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Blackstar Debut 10E Test

Mit dem Blackstar Debut 10E haben wir nun den kleinsten Spross aus der Blackstar Debut-Serie zu Gast. Der kleine Gitarrenverstärker ist mit drei Reglern recht spartanisch bestückt, hat aber zwei Grundsounds und einen eingebauten Delay-Effekt.
Der Amp zielt mit einem Preis von knapp unter 60 Euro klar auf die Gruppe der Gitarren-Einsteiger

Blackstar_Debut_10E_TEST

, die für ihren ersten Gitarrenverstärker ihr Portemonnaie nicht übermäßig strapazieren wollen. Darüber hinaus könnten fortgeschrittene Spieler das kleine Kästchen aber auch als preisgünstiger Zweit- oder Dritt-Amp und als Sparringspartner für zu Hause oder Backstage einsetzen.

Details

Der kleine Combo kommt in einem gepflegten cremefarbenen Outfit, mit Tolex überzogen und einem braunen Frontgrill vor den beiden 3″ Lautsprechern. Mit einem schwarzen Kunstledergriff auf der Oberseite kann der 2,7 kg leichte Combo entspannt transportiert werden, rutschfesten Halt gibt es über die vier Gummifüße an der Unterseite. Mit Maßen von 218 x 244 x 140 mm (B x H x T) kann man ihn fast überall problemlos positionieren oder verstauen, sollte es auf Reisen gehen. Die Rückseite ist komplett geschlossen, hier findet man nur den Anschluss für das mitgelieferte Kaltgerätekabel.

Fotostrecke: 5 Bilder Größe und Ausstattung des Blackstar Debut 10E zeigen deutlich in Richtung Einsteiger- und Übungscombo.

Bedienfeld

Auf dem Bedienfeld stehen drei Chickenhead-Regler zum Einstellen des Klangs zur Verfügung: Volume für die Gesamtlautstärke, EQ für die Klangfarbe und Delay für die Verzögerungszeit des Echo-Effekts. Dem EQ-Regler liegt die Blackstar-eigene ISF-Schaltung zugrunde, mit der man den Charakter des Grundsounds stufenlos verändern kann. Im linken Bereich des Reglers ist der Ton eher amerikanisch geprägt, in der rechten Hälfte wird es laut Herstelleraussage britisch. Wie es genau klingt, erfahrt ihr gleich im Praxisteil. Der Delay-Effekt kann mit einem kleinen Schalter aktiviert werden, ebenso der Overdrive-Sound. Man hat prinzipiell zwei Grundsounds zur Verfügung, Clean und Overdrive, die lediglich in der Lautstärke verändert werden können, für den Zerrgrad gibt es keinen Regler.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlüsse und Bedienelemente sind über die Vorderseite erreichbar.

Der Eingang für die Gitarre ist ganz links zu finden, und neben dem Power-Schalter auf der rechten Seite gibt es zwei Miniklinken-Anschlüsse, einer für Line-Signale (mp3, etc.) und einer für Kopfhörer, auf dem das Gitarrensignal mit Speakersimulation ausgegeben wird. Und das wars auch schon, denn damit sind wirklich nur die wesentlichen Elemente an Bord. Generell macht der Amp auf keinen Fall einen billigen Eindruck, die Regler sind stabil, laufen rund und wackeln nicht. Für den kleinen Preis gibt es nichts zu beanstanden, weder bei der Verarbeitung noch bei den Bauteilen.

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Praxis

Für den Praxisteil habe ich den Ampsound mit einem Beyer Dynamic M160 Bändchenmikrofon eingefangen. Das Mikrofon war in ca. 30 cm Abstand platziert, um eher den Sound des Amps im Raum zu erhalten – die Direktabnahme bei nur 3″ großen Lautsprechern ist schon etwas knifflig. Der Amp liefert einen transparenten Cleansound, der sich auch bei voll aufgedrehtem Volume mit einer Singlecoil-Gitarre nicht zum Zerren bewegen lässt. Lautstärkemäßig verlässt man mit solch einer Einstellung zwar den ertragbaren Pegel der Zimmerlautstärke, aber es reicht noch nicht, sich gegen Drums und Bass durchzusetzen. Aber das ist auch nicht die Konzeption des Amps. Mit dem EQ-Regler kann der Klangcharakter entsprechend verändert werden, der vom Hersteller in der Stellung zwischen 7 und 10 Uhr als amerikanischer Sound mit strafferen Bässen und mehr Höhen beschrieben wird. Dreht man den Regler weiter auf, werden die Höhen weicher und der Bassbereich kommt etwas fülliger aus den Speakern. Auf jeden Fall handelt es sich hier um eine brauchbare und effektive Schaltung, um den Klang schnell an die angeschlossene Gitarre anzupassen. Hier sind zwei Cleansounds mit der Stratocaster.

Audio Samples
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Clean: Neutraler Sound (Stratocaster) Clean: EQ Check – 9 Uhr > 15 Uhr (Stratocaster)
Der Sound über die zwei 3“ Speaker ist zum Üben absolut in Ordnung, aber man ist aufgrund der beschränkten Regelmöglichkeiten doch recht limitiert.
Der Sound über die zwei 3“ Speaker ist zum Üben absolut in Ordnung, aber man ist aufgrund der beschränkten Regelmöglichkeiten doch recht limitiert.

Der Overdrive-Sound ist um ein paar Dezibel lauter, wenn er mit dem Schalter aktiviert wird, und liefert ein kerniges Mid-Gain-Brett, mit dem auch Singlecoil-Gitarren ordentlich rocken können. Der Gesamtsound ist natürlich keine hochwertige Angelegenheit – bei dem Preis und der Größe der Lautsprecher wäre es vermessen, einen Boutique-Sound zu erwarten. Aber generell ist das alles in Ordnung, denn die Speaker klingen auch bei höheren Lautstärken nicht kratzig, wobei das in der Regel das größte Problem ist, wenn man über kleine, preisgünstige Lautsprecher mit verzerrtem Sound spielt. Das Delay ist in seinem Mischungsverhältnis recht dezent eingestellt, was aber auch in Ordnung ist, denn so stört es prinzipiell nicht, sondern gibt dem Sound etwas Fülle. Die Delay-Zeit wird mit dem Delay-Regler vom kurzen Slapback-Echo bis zu einer Verzögerungszeit von ca. 500 ms eingestellt, bei der drei Echowiederholungen geliefert werden.

Audio Samples
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Overdrive: EQ 13 Uhr (Stratocaster) Overdrive: EQ 10 Uhr (Les Paul) Overdrive: EQ 15 Uhr – Delay 14 Uhr (Les Paul)

Nun hört ihr zwei Kostproben aus dem Phones-Out. Sobald sich ein Stecker in diesem Anschluss befindet, sind die internen Lautsprecher deaktiviert und man kann entweder leise über Kopfhörer spielen oder das Signal für Recordingzwecke nutzen. Der Klang mit Speakersimulation ist für Demoaufnahmen und Songskizzen in Ordnung. Da es beim Overdrive-Sound keine Möglichkeit gibt, den Zerrgrad am Amp zu regeln, bleibt hier die einzige Alternative, den Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre zu dezimieren. Die Reaktion auf diese Pegelveränderungen ist natürlich nicht so sensibel wie bei hochwertigen Röhrenamps, aber immerhin funktioniert es. Hier sind zwei Beispiele, bei denen der Zerrgrad über das Volume-Poti an der Gitarre verändert wird.

Audio Samples
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Line Out Overdrive: EQ 13 Uhr – Delay 13 Uhr (Les Paul) Line Out Overdrive: EQ 8 Uhr – Delay 10 Uhr (Stratocaster)
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Fazit

Der Blackstar Debut 10E ist ein kleiner kompakter Übungsamp, der auf das absolut Wesentliche reduziert wurde. Es gibt zwei Grundsounds, die in Lautstärke und Klangfarbe verändert werden können, dazu ein zuschaltbarer, dezenter Delay-Effekt, dessen Verzögerungszeit mit dem Delay-Regler eingestellt wird. Der Sound über die zwei 3″ Speaker ist zum Üben absolut in Ordnung, aber man ist aufgrund der beschränkten Regelmöglichkeiten doch recht limitiert. Bei einem Verkaufspreis von knapp unter 60 Euro kann man natürlich keine Wunder erwarten. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht eine Überlegung wert ist, ca. 30 Euro mehr zu investieren und den größeren Bruder zu erwerben, den Blackstar Debut 15E.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • günstiger Preis
  • einfache Bedienung
  • kompakte Größe
  • attraktive Optik, saubere Verarbeitung
  • EQ mit ISF-Schaltung
Contra
  • Ausstattung – kein Gainregler
Artikelbild
Blackstar Debut 10E Test
Für 69,00€ bei
Der Blackstar Debut 10E bietet sich als preisgünstiger Übe-Combo mit attraktiver Optik und einfacher Bedienung an.
Der Blackstar Debut 10E bietet sich als preisgünstiger Übe-Combo mit attraktiver Optik und einfacher Bedienung an.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Blackstar
  • Modell: Debut 10E
  • Typ: E-Gitarrenverstärker Combo
  • Herkunft: China
  • Ausgangsleistung: 10 Watt
  • Lautsprecher: 2x 3“
  • Bedienfeld Regler: Volume, EQ, Delay
  • Bedienfeld Schalter: OD, Delay
  • Anschlüsse: Input, MP3/Line In (3,5 mm Stereoklinke), EM Out/Phones (3,5 mm Stereo-klinke)
  • Abmessungen: 218 x 244 x 140 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 2,7 kg
  • Ladenpreis: 59,00 Euro (Januar 2021)
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Der Blackstar Debut 10E bietet sich als preisgünstiger Übe-Combo mit attraktiver Optik und einfacher Bedienung an.

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