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Harley Benton HB JA-60SB Vintage Series Test

Praxis

Beim ersten trockenen Anspielen fällt der drahtige Sound der JA-60 auf. Die Saiten schwingen recht lange aus und können auch in puncto Intonation gefallen. Lediglich der Abstand zum Griffbrett ist definitiv zu hoch. So wird das Bespielen unnötig erschwert und gerade für Anfänger zu einer echten Herausforderung. Nach dem Einstellen der Saitenlage zeigt sich die JA-60 SB von ihrer besten Seite und lädt zum Spielen ein. Dass sie sich dabei als etwas kopflastig präsentiert, zeigt sich beim Bespielen als eher vernachlässigbar.
Für die folgenden Beispiele verbinde ich die Harley Benton mit meinem Marshall JVM 410 Topteil und führe das Boxensignal in eine Universal Audio OX Box, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Der Hall stammt ebenfalls aus der OX Box, weitere Klangveränderungen habe ich nicht vorgenommen.
Los geht es mit dem cleanen Kanal, dabei schalte ich durch alle drei Positionen des Dreiwegschalters, beginnend am Hals-Pickup.

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Clean 1: Alle 3 PU-Positionen Clean 2: Alle 3 PU-Positionen Clean 3: Alle 3 PU-Positionen

Die JA-60 liefert erwartungsgemäß einen etwas voluminöseren Sound als herkömmliche Strat Singlecoils und gefallen mir mit ihrer direkten Ansprache und eigenständigen Klangfarbe. Alle drei Positionen bieten die vertrauten Klänge und besitzen ordentlich Draht im Sound, wobei sie sich schön offen in den Höhen und aufgeräumt in den tiefen Frequenzen zeigen.
Auch beim Spiel ohne Plektrum im dritten Beispiel werden die dynamisch gespielten Töne ohne Wenn und Aber genauso an den Amp weitergeleitet, sehr gut! Ich schalte dazu in den nächsthöheren Kanal und erzeuge einen leichten Crunchsound.

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Crunch 1: Alle 3 PU-Positionen Crunch 2: Alle 3 PU-Positionen
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Auch am angezerrten Amp macht die JA-60 eine sehr gute Figur und liefert knackige, durchsetzungsstarke Sounds in allen drei Positionen des Dreiwegschalters. Dabei zeigen sich Hals- und die Mittelstellung tendenziell drahtig und glockig, der Steg-Pickup verdichtet erwartungsgemäß die Mitten, zeigt aber auch ausgeprägte Höhen. Somit sind knackige Riffs mit Biss für unsere Kandidatin überhaupt kein Problem.
Es wird Zeit für etwas mehr Zerre. Auch hier spiele ich alle drei Positionen des Wahlschalters an und beginne am Hals.

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More Gain 1: Alle 3 PU-Positionen More Gain 2: Alle 3 PU-Positionen

Mit einem in den Höhen deutlich ausgeprägten Sound geht die Gitarre am stärker zerrenden Amp ans Werk und erzeugt einen durchsetzungsstarken und dabei charakterstarken Klang. Die direkte Ansprache kommt ihr hier natürlich zugute und sorgt für klar herausgestellte Attacks, die verhindern, dass der Klang verschwimmt.
Natürlich darf auch ein Beispiel am stark zerrenden Amp nicht fehlen. Auch hier sind wieder alle drei Positionen des Wahlschalters zu hören.

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High Gain: Alle 3 PU-Positionen

Spätestens hier dürfte klar sein, warum dieser Gitarrentyp gerade bei Indie- und Alternative-Gitarristen so beliebt war, denn er zeigt sich ausgesprochen charakterstark und schön bissig, aber wesentlich kräftiger im Klang als beispielsweise eine Strat. Dabei werden die gespielten Akkorde schön aufgefächert und klar wiedergegeben. Die Attacks würde ich als glockig bezeichnen, die den Zerrsound mit einer ganz eigenen Note versehen. Natürlich erzeugen die Pickups bei höherem Gain deutlich hörbare Nebengeräusche, aber dafür wird man mit einem wirklich tollen Sound belohnt.

Kommentieren
Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#1 - 21.02.2021 um 19:01 Uhr

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Ich spiele die JA60VW Vintage Series seit längerem. Das Griffbrett ist etwas weniger gewölbt als die Squier CV Tele oder die HB 62 Vintage Strat, was anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig war. Der Sound der JA ist den P90 PUs geschuldet einen Zacken kräftigen, was heisst, dass der Amp rascher in den Crunch Modus befördert wird.Im Clean Modus, PU Mittelstellung, hat man schon den amtlichen Surfsound, man braucht das Slapback fast nicht mehr dazu.Ich versuche noch, Mängel zu finden, finde aber keine.Ah! habe noch was gefunden: anfänglich kratzten die Saiten etwas an den Bünden und am Griffbrett. Das Griffbrett erhielt zur Kur etwas Öl, die Bünde etwas Stahlwatte. Und gut war's.Das Instument liegt gut in der Hand, es tut, was ich will, optisch eine Wucht (Vintage White Version), klanglich auch eine Wucht.Vom Preis reden wir nicht. Gar nicht. Sonst kommt Thomann noch auf die Idee, für dieses Instrument das Doppelte zu verlangen. Was mehr als angemessen wäre.

Profilbild von Juergen Bromant

Juergen Bromant sagt:

#2 - 09.05.2021 um 12:46 Uhr

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Die Gitarre auf den Bildern ist ganz klar mit Jazzmaster-Pickups ausgestattet und NICHT mit P90s, die ganz anders klingen und aufgebaut sind.

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Antarktis sagt:

#3 - 27.08.2022 um 16:00 Uhr

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Da ja Mondeo von der Firma Thomann lebt, ist klar dass wenn man einen Testbericht schreibt dass diese einwandfrei für die Gitarre ausfällt. Aber unabhängig davon sind die ganzen Harley Benton Gitarren keine üble Wahl. Und deshalb hat es auch keinen Sinn hier bei bondeo einen Testbericht zu lesen denn er wird immer positiv ausfallen, hier hilft nur eines nach Treppendorf fahren und im Laden mal alle Harley bentons und ibanes und Fender und alles was es da gibt auszuprobieren und sich seinen eigenen Favoriten mitnehmen. Testberichte sind eher für die Katz, denn die Geschmäcker sind so verschieden und die Vorstellung was gut ist und was nicht gut ist was gut klingt und was nicht gut klingt was man damit machen will etc es sind einfach zu viel Faktoren die die Auswahl so individuell machen. Als Anfänger ist natürlich besonders wichtig dass man sich beraten lässt und das bekommt man bei bondeo so nicht, am besten man geht da in den Laden und lässt sich von einem Fachverkäufer beraten. Aber auch Freunde Bekannte und Verwandte und Leute die glauben etwas zu wissen können ihren Senf dazugeben und mit etwas Glück hat man dann erstmal eine Gitarre und hoffentlich auch einen Gitarrenkurs dazu. Denn das Material mit dem man spielt ist nicht entscheidend sondern das können, und deshalb ist ein Gitarrenkurs dass alle wichtigste für den Anfänger Hauptsache ein sexseiter unter den Arm.

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