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ESP LTD XJ-1 HT Black Blast Test

Mit der ESP LTD XJ-1 stellt sich eine E-Gitarre vor, die mit robuster Bauweise und markantem Design punktet. Sie gehört zur LTD-Serie, die in den 90er-Jahren von ESP gegründet wurde, um mit Instrumenten aus asiatischer Fertigung auch den Einsteigermarkt zu bedienen. Heute beinhaltet die Serie qualitativ hochwertige Instrumente, die sich besonders im Rock- und Metal-Bereich einen Namen gemacht haben. In welcher Kategorie die XJ-1 zu Hause ist und wie sie sich in der Praxis schlägt, zeigt der folgende Test. 

Die ESP LTD XJ-1 gehört eindeutig zur Rock- und Metalfraktion und stammt aus asiatischer Fertigung.

ESP LTD XJ-1 – Das Wichtigste in Kürze

  • Korpus aus Sumpfesche
  • geschraubter, dreistreifiger Ahornhals
  • Thin-U-Halsprofil
  • 22 XJ-Edelstahlbünde
  • Fishman Fluence Open Core Classic Humbucker
  • Volume-Regler mit Push/Pull-Voice-Switch
  • Herkunftsland: Korea

Der Korpus der ESP LTD XJ-1 bietet großen Spielkomfort 

Der Body der LTD XJ-1 Hardtail erinnert an eine Jazzmaster. Er besteht aus massiver Sumpfesche und hat die bekannte Parallelogrammform, die ein sehr komfortables Spielen ermöglicht. Möglich wird das durch die ausladende Gestaltung der rechten unteren Zarge, die der Gitarre gleichzeitig auch eine etwas klobige Anmutung gibt. Alle Ecken und Zargen sind perfekt abgerundet, und dank des geschmackvollen Shapings im oberen Bereich schmiegt sich die Gitarre sehr angenehm an den Körper an. Die „free-floating“-Konstruktion hat man hier durch eine String-Thru-Brücke aus dem Hause Hipshot ersetzt. Die Vorteile dieser eher Telecaster-ähnlichen Saitenführung liegen in einem verbesserten Sustain, da der direkte Druck der Saiten auf die Brücke die Schwingungen effizienter auf den Korpus überträgt und so das Sustain verlängert.

Als einziger Tonabnehmer kommt in der Bridge-Position der aktive Fishman Fluence Open Core Classic Humbucker zum Einsatz, der über ein Push-Pull-Volume-Poti geregelt wird – spartanischer geht’s kaum. Die Stromversorgung erfolgt über eine 9-Volt-Batterie, die sich auf der ansonsten vollkommen ebenen Korpusrückseite unter einer Kunststoffabdeckung befindet. Die Black Blast-Lackierung der LTD XJ-1 verleiht der Gitarre eine matte, strukturierte Oberfläche, die sich durch ihren rauen, industriellen Look auszeichnet. Diese spezielle Finish-Variante ist nicht nur optisch markant, sondern auch besonders robust gegenüber Kratzern und Fingerabdrücken.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Body der LTD XJ-1 Hardtail erinnert an eine Jazzmaster.

Der Ahornhals mit Thin-U-Profil unterstützt schnelle Spieltechniken

Auch in Bezug auf die Halskonstruktion orientiert man sich an klassischen Fender-Maßen. So besitzt die Gitarre eine 648-mm-Mensur, wie man sie von der Stratocaster kennt. Der Roasted-Maple-Hals ist mit einem Macassar-Ebenholz-Griffbrett und 22 fetten Edelstahl-XJ-Bünden bestückt, die Halsbreite beträgt am Sattel 42,2 mm und 52,3 mm am 12. Bund. Mit Thin U kommt ein dünnes, aber immer noch komfortables U-förmiges Profil zum Einsatz, das im Vergleich zum dickeren C- oder D-Profil deutlich flacher ausfällt und sich so bestens für schnelle Spieltechniken eignet. Für den Hals wird Ahorn einer Wärmebehandlung unterzogen, die dem Holz zusätzlich Feuchtigkeit entzieht. Roasted Maple ist deshalb nicht nur dichter und härter, sondern erhält auch eine etwas dunklere Färbung. Außerdem profitieren Klang und Sustain von der Behandlung.

Der Griffbrettradius beträgt 350 mm und gemeinsam mit den fetten Bundstäbchen lässt sich die Gitarre bis in die höchsten Lagen top bespielen, wobei die Töne auch bei extremen Bendings nicht absterben. Der Hals-Korpusübergang beginnt ab dem 17. Bund und für die Stimmung sorgen LTD-Locking-Tuner, die ihren Dienst am Reverse-Headstock effektiv und problemlos verrichten.

Fotostrecke: 3 Bilder Dank des geschmackvollen Shapings im oberen Bereich schmiegt sich die Gitarre sehr angenehm an den Körper an.
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So klingt die LTD XJ-1 Hardtail Black Blast am Amp

Das Handling der Testgitarre war für mich als Stratocaster-User anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Grund ist der etwas klobigere und asymmetrisch gestaltete Korpus. Aber nach kurzer Zeit habe ich mich auf der Gitarre pudelwohl gefühlt. Besonders gut gefällt mir der komfortable Hals mit den fetten Jumbobünden und dem flachen Griffbrettradius. Dadurch eignet sich die Gitarre bestens für virtuose Techniken und saubere Bendings bis in die höchsten Lagen. Auf dem Hals gibt es weder Deadspots noch scheppernde Bereiche, und Saitenlage sowie Oktavreinheit waren ab Werk tadellos eingestellt. Hier musste also nichts angepasst werden.

Der Primärklang ist mittenbetont mit einem durchschnittlichen Sustain. Was mir hier fehlt, ist der gewisse Twang, also dieses glockige Element, das dem Ton besonders in der Anschlagsphase eine angenehme Durchsetzungskraft verleiht. Mit nur einem leistungsstarken Fishman Fluence Open Core Classic Humbucker in der Bridge-Position ist man klanglich ziemlich eingeschränkt, auch wenn der Tonabnehmer zwei Soundvariationen bietet, zwischen denen man mit dem Push/Pull-Volume-Poti hin- und herschalten kann. Für einigermaßen cleane Sounds eignet sich, wenn überhaupt, nur die zahmere Einstellung, die man beim Herausziehen des Potis erhält. Drückt man das Poti hinein, ist es im Grunde unmöglich, einen wirklich cleanen Sound zu erhalten. Dazu ist der Ausgangspegel einfach zu hoch und das Mittenbrett zu prägnant. Für die cleanen Sounds habe ich meinen Vox AC 30 verwendet. 

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Cleane Einstellung – Vox AC 30 – Poti gezogen Cleane Einstellung – Vox AC 30 – Poti gedrückt
Der Tonabnehmer bietet zwei Soundvariationen, zwischen denen man mit dem Push/Pull-Volume-Poti hin- und herschalten kann.
Der Tonabnehmer bietet zwei Soundvariationen, zwischen denen man mit dem Push/Pull-Volume-Poti hin- und herschalten kann.

Bei der ESP LTD XJ-1 HT handelt es sich um eine reinrassige Rock-/Metal-Gitarre

Man merkt sehr schnell, dass man es hier mit einer reinrassigen Rock-/Metal-Gitarre zu tun hat, die förmlich nach viel Verzerrung schreit. Dass die Unterschiede der beiden Modes im High-Gain-Bereich versanden, liegt in der Natur der Sache.  Allerdings würde ich mir eine etwas feinere Auflösung in den oberen Mitten wünschen, damit diese Unterschiede besser zur Geltung kommen. Dennoch merkt man schnell, wohin die Reise geht, und es macht Spaß, mit dem Teil abzurocken. Die verzerrten Sounds laufen über einen Baldringer Dual Drive in einem Marshall JMP 100.

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High Gain – Baldringer Dual Drive – Marshall JMP – Poti gezogen High Gain – Baldringer Dual Drive – Marshall JMP – Poti gedrückt

Hier noch zwei Beispiele mit einem zusätzlich aktivierten Tubescreamer und einer anderen Einstellung der Klangregelung. Der Sound hat nun noch mehr Gain, ist aber gleichzeitig tighter und wirkt auch etwas „kleiner“, was aber nichts darüber aussagt, wie er sich im Bandkontext oder Playback durchsetzt. Dennoch verdeutlichen die Beispiele klar, dass die Stärken der LTD XJ-1 Hardtail eindeutig im High-Gain-Bereich liegen, wo sie kraftvolle und durchsetzungsstarke Sounds liefert.

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High Gain – Tube Screamer – Baldringer Dual Drive – Marshall JMP – Poti gezogen High Gain – Tube Screamer – Baldringer Dual Drive – Marshall JMP – Poti gedrückt
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FAZIT

Die ESP LTD XJ-1 Hardtail Black Blast ist der perfekte Sparringspartner für Hardrock, Metal und Fusionflitzefinger. Die Gitarre punktet mit anständiger Verarbeitung, einem durchdachten Design und herausragenden Spieleigenschaften. Besonders der komfortable Thin-U-Hals mit den fetten Edelstahlbünden sticht hervor. Allerdings macht der kraftvolle und mittenbetonte, aber einsame Humbucker die Gitarre in gewisser Weise auch zu einem One-Trick-Pony. Aber je nach Stilistik reicht das vollkommen aus. Beinharte Rocker, die auf fette High-Gain-Sounds stehen, sollten hier einmal einen Testballon starten. 

Die ESP LTD XJ-1 Hardtail Black Blast erweist sich im Testlauf als perfekter Sparringspartner für Hardrock, Metal und Fusion mit dem Fokus auf High-Gain-Sounds.
Die ESP LTD XJ-1 Hardtail Black Blast erweist sich im Testlauf als perfekter Sparringspartner für Hardrock, Metal und Fusion mit dem Fokus auf High-Gain-Sounds.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • komfortable Bespielbarkeit
  • perfekte Werkseinstellung
  • authentische High-Gain-Sounds
Contra
  • cleane Sounds überzeugen nur bedingt
  • geringe Soundvielfalt
Artikelbild
ESP LTD XJ-1 HT Black Blast Test
  • Hersteller: ESP
  • Bezeichnung: LTD XJ-1
  • Typ: E-Gitarre. 6-str.
  • Herkunftsland: Korea
  • Korpus: Sumpfesche
  • Farbe: Black Blast
  • Konstruktion: Bolt-On
  • Hals: Roasted Maple, 3-teilig
  • Halsprofil: Thin U
  • Griffbrett: Makassar-Ebenholz
  • Radius: 350 mm
  • Mensur: 25.5″ (648 mm)
  • Bünde: 22 XJ Edelstahl
  • Sattel: 42,2 mm
  • Hardware: Black
  • Mechaniken: LTD Locking Tuner
  • Brücke: Hipshot w/ String Thru
  • Bridge-Pickup: Fishman Fluence Open Core Classic Humbucker Black
  • Regler: Volume (Push/Pull)
  • Saiten: D’Addario XL110
  • Gewicht: 3,7 kg
  • Ladenpreis: 1.739,00 Euro (Februar 2025)

Herstellerseite: https://www.espguitars.com

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