-Regler mittig auf den Null-dB-Rasterpunkt.

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Nach dem Anschließen: Überraschung!

Als die ersten Töne eines meiner Lieblings-Soundchecksongs ertönen haut es mich schier vom Hocker! Unglaublich was aus diesen kleinen Kästchen rauskommt. Nicht wegen der Lautstärke, sondern wegen des breiten und ausgewogenen Frequenzspektrums. Bis dato kannte ich in dieser Boxengröße entweder nur schlechte Computerboxen, oder den Klassiker von Fostex, die 6301, aber von einem besonders tollen Klang konnte man dabei eigentlich nie sprechen. Das einzige System, das mir in den Sinn kommt, ist der grandios klingende Bose Soundstick 2. Ungefähr den gleichen Aha-Effekt habe ich beim Hören der iLouds. Wunderbar bassig mit klaren, feinsten Höhen, einer schönen Stereoauflösung, und auf Anhieb keine störenden Resonanzen zu hören, was will man mehr?
Sicher, in Sachen Tiefbässe können die Micro-Boxen nicht zaubern, aber den bis 55 Hertz noch nicht allzu sehr abfallenden Frequenzgang kann ich beim Hören bestätigen. Wenn man die Böxchen aber nahe an sich heranholt, hat man mehr Direktsignal und weniger Raum. Schalte ich um auf meine Midfield-Abhöre, höre ich diesen Raum-Unterschied sehr deutlich. Beim Überprüfen der Bassfrequenzen und im Vergleich mit größeren Abhören wird klar, dass die iLoud Micro Monitore ihre Grenzen haben. Das letzte Pfund Tiefbassdruck, das eine Bassdrum nicht nur hörbar, sondern auch spürbar macht, kann ich nur auf meinen großen Systemen hören.

Die blaue LED kennzeichnet den praktischen Bluetooth-Betrieb.
Die blaue LED kennzeichnet den praktischen Bluetooth-Betrieb.

Wenn ich die Lautstärke hochschraube, so habe ich den Eindruck, dass sich der Frequenzgang ändert. Es wird nicht einfach linear lauter, sondern die Bässe weichen etwas zurück. Vor allem wenn sich man die Größe noch einmal vor Augen führt, sieht man ein, dass die kleinen Boxen das natürlich nicht liefern können. Wer also sehr laut abhören möchte, muss eine gewisse Flachheit in Kauf nehmen. Würde man den Frequenzgang über alle Lautstärken linear lassen wollen, würde es wahrscheinlich schnell hörbar zerren.

Die Monitore können laut, allerdings geht der Pegel etwas auf Kosten der Bässe – kein Wunder bei der geringen Größe.
Die Monitore können laut, allerdings geht der Pegel etwas auf Kosten der Bässe – kein Wunder bei der geringen Größe.

Einsatzgebiet

Auf den Microlautsprechern kann ich zwischen 30 und 40 Hertz aufdrehen wie ich will, davon ist nichts zu hören. Den Anspruch hat man aber seitens IK Multimedia auch nicht an die Box. Man möchte mit dem System Arbeitsplätze an Schreibtischen in kleinen Studioräumen versorgen oder die Boxen zum mobilen Recording mitnehmen können, und dabei eine deutlich bessere Klangqualität als vergleichbar kleine Systemen liefern. Für den Einsatz in Studios, die hauptsächlich Sprachaufnahmen machen, kann ich die iLoud Micro Monitor sehr gut vorstellen – oder für Filmeditplätze, vorausgesetzt, man hat kein Problem damit, ausschließlich unsymetrische Analog-Eingänge zum Anschluss zur Verfügung zu haben.

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