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Suhr ACE Test

Beim Suhr ACE handelt es sich um einen aktiven, analogen Speaker-Simulator, der in der Lage sein soll, die komplexe Charakteristik eines Gitarren-Lautsprechers in Pedalform zu liefern. Der Name Suhr steht für hochwertige Boutique-Gitarren und exzellente Amps, was sehr viele YouTube-Player, aber auch globale Gitarrengrößen wie Scott Henderson oder Pete Thorn beweisen. Doch das Team um John Suhr und Sohnemann Kevin hat weitaus mehr auf seiner umfangreichen Produktpalette und so erfreut ein breites Portfolio, bestehend aus diversen Pedalen, Pickupmodellen, aber auch nützlichen Tone-Tools das Gitarristenherz.

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Darunter befinden sich auch diverse DI-Recordingtools, die das leise Üben oder Aufnehmen zu Hause ermöglichen wie z.B. der Suhr Reactive Load, ein reaktiver Lastwiderstand, der mit dem Boxenausgang eines Amps verbunden wird und dann leise über eine Cabinet-Emulation betrieben werden kann. Als ideale Ergänzung hierzu bietet die kalifornische Firma den ACE an, was für “Analog Cabinet Emulator” steht, eine Speakersimulation auf Basis analoger Frequenzkorrektur mit einigen Eingriffsmöglichkeiten. Wie authentisch sich diese Variante einer Lautsprechersimulation präsentiert, soll dieser Test zeigen.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Suhr ACE kommt in einem matt-schwarz lackierten Gehäuse mit den Maßen 12,5 cm x 9,6 cm x 3,5 cm (ohne Potis) und entspricht damit der klassischen Doppel-Bodentreter-Größe im Querformat. Im hinteren Drittel des Bedienfeldes versammeln sich vier Potis für den Eingangspegel und die EQ-Sektion, die durch weiße Markierungen auf dem Chassis und auf den Potiknöpfen gut ablesbar sind. Davor befinden sich drei Zweiwege-Kippschalter für Groundlift, Phase und Aktivierung der Speakersimulation, links daneben zwei LEDs, die grün den aktivierten Betriebszustand und rot einen zu hohen Eingangspegel quittieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf 12,5 cm x 9,6 cm x 3,5 cm hat Suhr einen aktiven, analogen Speaker-Simulator untergebracht.

An der rechten Seite sitzen DI- bzw. Line-Ausgang in Form einer XLR und einer Klinkenbuchse. Stirnseitig wird der Lautsprecherausgang des Verstärkers an Amp In angeschlossen, die Box an Speaker Thru und ein Line In wartet ebenso wie der Anschluss für das 9V-Netzteil. Alle Buchsen sind solide verschraubt und machen einen sehr robusten Eindruck.
Der Boden ist mit vier Kreuzschlitzschrauben befestigt und erlaubt Zugang zum Innenleben samt Batteriefach, das mit einem 9V-Block befüllt werden kann.
Zum Lieferumfang gehören lediglich besagter 9V-Block und vier anklebbare Gummifüßchen, eine Bedienungsanleitung kann im PDF-Format von der Website heruntergeladen werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse verteilen sich auf die rechte Gehäuse- und die Stirnseite des Suhr ACE.

Bedienung

Gleich zu Beginn sollte klargestellt werden: Der ACE ist eine Speakersimulation und keine Loadbox, das heißt, eine Last muss unbedingt an der Endstufe anliegen, da sonst der Amp beträchtlichen Schaden nehmen kann!
Ein klassisches Setup wäre demnach, wie oben schon erwähnt, aus dem Speaker-Out des Verstärkers in den Eingang “From Amp” des ACE und dann über den Thru entweder in den Speaker/Boxen-Eingang oder aber in einen Lastwiderstand, wobei bei diesem Setup natürlich Boxenkabel zum Einsatz kommen sollten. Eine Vorstufe, ein digitaler Preamp oder der DI-Out einer Loadbox kann an die Line-In-Buchse des Cabinet-Simulator angeschlossen werden.
Über den symmetrischen XLR- oder den asymmetrischen Klinken-Ausgang geht es direkt in die Soundkarte oder ein Mischpult, denn hier liegt die aktivierbare Speakersimulation an, die mit den Potis auf der Pedaloberseite genauer eingestellt werden kann. Bei der Cabinetsimulation handelt es sich um eine rein analoge, “multi stage filtering” Frequenzkorrektur, was bedeutet, dass hier keinerlei digitale Komponenten oder Impulse-Response-Technologie zum Einsatz kommt. Der Eingangsregler arbeitet nur, wenn am “From Amp”-Input eine Endstufe angeschlossen ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Im hinteren Drittel des Bedienfeldes versammeln sich vier Potis für den Eingangspegel und die EQ-Sektion.

Mit Sub, High und Presence hat der User eine Dreibandklangregelung zur Hand, wobei Sub die Bässe, Highs die Höhen und Hochmitten und Presence die Präsenzen bearbeitet
Vor den Potis befinden sich außerdem ein Groundlift- und ein Phasenumkehr-Kippschalter, die jedoch nur beim XLR-Output greifen. Letzterer ist z.B. notwendig, wenn man einen Speaker und den ACE simultan betreibt und das Gitarrensignal phasenverschoben sein sollte. Diese Dreingaben erachte ich als sehr sinnvoll, denn mit ihnen beugt man den Problemchen vor, denen man in einem Livesetup durchaus begegnen kann.
Der Bypass/Active-Schalter erlaubt auch, die Cabinet-Simulation zu deaktivieren und den ACE als DI-Box zu verwenden.

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Praxis

Für die Soundbeispiele kommt ein Mesa Boogie Mk5 zum Einsatz, der an eine reaktive Loadbox angeschlossen ist.
Zunächst hört ihr das cleane Gitarrensignal über ein abgemiktes 2×12″ V30 Cabinet und dann über das ACE mit folgendem Setting:

Audio Samples
0:00
Miked Signal Clean Ace Clean: alle Regler 12 Uhr
InputSubHighsPresence
12:0012:0012:0012:00

Im cleanen Bereich kann sich die analoge Simulation wirklich hören lassen und liefert sehr überzeugende Ergebnisse, die für mich nur sehr schwer vom abgenommenen Signal unterscheidbar sind.
Das ist unverzerrt auch meist leichter zu realisieren, daher hören wir nun das gleiche Setup mit einem moderaten Rock Riff:

Audio Samples
0:00
Miked Signal Clean ACE: Alle Regler 12 Uhr Clean
InputSubHighsPresence
12:0012:0012:0012:00

Im verzerrten Bereich kann die Simulation nicht ganz ihren analogen Ursprung verheimlichen, denn hier hört man dem Signal an, dass keine hochwertige Speaker-Impulsantwort oder gar ein abgenommenes Signal vorliegt.
Dennoch kann die Cabinet-Emulation als reine Frequenzkorrektur überzeugen. Suhr hat sich bemüht, den Klangcharakter eines dynamischen Mikrofons sehr gut einzufangen und liefert ein Ergebnis, das sehr stark in die Mittenfärbung der SM57/MD421 Richtung schielt.
Damit lässt sich im Gesamtmix einer Produktion sicherlich sehr gut arbeiten und für das häusliche Recorden oder Üben reicht es allemal.
Es folgt ein crunchiges Strat-Riff mit leicht angehobenen Frequenzen:

Audio Samples
0:00
Crunchiges Strat-Riff
InputSubHighsPresence
12:0014:0014:0013:00
Das Suhr ACE liefert eine authentische Soundqualität, gepaart mit einer effektiven Klangregelung.
Das Suhr ACE liefert eine authentische Soundqualität, gepaart mit einer effektiven Klangregelung.

Hier ein cleanes Funkriff, bei dem die “Subs” etwas dezimiert wurden und Höhen und Präsenzen leicht angehoben sind:

Audio Samples
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Cleanes Funkriff
InputSubHighsPresence
12:0011:0014:0015:00

Die EQ-Sektion arbeitet gerade im unteren Regelweg sehr effektiv und wird im höheren Bereich etwas subtiler. Vollkommen grundlegende Klangveränderungen sind nicht wirklich zu erzielen, aber ein sehr musikalisches Feintuning des Grundsounds. So können z.B. die etwas harschen Höhen von Direktsignalen abgemildert oder der Basspunch etwas hervorgehoben werden.
Hier hört ihr den Regelweg der einzelnen EQ-Positionen in der Minimum, 12 Uhr und Maximalstellung, bei gleichzeitiger 12-Uhr-Stellung der übrigen Potis.

Audio Samples
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Funktionsweise Sub-Regler
InputSubHighsPresence
12:00Min-Max12:0012:00
Audio Samples
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Funktionsweise Highs-Regler
InputSubHighsPresence
12:0012:00Min-Max12:00
Audio Samples
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Funktionsweise Presence-Regler
InputSubHighsPresence
12:0012:0012:00Min-Max
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Fazit

Das Suhr ACE ist eine sehr gut klingende, analoge Speakersimulation, die mit einigen ziemlich durchdachten Features punkten kann. Dazu zählt zum einen die großzügige Dreiband-Klangregelung, aber auch sinnvolle DI-Box-Features wie Ground-Lift und Phasenumkehr. Die Verarbeitung wirkt sehr wertig und die Gesamtkonzeption ist durchdacht. Auch wenn der Sound der Frequenzkorrektur nicht ganz der Qualität von Impulsantworten entspricht, erhält der User hier doch ein Tool, das überzeugende Ergebnisse liefern kann, wenn es um leises Üben und recorden geht, oder aber, wenn man dem FOH einfach eine Klangalternative anbieten will.
Ob die Features dieser reinen Speakersimulation (ohne Loadfunktion) allerdings den Preis rechtfertigen, der deutlich über den Konkurrenzprodukten liegt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Die Qualität stimmt jedenfalls.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • authentische Soundqualität
  • effektive Klangregelung
  • Phase und Groundlift
Contra
  • Preis
Artikelbild
Suhr ACE Test
Für 317,00€ bei
Das Suhr ACE ist mit ziemlich durchdachten Features ausgestattet und kann überzeugende Ergebnisse liefern.
Das Suhr ACE ist mit ziemlich durchdachten Features ausgestattet und kann überzeugende Ergebnisse liefern.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Suhr
  • Modell: ACE
  • Typ: Analoge Cabinet Simulation
  • Anschlüsse: Line In, Amp In, Speaker Thru, Klinken Out, XLR Out
  • Potis: Input, Sub, Highs, Presence
  • Schalter: GND Lift, Cabsim On/Off, Phase
  • Maße: 12,5 cm x 9,6 x 3,5 cm (ohne Potis)
  • Stromversorgung: 9V Blockbatterie oder Netzteil
  • Stromaufnahme: 80 mA
  • Preis: 359,00 Euro
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