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Cranborne Audio Camden EC1 und EC2 Test

Praxis

Bedienung

Die Bedienung der Cranborne-Vorverstärker Camden EC1 und Camden EC2 stellt den Benutzer nicht vor große Rätsel, könnte aber, was die Schalterstellungen angeht, eindeutiger sein. War die Funktion jetzt eingeschaltet wenn der Schalter oben oder unten ist? Es steht zwar in der Kurzanleitung, aber eine klare Beschriftung wäre dennoch dienlich.
Eine Status-LED ist nur für die Phantomspeisung vorhanden. Diese leuchtet rot, bei Aktivierung und glüht nach dem Ausschalten noch ein paar Sekunden in gelb nach. Laut der Kurzanleitung bedeutet dies, dass die Schaltung noch nicht komplett geladen oder entladen ist. Vorsicht also, wenn ihr in der Aufnahmephase ein Kondensator gegen ein Bändchenmikrofon wechselt.
Das Gain-Poti ist in Schritten von 5 dB gerastert. Grundsätzlich finde ich gerasterte Potis gut, würde mir aber eine feinere Auflösung wünschen.

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Im Übrigen verursachen einige Schalter laute Geräusche im Monitorweg. Auch hier solltet ihr vorsichtig sein, denn die Kopfhörerausgänge sind laut. Leider hat dies auch lauteres Rauschen zur Folge.
Was mich in der Praxis etwas irritiert, sind die rückseitigen Positionen des Pad Schalters am EC1 und der C.A.S.T. Schalter am EC2. Wären die beiden Geräte fest in meinem Rack verbaut, hätte ich während des Tests öfters mal um den Studiotisch herumlaufen müssen.
Bei den Tests ist mir auch aufgefallen, dass die beiden Cranborne-Vorverstärker ziemlich warm werden. Sie werden nicht besorgniserregend warm, aber man sollte sicherheitshalber genug Platz im Rack lassen.

Klang

Für den Test habe ich verschiedene Signale mit Mikrofonen, einige direkt über den HiZ-Eingang und manche per Reamping aufgenommen. Zum Einsatz kamen dynamische Mikrofone genauso wie Kondensatoren mit großen und kleinen Membranen, aber auch Bändchen. An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschön der fantastischen Natalie Moon, für ihre Zeit und die kleine Gesangspassage aus einem ihrer Stücke.

Audio Samples
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Shure SM57, Coles 4038 Shure SM57, Coles 4038, 50% Thump Shure SM57, Coles 4038, 100% Thump Shure SM57, Coles 4038, 50% Cream Shure SM57, Coles 4038, 100% Cream Neumann TLM 49, neutral, Thump, Cream Oktava MK-012-02, neutral, Thump, Cream Neumann TLM-49, Roger Schult V2359j Funky Gitarre, Sennheiser e609, neutral, Thump, Cream Verzerrte Gitarre, Shure SM57, neutral, Thump, Cream Verzerrte Gitarre, Shure SM57, Roger Schult V2359j E-Bass, HiZ-Eingang, neutral, Thump, Cream E-Bass, Avalon Vt737sp HiZ-Eingang Yamaha CP-60M, HiZ-Eingang, neutral, Thump, Cream Yamaha CP-60M, Avalon Vt737sp HiZ-Eingang Korg BX-3, HiZ-Eingang, neutral, Thump, Cream

Vordergründig klingt das alles erstmal nicht schlecht und clean. Hört man aber genauer hin und vergleicht mit anderen Vorverstärkern, klingen die Cranbornes matter, flacher, weniger offen und weniger lebendig. Und ich spreche jetzt nicht nur von wesentlich teureren Vorverstärkern. Wobei mir auch dieser Vergleich fair erscheint, denn Cranborne vergleicht selbst seine Camden Preamps mit genau dieser Preisklasse. Technische Daten und Zahlen sind eben doch nicht alles und geben oft nur unzureichend wieder, wie ein Gerät tatsächlich klingt.
Aus den nackten Zahlen lässt sich ebenfalls nicht erkennen, dass die Camden-Preamps dynamisch nicht so fein auflösen und Transienten abgeflacht und weniger lebhaft wiedergeben.
Obwohl beide Mojo-Effekte dem Klang interessante Färbungen zufügen können, bleibt dieser grundsätzliche Eindruck bestehen. Einzig bei sehr perkussiven Signalen, wie zum Beispiel dem E-Piano Yamaha CP-60M, treten bei Einsatz der Cream-Sättigung Transienten deutlicher hervor. Dann führen sie allerdings oft zu Verzerrungen wie teilweise bei sehr günstigen Röhrenvorverstärkern. Ich habe den Eindruck, man hat sich hier mit einer relativ einfachen Simulationslösung zufrieden gegeben.

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