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Focal Alpha 80 Evo Test

Praxis

Aufstellung / Testumgebung

Der Focal Alpha 80 Evo Test erfolgte in meinem ca. 25 qm großen Studioraum. Beide Monitore wurden in einem Stereodreieck von 1,50 m Kantenlänge bei einem Wandabstand von ebenfalls ca. 1,50m akustisch entkoppelt positioniert. Die Beurteilung erfolgte anhand vertrauter Produktionen, Produktionselemente und Testtöne, die über eine Apollo X4 von Universal Audio ausgespielt wurden. Während der mehrtägigen Testphase kam zeitweise der hauseigene Subwoofer Sub One zum Einsatz, der mir gleichzeitig zum Test zur Verfügung stand. Außerdem erfolgte ein Vergleich mit dem ebenfalls neuen Focal Alpha Twin Evo, der das nur moderat teurere Topmodell der Alpha-Evo-Serie darstellt.

Der erste Eindruck

Bereits vor dem Abspielen des ersten Hörbeispiels kann ein Studiomonitor einen ersten Eindruck hinterlassen. Ohne ein anliegendes Signal ist der elektromagnetisch abgeschirmte Alpha 80 Evo angenehm zurückhaltend. Es sind keine Einstreuungsartefakte und nur ein marginaler Rauschteppich wahrnehmbar. Diese ersten Profi-Anforderung werden vom Focal-Monitor problemlos erfüllt.

Halbschräge Ansicht der Speaker
Fotostrecke: 3 Bilder Asymmetrische Seitenteile aus Kunststoff

Frequenzgang der Focal Alpha 80 Evo

Der Übertragungsbereich des Focal Alpha 80 Evo wird mit 38 bis 22000 Hz bei einer Abweichung von ±3dB angegeben, was vielversprechend klingt. Speziell die tiefe Eckfrequenz weckt die Erwartung auf eine nahezu vollwertige Abhörsituation, mit der sich auch basslastiges Klangmaterial bearbeiten lässt, ohne dass man zwingend einen Subwoofer verwenden müsste. Die Erwartungen erfüllt der Alpha 80 Evo ziemlich souverän für einen moderat bepreisten 2-Wege-Nahfeldmonitor.

Wenn man den Frequenzgang (Klangregelung jeweils auf 0) in seiner Gesamtheit betrachtet, fällt allerdings auf, dass sowohl die tiefen als auch manchmal etwas „britzeligen“ hohen Frequenzen etwas gepusht wirken. Oder anders herum: Die mittleren Frequenzen wirken etwas eingebettet und farblos. Um dem entgegenzuwirken wähle ich eine Klangkorrektur (Bass -5dB / Höhen -3dB), die eher in Richtung meiner Hörpräferenzen tendiert und mit der ich arbeiten könnte. Aus Profi-Sicht – der Alpha 80 Evo wird als Profi-Monitor beworben – ist in Bezug auf Natürlichkeit und Konturiertheit der Mitten und Höhen aber tatsächlich noch etwas Luft nach oben. Für dieses Plus an Qualität muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, allerdings nicht zwingend viel tiefer: Der hauseigene Konkurrent Focal Alpha Twin Evo bietet zu einem moderaten Aufpreis eine spürbar ausgewogenere Frequenzwiedergabe. Somit sehe ich Focals 8-Zoll-Monitor eher bei Bass-affinen Bedroom-Producern als in professionellen Studios. 

Alpha 80 Evo mit Subwoofer?

Auch ohne ein Wiedergabedefizit in den tiefen Frequenzen kann der Betrieb des Alpha 80 Evo am Focal Sub Onedurchaus Vorteile bieten. Im Satellitenbetrieb hinter dem Subwoofer profitieren die Nahfeldmonitore durch die Entlastung des Tieftöners (aktivierbares Hochpassfilter 60/90 Hz) und dem feinfühlig regelbarem Bass-Pegel des Sub One. Hierdurch lässt sich eine etwas zielführendere Raumanpassung und Klangformung entsprechend eigener Hörpräferenzen vornehmen als mit dem simplen Low-Shelf-Filter des Alpha 80 Evo. 

Impulsverhalten und räumliche Abbildung

Auch wenn meine kleinen und etwas teureren Neumann KH 120 A im unmittelbaren Vergleich direkter und dynamischer klingen, kann man das Ein- und Ausschwingverhalten von Impulsen bei den Focal Monitoren als durchaus angemessen zur professionellen Beurteilung und Bearbeitung bewerten. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der räumlichen Abbildung. Einzelne Mixelemente lassen sich problemlos orten und Mixes mit einer gelungener Tiefenstaffelung werden mit einer entsprechenden Wiedergabe honoriert. Insgesamt liefern die Focal Alpha 80 Evo Monitore eine solide Leistung.

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