Anzeige

Chapman Guitars ML1 Modern Midnight Sky V2 Test

Die Chapman Guitars ML1 Modern Midnight Sky V2 entstammt ursprünglich einer Idee des Firmengründers und Namensgebers Rob Chapman, der Gitarristen in einer Internetkampagne fragte, wie ihr Ideal einer Gitarre verwirklicht sein müsste. 5000 beteiligten sich und der Erfolg der Marke, die seit 2009 am Markt ist, gründet sich auf diese Erfahrung.

Chapman_ML1_Modern_Midnight_Sky_V2_TEST


Unsere Testkandidatin, die 2019er Version der Chapman Guitars ML1 Modern, wurde überarbeitet und stellt sich zum Test in einem attraktiven blauen Midnight Sky vor. Spannend zu sehen, was in den vergangenen insgesamt zehn Jahren aus der “Volksgitarre” geworden ist.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Die Chapman Guitars ML1 Modern V2 wird in Indonesien gefertigt und unser Testexemplar erreicht mich sicher verpackt in einem Karton, in dem sich auch Werkzeuge zum Einstellen von Halskrümmung und Brücke sowie ein Poliertuch befinden.

Korpus

Der Double-Cutaway-Body besteht aus Mahagoni, auf den ein geflammtes Ahornfurnier aufgeleimt ist, bei dem die dunkelblaue transparente Lackierung die Maserung sehr schön durchschimmern lässt und sich das Blau zu den Rändern hin schwarz verfärbt. Den Übergang von der Decke zum komplett schwarz lackierten Korpus markiert ein Natural Binding, das die Konturen der Gitarre schön zur Geltung bringt und zudem die edle Note unterstreicht.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Vorgängerin der Chapman Guitars ML1 Modern Midnight Sky V2 entstand auf Basis einer Umfrage mit 5000 Beteiligten.

Fräsungen für eine verbesserte Ergonomie finden sich auf der Decke in Form einer Abflachung für den rechten Arm und einem Rippenspoiler an der Rückseite. Um auch die höchsten Lagen komfortabel bespielen zu können, wurde das untere Horn ebenfalls von Holz befreit.

Zwei Chapman Sonorous Zero Humbucker nehmen die Saitenschwingungen ab und lassen sich mit dem als Push/Pull arbeitenden Tone-Poti splitten. Die Pickups sind ohne Rähmchen direkt in den Korpus geschraubt, mit keramischen Magneten bestückt und am Steg mit 12,5 kOhm und am Hals mit 10,5 kOhm angegeben.
Folgende Tonabnehmerkombinationen sind möglich:

POSITION 1Steg PUSteg PU Coil Split (äußere Spule)
POSITION 2Steg PU + Hals PUSteg PU + Hals PU beide gesplittet (äußere Spulen)
POSITION 3HalsHals PU Split (äußere Spule)
Fotostrecke: 6 Bilder Die ML1 verfügt über zwei splitbare Humbucker in Steg- und Halsposition.

Angewählt werden die Tonabnehmer mithilfe eines Dreiwegschalters, der zwischen dem Volume- und dem Tone-Regler positioniert ist und wie die restliche Hardware in Schwarz gehalten ist. Die Regler besitzen griffige Metallknöpfe, sind sehr gut erreichbar und beim Spielen nicht im Weg. 

Die ab Werk aufgezogenen Ernie Ball Regular Slinky Nickel Wound 10-46 Saiten werden auf der Rückseite in Hülsen gesteckt, durch den Korpus geführt und treten vorne aus der festen Chapman String-Through Brücke wieder heraus. Diese ermöglicht ein weiteres Feinjustierten, das passende Werkzeug befindet sich, wie bereits erwähnt, im Karton.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Gitarre kommt eine feststehende Chapman String-Through Brücke zum Einsatz.

Die beiden Gurtpins sind mit schwarzen Filzplättchen unterlegt, um den Lack vor Schäden zu bewahren. Auf der Rückseite finden sich neben den Hülsen zum Durchstecken der Saiten nur noch ein Elektronikfach, das mit einem versenkt angebrachten schwarzen Plastikdeckel verschlossen ist.

Hals:

Der einteilige Ahornhals sitzt bombenfest in seiner Halstasche und ist mit vier in Hülsen geführten Schrauben am Korpus fixiert. Der Übergang zum Korpus ist zudem leicht abgeschrägt, was dem Bespielen der oberen Lagen zugute kommt. Als Halsprofil wird ein C-Shape angegeben, und das Holz der Halsrückseite bietet ein angenehmes und natürliches Greifgefühl. 24 Jumbo-Bünde aus Nickel sind in das Macassar-Ebenholzgriffbrett eingepasst und auf Hochglanz poliert. Allerdings hätten die Bundkanten noch etwas mehr Aufmerksamkeit gebrauchen können, was allerdings auch schon der einzige kleine Kritikpunkt ist. Eine Infinity-Einlage am 12. Bund und weiße Punkteinlagen im Griffbrett und an der Halskante sorgen für die nötige Orientierung.

Fotostrecke: 5 Bilder Die ML-1 ist ähnlich wie eine Strat mit zwei Cutaways ausgestattet.

Bevor die Saiten auf die umgedreht angebrachte Kopfplatte treffen, müssen sie zunächst den 42 mm breiten Graph Tech Black TUSQ XL Sattel überqueren. Anschließend passieren sie den offenen Zugang zum Dual-Action-Halsspannstab und gelangen dann zu den geschlossenen Chapman-Classic-Mechaniken. Diese arbeiten geschmeidig und bringen die Saiten punktgenau in Stimmung. Zwei Saitenniederhalter bringen die unteren vier Saiten auf das Niveau der Tuner, die an die schwarz eingefärbte Kopfplatte geschraubt sind.
Mit einer Mensur von 648 mm besitzt die Gitarre Fender-typische Abmessungen und bringt rückenfreundliche 3327 Gramm auf die Waage.

Anzeige

Praxis

Schon trocken angespielt zeigt sich die ML-1 schwingungsfreudig und liefert einen knackigen, ausgewogenen Sound. Sie pendelt sich im Sitzen in der Waagerechten ein, und das gilt natürlich auch für den Einsatz am Gurt. Auffallend gut ist auch die Werkseinstellung, die gepaart mit dem C-Profil und dem holzigen Greifgefühl des Halses für eine tolle Bespielbarkeit sorgt.
Für die folgenden Audiofiles verwende ich einen Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene 2×12″ Box mit einem SM57 ab. Alle Beispiele habe ich natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet.
Wie immer starte ich mit dem cleanen Kanal des Amps und schalte durch alle drei Positionen des Pickup-Wahlschalters, beginnend mit dem Hals-Tonabnehmer. Ich wiederhole den Vorgang, dann aber mit der aktivierte Split-Option.

Audio Samples
0:00
Clean Switch Humbucker Clean Switch Split Clean Switch Strum Humbucker Clean Switch Strum Split

Schon im cleanen Kanal des Amps kann die ML-1 gefallen und liefert im Humbuckerbetrieb die klassischen Sounds, die man von ihr erwartet. Der Hals-PU zeigt sich warm und füllig, aber nicht zu ausgeprägt in den Bässen. Die Mittelstellung, in der beide Humbucker gleichzeitig aktiv sind, geht knackig und mit mehr Höhen ans Werk. Allerdings überrascht mich der Steg-Humbucker ein wenig, denn er zeigt sich verhältnismäßig schlank und mit nicht ganz so ausgeprägten Mitten, wie ich es sonst von Doppelspulern in dieser Position gewohnt bin. Die Split-Sounds klingen wie erwartet dünn und glasig und bilden so einen schönen Kontrast zu den Humbuckern, was das Einsatzgebiet natürlich erweitert.

Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Amps und bewege mich auch hier wieder durch alle drei Positionen. Natürlich darf auch hier ein Beispiel mit dem Split-Schalter nicht fehlen.

Audio Samples
0:00
Crunch Switch Humbucker Crunch Switch Split

Auch hier zeigt sich die ML-1 vielseitig. Die Humbucker können auch am zerrenden Amp klar auflösen und gefallen durch ihren ausgewogenen Frequenzgang. Im Split-Mode kommen knackige, fast schon Strat-ähnliche Sounds zustande, sehr gut!
Es folgt ein Single-Note-Riff, auch hier schalte ich alle drei Positionen des Wahlschalters durch, bleibe aber im Humbucker-Modus.

Das Klangbild der Chapman ML1 zeigt sich in allen Disziplinen variabel und druckvoll.
Das Klangbild der Chapman ML1 zeigt sich in allen Disziplinen variabel und druckvoll.
Audio Samples
0:00
Heavy Riff Switch Humbucker

Alle drei Stellungen des Wahlschalters liefern überzeugende Resultate am stark zerrenden Amp, was mich doch ziemlich überrascht. Solch artikulierte Sounds hätte ich vom Hals-Humbucker nicht erwartet. Der Kollege am Steg kann hier seine Stärken voll ausspielen und liefert einen saftigen, drückenden Sound mit tollem Attack-Verhalten.
Mit mehr Gain und einer um einen Ganzton tiefer gestimmten E-Saite geht es im nächsten Beispiel weiter.

Audio Samples
0:00
Heavy Drop D Riff Humbucker

Je mehr der Amp zerrt, desto wohler scheint sich die ML-1 zu fühlen. Selbstbewusst werden die gespielten Töne gewandelt und resultieren in einem drückenden, fetten Metalsound. Auch hier kommen die Attacks sehr gut zur Geltung.
Ich erhöhe den Zerrgrad und spiele nun ein Riff mit dem Steg-Humbucker.

Audio Samples
0:00
Heavy Riff Humbucker

Heraus kommt ein singender, moderner Metal/Rock-Sound, der sich aufgrund der moderaten Mitten im Klang nicht zu sehr in den Vordergrund spielt. Sämtliche Anschläge werden zudem mit einem Schmatzen quittiert.
Abschließend ein kleines Leadfile. Hier beginne ich mit dem Hals-Pickup und schalte dann auf den Kollegen am Steg.

Audio Samples
0:00
Leadsound Neck/Bridge

Es dürfte nach all den Audiofiles nicht verwundern, dass die ML-1 auch in dieser Disziplin überzeugen kann. Allerdings fehlen mir genau hier die Mitten, die für mehr Durchsetzungsvermögen sorgen und dem Sound mehr “Fleisch” geben. Bei Bedarf lässt sich das aber mit dem Amp-eigenen EQ größtenteils kompensieren.

Anzeige

Fazit

Die Chapman Guitars ML-1 Modern Midnight Sky V2 ist ein ausgesprochen interessantes und hochwertiges Instrument, das sich trotz seines verhältnismäßig günstigen Preises beileibe nicht allein an Anfänger wendet. Neben der tadellosen Verarbeitung kann die in Indonesien gefertigte Gitarre mit einer wirklich sehr guten Werkseinstellung und daraus resultierender Bespielbarkeit gefallen. Am Amp liefert sie einen druckvollen und dank des Coil-Splittings auch vielseitigen Sound, der sich trotz der Optik der Gitarre nicht nur im hart rockenden Segment einsetzen lässt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • variable, druckvolle Sounds
  • sehr guter Preis
Contra
  • Bundkanten etwas rau
Artikelbild
Chapman Guitars ML1 Modern Midnight Sky V2 Test
Für 498,00€ bei
Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene dürften mit der Chapman ML1 Modern Midnight Sky ein ausgesprochen interessantes und hochwertiges Instrument erhalten.
Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene dürften mit der Chapman ML1 Modern Midnight Sky ein ausgesprochen interessantes und hochwertiges Instrument erhalten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Chapman Guitars
  • Bezeichnung: ML1 Modern V2
  • Typ: E-Gitarre, 6-str.
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Farbe: Midnight Sky
  • Hardware: schwarz
  • Korpus: Mahagoni mit Ahornfurnier
  • Steg: Chapman String Through Hardtail
  • Tonabnehmer: Chapman Sonorous Zero Humbucker, splitbar
  • Regler & Schalter: 1x Vol, 1x Tone, Dreiweg
  • Hals: Ahorn, geschraubt, mit Dual Action Halsstab
  • Griffbrett: Macassar Ebenholz
  • Sattel: Graph Tech Black TUSQ XL
  • Sattelbreite: 42mm
  • Bünde: 24 Jumbo Nickel
  • Griffbrettradius: 350 mm
  • Halsprofil: C
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Mechaniken: Chapman Classic, geschlossen
  • Gewicht: 3327 Gramm
  • Saiten: Ernie Ball Regular Slinky Nickel Wound 10-46
  • Ladenpreis: 449,00 Euro (Mai 2019)
Hot or Not
?
Nun liegt Version 2 vor, beim Testmodel mit einem Mahagonikorpus und aufgeleimtem geflammten Ahornfurnier.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo