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ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM Test

Seit Mai 2023 gehört Slipknot-Gitarrist Mick Thomson zum ESP-Artist-Roster. Mit der ESP LTD MT-I stellt er nun sein erstes Signature-Modell für die Marke vor. Die Gitarre orientiert sich in ihrer Double-Cut-Strat-Form an Thomsons früheren Instrumenten, ist jedoch klar funktional und spielorientiert ausgelegt. Die MT-I setzt auf Reduktion, Präzision und technische Finesse. Und das mit nur einem speziell abgestimmten Fishman Fluence Mick Thomson Signature-Humbucker als klanglichem Zentrum.

ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM Test

ESP LTD MT-I – Das Wichtigste in Kürze

  • Set‑thru-Neck mit 25,5‑Zoll-Mensur
  • Mahagonikorpus mit gewölbter Decke aus weißer Esche
  • 24 Medium-Jumbo-Edelstahlbünde
  • Griffbrett aus Macassar-Ebenholz
  • Fishman Fluence Mick Thomson Signature-Humbucker
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ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM
ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM
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Drei Teile Ahorn bilden den Hals der ESP LTD MT-I

Wie es sich für eine moderne Superstrat gehört, ist die MT-I mit einem ergonomischen, hervorragend bespielbaren Hals ausgestattet. Er besteht aus drei Teilen Ahorn, was in Kombination mit dem schlanken Thin-U-Profil für hohe Stabilität und eine direkte Ansprache sorgt. Leichtes „Bending“ über Zug am Hals ist praktisch ausgeschlossen. Das Griffbrett aus Macassar-Ebenholz ist mit 24 sauber abgerichteten Medium-Jumbo-Edelstahlbünden bestückt. Zusammen mit dem flachen 12-Zoll-Radius ergibt sich ein sehr komfortables Spielgefühl. Die Set-Thru-Halskonstruktion erleichtert nicht nur den Zugang zu den oberen Bünden, sondern sorgt auch für ein ausgeprägtes Sustain.

Dass der 24. Bund nur für die drei hohen Saiten zugänglich ist, erweist sich als praktikable und zugleich optisch stimmige Lösung. Die im Reverse-Look ausgeführte Kopfplatte erinnert an ein Linkshänder-Design und trägt sechs Locking-Mechaniken, die tadellos arbeiten.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Korpus der LTD MT-I besteht aus Mahagoni mit einer leicht gewölbten Decke aus White Ash.

Der Korpus der MT-I kommt im Stil einer klassischen Double-Cut-Superstrat

Der Korpus der LTD MT-I besteht aus Mahagoni mit einer leicht gewölbten Decke aus White Ash (weißer Esche). Im Gegensatz zum häufig verwendeten Swamp-Ash ist White-Ash dichter und härter, mit einer stärkeren Höhenbetonung und präziserem Attack – Eigenschaften, die besonders im High-Gain-Bereich zur Geltung kommen.

Die Korpusform orientiert sich am klassischen Double-Cutaway-Design im Stil einer Superstrat, bleibt jedoch eigenständig in ihrer Linienführung. Die rückseitige Abflachung und die konturierten Übergänge sorgen sowohl im Sitzen als auch im Stehen für ein angenehmes Spielgefühl. Als Brücke kommt eine Hardtail-Bridge zum Einsatz, bei der die Saiten von hinten durch den Korpus geführt werden, was das Sustain zusätzlich fördert. Dazu finden sich auf der Rückseite die entsprechenden Saitenhülsen sowie zwei sauber eingelassene Kunststoffabdeckungen für Batterie- und Elektronikfach. Klanglich prägend ist der kräftige Fishman Fluence Mick Thomson Signature Humbucker in der Stegposition. Laut Hersteller stehen insgesamt 4 Voicings zur Verfügung, die über einen dreistufigen Schalter und das Push/Pull-Poti angewählt werden können.

Die MT-I kommt inklusive Koffer ins Haus.
Die MT-I kommt inklusive Koffer ins Haus.
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So schlägt sich die ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM in der Praxis

Rein optisch und vom Handling her ist die Gitarre ein ziemlicher Knaller. Sie lässt sich hervorragend bespielen, hat einen kräftigen, definierten Primärklang mit ausgeprägtem Sustain und schmiegt sich perfekt an den Körper an. Der superstabile, dreiteilige Hals ist ein Traum für Flitzefinger und Saitenakrobaten. Laut Hersteller bietet der Fishman Fluence Mick Thomson Signature-Humbucker vier Voicings: Zieht man den Push/Pull-Volume-Regler heraus, erhält man einen etwas offeneren Sound mit geringerer Ausgangsleistung und weniger Mittenfokus. Mit gedrücktem Poti lassen sich über den Kippschalter drei weitere Varianten anwählen. In der Praxis zeigen sich allerdings nur zwei klar unterscheidbare Sounds. Zwischen der mittleren und rechten Schalterposition ist kein hör- oder messbarer Unterschied feststellbar, selbst bei Analyse direkt über das Audio-Interface.

Um die beiden Schaltervarianten objektiv zu prüfen, habe ich die Gitarre direkt ins Interface eingespielt und per Ebow einzelne Saiten in Schwingung versetzt. Dabei habe ich zwischen der mittleren und rechten Stellung des Schalters gewechselt, während die Gitarre flach auf dem Tisch lag, um akustische Einflüsse zu vermeiden. Die anschließende Frequenzanalyse sämtlicher Aufnahmen (tiefe E-, A- und H-Saite, Clean und High-Gain) zeigte praktisch deckungsgleiche Kurven – die Unterschiede liegen im Bereich der Messtoleranz.

Cleane Sounds sind nicht die eigentliche Domäne der MT-I

Für die Aufnahmen kam mein unfrisierter Marshall JMP 100 W zum Einsatz, über eine Suhr Reactive Load IR (4×12 Marshall) ins Apollo-Interface. Für die Verzerrung sorgt ein Baldringer Dual Drive. Um halbwegs cleane Sounds zu erzeugen, musste der Amp weit zurückgenommen werden, weil der Fishman-Pickup sehr viel Output liefert und die Vorstufe sehr schnell überfährt. „Clean“ im eigentlichen Sinn ist also kaum machbar.

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Suhr Reactive Load IR
Suhr Reactive Load IR
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Hier zuerst alle vier Einstellungen direkt ins Audiointerface eingespielt. Die Einstellungen sind wie folgt: Poti gezogen, Poti gedrückt, Schalter linke Position, mittlere Position, rechte Position

Audio Samples
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Clean – alle vier Positionen hintereinander – Poti gezogen – Poti gedrückt, Schalter links/Mitte/rechts Clean-Poti gezogen Clean-Poti gedrückt – Toggle links Clean-Poti gedrückt – Toggle Mitte
ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM Test

Mit dem Fishman Fluence Pickup geht es früh in die Sättigung

Kommen wir zu den angezerrten Sounds, bei denen ich den Marshall einen Tacken weiter aufgedreht habe. Für einen unfrisierten JMP 100 auf etwa 10 Uhr geht es hier aber schon ordentlich zur Sache. Der Amp reagiert sofort, das Gain steigt sprunghaft an. Mit klassischen passiven Humbuckern müsste man den Volume-Regler fast doppelt so weit aufreißen, um den Amp in eine vergleichbare Sättigung zu treiben. Der Fishman Fluence liefert hier eine enorme Dynamikreserve und wirkt fast schon wie ein zusätzlicher Booster im Signalweg. 

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Angezerrt – Poti gezogen Angezerrt – Poti gedrückt linke Einstellung Angezerrt – Poti gedrückt mittlere Einstellung Angezerrt – Poti gedrückt zuerst mittlere, dann rechte Einstellung und dann noch mal

In High-Gain-Gefilden spielt die MT-I ihre Stärken aus  

Im High-Gain-Bereich zeigt die ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM, wofür sie gebaut wurde. Auch wenn die Ausgangsleistung für meinen Geschmack fast schon zu hoch ist, bleibt der Ton erstaunlich kontrollierbar. Die Gitarre klingt weder undifferenziert noch breiig, sondern reagiert direkt auf Anschlag und Dynamik – selbst bei extremen Verzerrungen. Der Sound lässt sich also tatsächlich mit den Fingern formen, und es findet keine Gleichmacherei statt. Der Fishman Fluence liefert ein extrem dichtes, druckvolles Signal, das jede Nuance des Spiels wiedergibt, ohne übermäßig komprimiert zu klingen. 

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High-Gain – Poti gezogen High-Gain – Poti gedrückt – linke Position High-Gain – Poti gedrückt – rechte Position High-Gain – Wechsel zwischen Pos 2 und Pos 3 beginnend mit Pos 2 (Mitte)
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Fazit

Die ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM ist ein kompromissloses Schlachtross für Metallarbeiter, die Präzision, Stabilität und Durchsetzungskraft suchen. Verarbeitung, Bespielbarkeit und Konstruktion liegen auf sehr hohem Niveau. Der dreiteilige Hals, die Edelstahlbünde und die makellose Set-Thru-Verbindung zeigen, dass hier kein Showmodell, sondern ein professionelles Werkzeug vorliegt. Klanglich liefert der Fishman Fluence Mick Thomson Signature Humbucker ein massives, modernes High-Gain-Fundament mit enormen Reserven. Die beworbenen vier Voicings relativieren sich in der Praxis allerdings: Realistisch nutzbar sind im Grunde nur drei Klangvarianten, da die mittlere und rechte Schalterposition faktisch identisch klingen. Clean-Sounds sind nur eingeschränkt möglich, dafür überzeugt der Pickup im Crunch- und High-Gain-Bereich mit Druck, Präzision und Dynamik.

Kompromissloses Schlachtross für Metallarbeiter – im High-Gain-Bereich spielt die für moderne Metal-Stile konzipierte Gitarre ihre ganze Stärke aus.
Kompromissloses Schlachtross für Metallarbeiter – im High-Gain-Bereich spielt die für moderne Metal-Stile konzipierte Gitarre ihre ganze Stärke aus.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • ausgezeichnete Bespielbarkeit
  • hervorragende Stimmstabilität
  • amtliche Hardware
Contra
  • Cleansounds kaum nutzbar
  • mittlere und rechte Voicing-Position identisch
Artikelbild
ESP LTD MT-I Mick Thomson OBSM Test
Für 1.699,00€ bei
  • Hersteller: ESP
  • Modell: LTD MT-I Mick Thomson (Slipknot) Signature
  • Typ: E-Git. 6-str.
  • Farbe: Obsidian Metallic
  • Korpus: Mahagoni
  • Decke: Weiß-Esche
  • Hals: dreistreifiger, durchgehender Ahorn Hals
  • Griffbrett: Macassar Ebenholz
  • Halsprofil: Thin – U
  • Griffbrettradius: Compound-Radius (12″ – 15,75″)
  • Griffbretteinlagen: keine
  • Mensur: 25.5″ (648 mm)
  • Sattel: Graph Tech Black TUSQ XL
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Bünde: 24 Medium-Jumbo-Edelstahlbünde
  • Tonabnehmer: 1 Fishman Fluence Mick Thomson Signature-Humbucker (Steg)
  • Regler: 1x Volume-Regler mit Push-/Pull-Funktion
  • Schalter: 3-Wege Toggle-Switch
  • Bridge: Hipshot High-Mass-Steg (IBBY)
  • Mechaniken: offene Hipshot Grip Lock Locking-Mechaniken
  • Hardware: schwarz
  • Saiten ab Werk: D’Addario XL110
  • Zubehör: Koffer
  • Verkaufspreis: 1699,00 Euro (November 2025)

Herstellerseite: https://www.espguitars.com

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