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Alesis Strike MultiPad Test

Wer als Schlagzeuger nach einer Möglichkeit sucht, elektronische Elemente in sein Setup einzubinden und beispielsweise selbst erstellte Samples, Loops oder Playbacks auf der Bühne abfahren will, der könnte mit dem Alesis Strike MultiPad fündig werden! Das Sampling Pad bietet einen überdurchschnittlich großen Funktionsumfang und versucht, in seiner Produktsparte ganz vorne mitzuspielen.

Alesis_Strike_Multipad
Alesis_Strike_Multipad


Dass der amerikanische Hersteller Alesis nicht nur im Budget-Bereich unterwegs ist, sondern sich preislich auch gerne einmal in die Gefilde von High-End-Produkten vorwagt, zeigte sich bereits mit dem Strike Pro E-Drumset. Das Strike MultiPad schlägt nun in eine ähnliche Kerbe und tritt in offene Konkurrenz zum bisher weitgehend unangefochtenenRoland SPD-SX. Ob sich der Platzhirsch warm anziehen muss, klären wir im Review!

Details

Auf den ersten Blick: Roland lässt grüßen!

Das Alesis Strike MultiPad scheut sich nicht davor, seine Anlehnung an das Roland SPD-SX offen zu zeigen. Schon allein die optischen Gemeinsamkeiten sind vielfältig, und allem voran steht da natürlich die typische Anordnung der insgesamt neun Drum Pads, von denen drei in verkleinerter Form an der Schulterseite des Gehäuses angebracht sind. Mittig unter dem Bereich der Pads prangt, ganz ähnlich wie beim Vorbild, ein hübsch anzusehendes Farb-LCD, das mit einer Breite von knapp 11 Zentimetern etwas großzügiger ausfällt, und sogar bezüglich der zugehörigen Bedienelemente und ihrer Anordnung lassen sich viele kleine Ähnlichkeiten feststellen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Alesis Strike MultiPad in Seitenansicht.

In Hinblick auf die Verarbeitung macht das Strike MultiPad einen absolut vertrauenswürdigen Eindruck. Die Oberseite des Gehäuses ist, mit Ausnahme des Bedien-Panels, vollständig mit einer schützenden Gummischicht überzogen, was dafür sorgen dürfte, dass kleinere Ausrutscher mit der Stockspitze kein dramatisches Ende nehmen. Die Pads selbst wirken absolut hochwertig und bieten beim Anspielen mit Drumsticks einen angenehm entspannten Rebound. Die Bedienelemente gehen ebenfalls in Ordnung, wobei ich mir für die drei Endlos-Drehregler durchaus ein edleres Bediengefühl vorstellen könnte. Ernsthafter Grund zur Kritik ist hier aber nicht gegeben.

Umfangreiche Anschlussmöglichkeiten

Auch in Hinblick auf die Anschlussmöglichkeiten orientiert sich das Alesis Strike MultiPad ganz offen am Roland SPD-SX – und es gelingt ihm an einigen Stellen sogar, dem Konkurrenten einen kleinen Schritt voraus zu sein. So stehen neben den neun Sample-Kanälen für die Pads zehn zusätzliche Kanäle für externe Trigger und Fußschalter im Angebot (beim SPD-SX sind es insgesamt nur sechs), für die es auf der Rückseite entsprechende Eingänge im 6,3er Klinkenformat gibt. Weiterhin sind alle drei Stereo-Ausgangskanäle des Strike MultiPad (Main Out, Aux Out, Kopfhörerausgang) über einen jeweils separaten Lautstärkeregler auf dem Panel steuerbar. Der Anschluss für den Kopfhörerausgang befindet sich sinnvollerweise und im Gegensatz zum SPD-SX an der vorderen Kante des Gehäuses und ist sogar in zweifacher Form vorhanden – einmal als 3,5er und einmal als 6,3er Klinkenbuchse. Damit spart man sich einen Adapter und kann bei Bedarf sogar beide Buchsen gleichzeitig verwenden, um eine Kopie des Kopfhörersignals weiterzuleiten. Erfreuliche Kleinigkeiten!

Fotostrecke: 3 Bilder Das Alesis Strike MultiPad bietet viele Anschlussmöglichkeiten und übernimmt ganz nebenbei eine Funktion als Audio- und MIDI-Interface.

Die weiteren Anschlüsse entsprechen weitgehend dem Vorbild von Roland. Ein Audio-Eingang mit zugehörigem Gain-Poti für einen Vorverstärker ermöglicht den Anschluss von Line-Quellen und Mikrofonen, was das Strike MultiPad zu einem autarken Sampler macht. Es ist also auch ohne angebundenen Rechner möglich, eigene Sounds aufzunehmen und diese direkt am kleinen LCD zu schneiden und weiter zu bearbeiten. Zum Import bereits vorhandener Sounds (WAV-Dateien mit einer Auflösung von 16 Bit/44,1 kHz) gibt es einen USB-Port zum Direktanschluss eines Memory-Sticks (FAT32-Formatierung vorausgesetzt). Ein weiterer USB-Port ist zum Anbinden eines Rechners vorgesehen, wobei hier sowohl MIDI als auch Audio über USB unterstützt werden. Das Strike MultiPad bekommt dadurch also eine Nebenfunktion als Audio-Interface mit je zwei Ein- und Ausgangskanälen. Das gute Stück ist „Class Compliant“ und setzt damit für Apple-Systeme keinen Treiber voraus. Ein ASIO-Treiber für Windows wäre durchaus hilfreich, wobei man sich hier aber auch mit dem universellen und allseits bekannten ASIO4ALL behelfen kann. Für den Live-Einsatz ohne Rechner ist es eine feine Sache, dass auch noch ein traditioneller MIDI-Port vorhanden ist.

Die beiden USB-Ports des Alesis Strike MultiPad. Sample-Import/Export läuft ausschließlich über einen USB-Stick. Direkter Datenzugriff ist also leider nicht möglich.
Die beiden USB-Ports des Alesis Strike MultiPad. Sample-Import/Export läuft ausschließlich über einen USB-Stick. Direkter Datenzugriff ist also leider nicht möglich.

Was ich im Gegensatz zum Roland SPD-SX eindeutig vermisse, ist die Möglichkeit, über USB direkt auf das interne Dateisystem zuzugreifen. Gerade vor dem Hintergrund, dass das Strike MultiPad mit einem stattlichen Onboard-Speicher von 32 Gigabyte ausgestattet ist (das Achtfache des Roland SPD-SX), sollte es möglich sein, Dateien komfortabel über einen externen Rechner zu verwalten. Der Import und Export von Dateien ist aber nur über einen USB-Stick möglich, und das kann bei der Arbeit mit vielen eigenen Sounds sehr unübersichtlich werden!

Lieferumfang und weiteres benötigtes Zubehör

Das Alesis Strike MultiPad wird mit einem zugehörigen Netzteil und ein wenig Papierkram geliefert, der unter anderem Download-Lizenzen für Ableton Live Lite und Pro Tools First: Alesis Edition enthält. Wer plant, das Strike MultiPad in ein Drumset zu integrieren, der benötigt idealerweise eine passende Halteplatte (Lochabstände von 10 x 7 cm), die mit den enthaltenen Schrauben auf der Unterseite des Gehäuses angebracht werden kann, sowie eine Multiclamp. Im Prinzip lässt sich das 34,9 cm x 35,6 cm x 7,6 cm messende Gehäuse auch auf einem Snare-Stativ mit variablem Korb montieren. Diese Lösung wirkt allerdings etwas behelfsmäßig.

Fotostrecke: 2 Bilder Grundlegender Lieferumfang beim Alesis Strike MultiPad.

Es werde Licht!

Eine auffällige Eigenschaft des Strike MultiPad ist sein vielfältiges Beleuchtungskonzept, mit dem man als Drummer auf der Bühne fast schon eine kleine Lightshow abfahren kann. Unter jedem Pad sitzt eine großzügig bemessene LED, und auch der Hersteller-Schriftzug an den Seiten des Gehäuses lässt sich auf unterschiedliche Arten illuminieren. Für jede einzelne LED kann man aus einer Palette von 17 Farben und mehreren „Leucht- und Blink-Modi“ wählen. So können LEDs beispielsweise synchron zum Click-Tempo wabern, sich mit ihrer Helligkeit an den Pegel des anliegenden Audio-Signals anpassen oder die Wiedergabe-Position innerhalb eines Loops anzeigen. Und ganz abgesehen davon, dass all das wirklich gut aussieht, haben die Lichteffekte auch einige ganz pragmatische Vorteile: Einerseits ist es sehr unwahrscheinlich, dass man selbst bei vollständiger Finsternis ein Pad verfehlt, und andererseits kann man sich sein eigenes Color-Coding für verschiedene Arten von Sounds einrichten. Gerade bei der Arbeit mit vielen verschiedenen, unterschiedlich belegten Kits pro Show kann das hilfreich sein. Und ebenfalls wichtig: Wer will, dass sich das Strike MultiPad etwas mehr im Hintergrund hält, der kann LEDs einzeln deaktivieren – zum Beispiel nur die Schriftzüge an den Seiten.

Flexibles Beleuchtungskonzept: Das Alesis Strike MultiPad kann eine kleine Lightshow abfahren.
Flexibles Beleuchtungskonzept: Das Alesis Strike MultiPad kann eine kleine Lightshow abfahren.

Neugierig geworden, wie all das aussieht? Auf der nächsten Seite tritt das Alesis Strike MultiPad unter anderem in einem kurzen Video in Aktion!

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Praxis

Pads: Gutes Spielgefühl und ausgeklügelte Extra-Funktionen

Der Praxisteil dieses Tests beginnt mit einer frohen Botschaft: Die Pads des Alesis Strike MultiPad spielen sich wirklich ausgesprochen gut! Schon bei Werkseinstellungen wird die Dynamik des Spiels auf den Schlagflächen für ein Sampling Pad dieser Art gut übersetzt. Bei Bedarf steht zudem pro Pad eine Velocity-Kurve zur Verfügung, die mit einzelnen Kits (also nicht global) abgespeichert wird. Das ermöglicht exakte Kontrolle über das Verhalten einzelner Sounds. Die Latenz zwischen Stockanschlag und Ausgabe des entsprechenden Samples liegt mit etwa sieben Millisekunden in einem absolut akzeptablen Bereich. Übersprecher zwischen Pads oder sonstige Fehltrigger sind kein Thema. 

Die interne Latenz des Alesis Strike MultiPad hält sich mit sieben Millisekunden absolut im Rahmen.
Die interne Latenz des Alesis Strike MultiPad hält sich mit sieben Millisekunden absolut im Rahmen.

In Hinblick auf die Funktionalität der Pads hat das Alesis Strike MultiPad dem Roland SPD-SX einiges voraus. Sehr schön ist die Möglichkeit, einer Spielfläche nicht nur Sounds, sondern auch bestimmte Aufgaben zuweisen zu können. So ist es beispielsweise möglich, über Stockanschläge durch die Kits zu navigieren, Effekte zu aktivieren oder den Click zu steuern (inkl. Tap Tempo). Alesis scheint erkannt zu haben, dass man sich als Drummer auf der Bühne nun einmal ungern dazu gezwungen sieht, die Stöcke aus der Hand zu legen. Außerdem lassen sich Pads gruppieren, womit man dafür sorgen kann, dass ihre Sounds gleichzeitig oder alternierend bzw. zufällig alternierend abgespielt werden. Die klassische Mute Group zum Beenden eines Sounds durch das Triggern eines anderen Sounds darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Unter anderem kann dies im Zusammenspiel mit mehreren parallel laufenden Loops oder Loop-Variationen interessant sein. Schon auf dieser Ebene liefert Alesis also ein hochgradig flexibles Instrument.

Viele Sounds und wenige Kits

Das Strike MultiPad bietet insgesamt 100 Speicherplätze für Kits, von denen ab Werk 30 belegt sind und 70 für eigene Kreationen frei stehen. Da Alesis unter anderem mit der sechs Gigabyte großen Factory Library und über 7000 Samples und Loops wirbt, liegt also die Frage nahe, wo denn nun all die Sounds sind. Das Strike MultiPad unterstützt (genauso wie das Roland SPD-SX) keine komplexen Multisamples mit vielen Velocity-Layern, und pro Pad können maximal zwei Audio-Files geladen werden. Und tatsächlich ist es so, dass die 30 Werks-Kits nur einen Bruchteil der Library verwenden, die im internen Speicher schlummert. Als frischer Eigentümer des Sampling Pads darf man sich also auf eine ausgewachsene Entdeckungsreise gefasst machen, die schon an eine kleine Odyssee grenzt. Wegen des fehlenden Datenzugriffs von außen gestaltet sich all dies jedoch recht umständlich. Eine zusätzliche Software zum Zusammenstellen eigener Kits aus den vorhandenen Sounds wäre ebenfalls extrem hilfreich, denn an den Bedienelementen des Alesis Strike MultiPad kann man sich wirklich einen Wolf kurbeln!
Aber werfen wir einen genaueren Blick auf den wirklich umfangreichen Content. Neben akustischen und elektronischen Kicks, Snares, Toms, Becken und Percussion-Instrumenten finden sich hier sehr viele Drum- und Music-Loops sowie Sound-Effekte. Und auch tonale Instrumente sind mit an Bord. Mit Pauken und Tubular Bells hätte ich in dieser Hinsicht gerechnet, dass aber auch Xylophon, Marimbaphon, eine Celesta und tonale Synth-Sounds mit Einzelsamples für jede Tonhöhe im Sample-Speicher liegen, ist doch wirklich überraschend!

Audio Samples
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elektronisches Drum Kit akustisches Drum Kit tonales Synth Kit FX Kit User Kit aus internen Sounds

In ihrer Qualität überzeugen mich vor allem die Electro Sounds. Bei den akustischen Klängen bemerkt man dagegen einen Mangel an Lebendigkeit, was bei maximal zwei geladenen Samples pro Pad aber auch nicht verwunderlich ist. Für einen halbwegs realistischen Klang bräuchte es weit mehr alternative Samples. Es ist wirklich schade, dass Alesis in dieser Hinsicht eine Möglichkeit vergibt, das Roland SPD-SX so richtig alt aussehen zu lassen. Zwar gibt es einen Workaround über Pad Grouping (siehe „Mult Sidesnare“ am Ende des folgenden Videos), der die Anzahl von unterschiedlichen Sounds zugunsten der Anzahl von Velocity-Layern opfert. Für meine Wahrnehmung ist dies aber viel zu kompliziert einzurichten und letztendlich doch nicht wirklich zielführend. An dieser Stelle möchte ich auf das 2Box DrumIt Three verweisen, das sich durchaus als Soundmodul für ein Sampling Pad eignet und bis zu 128 Velocity-Layer pro Sound ermöglicht.

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Mehr Informationen

Als gewöhnungsbedürftig empfinde ich den Punkt, dass sich das MultiPad beim Erstellen und Bearbeiten von Kits immer den letzten Stand aller Einstellungen merkt – eine Funktion zum Abspeichern eines Kits ist dementsprechend nicht vorhanden, und jede Änderung an den Einstellungen ist sozusagen für die Ewigkeit. Wenn man also einmal experimentierfreudig an allen möglichen Rädchen dreht, dann sollte man nicht vergessen, vorher eine Sicherungskopie des aktuellen Kits zu erstellen. Eindeutigeren Grund zur Kritik bieten dagegen die unter Firmware 1.0 verhältnismäßig langen Ladezeiten für Kits (zwischen ein bis vier Sekunden). Wer auf der Bühne schon einmal versehentlich ein falsches Kit geladen hat, der weiß, wie wertvoll selbst Bruchteile von Sekunden in dieser Situation sein können. Ob die Hardware eine Verbesserung in der Performance durch ein Update zulässt, ist allerdings schwer abzuschätzen.

Integrierte Effekte 

Das Alesis Strike MultiPad bietet drei Engines für Kit-Effekte und einen zusätzlichen Engine für einen Master-Effekt. Unter den Kit-Effekten finden sich die üblichen Verdächtigen wie Filter, Verzerrer, Delay, Chorus und Hall. Für den Master-Effekt gibt es dagegen noch zusätzliche Algorithmen wie beispielsweise einen Slicer und einen separaten Equalizer und Kompressor. Die Klangqualität der Effekte ist in einem solchen Gerät natürlich nicht überragend, für die Bühne aber ausreichend. Für die folgenden Beispiele wurde ein fertiger Drum Loop aus der Factory Library bearbeitet.

Audio Samples
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Drum Loop (trocken) Effekt: Touch Wah Effekt: Basic Hall Effekt: LoFi Effekte: LoFi + Amp Effekte: LoFi + Amp + Ballad Hall

Die wichtigsten Parameter der Effekte (z.B. die Cutoff-Frequenz eines Filters oder die Decay-Zeit eines Halls) lassen sich zwei Encodern auf dem Bedien-Panel zuweisen, die von Alesis als A-Link-Control bezeichnet werden. Gerade wenn man, wie in den obigen Beispielen, mit Loops arbeitet, kann das für das Aufkeimen eines gewissen DJ-Feelings sorgen. Eine sehr erfreuliche Nachricht ist zudem, dass die Aktivierung der Effekte keine Auswirkung auf die Latenz des Strike MultiPad hat.

Kleine Loop Station enthalten!

Dass ein Sampling Pad mit einem Looper kommt, der im Konzept der Loop Station von Boss ähnelt, ist durchaus überraschend! Es ist also möglich, Loops in mehreren Schichten übereinander einzutrommeln, und tatsächlich kann man sogar die Audio-Eingänge des Strike MultiPad mitverwenden, um beispielsweise über einige Loop-Durchgänge weitere Instrumente aufzunehmen, zu beatboxen oder gegebenenfalls sogar zu singen! Die komplette Steuerung lässt sich dabei auf Pads oder auch auf externe Pedale legen.
Beachten sollte man, dass der Looper nur einen Track bietet. Damit ähnelt er also eher dem Boss RC-1 als dem Boss RC-30 oder den größeren Ausbaustufen der Loop Station. Loops werden immer zu einem laufenden Metronom aufgenommen, können eine Länge von bis zu 16 Takten haben und lassen sich als Audio-Dateien abspeichern und folglich natürlich später auch auf ein Pad legen. Das Erzeugen von eigenen Drum Loops läuft an einem Rechner aber natürlich weitaus komfortabler, und Ähnliches gilt auch für die gesamte Sampler-Funktionalität des Strike MultiPad. Es ist gut zu wissen, dass man jederzeit mal eben über ein Mikrofon, Mischpult oder sogar ein Smartphone ein Sample aufnehmen und es sogar direkt schneiden kann. In Sachen Workflow und weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten ist eine kleine DAW-Software auf Rechner oder Tablet dem kleinen LCD mit den umliegenden Bedienelementen aber haushoch überlegen.

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Fazit

Das Alesis Strike MultiPad orientiert sich ganz offen und unverhohlen am Roland SPD-SX, scheut sich nicht davor, gute Features abzukupfern und versucht in vielen Bereichen, dem inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Vorbild einen Schritt voraus zu sein. Die Größe des internen Speichers ist mit 32 Gigabyte sehr großzügig bemessen, die Sound Library fällt mit sechs Gigabyte ebenfalls umfangreich aus, und es gibt viele externe Trigger-Eingänge für zusätzliche Pads und Pedale. Besonders gut gefallen mir die wirklich clever umgesetzten Tool- und Grouping-Funktionen für die Pads, denn sie eröffnen einen gewissen Spielraum zum kreativen Einsatz des Strike MultiPad. Und dann sind da natürlich die Looper-Funktion und das flexible Beleuchtungskonzept, die beide dafür sorgen können, dass das Sampling Pad die Blicke des Publikums auf sich zieht.
Auf der Contra-Seite steht dagegen als ganz dicker Minuspunkt, dass trotz zweier USB-Ports kein direkter Datenzugriff auf den internen Speicher möglich ist und dass es (bisher) keine zugehörige Software zum Verwalten von Sounds und Kits gibt. Dass an dem kleinen LCD mit den umliegenden Bedienelementen kein wirklicher Workflow entstehen will, kann man einem solchen Gerät nicht vorwerfen, dass es keine Alternative dazu bietet, allerdings schon. Hier bleibt zu hoffen, dass sich bei Alesis noch etwas tut, denn zumindest eine Software könnte noch kommen. Und mit etwas Glück bringt ein Firmware-Update auch noch Besserung bei den recht langen Ladezeiten. Diese liegen laut unserer Messung zwischen ein bis vier Sekunden.
Unter dem Strich steht, dass das Alesis Strike MultiPad ein ordentlich verarbeitetes Werkzeug ist, das den Import eigener Sounds, Loops und Playbacks ermöglicht und sich gut spielen lässt. Mit den vielen kreativen Zusatz-Features geht Alesis definitiv darüber hinaus, einen Clone des Roland SPD-SX mit verbesserten Specs anzubieten. Die Entscheidung für eines von beiden Geräten wird nicht einfach!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • 32 GB interner Sample-Speicher
  • umfangreiche Sound Library (6 GB)
  • flexible Tool- und Grouping-Funktionen für Pads
  • Beleuchtungskonzept mit Lightshow-Faktor
  • viele Trigger-Eingänge für externe Pads/Pedale
  • gute Ansprache der Pads
Contra
  • kein USB-Datenzugriff auf den internen Speicher
  • keine Software zum Verwalten von Kits und Sounds
  • lange Ladezeiten von Presets
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Alesis Strike MultiPad Test
Für 555,00€ bei
Viel Licht und wenig Schatten: Das Alesis Strike MultiPad hier als Teil eines akustischen Drumsets im Praxistest zu sehen.
Viel Licht und wenig Schatten: Das Alesis Strike MultiPad hier als Teil eines akustischen Drumsets im Praxistest zu sehen.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Alesis
  • Bezeichnung: Strike MultiPad
  • Herkunftsland: China
  • Sampling Pad mit 9 Drum Pads
  • 10 zusätzliche Kanäle für externe Trigger/Pedale
  • 32 GB interner Speicher
  • 6 GB Sound Library (über 7000 Samples/Loops)
  • Import von WAV-Dateien (16 Bit/44,1 kHz, Mono oder Stereo)
  • 2 USB-Ports zum Anschluss eines Rechners und eines Sticks (FAT32)
  • Audio-Ausgänge: Main Out (2x 6,3er Klinke), Aux Out (2x 6,3er Klinke), Kopfhörerausgang (6,3er Klinke und 3,5er Klinke)
  • Audio-Eingänge: Record In (2x 6,3er Klinke)
  • MIDI In/Out
  • Spannungsversorgung: Netzteil (9 Volt DC, 1500 mA)
  • Abmessungen: 34,9 cm x 35,6 cm x 7,6 cm
  • Gewicht: 3,85 kg
  • Preis: € 699,– (Straßenpreis 01/2019)

Seite des Herstellers: https://www.alesis.com

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vadal sagt:

#1 - 09.09.2023 um 12:32 Uhr

0

also ich finde diese Maschine zum Kotzen kein editier Möglichkeit am PC . am gerät, ist Bedienung kompliziert und nicht intuitiv dazu sehr langsam .

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