Anzeige

Electro Harmonix Oceans 11 Test

Das Electro Harmonix Oceans 11 ist ein Hall-Pedal mit elf verschiedenen Reverb-Typen und diversen Einstellmöglichkeiten, die es auf den ersten Blick zu einem echten Alleskönner machen. Der Kulthersteller aus New York versorgt die Szene seit 1968 mit nahezu jeder Art von Effektpedalen, unter ihnen diverse, die im Laufe der letzten Jahrzehnten Kultstatus erlangten.

Electro_Harmonix_Oceans_11_Reverb_TEST Bild


Ob auch das Oceans 11 das Zeug zum Star hat, wird der folgende Test zeigen. Ambitionen in Richtung Boutique gibt es bei EHX keine, was allein schon an dem moderaten Preisgefüge des Herstellers abzulesen ist. Aber diverse Pedale aus seinem Angebot zeigten sich so mancher teueren Boutique-Kreation mehr als gewachsen. Auch unser Testkandidat liegt preislich im üblichen Rahmen, zeigt aber ausstattungsmäßig deutliche Ambitionen. Das macht neugierig.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Optik/Verarbeitung:

Wie für Electro Harmonix üblich, befindet sich im Lieferumfang eine recht umfangreiche Broschüre mit den aktuellen Produkten der Marke. Eine Bedienungsanleitung darf natürlich auch nicht fehlen, auch diese ist sehr detailliert und leicht verständlich in englischer Sprache und notfalls auch auf der informativen Website des Herstellers zu finden. Erfreulicherweise liegt auch ein Netzteil bei! Diese “Wandwarze” liefert 9,6 Volt Gleichstrom und ist auch zwingend notwendig, denn ein Batteriebetrieb ist nicht möglich.

Fotostrecke: 3 Bilder Das EHX Oceans 11 präsentiert sich im edlen mattschwarzen Look und macht einen soliden Eindruck.

Schick schaut es aus, das Oceans 11 Reverb-Pedal, denn es ist komplett mattschwarz lackiert und macht einen recht edlen Eindruck. Verarbeitungsseitig gibt es nichts zu beanstanden, die Lackierung wurde sauber aufgetragen und auch sämtliche Bedienelemente wirken sehr vertrauenserweckend. Das Pedal bringt 241 Gramm auf die Waage und besitzt mit seinen 112 x 72,5 x 50 mm Standardabmessungen.

Bevor ich auf die Arbeitsweise der einzelnen Regler und Schalter eingehe, mache ich noch kurz einen Rundgang um das Pedal.
Der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil befindet sich an der Stirnseite, die Eingangsbuchse an der rechten Gehäuseseite und der Ausgang links. Neben dem Eingang wartet aber auch eine weitere, mit Infinite beschriftete Klinkenbuchse, auf die ich im Laufe des Tests noch näher eingehen werde. Positiv zu erwähnen sind auch die an der Unterseite des Pedals befestigten Gummifüße, die sich bei Bedarf ganz einfach entfernen lassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse sind rechts und links auf den Gehäuseseiten platziert.

Die Oberseite des Oceans 11 ist mit drei Potis und einem Drehwähler mit weißen Knöpfen und schwarzen Skalenstrichen bestückt, bei denen die aktuelle Reglerstellung auch aus dem Stand leicht abzulesen ist. Oben links wird mit dem FX LVL-Poti der Effektanteil bestimmt, Time regelt die Länge des angewählten Reverbs. Wird dieser Regler ganz nach rechts gedreht, läuft der Effekt unendlich lange weiter. In der zweiten Reihe befindet sich das Tone-Poti. Nach rechts gedreht wird das Effektsignal mit Höhen angereichert, die nach links gedreht entsprechend abgesenkt werden. Fehlt nur noch der Reverb-Type-Drehwähler, der eng mit dem in der Mitte positionierten Mode-Schalter zusammenarbeitet, der bis zu drei zusätzliche Optionen ausgewählter Reverb-Typen bietet. Eine LED zeigt durch unterschiedliche Farben (grün, orange und rot) an, in welchem Mode man sich gerade befindet und den sich das Pedal merkt – sehr praktisch!

Fotostrecke: 3 Bilder Drei Potis und ein Drehwähler mit weißen Knöpfen warten auf der Oberseite des Pedals auf ihren Einsatz.

Mit dem Reverb-Type-Drehschalter lassen sich folgende elf Hall-Typen anwählen:

  • HALL – erzeugt einen natürlich klingenden Hall
  • SPRING – EHX orientiert sich hier am legendären 1962er Fender 6G15 Federhall
  • PLATE – eine Emulation eines Metall-Plattenhalls, wie er in den 60/70er Jahren in Studios eingesetzt wurde.
  • REVRS – Reverse Reverb. Der Time-Regler bestimmt hier den Zeitabstand zwischen gespielter Note und Einsetzen des Effektes.
  • ECHO – Reverb + Delay. Ein einfaches Digitaldelay, das in ein Plate-Reverb geführt wird. Die unterschiedlichen Modes erlauben ein Anwählen einer ⅛, ¼ oder punktierte ⅛ Note des Delays.
  • TREM – Reverb + Tremolo. Hier bestimmt der Time-Regler die LFO-Rate und Tone die LFO-Tiefe.
  • MOD – Modulated Reverb
  • DYNA – Dynamic Reverb. Hier kann man mit dem Mode-Schalter zwischen Swell, Gate und Duck wählen.
  • AUTO INF – Auto Infinite Reverb. Je nach Spielweise wird der Effektanteil künstlich verlängert, bis eine neue Note angeschlagen wird.
  • SHIM – einem Reverb wird eine künstlich erzeugte Oktave hinzugefügt.
  • POLY – Polyphonic Reverb. Zwei konfigurierbare bidirektionale Pitch-Shifter werden dem Reverb hinzugefügt.

Fehlt noch der obligatorische Fußschalter, der nicht nur das Pedal ein- und ausschaltet, sondern, wenn er im aktiven Zustand des Pedals gehalten wird, den Effekt so lange klingen lässt, bis man den Schalter wieder löst. Dieser Infinite-Effekt lässt sich auch mit einem zusätzlichen, an die anfangs erwähnte Infinite-Buchse angeschlossenen Fußschalter nutzen. Im Echo-Mode kann der integrierte Fußschalter auch zum Eingeben des Tempos genutzt werden. Diese Option lässt sich aber auch deaktivieren.

Das Oceans 11 Pedal verfügt außerdem über einen sogenannten Secondary-Knob-Mode. Wird der Mode-Schalter länger als eine Sekunde gedrückt, schaltet das Pedal in eine zweite Bearbeitungsebene, was durch ein rhythmisches Blinken der LED angezeigt wird.
Hier kann man den Time- und Tone-Regler nun zum Anwählen weiterer Parameter nutzen, die im normalen Betrieb nicht regelbar sind, wie beispielsweise mit dem Time-Regler die Abklingzeit des Reverbs im Echo-Mode. Auf alle zusätzlichen Möglichkeiten des Secondary-Modes einzugehen, würde aber den Rahmen dieses Tests sprengen. Wer zusätzliche Informationen benötigt, dem empfehle ich einen Besuch der Herstellerwebsite.

Im Inneren des Ocean 11 Reverbs befindet sich ein mit Tails beschrifteter Schieberegler, der die Wahl zwischen dem Ausklingen des Reverbs oder einem abrupten Abschneiden beim Deaktivieren des Pedals bietet. Im deaktivierten Zustand sorgt übrigens ein buffered Bypass für die adäquate Unterstützung des Signals.

Anzeige

Praxis

Ich schalte das Ocean 11 Reverb in den Effekt-Einschleifweg meines Marshall JVM 410 und verwende zum Einspielen meine Fender Telecaster.
Damit der Effekt deutlicher zu hören ist, habe ich bei sämtlichen Beispielen den FX-Level-Regler auf 14 Uhr positioniert, alle anderen zeigen, sofern nicht anders beschrieben, auf 12 Uhr. Für sämtliche Beispiele kam die Werkseinstellung zum Einsatz.
Ich spiele sämtlichen Effekte einmal an und beginne mit der ersten Position des Reverb-Type-Wählers, dem Hall.

Audio Samples
0:00
HALL

Heraus kommt ein dichter Hall mit einer mittigen Note. Trotz der Dichte bleibt das Signal schön durchsichtig und der Hall klingt langsam ab.
Weiter geht es mit dem Federhall.

Audio Samples
0:00
SPRING

Das Pedal erzeugt das typische “Boing” beim Anschlagen und auch dieser Effekt klingt ausgesprochen authentisch.
Es folgt die Hall-Platte.

Wie erwartet klingt dieser Effekt metallischer und im Vergleich zum Hall härter.
Es folgt ein Beispiel des Reverse-Reverbs.

Audio Samples
0:00
REVRS: Reverse Reverb

Dem muss man, glaube ich, nichts hinzufügen. Hier wird das einkommende Signal in den Hall geführt und umgedreht.
Wie das Echo klingt, soll das nächste Beispiel verdeutlichen.

Audio Samples
0:00
ECHO: Reverb + Delay

Die Wiederholungen werden direkt und ohne hörbare Veränderung wiedergegeben.
Interessant wird es nun mit dem Tremolo, denn hier lassen sich mit dem Mode-Schalter drei unterschiedliche Anmutungen anwählen, die ich im Folgenden vorstellen möchte.

Audio Samples
0:00
TREM: Reverb + Tremolo, Mode 1 TREM: Reverb + Tremolo, Mode 2 TREM: Reverb + Tremolo, Mode 3

Zu hören ist, wie unterschiedlich die drei Modes arbeiten. In erster Linie verändert sich die Arbeitsweise des Tremolo-Effekts.
Auch die MOD-Position des Schalters bietet drei unterschiedliche Modes.

Audio Samples
0:00
MOD: Modulated Reverb, Mode 1 MOD: Modulated Reverb, Mode 2 MOD: Modulated Reverb, Mode 3
Das Electro Harmonix Oceans 11 liefert extrem variable und hochwertige Effektsounds.
Das Electro Harmonix Oceans 11 liefert extrem variable und hochwertige Effektsounds.

Dank der unterschiedlichen Modulationen kommt ein breiter, edel klingender Effekt zustande. In den beiden letzten Beispielen ist deutlich ein Flanger zu vernehmen.
Auch der Dyna-Effekt besitzt drei Modes, die ich in den folgenden drei Beispielen anspiele.

Audio Samples
0:00
DYNA: Dynamic Reverb, Mode Swell DYNA: Dynamic Reverb, Mode Gate DYNA: Dynamic Reverb, Mode Duck

Im ersten Beispiel wird das Reverb nach Anschlagen der Saiten zügig eingefaded. Beispiel Nummer zwei liefert den bekannten Gated-Reverb-Effekt, und das dritte Beispiel zeigt gut den sogenannten “Ducking”-Effekt. Dabei wird das Reverb beim Anschlagen der Saiten in der Lautstärke zurückgenommen und im Ausklang wieder nach vorne gebracht. So werden die gespielten Töne freigestellt und gehen nicht in der Hallfahne unter.
Für das nächste Beispiel des Auto Inf. Modus habe ich den Time-Regler ganz aufgedreht und einen unendlichen Hall ermöglicht. Kurz vor Ende drehe ich das Poti wieder auf 12 Uhr.

Audio Samples
0:00
AUTO INF: Auto Infinite Reverb

Interessanterweise moduliert der Hall, was dem Sound eine gewisse Lebendigkeit verleiht. So bekommt der Klang ein gewisses Eigenleben, sehr schön!
Weiter geht es mit der Shim-Position des Effektwählers.

Audio Samples
0:00
SHIM: Shimmer

Dieser Effekt ist beliebt bei unseren Kollegen an den Tasten und wird häufig bei atmosphärischen Pad-Sounds verwendet. Aber auch in der Saitenfraktion wird er gerne für weite Ambient-Klänge eingesetzt. Die hinzuaddierten Oktaven schrauben sich angenehm nach dem Anschlagen der Saiten in die Klangwolke hinein und öffnen das Klangbild.
Der Poly-Effekt besitzt zwei Modes, die ich in den folgenden Audiobeispielen anspiele.

Audio Samples
0:00
POLY: Polyphonic Reverb, Mode 1 POLY: Polyphonic Reverb, Mode 2

Eine tiefere und eine höhere Oktave werden dem Reverb hinzugefügt, was für einen recht mächtigen Sound sorgt. Ich muss jedoch zugeben, das ich zwischen den beiden Modes in der Standard-Werkseinstellung keinen großen Unterschied heraushören kann.
So weit die einzelnen Effekt-Typen und ihre Möglichkeiten.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht das Pedal aber auch durch das Gedrückthalten des Fußschalters einen unendlich anhaltenden Effekt, den ich mit den letzten beiden Beispielen aufzeigen möchte. Im ersten Audiofile wähle ich den Trem-Effekt an und drücke den Fußschalter kurz nach dem Anschlagen der Saiten. Im zweiten Beispiel schalte ich auf Mod, halte ebenfalls den Schalter gedrückt, aber spiele darüber weiter. Gegen Ende beider Beispiele nehmen ich den Fuß wieder vom Schalter, und der Effekt klingt aus.

Audio Samples
0:00
TREM: Reverb + Tremolo with infinite option MOD: Modulated Reverb with infinite option

Ein tolles Feature, mit dem sich leicht über einen gespielten Akkord jammen lässt oder man einfach einen Padsound erzeugen kann.

Anzeige

Fazit

Das Electro Harmonix Oceans 11 beweist wieder einmal, warum die Effekte aus New York so beliebt sind. Das Pedal ist hochwertig gefertigt, nach kurzer Lektüre der Anleitung kinderleicht zu bedienen und der Sound überzeugt auf ganzer Linie. Bei der großen Anzahl an hochwertigen Effekten sollte für jeden anspruchsvollen Spieler der richtige dabei sein.
Aber auch an die Schrauber unter uns wurde gedacht, denn das Pedal bietet zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten zum Einstellen des eigenen Klangideals. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Sounds, extrem variabel
  • Infinite-Reverb und Tap-Tempo
  • Netzteil im Lieferumfang
Contra
  • keins
Artikelbild
Electro Harmonix Oceans 11 Test
Für 149,00€ bei
Der Kulthersteller aus New York bietet mit dem Electro Harmonix Oceans 11 ein hochwertiges Reverb-Pedal mit sehr guten Sounds an.
Der Kulthersteller aus New York bietet mit dem Electro Harmonix Oceans 11 ein hochwertiges Reverb-Pedal mit sehr guten Sounds an.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Electro Harmonix
  • Modell: Oceans 11
  • Typ: Multi-Reverb-Pedal
  • Reverb-Typen: 11
  • Regler: FX Level, Time, Tone
  • Schalter: Mode, Reverb Type, Effekt-Bypass+ Tap Tempo + Infinite Reverb, Tails
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil im Lieferumfang
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Bypass: Buffered Bypass
  • Abmessungen: (L x B x H mm): 112 x 72,5 x 50
  • Gewicht: 241 Gramm
  • Ladenpreis: 149,00 Euro (Juli 2018)
Hot or Not
?
Electro_Harmonix_Oceans_11_Reverb_006FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?