Anzeige

LD Systems Stinger 10A G3 und Sub 15A G3 Test

Kinofreunde kennen das: Entwickelt sich ein Film zum Kassenschlager, kommt eine Fortsetzung. Mit dem Namenszusatz G3 erlebt die Stinger-Serie aus dem Hause LD Systems mittlerweile ihren dritten Auftritt. Folglich hat der Hersteller bislang einiges richtig gemacht. Bleibt die Frage, ob die dritte Generation den Erfolg lediglich verwaltet oder abermals einen draufsetzt. Nehmen wir also zwei Stinger Sub 15A G3 und zwei Stinger 10A G3 Topteile unter die Lupe und untersuchen das Blockbuster-Potenzial.

LD_SYstems_stinger_group_04
LD Systems Stinger G3 Serie

Details

In der Regel sind günstige Aktivboxen keine Leichtgewichte. Ein Tribut an das berüchtigte Terrortrio aus Ferrittreibern, Sperrholz und großen Gehäusen. Dass es auch anders geht, zeigen unserer Testkandidaten. Der aktive 15-Zoll-Subwoofer bringt gerade einmal 32 Kilo auf die Waage und das Topteil erreicht mit knapp 13 Kilogramm die Vorstufe zur Magersucht. Daher hat der Autor auch keine Probleme, die Boxen aus ihrer Umverpackung zu befreien. Im Karton befinden sich neben den Speakern nur eine gedruckte Gebrauchsanweisung und ein Netzkabel mit PowerCon-Anschluss. Sehr gut! In dieser Preisklasse wird normalerweise auf die nicht verriegelbare Kaltgerätebuchse zurückgegriffen.

Bass SUB 15A

Der 15-Zoll-Ferrittreiber sitzt in einem Bassreflexgehäuse mit vier Eck-Ports. Eine bewährte Konstruktion, die auch klanglich überzeugt. Vor allem im Vergleich zu den in diesem Preissegment beliebten Bandpass-Konstruktionen.
Der Woofer besitzt drei Griffe, deren Konstruktion mit eingelassenen Griffschalen und eingeschraubtem Metallsteg nicht nur gut aussieht, sondern auch praktisch ist. Generell überrascht die aufwändige Verarbeitung. So ist beispielsweise die M20-Distanzstangenaufnahme sauber ins Gehäuse eingelassen und besteht aus einem massiven Stück Metall. Außerdem wurde die Aufnahme mit gleich sechs Schrauben befestigt.
Die Sub 15A verfügen über derart viele Stapelfräsungen, dass sie sich sowohl hochkant als auch waagerecht aufstellen lassen. Generell machen Gehäusekonstruktion und Ausführung einen sehr guten Eindruck. Die Polyurea-Lackierung ist sauber ausgeführt und der Lautsprecher wird mit durchgängigem Lautsprechergitter samt Akustikvlies gut geschützt.
Der Stinger G3 Sub 15A besitzt neben einem PowerCon-Eingang einen solchen Ausgang. Mit einem entsprechenden Kabel ausgestattet, lässt sich das Topteil direkt aus dem Subwoofer mit passender Netzspannung versorgen. Das Class-D-Ampmodul produziert 450 Watt Dauerleistung, betreut von zahlreichen Schutzschaltungen und einem Limiter (DynX-DSP-Technologie).
Das versenkt angebrachte Aktivmodul ist erstaunlich gut ausgestattet. Wir notieren zwei Combobuchsen-Eingänge (XLR und Klinke) sowie zwei XLR-Link-Out-Buchsen. Somit kann man mit einem Subwoofer und zwei Topteilen auch einen 2.1-Aufbau vornehmen, wobei die Topteile stereo arbeiten.
Vier LEDs (On, Signal, Limit, Protect) geben Auskunft über den aktuellen Betriebsstatus und die Gemütslage des Subwoofers. Die Lautstärke des Tieftöners lässt sich über das Main-Level-Poti stufenlos einstellen. Darüber hinaus darf der Anwender per Taster aus vier Betriebsmodi wählen. Dank variabler Trennfrequenzen lässt sich der Bass bei 80, 100 oder 120 Hz ankoppeln. Als vierte Option steht ein Cardioid-Modus zur Verfügung. Dieser dämpft die Bassausbreitung hinter dem Gehäuse und sorgt somit für deutlich weniger Bass auf der Bühne. Eine Option, die eher im Profibereich zu finden ist. Damit dieser Modus funktioniert, müssen allerdings mindestens drei Subwoofer zusammenarbeiten, wobei ein Bass um 180 Grad gedreht wird. 

Fotostrecke: 7 Bilder Die LD Systems Stinger G3 10A und Sub15A im Lager des Autors.

Topteil G3 10A

Auch das Topteil ist sauber verarbeitet und überrascht mit in dieser Preisklasse eher seltenen Detaillösungen. Die 10A besitzt ein multifunktionelles Gehäuse, kann also auch als Bühnenmonitor arbeiten. Um beim Monitoreinsatz die sorgfältig ausgeführte Polyurea-Lackierung zu schonen, gibt es auf der Monitorschräge zwei große Gummiflächen, die zudem das Verrutschen auf dem Bühnenboden verhindern.
Das Leichtgewicht besitzt nur einen Griff auf der Oberseite, was aber völlig ausreicht. Um die 10A auf Höhe zu bekommen, ist auf der Unterseite ein Duo-Tilt-Hochständerflansch eingelassen. So lässt sich die Box gerade oder leicht angewinkelt auf einer Distanzstange respektive einem Lautsprecherstativ platzieren. Darüber hinaus verfügt die Box über eingelassene Flugpunkte; sie kann außerdem mittels einer Superclamp direkt in eine Truss-Konstruktion eingebracht werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das LD Systems Stinger G3 10A Topteil ist eine seriöse Erscheinung.Durch den Duo-Tilt-Hochständerflansch kann das Topteil gerade oder angewinkelt auf einer Distanzstange thronen.

Das Topteil aus Birkensperrholz ist mit einem 10-Zoll-Ferrit-Tieftöner bestückt sowie einem 1-Zoll-BMS-Hochtöner auf einem BEM-Kunststoffhorn (90 Grad x 50 Grad). Das Lautsprechergitter besteht aus Stahl und entspricht optisch der Ausführung des Subwoofers. Um sich einen Überblick über die Verarbeitungsqualität zu verschaffen, entferne ich das Gitter und muss verwundert feststellen, dass selbst die Schrauben für das Gitter Gewinde-Einschlagmuttern verwenden und nicht einfach ins Gehäuse gedreht wurden.
Es gibt weitere Beweise für gute Verarbeitung. Der Hochständerflansch besteht aus Metall, dessen Befestigung erfolgt ebenfalls mittels Gewindeschrauben. Alle Schrauben sind zusätzlich mit Sicherungslack versehen, so dass sich diese nicht im Laufe der Zeit durch Vibrationen lösen. Das Horn ist sorgfältig mit Dichtungsband versehen; der kleine, aber feine BMS-Treiber dockt bei sauberer Verkabelung perfekt an das Hochtonhorn an. Die Box wurde mit Dämmmaterial ausgestattet und von innen zusätzlich verstärkt. Alle Flugpunkte besitzen innen liegende Flacheisen, welche die Zugkräfte sicher auffangen. Saubere Arbeit!

Fotostrecke: 5 Bilder Das Aktivmodul des Topteils bietet vier Sound-Presets.

Die Zwei-Wege-Class-D-Endstufe stellt 300 Watt Dauerleistung zur Verfügung und wird über einen DSP verwaltet. Zur Stromaufnahme dient eine PowerCon-Buchse samt Netzschalter. Auch hier finden wir das LED-Quartett aus On, Signal, Limit und Protect. Das Topteil besitzt zwei Combobuchsen-Eingänge mit separaten Gain-Potis und einer Mic/Line-Umschaltung zum direkten Anschluss eines dynamischen Mikrofons. Zum Weiterleiten des Signals gibt es eine XLR-Buchse.
Der DSP bietet vier Voreinstellungen, die über den Mode-Taster aufgerufen werden. Die Preset-Namen sind eindeutig: Fullrange, Satellite, Monitor und Flat. Hören wir uns einmal an, was LD Systems Entwickler an Voreinstellungen hinterlegt haben.

Fotostrecke: 4 Bilder Das LD Systems Stinger G3 10A Topteil ist eine seriöse Erscheinung. Durch den Duo-Tilt-Hochständerflansch kann das Topteil gerade oder angewinkelt auf einer Distanzstange thronen.
Anzeige

Praxis

Bevor es auf die Baustelle geht, teste ich das System im Lager. Ich wähle am Subwoofer eine Trennfrequenz von 100 Hz und am Topteil die Einstellung Flat. Das Ergebnis ist ein unspektakulärer, neutraler Klang, eine gute Einstellung für einen Live-Job. Keine Spur von einer Mittensenke, die manche Hersteller in ihre günstigen Serien implementieren. Der Subwoofer reagiert hörbar auf die unterschiedlichen Trennfrequenzen. Selbst die 120-Hz-Trennung klingt vernünftig und kann das Topteil etwas entlasten, wenn man es mit dem Satellite-Preset fährt. Diese Einstellung spielt erstaunlich laut. Weniger überzeugend ist das Fullrange-Preset. Der Boost in den unteren Mitten schafft kein überzeugendes Bassfundament und nimmt der Box einiges an Lautstärke. Angesichts des günstigen Preises ist der Kompromiss aber akzeptabel.
Ein Test mit einem Shure SM58 zeigt, dass die Box auch ohne Mischpult für die kleine Ansage zwischendurch taugt. Allerdings ist der Mic/Line-Umschalter mit größter Vorsicht zu genießen: Dieser schaltet direkt auf Mikrofonpegel um, was einen mächtigen Lautstärkesprung zur Folge hat. Ein versenkter Taster wäre die bessere Option.

Fotostrecke: 3 Bilder Topteil und Bass der Stinger G3 Serie funktionieren auch gut als DJ-Monitor oder als Drumfill.

Live

Unser Live-Test findet auf einer Elektronik-Party mit drei DJs im Heimat-Club des Autors statt. Als Stereo-DJ-Monitor nehmen die Kandidaten auf der Bühne Platz. Der Haus-DJ lobt beim Soundcheck den ausgewogenen Klang und die unkomplizierte Bedienung. Alle vier Boxen sind voll aufgedreht und hängen am Booth-Ausgang des Pioneer-DJ-Mischpults.
Knapp zehn Stunden Dauerfeuer waren die Testkandidaten ausgesetzt. Beim Abbau am nächsten Tag war meine Verwunderung groß: Die DJ-Kollegen haben die Bässe deutlich über die Gain-Potis zurückgenommen. Auf die Dauer war es wohl einfach zu fett, was die beiden Subs angeboten haben. Hut ab, das ist mir in diesem Laden noch nie passiert. Aber: LD Systems hat schon mit der G2-Serie einiges richtig gemacht und daran knüpft die Generation G3 an.

Wenn’s etwas mehr sein darf

Beim Zubehör sind günstige Boxenserien oft benachteiligt. LD Systems bietet hingegen ein beeindruckendes Portfolio an optionalem Zubehör. Zum Schutz der Lautsprecher gibt es gepolsterte Hüllen; allzeit gute Fahrt versprechen die stapelbaren Rollbretter. Für eine Festmontage der Topteile sind Hersteller Wand- und Deckenhalterung sowie Neig- und Schwenkhalterung verfügbar. Die Topteile Stinger 8 und Stinger 10 (aktive und passive Version) lassen sich die Boxen unkompliziert an einer Truss-Konstruktion befestigen. So erweitert sich der Aktionsradius unserer Testkandidaten deutlich.

Anzeige

Fazit

Die Stinger-G3-Serie aus dem Hause LD Systems ist ein Paradebeispiel für einen nachhaltigen Generationenvertrag. Die Entwickler haben die Pluspunkte der Vorgänger übernommen und sinnvolle Features hinzugefügt. Klar, in dieser Preisklasse müssen Abstriche akzeptiert werden, doch LD Systems hat an den Rotstift an den richtigen Ecken angesetzt. So sind die Boxen trotz herkömmlicher Ferrittreiber vergleichsweise leicht. Die Aktivmodule garantieren professionellen Sound, dazu tragen auch die praxisgerechten Presets bei. Einziges Manko ist der Taster für die Mic/Line-Umschaltung an den Topteilen. Dieser lässt sich zu einfach aktivieren, was in einem Pegel-Inferno enden kann. Ansonsten: Daumen hoch für die Stinger G3. Guter Sound, ordentliche Pegelreserven und eine für diese Klasse vorbildliche Verarbeitung. Wer auf der Suche nach günstigen Aktivboxen mit gutem Sound, Ausstattung und seriösem Design ist, darf bei der Stinger-G3-Serie bedenkenlos zugreifen. Wie bei LD Systems üblich, gibt es die Boxen auch in einer passiven Version.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • Preis
  • Ausstattung
  • Verarbeitung
  • geringes Gewicht
  • DSP-Presets
  • PowerCon-Netzanschluss
  • dezentes Design
  • üppiges optionales Zubehör
Contra
  • Mic/Line-Umschalter ungeschützt
Artikelbild
LD Systems Stinger 10A G3 und Sub 15A G3 Test
Für 499,00€ bei
LD Systems Stinger G3 Serie
LD Systems Stinger G3 Serie
Hot or Not
?
LD Systems Stinger G3 Serie

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Oliver

Oliver sagt:

#1 - 08.05.2025 um 22:10 Uhr

0

Hi, vielleicht kann mir hier jemand helfen. Aktuell habe ich ein Dave G4X 15 Set für Gartenpartys, Geburtstage etc. Da ich von Klang und Verarbeitung überzeugt bin habe ich mich wieder bei LD Systems umgeschaut und würde gerne aufrüsten da die Dave doch schon stark an der Grenze läuft und oft der Limiter blinkt. Hätte einfach gerne noch etwas reserven. Es sollte wieder ein aktives Set werden (2.2 statt 2.1) nur bin ich mir unsicher welches System das bessere ist: 2x LD Systems Stinger 10 A G3 2x LD Systems Stinger SUB 15 A G3 oder 2x LD Systems ICOA 12 A BT 2x LD Systems ICOA SUB 15 A oder vielleicht 2x 18er Subs? PS: Ich mag den tiefen Bass der Dave ;) Danke schon mal falls das jemand ließt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!
  • Korg MiniKorg 700Sm Demo (no talking)
  • ProLite Vibes, Lower Price: Sonor Chrome Over Brass Snare | Sound Demo & Review