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Walrus Audio Warhorn Test

Mit dem Walrus Audio Warhorn Overdrive-Pedal hat der US-amerikanische Hersteller aus Oklahoma City einen Zerrer im Sortiment, der sich auf die Fahne schreibt, für mittenbetonte Overdrive-Sounds mit transparentem Ton zu sorgen. Die Bandbreite geht laut Hersteller von knackigen übersteuerten Rhythmus-Sounds bis zu Texas Blues Leads.

Walrus_Audio_Warhorn_TEST


Ein Mini-Switch soll zu mehr Flexibilität beitragen, indem er zwei unterschiedliche Clipping-Modes bereitstellt. Das Pedal, das in den USA gefertigt wird, darf laut Anspruch und einem Preis von mehr als 200 Euro durchaus die inoffizielle Zusatzbezeichnung als Boutique-Effekt tragen. Um so spannender, ob das Kriegshorn seine selbstgesteckten Ziele auch erreicht.

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Details

Gehäuse/Optik

Das Walrus Audio Warhorn Overdrive-Pedal kommt in einem soliden Metallgehäuse mit den Maßen 70 x 121 x 56 mm in Prismatic Gold-Lackierung und mit einer Grafik auf der Oberseite. Hier haben sich, wie gewohnt, sämtliche Regler und Schalter versammelt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mittenbetonter Overdrive-Sound mit transparentem Ton, so lautet das Credo des Walrus Warhorn Overdrive Pedals.

Mit Level, Drive, Bass und Treble sind vier Regelmöglichkeiten an Bord, zweireihig angeordnet und mit einer Status-LED zwischen Level- und Drive-Regler. Den bereits erwähnten Schalter für die Clipping-Modes findet man direkt unterhalb der LED. Das Warhorn ist mit einer True Bypass-Schaltung ausgestattet, sodass das Eingangssignal direkt an den Ausgang weitergereicht wird, wenn der massive Fußschalter das Pedal deaktiviert.

Fotostrecke: 4 Bilder Vier Regler, ein Mini-Switch, ein Fußschalter und eine LED haben sich auf der Oberseite versammelt und warten auf die Zerr-Attacken.

Die Anschlüsse sind an den Seiten geparkt, rechts der Eingang und auf der linken Seite die Ausgangsbuchse zum Anschluss in Richtung Amp. Die Buchse für ein Standard-9V-Netzteil wartet an der Stirnseite und die wird auch benötigt, denn für das Warhorn ist kein Batteriebetrieb vorgesehen – bei einer Stromaufnahme von 100 mA macht das auch recht wenig Sinn. Der Boden ist komplett glatt, es kann also großflächig Klettband angebracht werden, die Montage mit Mounting Plates an den Gehäuseschrauben an der Unterseite ist ebenfalls möglich. Wer das Pedal nicht im Board befestigen möchte, für den liegen vier kleine aufklebbare Gummifüße bei.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgangsbuchsen sind jeweils auf den Gehäuseseiten zu finden…

Bedienung

Die Bedienung beim Warhorn stellt den User vor keine großen Hürden. Mit Level wird die Gesamtlautstärke eingestellt und mit dem Drive-Regler der Zerrgrad, dazu kommt die Klangregelung in der zweiten Reihe mit Bass und Treble. Den Clipping-Mode bestimmt der sogenannte Compression-Switch, der laut Hersteller nach vorne gekippt einen dichteren Overdrive Sound mit stärkerer Kompression liefert und nach hinten einen eher offeneren Zerrsound generieren soll. Wie das Ganze tatsächlich klingt, werdet ihr nun im Praxisteil erfahren.

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Praxis

Das Warhorn wird nun vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet, der mit einer Marshall 4×12 Box (Celestion G12M Speaker) verbunden ist und die mit einem Neumann TLM 103 abgenommen wird.
Wir starten den Praxistest mit allen Reglern in der mittleren Position. Das Warhorn ist im Vergleich zum Bypass-Sound nicht hundertprozentig klangneutral, der Höhenanteil ist bei eingeschaltetem Effekt etwas geringer. Dieses Klangverhalten ist natürlich von Vorteil, wenn man mit einem recht höhenbetonten Amp spielt, denn dann wird der Zerrsound nicht allzu grell. Beim Umschalten des Compression-Switch muss der Pegel etwas nachgeregelt werden. Legt man den Schalter nach hinten, erhält man den vom Hersteller beschriebenen offenen Sound, der mit einem recht kraftvollen Pegel ausgestattet ist. Der komprimierte Grundsound ist geringer in der Lautstärke und muss mit dem Level-Regler etwas gepusht werden. Für schnelle Wechsel zwischen den beiden Modes auf der Bühne ist das natürlich unvorteilhaft, lässt sich aber noch verkraften. Klanglich ist der offene Sound (Schalter nach hinten) mein klarer Favorit.

Audio Samples
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Zuerst Bypass, dann alle Regler in mittlerer Position Compression-Switch nach unten Compression-Switch nach oben

Die Klangregelung greift unterschiedlich ins Geschehen ein. Der Bassregler hat einen etwas geringeren Wirkungsgrad als der Höhenregler. Mit ihm lässt sich bei zurückgedrehtem Poti ein sehr knackiger unterer Frequenzbereich einstellen, bei dem die Anschläge auf den Saiten sehr transparent hörbar sind. Im letzten Viertel des Regelweges wird der Sound recht muffig und die Anschläge entsprechend weniger definiert. Aber auch bei voll aufgedrehtem Bassregler ist der Sound nicht wummerig. Der Höhenregler greift dafür wesentlich stärker ins Geschehen ein. Bei Linksanschlag sind die Höhen sehr weit zurückgenommen, der Klang ist extrem dumpf, ab 15 Uhr werden sie extrem angehoben und der Ton kommt sehr spitz aus dem Speaker. Damit lässt sich sehr gut arbeiten und die Klangfarbe kann optimal an Gitarre und Amp angepasst werden.

Das Walrus Audio Warhorn erzeugt einen rauen, feinfühlig einstellbaren Overdrive Sound.
Das Walrus Audio Warhorn erzeugt einen rauen, feinfühlig einstellbaren Overdrive Sound.

Von der Gainstruktur her liefert das Warhorn die Bandbreite von einer leichten Übersteuerung bis zum Mid-Gain-Sound. Der Drive-Regler justiert den Zerrgrad sehr feinfühlig, den Klangcharakter würde ich als rau bezeichnen – also kein schönfärbender Overdrive, sondern einer mit dem gewissen Reibeisen-Ton im Gepäck. Gefällt mir persönlich sehr gut.

Audio Samples
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Bandbreite Bass-Regler (SG) Bandbreite Treble-Regler (Tele) Bandbreite Drive Regler (Les Paul)

Die dynamische Ansprache lässt keine Wünsche offen, vor allem, wenn der Compression-Switch nach hinten zeigt. Der Zerrgrad lässt sich sehr gut über das Volume-Poti an der Gitarre oder die Anschlagstärke beeinflussen. Außerdem fallen feine Spielnuancen beim Warhorn nicht unter den Tisch. Der Anschlag, Pick oder Finger, die Position, also näher an Steg oder Hals, alles wird mit kleinen Unterschieden im Klang klar und deutlich übertragen, so wünscht man sich das.

Audio Samples
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Dynamik Hals PU auf 5 – dann Steg PU auf 10 und zurück.

Neben der Tätigkeit als reines Overdrive-Pedal kann man das Warhorn natürlich sehr gut als Boost- und Anfeuerungspedal für bereits verzerrte Amps benutzen. Durch den Klangcharakter mit leicht abgesenkten Höhen kann man es zum Beispiel entspannt vor einen crisp angezerrten Vox-Amp schnallen, ohne dass dem Zuhörer die Ohren klingeln.

Audio Samples
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Vox AC 15 angezerrt – zuerst Bypass, dann eingeschaltet.
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Fazit

Das Walrus Audio Warhorn hält, was der Hersteller verspricht: Dynamisch steuerbare Overdrive-Sounds von leicht angezerrt bis zu Blues-Lead-Sounds mit mittlerem Zerrgrad. Das Ganze mit zwei Grundsounds, entweder etwas offener und mit mehr Dynamik oder mit stärkerem Kompressionsverhalten. Mit dem Drive-Regler kann der Grad der Verzerrung sehr feinfühlig eingestellt werden, die Klangregelung mit Treble und Bass bietet eine sehr gute Anpassung an die benutzte Gitarre und den Verstärker. Klanglich tendiert das Pedal zu etwas raueren Tönen. Die Verarbeitung ist tadellos und wer ein Overdrive-Pedal mit diesen Eigenschaften sucht, sollte das Warhorn unbedingt antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • etwas rauere Overdrive-Sounds
  • feinfühlig einstellbarer Zerrgrad
  • gute dynamische Ansprache
  • tadellose Verarbeitung, roadtauglich
  • effektive Klangregelung
Contra
  • keins
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Walrus Audio Warhorn Test
Für 189,00€ bei
Das Walrus Audio Warhorn wird seinem Anspruch gerecht und generiert dynamisch steuerbare Overdrive-Sounds von leicht angezerrt bis zu Blues-Lead-Sounds.
Das Walrus Audio Warhorn wird seinem Anspruch gerecht und generiert dynamisch steuerbare Overdrive-Sounds von leicht angezerrt bis zu Blues-Lead-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Warhorn
  • Typ: Overdrive-Effektpedal
  • Regler: Drive, Level, Bass, Treble
  • Anschlüsse: Input, Output
  • Stromaufnahme: 100 mA
  • Spannung: 9V (nur Netzteil, optional)
  • Maße: 70 x 121 x 56 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 260 Gramm
  • Verkaufspreis: 209,00 Euro (Mai 2018)
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