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Epiphone Noel Gallagher Riviera Test

Die Epiphone Noel Gallagher Riviera stellt eine Replik des Modells aus dem Jahre 1983 dar, mit dem der Popmusik-Star während seiner Zeit mit Oasis häufig zu sehen war und das sich nach wie vor in seinem Besitz befindet. Und so präsentiert sich die neue Epiphone Noel Gallagher Riviera genauso wie das zu seiner Zeit in Japan produzierte Original mit der prägenden Dark Wine Red Lackierung.

Epiphone Noel Gallagher Riviera Test

Vintage-Kenner wissen, dass die in den 80er-Jahren in Japan gefertigten Gitarren einen sehr guten Ruf genießen und dementsprechend einer Preissteigerung unterliegen. Das vorliegende Signature-Modell des legendären Songwriters wird allerdings in China produziert und ist verhältnismäßig günstig. Ob die Gitarre auch klanglich überzeugen kann, ist Thema des folgenden Tests.

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Koffer im Lieferumfang

Trotz des moderaten Preises von momentan knapp 900 Euro wird die Epiphone Noel Gallagher Riviera in einem wertig wirkenden Formkoffer geliefert. Das Instrument macht bei der ersten Begutachtung einen ordentlich verarbeiteten Eindruck und trägt die Unterschrift Noel Gallaghers auf der Rückseite der Kopfplatte. Wie schon einleitend erwähnt, wird die Gitarre in China gefertigt und ist optisch, wie diverse Fotos im Netz beweisen, ein sehr gelungenes Double der in den 80er-Jahren in Japan gebauten Riviera.

Epiphone Noel Gallagher Riviera Koffer
Fotostrecke: 7 Bilder Die Epiphone Noel Gallagher Riviera erscheint mit einem stabilen Formkoffer zum bonedo-Test.

Zwei Epiphone Alnico Classic PRO Humbucker und Stop-Tailpiece

Die Epiphone Riviera wurde erstmals im Jahre 1962 vorgestellt. Dabei galt sie als das Pendant zur Gibson ES-335, die bereits 1958 eingeführt wurde. Im Gegensatz zur ES-335 hatte die damals noch im amerikanischen Gibson-Werk in Kalamazoo produzierte Riviera zwei Mini-Humbucker an Bord. Außerdem verfügte sie über ein sogenanntes Frequensator-Tailpiece, von dem die Saiten ihren Lauf über eine Tune-O-Matic-Bridge mit Nylon-Stegeinlagen nahmen. Schaut man auf die Japan-Variante aus dem Jahre 1983, die Noel Gallagher im Original besitzt, fällt sofort auf, dass die Mini-Humbucker hier normal großen Doppelspulern weichen mussten und das Frequensator-Tailpiece durch ein einfaches Stop-Tailpiece ersetzt wurde. Dementsprechend nähert sich diese Variante noch ein ganzes Stück mehr an Gibsons ES-335 an.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Epiphone ist mit einer LockTone Tune-O-Matic Bridge & Stop Bar ausgestattet.

Bei der neuen Epiphone Noel Gallagher Riviera kommen zwei hauseigene Alnico Classic PRO Humbucker zum Einsatz, die wie gewohnt über zwei Volume- und zwei Tone-Potis sowie einen Dreiwegschalter justiert werden. Und auch bei der laminierten Ahornbauweise des Korpus macht der Hersteller keine Experimente. Ansonsten stellt das ausladende schneeweiße Pickguard mit dem „E“ des Herstellers ohne Frage ein auffälliges Merkmal des Korpus dar und sticht durch das cremefarbene Binding umso mehr heraus. Dieser etwas eigenwillige Kontrast war beim Original aber auch schon vorhanden und gehört damit zur Authentizität dazu. Um Rückkopplungen vorzubeugen, hat die Riviera genau wie ihre Schwester aus dem Hause Gibson einen Sustainblock im Korpus.

Fotostrecke: 6 Bilder Trotz ihres schlanken und schmalen Erscheinungsbildes wartet die Riviera mit einem Gewicht von 4 kg auf.

Ahornhals mit Griffbrett aus Indian Laurel

Das Instrument verfügt über die Gibson-typische kurze Mensur von 628 mm und die Sattelbreite liegt bei 43 mm. Ansonsten fiel beim eingeleimten und hochglanzlackierten Hals die Wahl auf Ahorn und beim Griffbrett mit seinen 22 Medium-Jumbo-Bünden hat man sich, wie momentan häufig bei Gitarren aus Fernost, für Indian Laurel (Terminalia elliptica) entschieden. Weiterhin kommt auch bei der vorliegenden Riviera das ebenfalls altbekannte, tendenziell schlanke und unkomplizierte SlimTaper C-Halsprofil zur Anwendung. Abgerundet wird der vertraute Look des Halses zudem von Perlmutt-Trapezeinlagen. Last, but not least offenbart ein genauerer Blick auf die Kopfplatte hauseigene und recht schlicht wirkende Druckguss-Stimmmechaniken mit Metallflügeln.  

Fotostrecke: 5 Bilder Wie der Korpus, so ist auch der Hals aus Ahorn gefertigt.
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Kein Leichtgewicht

Dass diese Semiakustik nicht gerade ein Leichtgewicht ist, wird deutlich, als ich die Gitarre das erste Mal aus dem Koffer hebe. Tatsächlich zeigt meine Waage anschließend auch satte 4 kg an und bestätigt damit den ersten Eindruck. Klar, Les-Paul-Spieler werden über diese Aussage wahrscheinlich nur müde lächeln, für eine halbakustische E-Gitarre sprechen wir aber dennoch schon von einem recht hohen Gewicht. Allerdings macht sich dieser Umstand im Sitzen nur dezent bemerkbar und im Stehen pendelt sich die Gitarre absolut waagerecht ein. Das Setup ab Werk kann man ansonsten als sehr gelungen bezeichnen und auch die Bünde wurden abschließend blitzeblank poliert, was in dieser Preisklasse nicht immer der Fall ist. In Verbund mit dem eher schlanken Hals spielt sich die Gitarre dementsprechend leicht und unkompliziert. Und auch wenn die Werkssaiten nach einer gewissen Spielzeit dunkle Spuren auf meinen Fingerkuppen hinterlassen, erweisen sie sich mit ihrer Stärke von .010-.046 als guter Kompromiss für verschiedene Spielweisen. Die Potis könnten für meinen Geschmack allerdings etwas leichter laufen.

Testaufbau

Getestet wird die Riviera über einen Fender Silverface Bassman aus dem Jahre 1974, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box mit der Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Lautsprechern läuft. Diverse Overdrive-Pedale liegen natürlich ebenfalls bereit.

Die Epiphone Noel Gallagher Riviera punktet mit gut klingenden Pickups, die einen variablen Einsatz ermöglichen.

Soundcheck mit der Epiphone Noel Gallagher Riviera

Trocken angespielt wirkt die Semiakustik gut ausbalanciert und im Vergleich zu einer Tokai 335-Variante aus meinem Studioinventar etwas drahtiger und heller. Eine erste Bestandsaufnahme der Pickups am cleanen Amp fällt ebenfalls positiv aus. Dabei wirkt der Doppelspuler am Hals angenehm warm, ohne zu matschen. Die Mittelposition klingt schön offen und der Hals-Pickup erscheint sogar verhältnismäßig twangy, fällt im Output aber ein bisschen ab. Auch an dieser Stelle nehme ich die erwähnte Tokai noch einmal zum Vergleich zur Hand, bei der die beliebten Amber „Spirit of 59“ verbaut sind. Wie sich zeigt, weisen die Pickups der Epiphone einen etwas höheren Output auf als die Vintage-Style-Humbucker der Tokai und zeichnen sich darüber hinaus durch eine gewisse Kehligkeit aus, die ihnen gut steht.

Hier kommt ein erster Eindruck von den drei Pickup-Einstellungen, beginnend mit dem Halstonabnehmer.

Audio Samples
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Clean: Soundcheck Pickups

Clean-, Overdrive- und Fuzz-Sounds mit der Epiphone Noel Gallagher Riviera

Beim Herumspielen mit diversen Pedalen und Einstellungen bestätigt auch die Noel Gallagher Riviera den Ruf der ES-335, sehr vielseitig zu sein. Denn nicht umsonst ist dieser Modelltyp im Studio ein absolutes „Must-have“ und wurde dementsprechend von Legenden wie Larry Carlton oder Jay Graydon zum Veredeln etlicher Aufnahmen genutzt. Gleichzeitig sind ES-Style-Gitarren sowohl bei Pop- und Rock-Musikern als auch in der Hard- und Heavy-Branche gern gesehen. Im Clean-Channel funktioniert die Kombination aus beiden Pickups dabei absolut prächtig für knackige Rhythmusgitarren und mit dem Hals-Pickup ist man wiederum für warme Blues- und Jazz-Sounds sehr gut beraten. Wie schon erwähnt, wirkt die Gitarre am Steg-Pickup sogar recht twangy. Im Zusammenspiel mit verzerrten Sounds reagieren die Pickups dann angenehm auf dynamische Spielweisen und über das Volume-Poti kann der Zerrgrad gut dosiert werden. Darüber hinaus hat die Semiakustik auch mit mehr Gain gar kein Problem, wie das Beispiel am aufgerissenen Fuzz-Pedal zeigt. Im letzten der abschließenden Beispiele könnt ihr außerdem hören, wie die Gitarre im Bandkontext klingt.

Audio Samples
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Clean: Hals-PU Clean: Both PU + Tremolo (VS Audio BlackBird DLX) Clean: Both PU Dynamic Low Gain: Bridge-PU (VS Audio BlackBird DLX) Mid Gain: Bridge-PU (Boss SD-1) Mid Gain: Bridge-PU (Cornerstone Gladio SC) Dynamic Check: Bridge-PU (Boss SD-1) Fuzz: Bridge-PU (Honey Bee Dolly Dagger) Riviera-Song
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Die Neuauflage der Epiphone Riviera aus den 80er-Jahren in Form eines Noel-Gallagher-Signature-Modells erweist sich als gelungen. Dementsprechend angenehm spielt sich die Gitarre direkt nach dem Auspacken und punktet darüber hinaus mit gut klingenden Pickups, die einen variablen Einsatz ermöglichen. Man muss also nicht unbedingt Oasis-Fan sein, um mit dieser Semiakustik Spaß zu haben. Erfreulich ist außerdem, dass beim aktuellen Preis von knapp 900 Euro auch ein Koffer mitgeliefert wird. Einzig mit einem etwas erhöhten Gewicht muss man bei unserem Testmodell leben.

Die Wiedergeburt der Riviera ist mit dem Epiphone Noel Gallagher Modell gelungen, die Gitarre zeigt sich dennoch variabel.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ordentliche Verarbeitung
  • angenehme Bespielbarkeit
  • sehr gut klingende Pickups
  • Koffer im Lieferumfang
Contra
  • etwas erhöhtes Gewicht
Artikelbild
Epiphone Noel Gallagher Riviera Test
  • Hersteller: Epiphone
  • Modell: Noel Gallagher Riviera
  • Typ: Semiakustische E-Gitarre
  • Herkunftsland: China
  • Farbe: Dark Wine Red
  • Korpus: Ahorn laminiert
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Halsprofil: SlimTaper C
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Bünde: 22 Medium Jumbo-Bünde
  • Mensur: 628 mm
  • Griffbrett-Radius: 12“
  • Tonabnehmer: 2 Alnico Classic PRO Humbucker
  • Bedienung: Dreiwegschalter
  • Hardware: Epiphone Premium Die Cast Tuner, Epiphone LockTone Tune-O-Matic Bridge & Stop Bar (vernickelt)
  • Saitenstärke ab Werk: .010-.046
  • Gewicht: 4 kg
  • Ladenpreis: 899,00 Euro (Oktober 2022)
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