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Ibanez RGD61ALMS Test

Mit der Ibanez RGD61ALMS hat die japanische Marke eine E-Gitarre mit Fanned Frets im Programm, die für moderne Heavy-Rock-Sounds konzipiert wurde und mit einem Preis um 900 Euro noch in der Mittelklasse liegt. Die Fanned Fret-Konzeption sieht vor, dass man auf den Saiten eine etwas gleichmäßigere Spannung bekommt, was sich mittlerweile vor allem bei Downtunings bewährt hat.

Ibanez_RGD61ALMS_CLL_TEST


Die funktionieren hier auch mit etwas dünneren Saiten, ohne dass beispielsweise vor allem die tiefe E-Saite zu locker wird. Bestückt ist die Gitarre mit aktiven Fishman Fluence Pickups und daher ist eigentlich klar, wo die Reise hingehen wird. Was man mit der RGD61 ALMS alles veranstalten kann, das erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Lieferumfang

Die Gitarre wird ohne zusätzliche Extras geliefert, Koffer oder Gigbag müssen separat erworben werden. Lediglich das benötigte Werkzeug gehört zum Zubehör.

Korpus

Die Ibanez RGD61ALMS hat ein Double Cutaway-Design mit versetzen und recht spitz zulaufenden Cutaways – die moderne Variante der klassischen Stratform. Unser Testmodell kommt im dezent lackierten Blue-Burst-Finish mit schwarzem Korpusrand, die korrekte Bezeichnung des Herstellers lautet: Cerulean Blue Burst Low Gloss. Der Korpus ist aus geschichteter Esche und Nyatoh gefertigt und hat eine geflammte Ahorndecke. Leichte Fräsungen am Korpusrand sorgen für eine gute Ergonomie beim Spielen im Stehen und im Sitzen. Eine amtliche Gurtbefestigung, bestehend aus Schaller Security Locks, ist gleich ab Werk am Start, damit das Instrument auch bei heftiger Bewegung des Spielers nicht versehentlich einen eigenen Weg einschlägt und die Erdanziehungskraft den Rest erledigt.

Fotostrecke: 5 Bilder Optisch erscheint die Ibanez RGD61ALMS als moderne Variante der klassischen Stratform.

Die Gitarre ist mit einer Mono Rail Bridge ausgestattet, die mit sechs Schrauben analog zu den gefächerten Bünden im Winkel auf dem Korpus befestigt ist. Die Saiten werden durch den Korpus aufgezogen und bei jedem Saitenreiter können Höhe und Position (Oktavreinheit) einzeln verstellt werden. Die Brücke ist, wie die komplette restliche Hardware (Potiknopf, Gurtpins, Stimm-Mechaniken) in Schwarz gehalten. Ansonsten ist der Korpus mit zwei Pickups sowie einem Regler und einem Schalter eher sparsam bestückt.

Fotostrecke: 4 Bilder Als Brücke kommt eine sogenannte Mono Rail Bridge zum Einsatz,…

Pickups

Für ordentlich Druck und Power sorgen zwei Fishman Fluence Modern Humbucker mit Keramikmagneten in Hals- und Steg-Position. Hierbei handelt es sich um aktive Pickups mit Metallkappen, die über eine 9V-Batterie gespeist werden – das Batteriefach befindet sich gut zugänglich auf der Rückseite des Korpus. Eingestellt werden die Pickups nur über einen Volume-Regler, der mit einer Push/Pull-Funktion ausgestattet ist, die zwischen zwei Voicings umschaltet. Im Normalbetrieb sind die Humbucker mit kompletten Spulen bei der Arbeit, bei gezogenem Potiknopf sind die Spulen angezapft (Coil Tap) und es sind etwas weniger Wicklungen im Einsatz, was zu einem etwas schlankeren Ton mit reduziertem Pegel führt. Der ist allerdings noch etwas heißer als bei der Coil-Split-Variante. Umgeschaltet werden die Pickups mit einem Dreiweg-Kippschalter, mit dem jeder Tonabnehmer einzeln oder beide gemeinsam aktiviert werden können.

Fotostrecke: 9 Bilder Zwei Fishman Fluence Modern Humbucker mit Keramikmagneten…

Hals

Der Hals mit den gefächerten Bünden ist natürlich das auffälligste Merkmal unseres Testmodells. Dieser besteht aus einer fünfteiligen Kombination von Panga Panga und Walnussholz und kommt mit einem recht schlanken Nitro Wizard Multi Scale-Profil. Am Sattel ist der Hals 43 mm breit, am 24. Bund misst er 58 mm. Die Dicke des Halses mit 19 mm am 1. Bund nimmt auch in den oberen Lagen nicht drastisch zu – am 12. Bund sind es dann 21 mm. Die dünne Lackierung fühlt sich ausgesprochen angenehm an, der Daumen wird beim Lagenwechsel nicht gebremst, wie das manchmal bei dick aufgetragenen Lackschichten der Fall ist. Das aufgeleimte Griffbrett besteht aus Makassar Ebenholz und hat bei einem Radius von 400 mm (15,75″) eine recht schwache Wölbung. Es beherbergt 24 Jumbo-Bünde, die, wie bereits erwähnt, in gefächerter Form eingearbeitet wurden. Somit hat die Gitarre eine Mensur von 680 mm auf der tiefen E-Saite und eine Mensur von 648 mm auf der hohen E-Saite, der Rest liegt dazwischen. Alles ist sehr gut abgestimmt, die Intonation passt, die Oktavreinheit ist auf den Punkt und die Bünde sind sehr gut eingearbeitet. Da steht keine Kante über, sie sind perfekt poliert und Bendings und Fingervibratos gehen problemlos von der Hand. Zur Orientierung gibt es Punktmarkierungen auf dem Griffbrett im Bereich über der E- und A-Saite sowie an der Halskante. Diese sind lumineszierend, sehen bei Tageslicht ganz normal aus, leuchten aber im Dunkeln. Das hilft selbstverständlich sehr, wenn man im schummrigen Licht und Nebel auf die Bühne kommt und dann das erste Riff des Konzert-Intros nicht versieben möchte. Damit auch die Zuschauer wissen, wer das Instrument geschnitzt hat, ist das Ibanez-Logo auf der Kopfplatte ebenfalls lumineszierend. Hier finden wir an beiden Seiten verteilt die Gotoh MG-T Locking-Mechaniken, die erstklassig funktionieren und einen Stimmvorgang ohne Übertragungsfehler ermöglichen. Dazu trägt auch der sauber gefeilte schwarze Kunststoffsattel bei, der perfekt auf den verwendeten Saitensatz (009-042) abgestimmt ist. Auch da bleibt weder beim Stimmvorgang noch bei heftigen Bendings die Saite in der Kerbe hängen.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Hals besteht aus einer fünfteiligen Kombination von Panga Panga und Walnussholz.
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Praxis

Sound

Die Gitarre ist ab Werk sehr gut eingestellt, Hals und Saitenlage passen perfekt, vor allem für die modernen Metal-Styles, wo eine flache und gleichmäßige Saitenlage klar bevorzugt wird. Schon trocken angespielt liefert sie einen schnellen Antritt, vor allem auch auf den tiefen Saiten. An die gefächerten Bünde hat man sich eigentlich schnell gewöhnt, man muss nur beim Palm-Mute-Spiel aufpassen, dass man den Handballen der Position des Stegs entsprechend auflegt. Aber diese Position entspricht eigentlich auch einer natürlicheren Haltung von Unterarm und Hand. Werkseitig ist die Gitarre auf Standard-Tuning eingestellt und damit wird auch gestartet, später werden dann selbstverständlich auch die tieferen Frequenzbereiche aktiviert. Es geht wie immer mit den unverzerrten Sounds los und hierfür steht der Sovtek MIG-50 bereit, der an eine Marshall 4×12 Box angeschlossen ist, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Ihr hört nun die drei Pickup-Kombinationen (Hals PU, Hals&Steg PU, Steg PU) immer direkt mit Voicing 1 und Voicing 2.

Audio Samples
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Clean: Alle drei Pickup Kombination mit jeweils Voicing 1 und Voicing 2

Beim normalen Betrieb mit heruntergedrücktem Volume-Poti (Voicing 1) hat die Gitarre einen stärkeren Output und recht knackige Bässe. Zieht man das Poti (Voicing 2), wird der Ton etwas weicher und hat eine geringere Ausgangsleistung. Generell ist der Ausgangspegel der Pickups sehr hoch – der MIG-50 kam direkt ins Schwitzen, und das bei einer Einstellung, in der er auch bei starken passiven Humbucker-Gitarren noch keine Verzerrung ausspuckt. Ich musste da noch mal deutlich mit dem Volume-Regler am Amp zurückgehen. Das ist aber kein Drama, sofern man einen Verstärker hat, der auf hohe Eingangssignale nicht zu empfindlich reagiert. Mir persönlich haben die Einstellungen mit Voicing 2 für Cleansounds am besten gefallen.

Audio Samples
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Clean: Hals & Steg PU mit Voicing 2
Der Bassbereich ist sehr tight und nicht matschig, die Höhen sind zwar aggressiv, aber nicht zu bissig.
Der Bassbereich ist sehr tight und nicht matschig, die Höhen sind zwar aggressiv, aber nicht zu bissig.

Wir fahren fort mit den Overdrive-Sounds und für das erste Beispiel habe ich einen Walrus Ages und für die anderen beiden Beispiele einen Friedman BE-OD zwischen Gitarre und Amp geschaltet. Die Bezeichnung Overdrive für den Zerrsound ist natürlich relativ, denn die Gitarre sorgt hier auch schon bei recht moderater Gain-Einstellung für ein sattes Zerrbrett. Das Ganze ist aber sehr detailliert und die Tonabnehmer sind auch keine Plattmacher, die einfach nur laut sind. Vor allem wird die Anschlagsdynamik sehr klar übertragen, wodurch man bei moderaten Zerrsounds über den Anschlag noch einen guten Einfluss auf die Gestaltung des Zerrgrades hat (Bsp. 1). Mit dem Volume-Poti kann ebenfalls gut gearbeitet werden, obwohl man hier recht weit zurückgehen muss, um den Ton entsprechend zu entzerren. Das Frequenzbild ändert sich beim Zurücknehmen des Volume-Potis nicht drastisch, die Höhen bleiben gut erhalten. Man kann mit dem Aktionsradius und dem Klangverhalten des Volume-Potis auch bei hohen Zerrgraden sehr feine Abstufungen im Zerrgrad vornehmen. Das kann manchmal sogar etwas hilfreicher sein, als am Gain-Regler des Amps zu drehen.

Audio Samples
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Overdrive: Anschlagsdynamik – Hals & Steg PU (Voicing 1) Overdrive: Volume Poti Aktion – Hals PU Volume weit zurück (Voicing 1) > Steg PU Volume max (Voicing 1) Overdrive: Volume Poti Aktion – Hals PU Volume weit zurück (Voicing 2) > Steg PU Volume max (Voicing 1)

Für die zünftigen High-Gain-Sounds ist der Kemper Profiler nun zuständig, der mit einigen modernen High-Gain-Profilen aus der Werkstatt von Lars Lüttge bestückt ist. Das ist natürlich der Paradebereich unseres Testinstruments. Zum Einen werden mit den entsprechenden Profilen die hohen Zerrgrade durch den starken Output der Pickups auch tatsächlich erreicht. Und zum Anderen kommt das Ganze ohne Wummern im Bassbereich mit knackigem Sound beim Palm-Mute-Spielen aus den Lautsprechern. Das macht richtig Freude und klingt sehr fett. Beim Herunterstimmen gab es keine Probleme mit der Saitenspannung der tiefen E-Saite, obwohl hier eine 042er Saite im Einsatz ist. Schnellere Anschläge auf der E-Saite sind auf jeden Fall zu bewerkstelligen und der Vorteil der dünneren Saiten ist natürlich, dass sie einen knackigeren Bassbereich haben als die etwas dickeren Metalldrähte. Auch die Saitentrennung funktioniert sehr gut, man kann bei hohem Gain Akkorde spielen, die als solche noch erkannt werden. Hier sind drei Beispiele mit unterschiedlichen Amp-Profilen.

Audio Samples
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High Gain: Drop D – Steg PU Voicing 1 (Mesa Boogie Rectifier Profil) High Gain: Drop C – Steg PU Voicing 1 (Peavey XXX Profil) High Gain: Drop C – Steg PU Voicing 1 (Diezel VH4 Profil)

Der Steg-Pickup sorgt natürlich für die aggressiven Sounds, wenn ein schneidiger Ton gefragt ist. Der Hals-Pickup eignet sich sehr gut für Leadsounds, die nicht so bissig klingen sollen. Aber generell ist genügend Biss vorhanden, um sich auch im Bandkontext durchsetzen zu können. Hier ist ein Beispiel mit einem Leadsound, zuerst der Hals-Pickup und dann der am Steg.

Audio Samples
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High Gain: Drop C – Lead – Steg PU Voicing 1 (Diezel VH4 Profil)

Zum Abschluss hört ihr die Gitarre im Zusammenhang mit Bass und Schlagzeug. Auch hier wurden alle Gitarrenspuren mit dem Kemper Profiler aufgenommen.

Audio Samples
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Ibanez_RGD_61_ALMS_10.wav
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Fazit

Die Ibanez RGD61ALMS macht einen sehr guten Job im High-Gain- und Metalbereich. Die Fishman Fluence Pickups sorgen für einen knalligen Output, sind aber sehr differenziert in der Tonübertragung. Der Bassbereich ist sehr tight und nicht matschig, die Höhen sind zwar aggressiv, aber nicht zu bissig. Die Pickups reagieren erstklassig auf Pinch Harmonics und alles, was per Anschlag an der Gitarre angeboten wird. So hat man auch bei hohen Zerrgraden deutlichen Einfluss auf die Klanggestaltung. Das Instrument lässt sich dank guter werkseitiger Voreinstellung entsprechend bespielen, der schlanke Hals liegt gut in der Hand und mit einer recht gleichmäßigen Saitenlage ist die Gitarre für Flitzefinger-Aktionen bestens präpariert. Mit den Fächerbünden und den daraus resultierenden unterschiedlichen Mensuren für die einzelnen Saiten ist es möglich, eine gleichmäßigere Saitenspannung zu erhalten, was vor allem bei Downtunings sehr vorteilhaft ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gute werkseitige Voreinstellung
  • gute Bespielbarkeit
  • hohe Ausgangsleistung der Pickups
  • sehr gute Klangübertragung und Transparenz der Pickups
  • sehr gut für Downtunings geeignet
Contra
  • keins
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Ibanez RGD61ALMS Test
Für 949,00€ bei
Downtunings profitieren von der Fächerbundierung der Ibanez RGD61ALMS und die Pickups überzeugen durch sehr gute Klangübertragung und Transparenz.
Downtunings profitieren von der Fächerbundierung der Ibanez RGD61ALMS und die Pickups überzeugen durch sehr gute Klangübertragung und Transparenz.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ibanez
  • Model: RGD61ALMS
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Finish: CLL (Cerulean Blue Burst Low Gloss)
  • Korpus: Esche/Nyatoh (geschichtet), geflammte Ahorndecke
  • Hals: Panga Panga/Walnuss (5-teilig)
  • Profil: Nitro Wizard Multiscale
  • Griffbrett: Makassar Ebenholz
  • Halsbr.Sattel: 43 mm
  • Halsbr. 24.Bd.: 58 mm
  • Mensur: 648 – 680 mm
  • Bünde: 24 Jumbo (Fanned Frets)
  • Mechaniken: Gotoh MG-T Locking Mechaniken
  • Pickups: 2x Fishman Fluence Modern Humbucker (Ceramic)
  • Regler: Volume
  • Brücke: Mono-Rail Bridge
  • Gewicht: 2980 Gramm
  • Ladenpreis: 929,00 Euro (August 2020)
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Der Korpus ist aus geschichteter Esche und Nyatoh gefertigt und hat eine geflammte Ahorndecke.

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