Audio Technica AT4050 Test

Praxis

Fotostrecke: 2 Bilder Die elastische Spinnenhalterung ist aus robustem Kunststoff gefertigt…

In den Höhen zeigt sich ein leicht bedeckter Charakter

Beim AT4050 kann man nicht davon sprechen, dass der übertragene Sound neutral ist. Das Mikro färbt die Signale zwar nicht auffällig, aber es gibt innerhalb des Frequenzspektrums schon den einen oder anderen „Ausreißer“. So sind die Höhen beispielsweise eher von verhaltener Natur. Bei der Richtcharakteristik „Acht“ wird es sogar höhenarm, was eigentlich eher ungewöhnlich ist. Generell ist es nicht so, als würden die Höhen plötzlich abgeschnitten, sie klingen durchaus nach oben offen, nur etwas belegt. Die Brillanzen, die man z.B. mit einem Neumann TLM 103 oder dem Mojave MA201 FET erreicht, wird man hier nicht erhalten.

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AT – weiblich, 10 cm Referenz – weiblich, 10 cm AT – weiblich, 40 cm Referenz – weiblich, 40 cm AT – weiblich, Kugel AT – weiblich, Acht AT – weiblich, HPF

Sehr verhaltener Nahbesprechungseffekt

Der Übergang der oberen Mitten zu den Höhen gestaltet sich hingegen sehr homogen, hier gibt es kein Loch und keine anderen unerwünschten Nebeneffekte. Die Mitten werden auch fein aufgelöst, was wichtig ist, um Details im Signal gut übertragen zu können. Im unteren Mittenbereich gibt es jedoch eine „Nase“. Diese Überhöhung führt zu teilweise unnatürlichen Resonanzen, was uns im Test besonders bei den männlichen Vocals aufgefallen ist. Beinahe widersprüchlich ist es dann, dass der Nahbesprechungseffekt eigentlich sehr gering oder verhalten ausfällt – ist aber so. Man kann mit dem AT4050 also bedenkenlos auch sehr „close“ arbeiten, ohne plötzlich ein zu massiges Fundament zu erhalten. Die Überhöhung der unteren Mitten ist übrigens bei der Achter-Charakteristik noch stärker als bei der Niere. Bei der Kugel hat man zwar auch diese Mittenüberhöhung, es wirkt aber ausgeglichener, da die Höhen hier klarer rüberkommen. Bei unserer Sängerin fielen diese Faktoren nicht so stark auf, hier klang es generell homogener – das Audio Technica sollte also auf jeden Fall vorher mit der eigenen Stimme (oder der Stimme, die damit aufgenommen werden soll) ausprobiert werden, hier kann es deutliche Unterschiede geben. In den Bässen klingt das Mikrofon hingegen sehr neutral – hier wird alles so übertragen, wie es vor der Kapsel steht. Die Dynamik und Impulseigenschaften geben grundsätzlich keinen Grund zur Kritik, laute Signale werden zwar leicht komprimiert, was den meisten von ihnen aber zugute kommt, da sie eine leichte Kompaktheit und auch mehr Präsenz bekommen.

Audio Samples
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AT – männlich, 10 cm Referenz – männlich, 10 cm AT – männlich, 40 cm Referenz – männlich, 40 cm AT – männlich, Kugel AT – männlich, Acht AT – männlich, HPF
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Profilbild von TEIWAZ

TEIWAZ sagt:

#1 - 09.02.2020 um 14:04 Uhr

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Also ich habe keinerlei Probleme um an alle Schalter zu kommen.
Auf den Bildern ist zu erkennen dass bei eurem Test das Mikrofon genau andersherum in der Spinne sitzt als bei mir. wenn man die Spinne andersherum benutzt (was mir beim Aufbau des Mikrofons am logischsten erschien), hat man keinerlei Probleme an die Schalter zu kommen.
Deshalb kann ich eure Meinung dazu nicht teilen!

    Profilbild von Guido bonedo

    Guido bonedo sagt:

    #1.1 - 11.02.2020 um 09:34 Uhr

    0

    Hallo TEIWAZ, danke für deinen Kommentar und deine Aufmerksamkeit. Der Test ist schon einige Jahre her, aber nach Durchsicht der Fotos gebe ich dir vollkommen Recht. Der Test fand damals im Rahmen eines Testmarathons mit mehreren Mikros statt - da ist mir dieser Fact wohl durchgegangen. Ich werde das im Text und der Pro/Contra-Liste korrigieren. Dieser damalige Contra-Punkt war aber eh nicht entscheidend für die Gesamtbewertung, an der sich auch nun nichts ändert - da waren andere Faktoren wichtiger (besonders Klang). Viele Grüße, Guido Metzen (bonedo)

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