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Gibson Les Paul Junior Double Cut Test

Die Gibson Les Paul Junior zählt zu den Klassikern der Marke, die dieses Jahr in einer 2025er-Version neu aufgelegt wurden. Eine Gitarre, die mit einem P90-Pickup auf das Wesentliche reduziert ist und gerade durch ihre Einfachheit viele Liebhaber gefunden hat. Zwar wurde die Les Paul Junior ursprünglich als preisgünstiges Schülermodell entworfen, zeigt sich aber trotz ihrer spartanischen Ausstattung klanglich überraschend variabel. Eine Eigenschaft, die von unzähligen professionellen Musikern aus verschiedenen Genres über Generationen begeistert angenommen wurde. Wie es um das 2025er-Modell bestellt ist, erfahrt ihr hier. 

Gibson Les Paul Junior Double Cut Test
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • durchsetzungsfähiger Sound
  • einwandfreie Klangübertragung
  • hervorragende dynamische Ansprache
  • gute Bespielbarkeit
Contra
  • Oktavreinheit der Wraparound-Bridge
Artikelbild
Gibson Les Paul Junior Double Cut Test
Für 1.599,00€ bei

Gibson Les Paul Junior Double Cut – Das Wichtigste in Kürze

  • Les Paul Junior Double-Cut-Version
  • Mahagonikorpus, Mahagonihals, Palisandergriffbrett
  • 1 Dogear P90 Single-Coil-Pickup
  • Regler: 1x Volume, 1x Tone

Koffer, Gurt und Werkzeug sind dabei

Die Gitarre wird in einem passenden Gibson-Case in Braun ausgeliefert, in dem sich neben einem Gurt auch ein Gibson-Zubehör-Kit mit Multifunktionswerkzeug zum Einstellen der Gitarre befindet.

Die Gitarre wird samt Zubehör-Kit in einem stilvollen Gibson-Case ausgeliefert.
Die Gitarre wird samt Zubehör-Kit in einem stilvollen Gibson-Case ausgeliefert.

Double-Cut-Mahagonikorpus mit Wraparound-Bridge

Die Les Paul Junior gibt es in unterschiedlichen Varianten: als Single-Cut- oder, wie unser Testmodell, als Double-Cut-Variante mit leicht versetzten „Hörnern“. Der Cutaway bleibt bei beiden Versionen auf gleicher Höhe am 22. Bund. Bei den Finishes hat man sich an die traditionellen Farben gehalten, und so ist die Gitarre in Schwarz, Vintage Cherry und TV Yellow erhältlich. TV Yellow deshalb, weil die Gehäuse früher TV-Geräte in den USA dieses Finish hatten – so jedenfalls eine Theorie. Bei unserer Kandidatin sind Korpus und Hals aus Mahagoni gefertigt und mit einem transparenten Nitrolack-Finish versehen, das die Maserung des Holzes durchscheinen lässt. Den farblichen Gegenpol zum gelben Korpus bilden das Kunststoff-Schlagbrett, der Pickup und die beiden Regler – allesamt in Schwarz. Die Anschlussbuchse ist an der Zarge zu finden.

Statt einer Tune-O-Matic Bridge mit Stop-Tailpiece wie bei den Standard Les Pauls ist die Les Paul Junior Double Cut mit einer Wraparound-Bridge ausgestattet. Dort werden die Saiten eingefädelt und einmal um die Brücke gewickelt. Letztere lässt sich in der Höhe und Position (Oktavreinheit) mit je zwei Schrauben an den Seiten verstellen. Die hier verbaute einfache klassische Wraparound-Bridge verlangt gewisse Kompromisse in puncto Oktavreinheit, denn einzelne Saitenreiter oder auf die Saiten abgestimmte Auflagepositionen an der Brücke gibt es keine, wie man sie z. B. von ABM Replacement Parts kennt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gibson Les Paul Junior zählt zu den Klassikern, die in einer 2025er-Version neu aufgelegt wurden.

Eingeleimter Mahagonihals mit Palisandergriffbrett

Wie üblich bei Gibson gibt es auch bei der Les Paul Junior Double Cut die geleimte Hals-Korpus-Verbindung. Der Mahagonihals ist mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet, das zur Orientierung mit den typischen Acryl-Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und schwarzen Markern an der Halsleiste aufwartet. Die 22 Medium Jumbo Frets sind sorgfältig verarbeitet, abgerichtet und poliert, sodass Bendings weich und ohne Kratzen unter den Fingern funktionieren. Aber bei einem Instrument in dieser Preisklasse sollte man das auch erwarten können. Die Saitenlage geht allerdings eher in Richtung Punkrock anstatt Flitzefinger-Flachbrett. Aber ehrlich gesagt wird die gute Portion Luft zwischen Saiten und Griffbrett dem Instrument und seinen Eigenschaften auch deutlich gerechter, denn hier schnarrt auch bei härterer Betätigung der Saiten nichts. Und bei Rock/Punkrock darf bekanntlich etwas fester zugeschlagen werden.

Der Hals liegt mit seinem Slim-Taper-Profil und dem 12“ Griffbrettradius angenehm in der Hand, die Gitarre lässt sich bequem spielen und auch die oberen Lagen sind durch den hoch angesetzten Cutaway gut erreichbar. Am anderen Ende laufen die Saiten über einen GraphTech-Sattel zu den beidseitig an der schwarz lackierten Kopfplatte positionierten Stimmmechaniken. Die Vintage Deluxe Mechaniken mit schlichten, weißen Stimmknöpfen sorgen für einen Stimmvorgang ohne Hänger oder tote Punkte.

Mit einem P90-Pickup ist die Gitarre auf das Wesentliche reduziert.
Mit einem P90-Pickup ist die Gitarre auf das Wesentliche reduziert.

Ein Dogear P90 Pickup am Steg

In der Stegposition ist ein Dogear P90 Single-Coil-Pickup am Start, der mit seinem für Single-Coil-Pickups recht kräftigen Output einen Verstärker etwas schneller zum Zerren überreden kann. Geregelt wird mit einem Volume- und einem Tone-Regler, handverdrahtet und mit Orange-Drop-Kondensator.

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Die Gibson Les Paul Junior Double Cut im Praxis-Check

Die Gitarre gibt trocken angespielt einen sehr ausbalancierten Klang von sich, mit einem recht schnellen Antritt und einem klaren Höhenbereich. Bei den Aufnahmen sind zwei Amps im Einsatz, einmal ein Ceriatone OTS50 für die Cleansounds und bei allen Zerrsounds ein Dörrer D2420. Die Amps laufen über ein Marshall 4×12 Cab, das mit einem Royer R-10 und einem Shure SM-57 abgenommen wird. 

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Clean-Sounds

Viele Variationsmöglichkeiten gibt es nicht, was die Elektrik anbetrifft. Und trotzdem hat die Les Paul Junior Double Cut einiges zu bieten, selbst bei Cleansounds. Da wäre zum Beispiel der knackige Grundsound mit schlankem Bassbereich und crispen Höhen. Letztere zeigen sich bei unverzerrtem Ampsound keineswegs bissig, auch wenn man Presence und Höhen am Amp etwas weiter aufdreht. Über Dreiviertel des Tonpoti-Regelwegs lässt sich der Höhenbereich sehr feinfühlig und gleichmäßig zurücknehmen, bis zu einem etwas extremer gefilterten Sound im letzten Viertel. Der punktet bei Overdrive-Sounds, aber dazu später mehr. 

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Clean: Picking Clean: Tone-Poti zurück Clean: Funk-Groove & Single-Notes

Overdrive-Sounds

Wie gehört, funktionieren Cleansounds mit der Les Paul Junior Double Cut mehr als ordentlich. Aber ihr komplettes Potenzial legt sie an einem dynamisch „mitspielenden“ Amp oder Overdrive-Pedal aufs Parkett. Dort punktet sie mit ihrer Anschlagsdynamik und den Regelmöglichkeiten über Volume und Tone. 

Mit seinem bereits erwähnten amtlichen Pegel lässt sich der Tonabnehmer bei moderater Verzerrung weitgehend über die Stärke des Anschlags steuern. Auch die Position des Anschlags wird vom Dogear-Pickup hervorragend und in sehr guter Auflösung an den Amp weitergegeben. Dabei ist es kein Problem, mit dem Volume-Regler den Zerrgrad zu reduzieren. Das funktioniert sogar bei recht hohen Gain-Settings am Amp und ermöglicht eine große Bandbreite an Zerrgraden. Ähnlich sensibel agiert das Tone-Poti, mit dem man, wie bereits erwähnt, dem Klang in dezenter Form etwas die Schärfe nehmen kann. Dreht man es ganz weit zurück, erhält man einen stärker gefilterten Sound, mit dem man den typischen „Fixed Wah“-Ton imitieren kann.

Gibson Les Paul Junior Double Cut Test

Auch bei höheren Zerrgraden zeigt sich die Les Paul Junior Double Cut äußerst standfest. Der Pickup punktet auch hier mit einer exzellenten Saitentrennung, die jeder einzelnen Saite im Zerrgewitter ihren Platz zuweist. Bei High-Gain-Sounds wird es allerdings etwas kritischer mit Nebengeräuschen, die bei passiven Single-Coil-Pickups an der Tagesordnung sind. 

Audio Samples
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Overdrive: Pick-Dynamik Overdrive: Tone-Poti zurück Overdrive: Tone-Poti min > max Overdrive: Clean > Mid-Gain mit Volume-Poti Overdrive: Stones-Crunch Overdrive: Fixed-Wah-Style mit Tone-Poti Overdrive: Crunch > High-Gain mit Volume-Poti Overdrive: Lead

Die Gibson Les Paul Junior Double Cut im Band-Arrangement

Zum Abschluss hört ihr die Gibson Les Paul Junior Double Cut im Band-Arrangement mit verschiedenen Sounds. 

Audio Samples
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Gibson Les Paul Junior Double Cut im Band-Arrangement
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Fazit

Die Gibson Les Paul Junior Double Cut beweist, dass weniger oft mehr ist. Sie liefert einen ausgewogenen, direkten Sound mit klaren Höhen und einem straffen Bassbereich bei guter Bespielbarkeit. Mit einem etwas sensibleren Amp oder Overdrive wird man mit der Gitarre eine Menge Spaß haben. Sie reagiert hervorragend auf die Anschlagsdynamik und lässt sich über Volume- und Tone-Poti erstaunlich vielseitig formen. Dabei reicht die Palette von dezent entschärftem Crunch bis zum Fixed-Wah-ähnlichen Sound bei zurückgedrehtem Tonpoti. Der Dogear-Pickup punktet mit hoher Auflösung und sehr guter Saitentrennung, selbst bei höheren Gain-Settings. Bei Letzteren bleibt lediglich das typische Nebengeräuschverhalten ein kleiner Nachteil. Ein weiterer sind die rudimentären Einstellmöglichkeiten der Oktavreinheit. Aber alles in allem bietet die Les Paul Junior Double Cut eine ausgezeichnete Performance, die zeigt, wie viel Ausdruckskraft und Tonqualität in einem so minimalistischen Konzept stecken können.

Die Gibson Les Paul Junior Double Cut überzeugt mit direktem Sound, hoher Dynamik und erstaunlicher Vielseitigkeit.
Die Gibson Les Paul Junior Double Cut überzeugt mit direktem Sound, hoher Dynamik und erstaunlicher Vielseitigkeit.
  • Hersteller: Gibson
  • Modell: Les Paul Junior
  • Typ: E-Gitarre, 6-str.
  • Herstellungsland: USA
  • Finish: TV Yellow
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni (eingeleimt)
  • Profil: Slim Taper
  • Griffbrett: Palisander
  • Halsbreite Sattel: 42,9 mm
  • Mensur: 629 mm (24,75“)
  • Bünde: 22
  • Mechaniken: Vintage Deluxe mit weißen Knöpfen
  • Pickups: 1 Dogear P90 Single-Coil
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: Wraparound
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Zubehör: Koffer, Gurt
  • Verkaufspreis: 1599,00 Euro (Dezember 2025)

Herstellerseite: https://www.gibson.com

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