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Morley M2 Maverick Switchless Wah Test

Das Morley M2 Maverick Switchless Wah kommt als eines von insgesamt drei verschiedenen Wah-Pedalen auf den Markt, denen allen gemeinsam das Fehlen des üblichen Einschalters ist, der in der Regel unter der Wippe sitzt und das Pedal durch einen beherzten Tritt aktiviert. Hier reicht es, einfach den Fuß auf die Wippe zu setzen, um den Effekt zum Leben zu erwecken.

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Während das Einschalten auf optischem Weg funktioniert, nutzt der Hybrid-Schaltkreis überraschenderweise ganz traditionell ein Potentiometer für die Effektsteuerung, ganz im Gegensatz zur sonstigen Philosophie des amerikanischen Herstellers.

Details

Optik/Verarbeitung

Unser Kandidat besitzt ein ausgesprochen massives Metallgehäuse aus kaltgewalztem Stahl und bringt satte 1592 Gramm ohne Batterie auf die Waage. Dass Morley Pedale nicht unbedingt zu den Federgewichten und Zwergen der Pedalwelt zählen, ist kein Geheimnis, und auch unser Testobjekt macht mit diesem Gewicht und seinen 232 mm x 149 mm x 69 mm keine Ausnahme. Dass man es dafür dann auch mit einem ultra-soliden Effektgerät zu tun hat, das härtesten Belastungen standhalten wird, ist genau so klar. Allerdings verlangt es etwas mehr Platz auf dem Effektboard.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Schwergewicht von fast 1,6 kg mit massivem Metallgehäuse…

Wie üblich besteht ein solches Pedal aus zwei Teilen, einer Wippe und der Behausung der Elektronik. Die Wippe ist mit einer Gummiauflage versehen, die ein Abrutschen beim Betätigen verhindern soll, vier Gummifüße halten das Gerät auch auf glatten Böden an Ort und Stelle. Für den Fall, dass das komplett schwarz lackierte und sauber verarbeitete Pedal eventuell mit Klett versehen wird, lassen sich die Füße leicht entfernen. Bis auf eine rote LED ist auf der Oberseite nichts weiteres zu entdecken, Ein- und Ausgangsbuchsen finden sich wie gewohnt an der rechten und linken Gehäuseseite. Vor der Eingangsbuchse sitzt ein Netzteilanschluss, der auf einen üblichen 9-Volt-Gleichstromadapter wartet, der allerdings nicht zum Lieferumfang gehört. Eine Klappe an der Unterseite bietet problemlosen Zugang zum Batteriefach.

Fotostrecke: 5 Bilder Eine Gummiauflage auf der Wippe verhindert das Abrutschen.

So weit ist alles altbekannt und rein äußerlich unterscheidet sich das Pedal auch kaum von seinen Brüdern und Schwestern aus gleichem Hause. Die wahren Veränderungen sind im Inneren zu finden, denn normalerweise verwendet Morley zum Steuern des Effektes eine Photozelle, die durch das unterschiedlich helle Licht einer LED angestrahlt wird und so die Frequenz des Filters bestimmt. Traditionelle Wah-Pedale wie die von Vox oder Dunlop beispielsweise arbeiten seit jeher mit einem Potentiometer, das durch eine mit der Wippe verbundene Zahnstange angetrieben wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Ungewöhnlich für Morley: die Verwendung eines Potentiometers zur Steuerung.

Bei unserem Testobjekt bedient sich Morley ebenfalls dieser Technik, wobei allerdings hier eine Nylonschnur die Bewegung der Wippe an das Poti weitergibt. Ganz auf die Fotozelle wurde trotzdem nicht verzichtet, denn diese sorgt für ein schalterloses Ein- und Ausschalten des Pedals, sobald die Wippe leicht nach vorn gedrückt wird. Bei Nichtbetätigung wird sie von einer Feder in die Bypass-Position gebracht, sprich, ganz zurück. Wo wir gerade beim Bypass sind: Das Switchless Wah verfügt über einen gepufferten Bypass, den Morley “True Tone Bypass” nennt und der laut Hersteller sowohl im aktiven wie inaktivem Zustand den Signallevel stabil halten soll. Ist das Pedal aktiv, wird das von einer roten LED angezeigt. Warum das nicht ganz unwichtig ist, werde ich im Praxisteil näher erläutern.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Unterseite des Wah-Pedals zeigt neben vier Gummifüßchen…

Das in den USA gefertigte Pedal macht einen ultrarobusten Eindruck und vermittelt das Gefühl, auch der allerhärtesten Belastung standhalten zu können.

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Praxis

Sound

Um herauszufinden, wie sich das Morley M2 Maverick Switchless Wah vor dem Amp macht, habe ich es vor meinen JVM 410 Marshall geparkt und treibe mit dem Topteil eine 2 x 12″ Box an, die mit Vintage 30 Speakern bestückt ist. Abgenommen wird ganz traditionell mit einem SM57, weitere Klangbearbeitungen finden selbstredend nicht statt.
Los geht es mit einer Telecaster, mit der der komplette Regelweg einmal durchlaufen wird.

Audio Samples
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Regelweg des Pedals

Sobald die Wippe leicht nach vorne gekippt wird, aktiviert sich der Effekt und von da an geht es sehr gleichmäßig bis in die vorderste Position. Dabei werden alle gebotenen Frequenzen einmal dargestellt und ein nicht zu breites Klangbild abgebildet, was ich sehr erfreulich finde. Es reicht von tiefen bis ziemlich hoch angesiedelten Mitten, die ein expressives Spiel ermöglichen, ohne dabei in den Extremeinstellungen zu nerven.
Was spielt man clean am besten mit einem Wah? Richtig, Funk! Und so gilt auch das nächste Beispiel diesem Musikstil. Und wieder ist die Tele in der Halsposition zu hören.

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Clean: Funk-Style, Telecaster

Herrlich, wie das Pedal diese fetten Mitten pusht und so einen tollen Vintage-Wah-Sound zustande bringt.
Es folgt ein mit Akkorden angereichertes Beispiel, wieder mit der Telecaster.

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Clean: Blues-Funk, Telecaster
Beim Morley M2 Maverick Switchless Wah geht der amerikanisch Hersteller zurück zur altbekannten Poti-Steuerung.
Beim Morley M2 Maverick Switchless Wah geht der amerikanisch Hersteller zurück zur altbekannten Poti-Steuerung.

Auch hier kann mich das Pedal klanglich und auch seitens des Regelwegs überzeugen. Dieser ist etwas weiter angelegt als beispielsweise bei einem Dunlop Cry Baby.
Wah-Wahs werden aber natürlich auch gerne in Verbindung mit einem verzerrten Amp genutzt, um beispielsweise beim Solieren dem Sound mehr Persönlichkeit zu verleihen. Dazu habe ich mir meine Les Paul geschnappt, den Marshall in den High-Gain-Modus versetzt und einfach drauflosgespielt.

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High Gain: Leadsound, Les Paul

Morley-Pedale erzeugen im Vergleich zu anderen einen etwas weicheren Wah-Sound, der sich nicht ganz so vordergründig darstellt und sich für meinen Geschmack dem Sound des Instrumentes unterordnet. Das heißt allerdings nicht, dass der Effekt nicht deutlich zu vernehmen wäre – ganz im Gegenteil, wie das Beispiel beweist. Das Morley liefert zusammen mit der Les Paul einen klassischen Rock-Leadsound der mir ausgesprochen gut gefällt. Fett und satt kommt er aus dem Speaker, sehr gut!
Im nächsten und auch letzten Beispiel verwende ich das Pedal im Zusammenhang mit einem Rockriff. Hierbei verharre ich längere Zeit in einer Position der Wippe, um so die gewünschte Frequenz zu pushen, eine Stilistik, die man bei Rockbands der 70er und 80er gern und auch oft gehört hat.

Audio Samples
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High Gain: Akkorde, Les Paul

Dem aufmerksamen Hörer ist sicherlich nicht entgangen, dass gegen Ende beim Achteln das unbearbeitete Signal ganz kurz zu hören war. Prinzipiell ist es eine gute Idee, das Pedal ohne lästigen Schalter zu aktivieren, andererseits bietet letzterer mehr Kontrolle, denn an ist an und aus ist in diesem Fall dann auch wirklich aus.
Zum Glück gibt es besagte LED, die den Status auch im Eifer des Gefechts anzeigt. Aber mit ein wenig Erfahrung weiß man auch ohne, wann der Punkt erreicht ist und der Bypass zum Zuge kommt.

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Fazit

Mit dem M2 Maverick Switchless Wah hat der US Hersteller ein überzeugendes Wah-Pedal auf den Markt gebracht, das neben einer ultrarobusten Bauweise auch mit einem tollen Sound überzeugen kann. Obwohl in diesem Falle ein Potentiometer für die Regelung des Effektes zuständig ist, sind sämtliche klanglichen Attribute, für die Morley seit Jahrzehnten steht, deutlich herauszuhören. Eine Empfehlung für Freunde des Morley-Wah-Sounds, zumal das Preis-Leistungsverhältnis meiner Meinung nach ausgewogen ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ultrarobuste Verarbeitung
  • typischer Morley-Wah-Sound
  • erweiterter Regelweg
Contra
  • keins
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Morley M2 Maverick Switchless Wah Test
Für 99,00€ bei
Das M2 Maverick Switchless Wah kann neben einer ultrarobusten Bauweise auch mit einem tollen Sound begeistern.
Das M2 Maverick Switchless Wah kann neben einer ultrarobusten Bauweise auch mit einem tollen Sound begeistern.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Morley
  • Modell: Morley M2 Maverick Switchless Wah
  • Effekt-Typ: Wah-Pedal
  • Made in USA
  • Bauart: Analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Wippe
  • Betriebsweise: optische Bypass-Schaltung, Potentiometer-basierte Wah-Regelung
  • Bypass Modus: Buffered „True Tone“ Bypass
  • Besonderheit: Status-Led, Quick-Clip Batteriehalterung
  • Stromversorgung: 9V Gleichstromnetzteil (optional
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Strombedarf: 12 mA
  • Abmessungen L x B x H (mm): 232 x 149 x 69
  • Gewicht: 1592 g
  • Preis: 188,00 Euro UVP
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