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Fender American Ultra II Stratocaster MN (SRD) Test

Mit der Fender American Ultra II Stratocaster verpasst der amerikanische Traditionshersteller seinem Flaggschiff ein ordentliches Facelift. Im Gegensatz zur Vorgängerversion bietet die Testkandidatin unter anderem überarbeitete Ultra II Noiseless-Pickups, einen Graph Tech TUSQ-Sattel und einen „Quartersawn“-Ahornhals. Hierbei wird das Holz aus geviertelten Stämmen gesägt, sodass die Jahresringe rechtwinklig zur Breitseite stehen, was für eine höhere Stabilität sorgen soll. Ich bin gespannt, wie sich der Fender-Neuzugang in der Praxis schlägt!

Fender American Ultra II Stratocaster MN (SRD)

Fender American Ultra II Stratocaster MN – Das Wichtigste in Kürze

  • moderne Strat mit SSS-Bestückung
  • Korpus aus Erle
  • „Quartersawn“-Ahornhals und -griffbrett
  • Volume-Poti mit S1 Switch (schaltet Halstonabnehmer in Pos. 5 und 2 dazu)
  • drei Ultra II Noiseless Vintage Strat-Pickups
  • American Ultra Synchronized 2-Punkt-Tremolo und Locking-Tuner
  • hergestellt in USA

Korpus und Hals der Fender American Ultra II Stratocaster MN

Die American Ultra II Stratocaster kommt als zeitgemäß designtes Stratmodell mit einem Korpus aus Erle. Beim Finish treffen wir beim Testinstrument auf Sinister Red, allerdings stehen mit Ultraburst, Noble Blue, Texas Tea, Sonic Flare und Avalanche noch fünf weitere Farboptionen zur Auswahl. Die Verarbeitung zeigt sich extrem hochwertig und das Gewicht fällt mit 3,39 kg sehr schlank aus. Der geschraubte Hals sowie das Griffbrett sind aus „Quartersawn“-Ahorn gefertigt, auch wenn das Instrument außerdem mit Ebenholzgriffbrett und HSS-Bestückung verfügbar ist. Die Mensur beträgt 25,5“ (64,77 cm) und die Sattelbreite beläuft sich auf 42 mm. Ganz im Gegensatz zu Vintage-Strat-Modellen weist unsere Testkandidatin einen 10″ -14″ (254 – 355,6 mm) Compound-Radius auf. Für zusätzlichen Spielkomfort sorgen die 22 Medium-Jumbo-Bünde und das einladende Modern-D-Halsprofil. Ebenfalls sehr zeitgemäß erscheint die ergonomische Verjüngung des Halsfußes, die sich vom unteren bis zum oberen Cutaway erstreckt. Halskorrekturen können am Headstock hinter dem Graph Tech TUSQ-Sattel vorgenommen werden. Die Hardware stammt aus dem Hause Fender und speist sich aus den stimmstabilen Deluxe Cast/Sealed Locking-Tunern, sowie einem chromfarbenen American Ultra Synchronized Zweipunkt-Tremolosystem samt Edelstahlreitern. Der Tremoloarm wird gesteckt und per Inbusschraube am Stahlblock lässt sich der Widerstand einstellen. Zum Lieferumfang gehören ein Hardshell-Case, drei Inbusschlüssel, der Tremoloarm, sowie Security-Locks für den Gitarrengurt.

Fender American Ultra II Stratocaster MN (SRD) Rechteckkoffer
Fotostrecke: 6 Bilder Die Femder American Ultra II Stratocaster wird in einem Hardshell Case ausgeliefert.

Elektrik der Fender American Ultra II Stratocaster MN

Die American Ultra II kommt in Strat-typischer SSS-Konfiguration, wobei sie auf neu designte Ultra II Noiseless-Tonabnehmer setzt, die nicht nur einen noch traditionelleren Sound, sondern auch Brumm- und Nebengeräuschfreiheit garantieren. Technisch gesehen sind die Pickups aufgrund ihrer gestackten Spulen nicht wirkliche Singlecoils, auch wenn die Optik und der Sound das vermuten lassen. Die Pickupwahl erfolgt über einen Fünfwegschalter, während ein Master-Volume- und zwei Tone-Potis die Klangformung ermöglichen. Das Volume-Poti ist mit einem S1 Switch auf der Oberseite bestückt, der in Position 5 und 4 zusätzlich den Halstonabnehmer aktiviert. Damit erhält man quasi die „Tele-Schaltung“, bestehend aus Hals- und Stegpickup, sowie eine Option, bei der alle drei Tonabnehmer parallel geschaltet werden. In der Summe hat man also ganze sieben Soundoptionen. Der untere Tonregler kümmert sich um den Stegpickup, während der obere die Mittel- und Halsposition übernimmt.

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So werden die Klangbeispiele der Fender American Ultra II Stratocaster MN im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich die Fender American Ultra II zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Walrus Audio Ages sowie einen Marshall Plexi, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet ist. Detailliertere Eindrücke bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.

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Die Fender American Ultra II liefert ein breites Spektrum an klassischen Clean-Tönen

Nimmt man die American Ultra II trocken in die Hand, hat man bereits das Gefühl einer großen Vertrautheit. Der Naturton ist sehr lebendig und das Instrument sehr schwingungsfreudig. Hinsichtlich des Werks-Settings gibt es nicht den leisesten Grund zum Tadel. Die Saitenlage und die Oktavreinheit sind sehr gut eingestellt und die Bünde poliert, verrundet und quer übers Griffbrett perfekt abgerichtet. Das Spielgefühl ist aufgrund des Radius und des modernen D-Shape extrem einladend. Man hat hier wirklich den Eindruck, als ob das Beste aus der Vintage-Welt mit den Komfortansprüchen der Moderne gepaart wurde. Eingestöpselt „stratelt“ es ordentlich in allen Positionen. Die Ultra II Noiseless-Tonabnehmer bieten einen ausgewogenen Sound mit moderatem Output und können den wunderschönen Sparkle mit den leicht hohlen Fender-Mitten elegant vereinen. Trotz der Noiseless-Konstruktion wirken die Pickups wie waschechte Singlecoils, nur eben ohne das typische 50-Hz-Brummen. Glasklare Pickings, knackige Funkriffs und warm klingende Akkordtexturen gehen mit dem Instrument tadellos von der Hand. Der S1 Switch ermöglicht musikalisch sinnvolle Pickup-Konfigurationen, wobei für mich die „Tele-Stellung“, also Hals- mit Stegpickup, hier besonders heraussticht. Dieser knackige Twang ist wirklich zum Niederknien.

Audio Samples
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Clean – alle Positionen Clean – S1 Positionen Jazzy – Halsposition Funky – Pos. 4 – Wampler Ego Compressor
Die neuen Ultra II Noiseless Pickups machen ihren Job fantastisch und generieren trotz Humcancelling-Bauweise einen herrlich authentischen Vintage-Vibe.

Auch verzerrt erweist sich die Fender American Ultra II Stratocaster MN als vielseitiges Workhorse

Als ich meinen Walrus Audio Ages Overdrive aktiviere, bin ich extrem überrascht: Eigentlich gibt es keine einzige Pickupstellung, die mir nicht zusagt. Das Instrument liefert einen tollen Punch und durchsetzungsfähige Höhen, die jedoch nie zu schrill oder giftig werden. Der Klang ist extrem ausgewogen und die Saitentrennung fabelhaft. Egal, ob es sich um bluesige Sounds, aggressive Classic Rockriffs oder Vintage Hendrix Sounds handelt: Die American Ultra II liefert ab. Durch den S1 Switch lassen sich auch wunderbar leicht angeschmutzte Country-Riffs umsetzen. Klar ist, dass wir es hier immer noch mit einer Noiseless-Singlecoil-Strat zu tun haben, was bedeutet, dass heiße Metal-Riffs oder High-Gain-Sounds nicht die erste Wahl sind.

Auch hinsichtlich der Elektrik gibt es nur Positives zu berichten. Über das Volume-Poti können feine Zerrabstufungen umgesetzt werden, ohne dass man Höheneinbußen beklagen müsste. Der Regelweg des Tonpotis zeigt sich ebenfalls vorbildlich. Hier erhält man auf der kompletten Strecke nuancierte Eingriffe in den Höhenbereich und auch „Woman-Tone“-ige Klänge können in der Minimalposition gut realisiert werden. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die Wahl der Potiknöpfe. Diese sind minimal dicker als herkömmliche Stratpotis und garantieren einen tollen Grip. Auch das Tremolosysteme zeigt sich äußerst stimmstabil und erlaubt deutlich mehr als nur ein leichtes Vibrieren, ohne das Tuning zu verlieren. Leadsounds punkten mit einer hohen Transparenz und das Spiel macht dank des tollen Werks-Settings und der Halseigenschaften große Freude.

Audio Samples
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Crunch – Walrus Audio Ages – alle Positionen Low Gain – Walrus Audio Ages – Halsposition Low Gain – Walrus Audio Ages – Pos.5 + S1 Medium Gain – Marshall Plexi – Neck Dynapick – Marshall Plexi – Stegposition Tone Poti – Marshall Plexi – Stegposition Lead Tones – Marshall Plexi – Steg- und Halsposition
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Fazit

Fender ist es mit der American Ultra II Stratocaster gelungen, die besten Eigenschaften einer Vintage-Strat mit den Bedürfnissen moderner Player zu kombinieren. Das Spielgefühl ist fantastisch und alles wirkt sofort vertraut. Der Hals liegt perfekt in der Hand und garantiert größtmöglichen Komfort. Dank des ergonomisch geformten Hals-Korpusübergangs ist auch das Spielen in hohen Lagen ein Traum. Dazu meistern die neuen Ultra II Noiseless Pickups ihren Job fantastisch und generieren trotz Humcancelling-Bauweise einen herrlich authentischen Vintage-Vibe. Der S1-Switch sorgt zusätzlich für Flexibilität, wobei vor allem die „Tele-Schaltung“, sprich die Kombination aus Hals- und Stegpickup, sehr überzeugende Ergebnisse liefert. Insgesamt erhält man hier ein sehr hochwertiges Instrument, das alle Stilistiken von Surf, Blues, Funk, Country bis hin zu Classic-Rock absolut überzeugend abdeckt. Preislich reiht sich die American Ultra II in die Kategorie der modernen Strat-Ableger ein, wie sie auch von Suhr oder Ibanez erhältlich sind, allerdings kommt sie klanglich einen Hauch „klassischer“ daher. Aus meiner Sicht ist der aufgerufene Preis ob der hohen Qualität und des soliden Hardshell-Cases absolut gerechtfertigt.

Die Fender American Ultra II Stratocaster kombiniert die besten Eigenschaften einer Vintage-Strat mit den Bedürfnissen moderner Player.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • authentischer Strat-Sound
  • überzeugender Vintage-Klang der Ultra II Noiseless-Tonabnehmer
  • klangliche Flexibilität durch S1 Switch
  • hervorragende Bespielbarkeit
Contra
  • keins
Artikelbild
Fender American Ultra II Stratocaster MN (SRD) Test
Für 2.399,00€ bei
  • Technische Details
  • Hersteller: Fender
  • Modell: American Ultra II Stratocaster MN
  • Typ: Solidbody E-Gitarre
  • Herkunft: USA
  • Korpus: Erle
  • Farbe: Sinister Red
  • Hals: Ahorn
  • Halsprofil: Modern D
  • Griffbrett: Ahorn
  • Griffbrettradius: 10″ -14″ (254 – 355,6 mm) Compound-Radius
  • Sattelbreite: 1.685″ (42,8 mm)
  • Sattel: GraphTech TUSQ
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mensur: 25.5″ (64,77 cm)
  • Tonabnehmer: 3x Ultra II Noiseless Vintage Strat Singlecoils
  • Bedienung: Master-Volume mit S1 Switch, 2x Tone, Fünfwegschalter
  • Hardware: American Ultra Synchronized Zweipunkt-Tremolo, Deluxe Cast/Sealed Locking-Tuner
  • Besaitung ab Werk: Fender USA 250L Nickel Plated Steel (009-042)
  • Lieferumfang: Hardshell Case, 3 Inbusschlüssel, Security Locks, Tremoloarm
  • Gewicht: 3,39 kg
  • Ladenpreis: 2.399,00 Euro (Dezember 2024)
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Fender American Ultra II Stratocaster MN (SRD) Korpus

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Duc sagt:

#1 - 18.12.2024 um 13:19 Uhr

1

Es gibt so viele Premiumhersteller, die auch S-Type Gitarren herstellen, die besser sind als Fender. Testet dich mal solche....

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