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Walrus Audio Iron Horse V3 Test

Das Walrus Audio Iron Horse V3 Distortion-Pedal ist das Ergebnis eines erneuten Facelifts des beliebten Iron Horse. Bei der zweiten Version war neben Korrekturen zum Regelweg der drei Potis (Level, Tone, Distortion) auch ein Dreifachschalter zur Anwahl verschiedener Clipping-Modes hinzugefügt worden.

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Der Walrus Audio Iron Horse V3 besitzt vier Potis zum Einstellen des Sounds.


Beim Iron Horse V3 fehlt dieser Schalter wieder, stattdessen hat man einen Regler eingebaut, mit dem man die Clipping-Modes nun stufenlos einstellen kann. Wie sich die dritte Version des eisernen Pferdes in der Praxis schlägt und ob es signifikante Verbesserungen gibt, wird der folgende Test aufdecken.

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Details

Das Pedal kommt im Standard-Rechteckformat mit den Maßen 65 x 125 x 58 mm. Die Optik hat sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen leicht verändert, die Grafik ist eine andere und die Farbe geht jetzt in Richtung Goldgelb statt Sandgelb. Ansonsten ist es mit qualitativ hochwertigen Bauteilen bestückt und die vier Regler mit schwarzen Metallknöpfen sind nicht nur ordentlich befestigt, sie eiern auch nicht und vermitteln den Eindruck, dass ihnen versehentliche Tritte des Gitarristen nicht viel anhaben können. Dasselbe gilt für den Fußschalter, der mit Relaisschaltung knackfrei seine Arbeit verrichtet. Das Pedal hat eine True-Bypass-Schaltung und die weiße Status-LED neben dem Fußschalter zeigt an, wenn der Effekt aktiviert ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Walrus Audio Iron Horse V3 war erneut beim Schönheitschirurgen und hat ein Facelift erhalten.

An der Stirnseite sind die Anschlüsse geparkt, die bei Distortion-Pedalen in der Regel recht überschaubar ausfallen- Auch hier gibt es lediglich Input, Output sowie den Anschluss für ein optionales Netzteil (Center Negativ). Letzteres ist zur Inbetriebnahme nötig, denn Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, obwohl der bei einer Stromaufnahme von 28 mA (gemessen mit einem 1Spot mA Meter) durchaus möglich wäre. Die Unterseite des Gehäuses ist komplett glatt, kann also mit Velcro-Band großflächig beklebt werden und für den Standalone-Betrieb liegen kleine Gummifüße zum Aufkleben im Verpackungskarton bei. Für die Freunde einer soliden Befestigung im Board mit Mounting-Plates gibt es ebenfalls grünes Licht, denn an den vier Gehäuseschrauben können die problemlos befestigt werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlussseitig ist es ebenfalls bei der Grundausstattung mit Ein- und Ausgangsbuchse…

Bedienung

Beim Iron Horse V3 stehen in der oberen Reihe die drei üblichen Regler für Zerrpedale zur Verfügung: Level für die Gesamtlautstärke, Tone für die Klangfarbe und mit dem Distortion-Regler wird der Grad der Verzerrung eingestellt. In der zweiten Reihe kommt dann noch der bereits erwähnte SI/LED-Regler für die Clipping-Modes – bei Linksanschlag geht es in Richtung Silizium Clipping Dioden (SI), dreht man den Regler ganz nach rechts, ist LED-Clipping angesagt (LED). Laut Beipackzettel liefert der SI-Mode mehr Kompression, beim LED-Mode ist das Kompressionsverhalten etwas gemäßigter. In der mittleren Position sind beide Anteile gleichmäßig verteilt. Wie das alles klingt und welcher Sound bei den Zwischenstufen klingt, das erfahrt ihr jetzt im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Walrus Audio Iron Horse V3 besitzt vier Potis zum Einstellen des Sounds.
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Praxis

Das Iron Horse V3 ist vor einen unverzerrt eingestellten Sovtek MIG-50 geschaltet, der eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) antreibt, die von einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Als Startpunkt wähle ich die mittlere Einstellung aller Regler (12 Uhr), in der das Iron Horse V3 ein stattliches Zerrbrett anbietet, das sich aber noch recht gut über die Anschlagsdynamik und das Volume-Poti an der Gitarre steuern lässt.

Audio Samples
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Alle Regler 12 Uhr (Les Paul) Dist 13 Uhr – Volume Poti Aktion an der Gitarre (Les Paul)

Von der Klangfarbe her würde ich das Iron Horse V3 eher im moderaten Bereich einordnen, der Klang bei aktiviertem Effekt ist recht neutral und in höheren Frequenz-Gefilden nicht besonders scharf. Damit lässt sich gut arbeiten, vor allem, wenn man einen Amp oder eine Gitarre mit stark ausgeprägtem Höhenbereich im Einsatz hat. Selbstverständlich kann mit dem Tonregler noch etwas Einfluss genommen werden, aber der ist in seinem Wirkungsgrad relativ dezent, extreme Klangverbiegungen sind nicht an der Tagesordnung. Aber die sind meines Erachtens auch nicht notwendig. Er geht in den unterschiedlichen Reglerpositionen eher feinfühlig ans Werk. Die Bandbreite des Zerrgrades ist recht groß, bei niedrigen Settings erhält man einen schönen Crunchsound, bis 12 Uhr bleibt er moderat, um dann in den Galopp zu verfallen. Steht der Dist-Regler auf einem Wert vor 12 Uhr, spricht er sehr gut auf die Spieldynamik an und liefert einen transparenten und offenen Sound. Ab 12 Uhr wird es dichter und das Kompressionsverhalten nimmt zu, Anschläge auf den tiefen Saiten erhalten ein fuzziges Pumpen und Sustain gibt es jede Menge. Das Kompressionsverhalten lässt sich mit dem SI/LED-Regler fein dosieren. Dabei differiert der Sound zwar nicht extrem, aber das Spielgefühl ändert sich recht stark, je nachdem, in welche Richtung der Regler eingestellt ist. In den folgenden Beispielen hört ihr unterschiedliche Einstellungen des Dist- Tone und SI/LED-Reglers.

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SI/LED-Regler Check: 7-10-14-17 Uhr (Les Paul) Dist-Regler Check: 7-9-11-13-15-17 Uhr (Les Paul) Tone-Regler Check: 7-10-14-17 Uhr (Les Paul)
In Version 3 hat das Walrus Audio Iron Horse einen stufenlos einstellbaren Clipping-Mode Regler erhalten.
In Version 3 hat das Walrus Audio Iron Horse einen stufenlos einstellbaren Clipping-Mode Regler erhalten.

Das Iron Horse V3 bietet ein recht großes Angebot an Sounds. So kann man beispielsweise mit einer Singlecoil-Gitarre einen knackigen, leicht angezerrten Sound bei niedrigem Distortion-Wert erzeugen. Dafür sind Einstellungen in Richtung LED-Clipping (SI/LED-Regler über 12 Uhr) recht gut geeignet, weil dann das Kompressionsverhalten etwas schwächer ist und man einen knackigeren Anschlag erhält. Aber auch richtig kernige Distortion-Sounds sind mit Singlecoil-Gitarren bei hohen Dist-Settings und einem Clipping-Mode in Richtung Siliziumdiode möglich. Es gibt dabei keine Regel, welche Einstellungen für welche Klangcharakteristik oder Gitarrentyp besser geeignet sind – irgendwie ist alles brauchbar und inspirierend. Hier sind ein paar Beispiele mit Singlecoil-Gitarren. Die Angaben der Regler für Dist und SI/LED entsprechen jeweils den Uhrzeiten.

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Dist: 13 – SI/LED: 14 (Stratocaster) Dist: 8,5 – SI/LED: 9 (Stratocaster) Dist: 9 – SI/LED: 13 (Stratocaster) Dist: 10 – SI/LED: 10 (Esquire) Dist: 14 – SI/LED: 14 (Melody Maker) Dist: 17 – SI/LED: 11 (Stratocaster)

Das Iron Horse V3 reagiert sehr gut auf die Pickups der Gitarre, deren Ausgangsleistung und Klangfarbe. In dieser Hinsicht ist das Pedal wirklich sehr feinfühlig und kein Plattmacher, der Klangcharakter des Instruments wird sehr gut wiedergegeben.Wenn wir nun zu den Humbucker-Gitarren kommen, gibt es eine ordentliche Keule. Bei Gitarren mit stärkerer Ausgangsleistung kippt der Ton schon mal bei härterer Betätigung der tiefen Saiten und hat ein gewisses Fuzz-Flair, was mir persönlich sehr gut gefällt. Alles, was in Richtung Classic Rock, Blues, Alternative Rock, Stoner oder ähnliche Stilistiken geht, wird mit der Klangfarbe und dem Sound des Iron Horse V3 bestens bedient. Auch mit tiefer gestimmten Gitarren gibt es keine Probleme. Metal ist nicht das Kerngeschäft des Distortion-Pedals, auch wenn man mit heruntergedrehten Mitten (per Zusatz-EQ) auch akzeptable Sounds hinbekommt. Hier die Beispiele mit Humbucker-Gitarren.

Audio Samples
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Dist: 14 – SI/LED 9 (SG) Dist: 10 – SI/LED: 16 (SG) Dist: 11 – SI/LED: 13 (Les Paul) Dist: 16 – SI/LED: 12 (Les Paul) Dist: 11 – SI/LED: 14 (PRS Holcomb)

Zum Abschluss hört ihr das Pedal noch in einem Bandarrangement mit Bass, Drums, Rhythm- und Lead-Gitarre. Dabei war eine Les Paul im Einsatz mit unterschiedlichen Settings für die beiden Gitarrenspuren.

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Iron Horse V3 im Bandarrangement (Les Paul)
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Fazit

Das Walrus Audio Iron Horse V3 ist ein sehr gutes und vor allem flexibles Distortion-Pedal, dessen Bandbreite von kernigen Crunchsounds bis zum vollen Brett mit leicht fuzzigem Charakter reicht. Die dynamische Ansprache ist sehr gut, vor allem im Regelweg des Dist-Reglers zwischen 7 und 12 Uhr. Danach wird der Sound dichter und zeigt ein stärkeres Kompressionsverhalten, das im Detail per SI/LED-Regler noch etwas feiner justiert werden kann. Die Möglichkeit, den Charakter des Clippings bei unserem Kandidaten per Regler einzustellen, ist ein ausgezeichnetes Upgrade, das die aktuelle Version im Vergleich zu den beiden Vorgängern ganz klar aufwertet. Wer ein flexibles Distortion-Pedal mit dreckigem Charakter und guter Klangqualität sucht, sollte das Iron Horse V3 auf jeden Fall antesten.

Auch das Walrus Audio Iron Horse V3 Verzerrerpedal überzeugt mit Flexibilität und dynamischer Ansprache und wird durch den Clipping-Regler klar aufgewertet.
Auch das Walrus Audio Iron Horse V3 Verzerrerpedal überzeugt mit Flexibilität und dynamischer Ansprache und wird durch den Clipping-Regler klar aufgewertet.
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Iron Horse V3
  • Typ: Distortion-Effektpedal
  • Regler: Level, Tone, Distortion, Clipping Mode
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 28 mA
  • Spannung: 9V (Center Negativ) – nur Netzteil
  • Maße: 65 x 125 x 58 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 0,27 kg
  • Ladenpreis: 209,00 Euro (Oktober 2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • flexible Zerrsounds von Crunch bis High Gain
  • SI/LED-Regler zum stufenlosen Einstellen des Clipping-Modes
  • dynamische Ansprache bei niedrigen Zerrgraden
  • transparenter Sound bei hohen Zerrgraden
Contra
  • keins
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Walrus Audio Iron Horse V3 Test
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