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HK Audio Lucas 2K18 Test

HK Audios Lucas-Serie ist der VW-Golf in der Beschallungsszene. Gefühlt seit Anbeginn am Markt, stets erweitert und überarbeitet. Frisch zum Test parkt nun eine Europalette mit der Lucas 2K18 in meiner Auffahrt. Einen Speaker-Stand Add-On-Package, zwei 8/1-Satelliten und einen aktiven 18-Zoll-Subwoofer umfasst die Lieferung. Keine Frage, mit dem mächtigen Tieftöner wirkt das System sehr erwachsen.

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Details

HK Audio in St. Wendel gehört zu den wenigen Lautsprecherherstellern, die überwiegend im heimischen Stammwerk fertigen. „Made in Germany“ wird bei den Saarländern großgeschrieben, dementsprechend hoch sind auch meine Erwartungen an die Verarbeitungsqualität. Schauen wir uns zunächst den Subwoofer an. Der 18-Zöller verfügt über ein penibel gefertigtes Holzgehäuse nach dem Bassreflexprinzip. Mit schwarzem Strukturlack überzogen und zwei Multi-Grip-Griffschalen ausgestattet, ist das Konstrukt eine imposante Erscheinung. Das schlägt sich auch in dem stattlichen Gewicht von knapp 43 Kilogramm nieder. Hier kommen die meisten Alleinunterhalter langsam an die Grenze, was das alleinige Ein- und Ausladen des Bass-Boliden betrifft. Ist das Gewicht ein Ausschlusskriterium, dann lohnt ein Blick auf die deutlich leichtere HK Audio Lucas 2K15.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Lieferumfang des Subwoofers.

Auch für Bassfetischisten hat HK Audio eine passende Antwort, denn unser 2.1 System kann problemlos mit einem HK Audio L Sub 1800 A erweitert werden, der im Bassbereich nahezu identisch mit dem gelieferten Modell performen soll. Als Transporthilfe bieten sich Rollen an, die an der Rückseite angebracht werden können. Die passenden Schrauben sind bereits montiert. Alternativ bietet der Hersteller das Lucas 2K18 Roller Bag an: Für 189 Euro erhält der Anwender Schutzhüllen für alle Komponenten (Subwoofer, beide Satelliten), wobei in der Hülle für den Subwoofer ein Rollbrett eingearbeitet ist. Ein sinnvolles Investment, ebenso wie das Speaker-Stand Add-On-Package. Dieses umfasst eine gepolsterte Transporttasche, zwei leichte Lautsprecherstative aus Aluminium und zwei Lautsprecherkabel für die Satelliten.

Aktivmodul

Das Aktivmodul ist klar strukturiert. Als Eingänge stehen zwei Neutrik-Combobuchsen bereit (XLR + Klinke), die jeweils mit einer XLR-Link-Out-Buchse gekoppelt sind. Rechts daneben befinden sich ein Master-Volume-Poti und ein zweites Volume-Poti, das die Lautstärke des Subwoofer-Anteils beeinflusst. Somit lässt sich die Lautstärke zwischen Subwoofer und Topteilen perfekt abstimmen. Erweitert man das System um einen weiteren L SUB 1800 A, sollte man den Bass-Boost-Schalter aktivieren, um beide Subwoofer klanglich anzupassen. Zwei Neutrik-Speakonbuchsen versorgen die Satelliten mit Signalen. Strom erhält der Subwoofer über eine Kaltgerätebuchse, während neben dem Netzschalter eine Auto-Sleep-Taste das System in den Standby-Betrieb versetzt.Die Leistung der Endstufenmodule beträgt 670 Watt RMS beziehungsweise 2.000 Watt peak.

Fotostrecke: 4 Bilder Hier im Bild zu sehen: Lucas-2K-Satelliten.

Auch die Topteile sind massive Holzkonstrukte: Knapp zwölf Kilogramm für eine passive 8/1-Box sind schon eine Ansage. Dafür kann der Anwender sichergehen, dass HK Audio gute Bauteilqualität anbietet. So sind die Lautsprechergitter mit einer extra Falz in der Mitte ausgestattet, um sie noch stabiler zu machen. Hinter den Gittern schützt Akustikschaum die Treiber vor Regen und Flugbier. Die kompakten Satelliten verfügen auf der Rückseite über eine komfortable Griffmulde und ein versenktes Anschlussfeld mit Neutrik-Speakon-Buchse. Dank der Passivweiche könnten die Topteile auch an normalen Endstufen betrieben werden, sie vertragen 300 Watt bei 8 Ohm Nennimpedanz. Um die Satelliten in eine höhere Umlaufbahn zu bringen, ist auf der Unterseite ein Lautsprecherflansch angebracht. Der HK Audio Mono Tilt versieht die Boxen automatisch mit einem -3°-Winkel, um den Publikumsbereich gezielt auszuleuchten. Weitere Flug- oder Montagepunkte sucht man vergebens. Die Lucas 2K-Satelliten sind daher eher für den mobilen Einsatz gedacht.

Das Speaker Stand Add-On Package ist eine sinnvolle Erweiterung.
Das Speaker Stand Add-On Package ist eine sinnvolle Erweiterung.

Direkt einsatzbereit: In einer gepolsterten Nylon-Transporttasche warten zwei ausziehbare Lautsprecherstative aus Aluminium und zwei sieben Meter lange Lautsprecherkabel auf ihren Einsatz. Die Stative sind sehr leicht und zudem einfach aufzubauen. Ein zusätzlicher Sicherungsstift sorgt für sicheren Halt der Konstruktion. Die Lautsprecherkabel haben einen guten Durchmesser, sind aber nicht mit originalen Neutrik-Speakonsteckern bestückt. Dafür liegen zwei Kletten bei, um die Kabel nach dem Gig sauber aufzurollen. Jedes Stativ besitzt ein eigenes Fach in der Transporttasche, das schützt vor Kratzern. Zusätzlich gibt es zwei kleine Taschen für die Lautsprecherkabel. Mir ist es allerdings nicht gelungen, die Kabel derart kompakt aufzurollen, dass sie dort hinein passen.

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Praxis

Bis zu 150 Zuhörer soll das System mit fettem Sound versorgen können. Zur Überprüfung verfrachte ich die PA in meinen Haus-und-Hof-Club, der eine Kapazität von 350 pax hat. Dort ist Lucas 2K18 dank Add-On-Package in wenigen Minuten einsatzbereit. Für den Test nutze ich Zuspielermusik, einen virtuellen Soundcheck vom FoH und meine eigene Stimme, verstärkt über ein Shure SM58. Letzteres tönt erstaunlich gut, ohne viel am EQ schrauben zu müssen. Da Lucas 2K18 vorzugsweise als DJ-Set beworben wird, hatte ich mich auf eine Bumm-Zisch-Abstimmung mit wenig Mitten eingestellt, das verhält sich erfreulicherweise nicht so. Der Low-Mid-Bereich tönt nicht megafett, immerhin werkeln hier 8/1-Zoll-Topteile mit einem 18-Zoll-Subwoofer. Aber der Bereich zwischen 200 – 400 Hz muss in den Gesangskanälen bei den meisten PA sowieso oft abgesenkt werden, damit die Stimme klar rüber kommt. Hier reichte ein Low-Cut und ein kleiner Cut bei 400 Hz, um Ansagen oder Gesang klar und deutlich zu verstehen. So lässt sich Lucas 2K18 auch problemlos für kleinere Band-Konzerte nutzen.

Fotostrecke: 4 Bilder Soundcheck im Club.

Dass die Topteile gut auflösen und nicht nervig klingen, hat viel mit der gut abgestimmten Passivweiche und den integrierten Treibern zu tun. In dieser Preisklasse verbauen nicht wenige Mitbewerber einfache China-Ware und kompensieren das über massive DSP-Unterstützung. HK Audio geht den eleganteren Weg und verbaut ordentliche Markentreiber vom italienischen Herstellers Sica. In geschlossenen Räumen spielt das System in der Grundeinstellung souverän auf. Für bassfreudige EDM oder bei einem Open-Air-Betrieb würde ich den Subwoofer vermutlich drei bis vier Dezibel lauter fahren als die Topteile. Über das Subwoofer-Volume-Poti am Amp-Modul ist das kein Problem. Ein unkompliziertes System, das schnell überzeugende Ergebnisse produziert – ganz gleich ob für Live- oder DJ-Gigs.

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Fazit

Die Lucas-Serie von HK Audio zählt nicht ohne Grund zu den Dauerbrennern am Markt. Lucas 2K18 reiht sich nahtlos in diese Tradition ein: eine tolle Beschallungsanlage zum vernünftigen Preis, made in Germany. Das System ist einfach zu handhaben, spielt dank der Markentreiber klanglich auf hohem Niveau, lässt sich bei Bedarf mit einem zusätzlichen Subwoofer erweitern und mit sinnvollem Zubehör ausstatten. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht das stattliche Gewicht des Subwoofers, das es Einzelkämpfern nicht gerade leicht macht. Wer weniger wuppen will, greift zum Lucas 2K15 mit seinem leichtgewichtigen 15-Zöller. Ein stimmiges Gesamtpaket, das sich mühelos 4,5 Sterne erspielt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • made in Germany
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Holzgehäuse
  • guter Maximalpegel
  • einfache Inbetriebnahme
  • flexibel einsetzbar
Contra
  • Gewicht Subwoofer
Artikelbild
HK Audio Lucas 2K18 Test
Für 1.649,00€ bei
Aktives 2.1 Stereo-PA-System: HK Audio Lucas 2K18
Aktives 2.1 Stereo-PA-System: HK Audio Lucas 2K18
Technische Spezifikationen
    Lucas 2K18 Subwoofer
    • max. SPL: 128 dB@10% THD, Halbraum
    • Frequenzgang: 39 -130 Hz (+/- 5 dB)
    • Treiber: 1 x 18 Zoll
    • Eingänge: 2 Combobuchsen
    • Ausgänge: 2 XLR-Link-Out
    • Hochständeraufnahme: M20
    • Griffe: links + rechts
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen (BHT): 510 x 670 x 725 mm
    • Gewicht: 42,6 kg
    Lucas 2K Satelliten
    • max. SPL: 127 dB@10% THD, Halbraum
    • Frequenzgang: 118 Hz -18 kHz (+/- 5 dB)
    • Treiber: 8-Zoll-Woofer und 1-Zoll-Hochtontreiber
    • Abstrahlung horizontal/vertikal: 90 x 55°
    • Eingänge: Speakon-Buchse
    • Hochständerflansch: HK Audio MonoTilt mit 3°-Schräge
    • Abmessungen (BHT): 265 x 415 x 295 mm
    • Gewicht 11,4 kg
    UVP: 2.379 Euro
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      TE sagt:

      #1 - 30.07.2022 um 12:04 Uhr

      0

      ...so-so, "penibel gefertigtes Holzgehäuse" also. Was für "Holz" denn? Etwa nach neuer Art des Hauses HK aus MDF? Ein klärender Hinweis wäre hier angebracht für einen "Test". HK-Audio selbst wirbt online natürlich erst einmal mit "made in Germany", verschweigt unter "Technische Daten" das Gehäusematerial "MDF" jedoch nicht: https://hkaudio.com/de/produkte/lucas-2k/ Im Test gehts fröhlich weiter: "Auch die Topteile sind massive Holzkonstrukte". Was versteht man unter "massiven Holzkonstrukten"? MDF??? Vermutlich nicht nur für mich jedenfalls hat sich diese Baureihe damit erledigt und die Glaubwürdigkeit dieses "Tests" leider ebenfalls: Denn wenn trotz MDF dann im Text auf ein einleitendes "penibel gefertigtes Holzgehäuse" nochmals "solides Holzkonstrukt" folgt und im Testfazit "Holzgehäuse" als Plus gewertet wird, mag das formal (gepresste Holzfasern sind doch auch Holz...) vor einem Gericht begrifflich noch als i.O. durchgehen. Für mich persönlich jedenfalls ist das aber schon zumindest irreführend.

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