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EFNOTE 5 E-Drum Set Test

Das EFNOTE 5 E-Drum Set ist das derzeitige Spitzenmodell des noch jungen japanischen Herstellers, der im Jahr 2018 von ehemaligen Mitarbeitern des E-Drum-Giganten Roland gegründet wurde und in Deutschland neben dem 5er-Modell zur Zeit nur ein weiteres Kit, das EFNOTE 3, anbietet. Beide sind in der oberen Preisklasse angesiedelt und setzen auf einen traditionellen Look sowie ein simples, klar strukturiertes Bedienkonzept, gepaart mit vergleichsweise wenigen, dafür aber hochwertigen Sounds – so zumindest verspricht es der Hersteller.

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„Klasse statt Masse“ lautet die Devise im Hause EFNOTE, und so verzichtet das EFNOTE 5 konsequent auf E-Drumsounds und beschränkt sich zum jetzigen Zeitpunkt – abgesehen von wenigen Percussionsounds – ausschließlich auf akustische Drumkits, die mal jazzig, mal rockig klingen und sich damit rühmen, Klänge und Dynamikverläufe mit einer bisher nicht gekannten Authentizität abzubilden. Alle Sounds können über den Touchscreen, welcher Knöpfe und Regler überflüssig macht, editiert werden. Eine Bluetooth-Funktion ist ebenso an Bord wie die Möglichkeit, über USB acht separate Spuren am Rechner aufzuzeichnen. Ob das EFNOTE 5 die hohen Erwartungen erfüllen kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.

Details

Ungewöhnliche Optik für ein E-Drumset

Bei den vier Drumpads des EFNOTE 5 handelt es sich um vollwertige, mit einer Sparkle-Silver-Folie bezogene Holzkessel aus sechslagigem Birkenholz, die dem Kit die Optik eines akustischen Kompaktkits verleihen. Eine 16“ x 12“ Bassdrum wird hier kombiniert mit einer 12“ x 5“ Snare, einem 10“ x 7“ Racktom und einem 12“ x 12“ Floortom. Lediglich die in die Kessel integrierten Klinkenbuchsen verraten, dass es sich um ein E-Drumset handelt. An der Unterseite der kleinen Bassdrum ist ein Riser montiert, der es gewährleistet, dass der Schlägel der angebrachten Fußmaschine – die übrigens nicht im Lieferumfang enthalten ist – mittig auf dem Fell auftreffen kann. Einen einfachen Snareständer liefert EFNOTE mit. Während bei Snare und Toms beidseitig doppellagige Meshheads installiert sind, findet sich auf der Frontseite der Bassdrum ein regulär stimmbares Fell, das durch sein natürliches Mitschwingen für ein verstärktes Akustikdrum-Feeling sorgen soll.

Fotostrecke: 5 Bilder Für die Bassdrum kommen reguläre Holzspannreifen zum Einsatz.

Snare und Toms verfügen über jeweils drei Triggerelemente unter der Spielfläche, wodurch eine gleichmäßige Ansprache erreicht werden soll. Spielflächen und Rims sind jeweils mit separaten Triggern bestückt, während bei der Snare noch eine dritte Zone für den Rimclick in Form des Sidestick Rims dazu kommt. Dieser überragt den Snare-Spannreifen um einige Millimeter, sodass bequem Rimclicks in der gewohnten Weise gespielt werden können. Obwohl die Bassdrum nur über eine Triggerzone verfügt, sind zwei Triggerelemente unter dem Meshhead installiert, damit bei Montage eines Doppelpedals die Schläge gleichmäßig laut sind.  

Vertraute Größen bei Becken und Hi-Hat

Die Hi-Hat- und Beckenpads des EFNOTE 5 entsprechen in ihren Größen weitestgehend den gängigen Durchmessern herkömmlicher Cymbals. Es handelt sich um ein 16“ Crash, ein 18“ Ride, ein 8“ Splash und eine 14“ Hi-Hat. Alle Becken bieten vollwertige Triggereigenschaften auf der gesamten Fläche – im Gegensatz zu den Cymbals preisgünstigerer E-Drumsets, bei denen nur etwa ein Drittel der Schlagfläche als Spielfläche funktioniert. Bei den Crash- und Ridepads sind jeweils drei Triggerzonen (Rand, Fläche, Kuppe) integriert, beim Splash dagegen gibt es keinen separaten Kuppentrigger. Auch das Hi-Hat Pad verfügt laut Herstellerinfo über drei Zonen, allerdings weist EFNOTE darauf hin, dass das 5er-Modul nur zwei Zonen verarbeiten kann. Zur Erkennung des Öffnungsgrades der zweiteiligen Hi-Hat (das Unterteil ist eine Kunststoffplatte mit Kabeldurchlass, die lediglich als Gegenstück zum eigentlichen Triggerpad dient) ist ein optischer Sensor verbaut. Ein Hi-Hat-Stativ ist nicht im Lieferumfang enthalten, dafür aber zwei doppelstrebige Galgenbeckenständer sowie ein Halter, mit dem das Splashbecken an der Tomhalterung befestigt werden kann.   

Fotostrecke: 4 Bilder Die Trigger der Becken und Hi-Hat sprechen auf der gesamten Fläche an.

Die Bedienung des Moduls erfolgt über einen Touchscreen

Das EFNOTE 5 Modul macht aufgrund seines schlichten Vollmetallgehäuses einen sehr wertigen Eindruck. Bedienelemente sind, dank Touchscreen, bis auf den beleuchteten Power-/Edit-Button, Fehlanzeige. Die waagerechte Linie links neben dem Button ist eine Aktivitätsanzeige, die das Tempo oder die Schlagintensität per integrierter Lampe anzeigt. Auch die Anschlüsse sind schnell aufgezählt: An der linken Gehäuseseite befinden sich der Audio In und der Kopfhöreranschluss – jeweils als Miniklinke, sowie die Buchse für das Netzteil. Die rechte Seite beinhaltet lediglich den Micro-USB-Anschluss, und an der Rückseite schließlich gibt es einen 15-Pin- und einen 25-Pin-Multiport zum Anschluss der beiden beiliegenden Kabelstränge. Neben den Padkabeln beinhalten diese Stränge auch die Line Outs 1/2 (R/L) sowie den MIDI Out. 

Fotostrecke: 3 Bilder Vollmetallgehäuse und Touchscreen: das EFNOTE 5 Modul.

„Qualität statt Quantität“ lautet das Motto bezüglich der Sounds

Der Homescreen des Moduls zeigt das aktuelle Kit an und verfügt im unteren Bereich über vier Widgets für den schnellen Zugriff auf bestimmte Bereiche. Hinter „Volume“ verbergen sich die Lautstärkeeinstellungen für den Kopfhörerausgang, USB In, Bluetooth In und Audio In (diese Parameter sind übrigens auch jederzeit durch Drücken des Power-Buttons erreichbar). „Info“ zeigt das ausgewählte Instrument und dessen Lautstärke an, „Click“ ruft das Metronom mit den wichtigsten Einstellungen auf und „Record“ ermöglicht die schnelle und unkomplizierte Aufnahme eigener Einspielungen, für die das Modul 15 Speicherplätze bereithält. 
Ans Eigemachte geht es dann über das Menu. Hier findet man unter anderem den Kit Edit Modus, der, neben Lautstärke und Panorama, folgende Parameter zum Editieren der Sounds beinhaltet: Tuning (+/- sechs Halbtöne), Muffling, Ambience (acht Hallprogramme), EQ Low (Frequency/Gain), EQ High (Frequency/Gain) und Layer. Mit der zuletzt genannten Funktion kann einem Pad ein zweiter Sound zugeordnet werden, wobei man bestimmen kann, ab welcher Anschlaglautstärke der Zweitsound hinzugefügt wird. Die unterschiedlichen Triggerzonen der Pads können separat bearbeitet werden, zudem kann jede Zone mit einer individuellen MIDI-Note belegt werden und CC-Befehle senden. Das Modul beinhaltet im Auslieferungszustand 98 akustische Sounds, darunter Bassdrums, Snaredrums, Toms, Hi-Hats, Becken sowie sieben Percussionsounds und neun „Element Attacks“, die sich als Zweitsounds eignen, wenn der Attack etwas verstärkt werden soll. Bearbeitete Sounds können in der Library abgelegt werden. Eine offene Soundarchitektur, wie sie beispielsweise die Module von 2box oder ATV bieten, gibt es bei EFNOTE nicht, was bedeutet, dass die 98 Sounds zwar verändert, aber nicht um neue Werkssounds oder eigene Samples erweitert werden können.

Fotostrecke: 5 Bilder Homescreen mit Zugriff auf die wichtigsten Funktionen.

Flexibles Routing und eine Setlist-Funktion sorgen für Live-Tauglichkeit

Die „Set List“-Funktion bietet sich vor allem für Livesituationen an. Es können 9 verschiedene Abfolgen von jeweils bis zu 20 Kits erstellt werden, wobei jedem Kit auch individuelle Click- und Tempoeinstellungen zugeteilt werden können. Der Click kann beliebig geroutet und bei Bedarf auch über den im Modul eingebauten Mini-Lautsprecher ausgegeben werden. Zwei Coaching-Funktionen hat der Hersteller dem Modul spendiert: Stroke Scope visualisiert die einzelnen Instrumente auf einer Zeitachse und vergleicht diese mit dem Click, sodass Abweichungen sofort sichtbar werden. Accuracy Score zeigt die Schlaggenauigkeit in Prozent an. Interne Play-Alongs bietet das EFNOTE 5 nicht, stattdessen 99 mehrtaktige Drumloops, die man als Übungsvorlage nutzen kann. Weiterhin finden sich im Hauptmenu die Triggereinstellungen, die sehr differenziert bearbeitet werden können, um die Pads optimal an die eigene Spielweise anzupassen und mögliche Übersprechungen zwischen den Pads zu eliminieren. Im Bereich „Settings“ eröffnen sich vielfältige Routingmöglichkeiten, die es ermöglichen, jedem Pad einen frei wählbaren Ausgang zuzuweisen. Vier verschiedene Routings sind speicherbar. Auch die Lautstärkeregelung für die Line-Ausgänge findet sich – etwas versteckt – in den Settings. Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit, den Touchscreen zu kalibrieren, und eine Möglichkeit, einzelne Bereiche oder sämtliche Einstellungen auf den Werkszustand zurückzusetzen, ist natürlich ebenfalls vorhanden. Auf die Bluetooth-, USB- und MIDI-Funktionen werde ich im Praxisteil näher eingehen.  

Fotostrecke: 4 Bilder Insgesamt neun Setlists können programmiert werden.
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