Die Gibson Les Paul Junior zählt zu den Klassikern der Marke, die dieses Jahr in einer 2025er-Version neu aufgelegt wurden. Eine Gitarre, die mit einem P90-Pickup auf das Wesentliche reduziert ist und gerade durch ihre Einfachheit viele Liebhaber gefunden hat. Zwar wurde die Les Paul Junior ursprünglich als preisgünstiges Schülermodell entworfen, zeigt sich aber trotz ihrer spartanischen Ausstattung klanglich überraschend variabel. Eine Eigenschaft, die von unzähligen professionellen Musikern aus verschiedenen Genres über Generationen begeistert angenommen wurde. Wie es um das 2025er-Modell bestellt ist, erfahrt ihr hier.

- durchsetzungsfähiger Sound
- einwandfreie Klangübertragung
- hervorragende dynamische Ansprache
- gute Bespielbarkeit
- Oktavreinheit der Wraparound-Bridge

Koffer, Gurt und Werkzeug sind dabei
Die Gitarre wird in einem passenden Gibson-Case in Braun ausgeliefert, in dem sich neben einem Gurt auch ein Gibson-Zubehör-Kit mit Multifunktionswerkzeug zum Einstellen der Gitarre befindet.

Double-Cut-Mahagonikorpus mit Wraparound-Bridge
Die Les Paul Junior gibt es in unterschiedlichen Varianten: als Single-Cut- oder, wie unser Testmodell, als Double-Cut-Variante mit leicht versetzten „Hörnern“. Der Cutaway bleibt bei beiden Versionen auf gleicher Höhe am 22. Bund. Bei den Finishes hat man sich an die traditionellen Farben gehalten, und so ist die Gitarre in Schwarz, Vintage Cherry und TV Yellow erhältlich. TV Yellow deshalb, weil die Gehäuse früher TV-Geräte in den USA dieses Finish hatten – so jedenfalls eine Theorie. Bei unserer Kandidatin sind Korpus und Hals aus Mahagoni gefertigt und mit einem transparenten Nitrolack-Finish versehen, das die Maserung des Holzes durchscheinen lässt. Den farblichen Gegenpol zum gelben Korpus bilden das Kunststoff-Schlagbrett, der Pickup und die beiden Regler – allesamt in Schwarz. Die Anschlussbuchse ist an der Zarge zu finden.
Statt einer Tune-O-Matic Bridge mit Stop-Tailpiece wie bei den Standard Les Pauls ist die Les Paul Junior Double Cut mit einer Wraparound-Bridge ausgestattet. Dort werden die Saiten eingefädelt und einmal um die Brücke gewickelt. Letztere lässt sich in der Höhe und Position (Oktavreinheit) mit je zwei Schrauben an den Seiten verstellen. Die hier verbaute einfache klassische Wraparound-Bridge verlangt gewisse Kompromisse in puncto Oktavreinheit, denn einzelne Saitenreiter oder auf die Saiten abgestimmte Auflagepositionen an der Brücke gibt es keine, wie man sie z. B. von ABM Replacement Parts kennt.
Eingeleimter Mahagonihals mit Palisandergriffbrett
Wie üblich bei Gibson gibt es auch bei der Les Paul Junior Double Cut die geleimte Hals-Korpus-Verbindung. Der Mahagonihals ist mit einem Palisandergriffbrett ausgestattet, das zur Orientierung mit den typischen Acryl-Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und schwarzen Markern an der Halsleiste aufwartet. Die 22 Medium Jumbo Frets sind sorgfältig verarbeitet, abgerichtet und poliert, sodass Bendings weich und ohne Kratzen unter den Fingern funktionieren. Aber bei einem Instrument in dieser Preisklasse sollte man das auch erwarten können. Die Saitenlage geht allerdings eher in Richtung Punkrock anstatt Flitzefinger-Flachbrett. Aber ehrlich gesagt wird die gute Portion Luft zwischen Saiten und Griffbrett dem Instrument und seinen Eigenschaften auch deutlich gerechter, denn hier schnarrt auch bei härterer Betätigung der Saiten nichts. Und bei Rock/Punkrock darf bekanntlich etwas fester zugeschlagen werden.
Der Hals liegt mit seinem Slim-Taper-Profil und dem 12“ Griffbrettradius angenehm in der Hand, die Gitarre lässt sich bequem spielen und auch die oberen Lagen sind durch den hoch angesetzten Cutaway gut erreichbar. Am anderen Ende laufen die Saiten über einen GraphTech-Sattel zu den beidseitig an der schwarz lackierten Kopfplatte positionierten Stimmmechaniken. Die Vintage Deluxe Mechaniken mit schlichten, weißen Stimmknöpfen sorgen für einen Stimmvorgang ohne Hänger oder tote Punkte.

Ein Dogear P90 Pickup am Steg
In der Stegposition ist ein Dogear P90 Single-Coil-Pickup am Start, der mit seinem für Single-Coil-Pickups recht kräftigen Output einen Verstärker etwas schneller zum Zerren überreden kann. Geregelt wird mit einem Volume- und einem Tone-Regler, handverdrahtet und mit Orange-Drop-Kondensator.


























